DE958199C - Verfahren zur Herstellung von stueckigem Magnesiakalk - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von stueckigem Magnesiakalk

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DE958199C
DE958199C DEW17001A DEW0017001A DE958199C DE 958199 C DE958199 C DE 958199C DE W17001 A DEW17001 A DE W17001A DE W0017001 A DEW0017001 A DE W0017001A DE 958199 C DE958199 C DE 958199C
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DE
Germany
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kieserite
magnesia
lime
lumpy
dolomite
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Expired
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DEW17001A
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English (en)
Inventor
Dipl-Chem Dr Otto Braun
Dipl-Chem Dr Wilhelm Jahn-Held
Dr Hellmuth Keitel
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Wintershall AG
Original Assignee
Wintershall AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05DINORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C; FERTILISERS PRODUCING CARBON DIOXIDE
    • C05D5/00Fertilisers containing magnesium

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von stückigem Magnesiakalk Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von stückigem Magnesiakalk. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten in der Reihenfolge gebrannter Dolomit, Bittersalzlauge und Kieserit in solchen Mengen miteinander umgesetzt werden, daß der Wassergehalt der Lauge vollständig gebunden wird. Durch diese bestimmte Reihenfolge der Zugabe bleibt die stückige Struktur des gebrannten Dolomitstückkalkes erhalten, und es wird ein stückiges Gemisch von Ca(OH)2, Mg(OH)2, Mg S O4 - 7 H2 O, Mg S O4 - H2 O und Ca S O4 - 2 H2 O gewonnen, welches besonders für Magnesiamangelböden geeignet ist, aber auch zur Anreicherung von Magnesia im Boden. Die Verwendung von Bittersalzlauge wurde in Verbindung mit gemahlenem Kalkstein bereits angeregt. Die Vermischung von Bittersalzlauge mit gemahlenem Kalkstein bzw. gebranntem Kalk führt jedoch stets nur zu einem breiartigen oder pulverförmigen Produkt, welches zur Verwendung granuliert werden soll.
  • Es ist auch bekannt, Endlaugen der Kaliwerke mit Kalkstein oder gebranntem Dolomit umzusetzen. Die gebildeten Massen sind jedoch nicht stückig, durch ihren Chlorcalciumgehalt hygroskopisch und wegen des hohen Chlorgehaltes pflanzenschädigend.
  • Zu Wasserbindung muB ein besonderer Stoff, wie Magnesia, zugeführt werden, welcher zwar als Komponente geeignet ist, aber erst in einem besonderen Verfahren erzeugt werden muß. Für die Wasserbindung wird auch gemahlener Kieserit vorgeschlagen, der sich aber zu langsam umsetzt, so daß praktisch nur eine Mischung von gelöschtem Kalk und Kieserit entsteht, und bei Anwendung größerer Wassermengen nur eine pulverförmige bis schmierige Masse gebildet wird.
  • Es wurde auch vorgeschlagen, die Bildung von Chlorcalcium dadurch zu verringern, daß magnesiaarme Kalksorten mit beschränkten Mengen Endlaugen so umgesetzt werden, daß Oxychloride entstehen. Auch diese Produkte enthalten noch Chlorcalcium und außerdem erhebliche Chlormengen, und konnten sich deshalb nicht in die Praxis einführen.
  • Gebrannter Dolomitstückkalk enthält etwa i Teil Mg 0 auf 2 Teile Ca O. Zur Lösung der Aufgabe, daraus einen stückigen Magnesiakalk herzustellen mit dem Verhältnis Mg-0 zu Ca 0 weniger als 2 Teile Ca 0 auf i Teil Mg O, insbesondere i : i, kann Magnesiumsulfat in Form von Kieserit und Bittersalzlauge verwendet werden. Die Schwierigkeit besteht aber bisher darin, den stückigen Charakter des festen Ausgangsproduktes zu erhalten, ohne daß dieses Material erhärtet, zu Pulver verfällt oder in eine schmierige Masse übergeht. Wenn dies der Fall ist, dann kann ein solches Produkt nicht mehr als Düngemittel verwendet werden.
  • Gibt man auf o,5 t gebrannten Dolomitstückkalk mit 64 % Ca O und 29% Mg O o,17 t Wasser und o,6 t Kieserit, so entsteht lediglich eine Mischung von gelöschtem Kalk und Kieserit. Verwendet man größere Wassermengen, z. B. bis o,5 t, so entstehen pulverförmige bis schmierige Massen.
  • Gibt man zu 0,5 t Dolomitstückkalks beispielsweise 0,39 t Kieserit und dann o,52 mg einer Mg S 04 Lösung mit 3509/1 Mg S 04, so entsteht ebenfalls ein schmieriges Produkt.
  • Es wurde nun überraschend gefunden, daß die Reihenfolge der Zugabe von Kieserit und Bittersalzlauge entscheidend 'dafür ist, die stückige Struktur des Ausgangsproduktes zu erhalten.
  • Gibt man beispielsweise zu o,5 t gebrannten Dolomitstückkalks erst o,52 m3 dieser Mg S O4 Lauge und danach 0,39 t Kieserit, so bleibt die Struktur des Ausgangsproduktes erhalten, und es entsteht ein Endprodukt mit je etwa 24% Ca0 und Mg0. Der Kieserit wird zweckmäßig erst zugegeben, wenn sich die Wärmetönung der Umsetzung des gebrannten Dolomits auf eine mittlere Temperatur von 4o bis 5o° erniedrigt hat.
  • Die Erklärung dieser strukturellen Unterschiede beruht offenbar auf verschiedenen Endprodukten, die sich bei der geänderten Reihenfolge bilden. Der Einfluß dieser Reaktion auf die Erhaltung der Struktur, welche für die Verwendung dieses Produktes als Düngemittel besonders wichtig ist, ist bisher noch nicht bekannt gewesen und war auch durchaus nicht zu erwarten.
  • Gibt man zuerst Kieserit zu dem gebrannten Dolomitstückkalk und dann erst die Bittersalzlauge hinzu, so gehen folgende Reaktionen vor sich: CaO+Mg0 + M9S04-H20 + M9S04+H20 gehr. Dolomit Kieserit Bittersalzlauge 32o+145 39o 183-I-500 ergibt 747 Ca S 04 ' 2H, O + I o2 Ca (OH), -1-q.63 Mg (O H)2+226 H20-Gibt man dagegen erfindungsgemäß zuerst die Bittersalzlauge zu dem gebrannten Dolomitstückkalk und den Kieserit danach hinzu, so findet offenbar@folgender Reaktionsablauf statt: CaO+Mg0 + M9S04+H20 + M9S04. H20 gehr. Dolomit Bittersalzlauge Kieserit 320+145 183+50o 39o ergibt 262Ca.S04 - QH20+31oCa(OH)2+297Mg(OH)2 +634 M9S 04 - 7 H20+35 M9 S 04 - H20 Bei dieser Reihenfolge für die Zugabe der Komponenten wird das ganze Wasser chemisch gebunden, und es tritt keine Endfeuchtigkeit auf, die schmieren kann. Es entstehen wesentlich geringere Mengen an Gips, so daß keine rasche und vollständige Erhärtung der ganzen Masse stattfindet. Es bleibt vielmehr die Struktur der Ausgangsmasse etwa erhalten.
  • Dieses neue Endprodukt der Umwandlung des gebrannten Dolomits mit Bittersalzlauge und Kieserit enthält das Magnesium nicht mehr nur in Form von schwerlöslichem Hydroxyd, sondern davon nur eine geringere Menge neben der wertvolleren löslichen Form des Bittersalzes. Dieses liegt aber in Vermischung und Umhüllung durch die übrigen Komponenten vor, so daß es vor zu schnellem Inlösunggehen geschützt ist. Dagegen enthält das Endprodukt, wenn der Kieserit zuerst zugesetzt wird, lediglich die schwerlösliche Form des Magnesiumhydroxyds.
  • Da der Wassergehalt der Lauge vollständig gebunden wird; ist es nicht erforderlich, dieses Wasser neu durch Filtration von einem Laugenrest zu trennen und danach das Produkt noch einer Trocknung zu unterwerfen.
  • Dieses neue Düngemittel ist nicht nur dort anzuwenden; wo es auf das Neutralisationsvermögen ankommt, sondern besonders für Magnesiamangelböden. Solche sind vorzugsweise leichte, saure Böden. Durch den Anteil an schnell wirksamer Magnesia wird auch ein akuter Magnesiamangel rasch behoben. Daneben wird durch die schwerer lösliche Magnesiaform eine Anreicherung von Magnesia im Boden durchgeführt und damit der Magnesiahaushalt wesentlich besser ausgeglichen als bei den üblichen Kalkdüngemitteln mit nur geringem Magnesiagehalt. Von diesen sind natürlich größere Mengen anzuwenden, um dem Boden die gleiche Menge Mg O zuzuführen. Dadurch tritt besonders auf neutralen Böden leicht eine Verschiebung der Reaktion des Bodens nach der alkalischen Seite hin ein, welche schädigend auf die Pflanze wirkt. Erst das neue Magnesiakalkdüngemittel gemäß der Er-. findung überwindet diese agrikulturchemischen Nachteile, da wegen des günstigen Verhältnisses MgO:Ca0 und des größeren Anteils von leicht löslicher Magnesia eine alkalisierende Wirkung auch auf neutralen Böden praktisch nicht auftreten kann. Der schwerer lösliche Magnesiaanteil stellt dazu eine stetig fließende Magnesiaquelle dar, für den die Gefahr einer Auswaschung nur in geringem Maße besteht.
  • Durch die Kombination von Magnesia mit Kalk wird auch die Aufnahme von Magnesium günstig beeinflußt. Darüber hinaus wird durch die Gegenwart von Gips eine Überdüngung mit Magnesia vermieden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von stückigem Magnesiakalk aus gebranntem Dolomit, Bittersalzlauge und Kieserit, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten in der Reihenfolge gebrannter Dolomit, Bittersalzlauge, Kieserit in solchen Mengen miteinander umgesetzt werden, daß der Wassergehalt der Lauge vollständig gebunden wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, . dadurch gekennzeichnet, daß auf i Teil gebrannten Dolomit etwa i Volumteil einer Mg S 04-Lauge mit etwa 350 9/l Mg S 04 verwendet wird und danach die an dem bevorzugten Gewichtsverhältnis Mg 0 zu Ca 0 wie etwa i : i fehlende Menge Mg 0 in Form- von Kieserit zugegeben wird, zweckmäßig bei einer Temperatur voii etwa 4o bis 5o°. . In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 398 645, 391617, 38391i; _ französische Patentschrift Nr. 5 10 425. _
DEW17001A 1955-07-03 1955-07-03 Verfahren zur Herstellung von stueckigem Magnesiakalk Expired DE958199C (de)

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