DE956762C

DE956762C - Einrichtung zur Bereitstellung hygienisch einwandfreinen Waschwassers auf Dampflokomotiven

Info

Publication number: DE956762C
Application number: DED19228A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Friedrich Witte
Original assignee: Deutsche Bundesbank
Current assignee: Deutsche Bundesbank
Priority date: 1954-12-02
Filing date: 1954-12-02
Publication date: 1957-01-24

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Bereitstellung hygienisch einwandfreien Waschwassers für das Personal auf Dampflokomotiven, deren Speisewasser chemisch aufbereitet ist.
Es ist bekannt, daß das Speisewasser von Lokomotivkesseln chemisch aufbereitet wird, um Kesselsteinablagerungen an den Kessel- und Rohrwänden zu vermeiden. Dieses Wasser ist als Waschwasser für das Lokomotivpersonal nicht geeignet, weil die dem Wasser zugefügten Chemikalien die Haut angreifen und Hauterkrankungen verursachen. Dagegen wurde festgestellt, daß das Kondensat des Kesseldampfes keine die Haut ätzenden Bestandteile enthält.
In Reisezugwagen mancher Länder wird deshalb das Kondensat der vom Lokomotivkessel gespeisten Niederdruck-Dampfheizung für Waschzwecke verwendet, das durch den Dampf selbst über Warmwasserheizkörper des Abortes oder anderer Nebenräume in einen höher gelegenen Sammelbehälter gedrückt wird, von wo es über Zapfleitungen zurr Waschbecken oder zur Spülvorrichtung des Leibstuhles abfließen kann.
Die Führerstände der Dampflokomotiven weisen im allgemeinen keine Dampfheizung und auch keine andere kondensatbildende `Einrichtung auf, die zur Bereitstellung vonhygienisch einwandfreiem Waschwasser für das Lokomotivpersonal herangezogen werden könnte. Aufgabe der Erfindung ist es, durch einfachste Mittel diesem Mangel abzuhelfen.
Erfindungsgemäß geschieht das dadurch, daß der Kesseldampf durch ein Drosselventil, beispielsweise durch einen Stufendüsenkondensomaten, entspannt wird und anschließend in einem Rohrsystem gegebenenfalls im Wasserbad vollständig kondensiert, wobei das Kondensat-in einem Behälter mit Zapfvorrichtung gesammelt und bei Bedarf wieder aufgeheizt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung schematisch dargestellt.
Wie die Abbildung zeigt, ist an die Decke des Stehkessels i ein Stufendüsenkondensomat 2 mit Handrad 3 angesetzt, an den das unter dem Führerhausdach 5 verlegte Rippenkühlrohr 4 angeschlossen ist. Das freie Kühlrohrende ist mit einer Rohrschlange 8 verbunden, die in dem an der Führerhausrückwand 6 befestigten Kondensatsammelbehälter 7 senkrecht angeordnet ist, derart, daß das Rohrschlangenende dicht über dem Behälterboden steht. Am Stutzen im Behälterboden ist die mit einem Zapfhahn i i versehene Falleitung io und am Stutzen im Behälterdeckel die überlaufleitung 9 angeschlossen, die den Sammelbehälter 7 drucklos hält.
Der Stufendüsenkondensomat 2 wird durch das Handrad 3 so einreguliert, daß der Kesseldampf so weit entspannt wird, daß er im Rippenkühlrohr 4 und anschließend in der Rohrschlange 8 vollständig kondensiert. Auch dann, wenn vorhandenes Kondensat im Sammelbehälter 7 aufgeheizt werden soll, ist der Dampfdruck durch den Kondensomaten so weit zu drosseln, daß Restdampf mit Sicherheit im Kondensat des Behälters niedergeschlagen wird.
Die Maßnahme, den Behälter 7 durch die Überlaufleitung 9 drucklos zu halten, verhindert auch, daß beim Öffnen des Zapfhahnes i i Dampf mit Drugk entströmen und das Personal verbrühen kann, beispielsweise dann, wenn das Kondensat im Behälter abgelaufen ist oder sich ein solches im Behälter noch nicht gesammelt hat.
Anspruch i schützt ausschließlich die Gesamtkombination seiner sämtlichen Merkmale. Anspruch 2 ist ein reiner Unteranspruch und gilt nur in Verbindung mit Anspruch i.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zur Bereitstellung hygienisch einwandfreien Waschwassers für das -Personal atrf Dampflokomotiven mit chemischer Speisewasseraufbereitung, dadurch gekennzeichnet, daß Kesseldampf durch ein Drosselventil entspannt und in einem Rohrsystem gegebenenfalls anschließend im Wasserbad zur vollständigen Kondensation gebracht wird, das Kondensat in einem Behälter mit Zapfvorrichtung gesammelt und gegebenenfalls nach Erkalten wieder aufgeheizt wird:
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an die Decke des Stehkessels (i) ein regulierbarer Stufendüsenkondensomat (2) angesetzt ist, an den ein Rippenkühlrohr (4) angeschlossen wird, das mit einer Rohrschlange (8) verbunden ist, die in einem an der Führerhausrückwand (6) befestigten Behälter (7) - der eine Falleitung (io) mit Zapfhahn (ii) und eine Überlaufleitung (9) aufweist - senkrecht angeordnet ist, derart, daß das Rohrschlangenende dicht über dem Behälterboden mündet. In Betracht gezogene Druckschriften: Österreichische Patentschrift Nr. 166 545.