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Förderschnecke zum Fördern von losem Gut in einer entgegengesetzten
Flüssigkeitsströmung
Die Erfindung betrifft eine Förderschnecke zum Fördern von losem
Gut in einer entgegengesetzten Flüssigkeitsströmung, insbesondere bei der kontinuierlichen
Auslaugung von Tannin.
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Es ist bekannt, daß bei den bisher üblichen Förderschnecken das Fördergut
infolge der Umlaufbewegung der Schnecke auf die eine Längsseite des Troges angehäuft
wird. Diese seitliche Anhäufung des Fördergutes ist bei den Trockenförderschnecken
ohne Belang, stellt aber einen schwerwiegenden Nachteil bei solchen Fördersdwiecken
dar, bei welchen das Fördergut durch eine in dem Trog entgegen der Förderrichtung
strömende Flüssigkeit behandelt werden muß. Dies ist z. B. bei den Förderschneckenvorrichtungen
zur kontinuierlichen Auslaugung von Tannin der Fall. Bei diesen Förderschnecken
wird nämlich die Flüssigkeitsströmung infolge der einseitigen Anhäufung des Fördergutes
im Trogquerschnitt auf die entgegengesetzte Trogseiite verdrängt, d. h., das zu
behandelnde Gut und die Behandlungsflüssigkeit werden im wesentlichen in zwei nebeneinanderliegende,
parallele, entgegengesetzte Strömungen getrennt.
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Dadurch wird die Wirkung der Behandlungsflüssigkeit auf das Fördergut
eingeschränkt und die Leistungsfähigkeit der auf der Förderschnecke beruhenden Vorrichtung,
z. B. der Tanninauslaugevorrichtung, beträchtfich herabgesetzt.
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Dieser Nachteil wird nun nach der Erfindung dadurch behoben, daß
die drehbar und längs ver-
schiebbar gelagerte Förderschnecke vor-
und rückwärts verschoben und nur während ihrer Rückwärtsverschiebung im Sinne eines
Vorschubes des Fördergutes gedreht wird.
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Das Fördergut wird dabei durch die einfache Vorwärtsverschiebung
der Schnecke abteilungsweise in Förderrichtung vorgeschoben, während es durch die
kombinierte Rückwärtsverschiebung und Förderdrehung der Schnecke am selben Platz
im Trog verbleibt und nur etwas durchgerührt wird.
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Es wird dadurch die gleichmäßige Verteilung des Fördergutes im Trogquerschnitt
und gleichzeitig auch die z. B. für die Tanninauslaugung erforderliche Durchmischung
desselben gewährleistet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt
Fig. I eine nach der-Erfindung ausgebildete Förderschnecke zur kontinuierlichen
Auslaugung von Tannin im Längsschnitt, Fig. 2 und 3 ein Hängelager der Förderschnecke
im Quer- bzw. Längsschnitt und Fig. 4 die Antriebsvorrichtung der Förderschnecke
im Längsschnitt.
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Die dargestellte Tanninauslaugevorrichtung besteht aus einem horizontalen
Trog 1, in welchem eine Förderschnecke 2, 3 angeordnet ist. Die Förderschnecke kann
beliebig, z. B. als gewöhnliche kontinuierliche Schnecke oder als Transportspirale
ausgebildet sein. In der dargestellten, für die Wirkungsweise gemäß der Erfindung
besonders zweckmäßigen Ausführungsform besteht die Förderschnecke aus einer Welle2,
auf der schraubenförmig im selben Sinne gewundene und jeweils mindestens eine volle
Windung aufweisende Schaufeln 3 in Abständen voneinander befestigt sind.
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Das lose tanninhaltige Gut wird in den Trog I an seinem rechten Ende
durch eine automatische Beschickungsvorrichtung 4 eingeführt, mit Hilfe der Schnecke
2, 3 in Pfeilrichtung A durch den Trog befördert und an dem entgegengesetzten linken
Trogende duich ein Becherwerk 5 od. dgl. herausgeführt. Die das Tannin austlaugende
Flüssigkeit wird dagegen in den Trog I an seinem linken Ende z. B. durch den Einlaufstutzen
6 eingeführt, strömt durch den Trog in Pfeilrichtung B, d. h. entgegen der Förderrichtung
des tanninhaltigen Gutes und wird am rechten Trogende durch den Rechen 8 und durch
den Ablaufstutzen 7 herausgeführt.
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Die Förderschnecke 2, 3 ist derart gelagert, daß sie sich sowohl
drehen als auch längs verschieben kann. Zu diesem Zweck ist die Schneckenwelle 2
an ihren Enden drehbar und verschiebbar durch ortsfeste, abgedichtete Endlager 9
durchgeführt, während sie in dem Trog I selbst durch Zwischenlager 10 abgestützt
ist. Jedes Zwischenlager 10 ist z. B. als kombiniertes Quer- und Längslager ausgebildet
und hängt an einer Laufrolle 12 od. dgl., die auf einer oberhalb des Troges 1 an
den Querbalken 14 befestigten Längsschiene 13 läuft (Fig. I).
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 und 3 besteht jedes Zwischenlager
10 der Schneckenwelle 2 aus einem auf der Schneckenwelle selbst zwischen le zwei
Schneckenschaufeln 3 befestigten Zahnrad I5, das durch eine Kette I6 an einem auf
dem Bügel der Laufrolle I2 gelagerten, frei drehbaren Zahnrad 17 aufgehängt ist.
Diese einfache Ausbildung der Förderschneckenzwischenlager 10 hat sich als besonders
widerstandsfähig erwiesen, und es wird dadurch vermieden, die in der Auslaugungsflüssigkeit
getauchten Lagerteile zu schmieren.
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Die Förderschnecke 2, 3 wird in dem Trog I vor-und rückwärts, d.
h. in der Förderrichtung=4 des tanninhaltigen Gutes und zurück verschoben und wird
nur während ihrer Rückwärtsverschiebung, d. h. während ihrer Verschiebung in der
Pfeilrichtung B, je nachdem ob sie rechts- oder linksgängig ist, in einem solchen
Sinne gedreht, der das Vorschieben des tanninhaltigen Gutes in der Förderrichtung
A bewirkt. Bei der Vorwärtsverschiebung der Förderschnecke (Pfeilrichtung=4) wird
das tanninhaltige Gut durch die hierbei als Kratzer wirkenden Schraubenschaufeln
3 abteilweise in Förderrichtung vorgeschoben und bleibt dabei gleichmäßig über dem
Trogquerschnitt verteilt. Bei der Rückwärtsverschiebung der Förderschnecke (Pfeilrichtung
B) wird die Schubwirkung der Schneckenschaufeln 3, die das tanninhaltige Gut wieder
zurückschieben würden, durch die gleichzeitige Drehung der Schnecke im Sinne eines
Vorschiebens des Fördergutes aufgehoben. Das tanninhaltige Gut bleibt deshalb am
selben Platz im Trog I liegen und wird durch die Förderschnecke nur durchgemischt.
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Diese Bewegung der Förderschnecke 2, 3 kann durch beliebige Antriebsvorrichtungen
erzielt werden. In der Ausführungsform nach Fig. I und 4 besteht die Antriebsvorrichtung
aus einer motorangetriebenenKurbel I8, die durch die Pleuelstange rg eine längs
verschiebbare, aber nicht drehbare, zu der Schneckenwelle2 gleichachsige Welle'o
hin und her bewegt. Die Schneckenwelle 2 ist mit der Schubwelle 20 durch eine Drehkupplung
21 derart verbunden, daß sie zwar die Vor- und Rückwärtsverschiebungen der Welle
20 mitmacht, jedoch sich in bezug auf diese Welle frei drehen kann. Auf der Förderschneckenwelle
2 ist eine steilgängige, durch eine entsprechende Schraubenmutter 23 durchgeschraubte
Antriebsschnecke 22 befestigt. Die Schraubenmutter 23 ist drehbar, aber nicht verschiebbar
in einem ortsfesten Lager 24 eingesetzt und ist mit diesem durch eine beliebige
Sperryorrichtung, z. B. durch eine an sich bekannte Freilaufvorrichtung, derart
gekuppelt, daß sie sich im Lager 24 nur in einem Sinne frei drehen kann. Die Anordnung
ist so getroffen, dall, wenn das Pleuelgetriebe 18,19,20 die Förderschneckenwelle
2 entgegen der Förderrichtung A des tanninhaltigen Gutes, also in Pfeilrichtung
B, verschiebt, die Drehung der Schraubenmutter 23 im Lager 24 gesperrt und dadurch
die gewünschte Drehung der Förderschnecke 3 bewirkt wird. Wenn dagegen das Pleuelgetriebe
I8, I9, 20 die Förderschneckenwelle2 nach vorwärts, d. h. in Pfeilrichtung A, verschiebt,
läuft die Schraubenmutter 23 im Lager 24 frei um, und die Förderschnecke 3 wird
einfach vorge-
schoben, ohne gedreht zu werden. Das Pleuelgetriebe
18, 19, 20 kann selbstverständlich durch ein beliebiges anderes, z. B. pneumatisches
Getriebe ersetzt werden.