DE952236C - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von profilierten Traegern mit sehr niedrigem W/Z-Faktor und anderen Spannbetonbauteilen - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von profilierten Traegern mit sehr niedrigem W/Z-Faktor und anderen SpannbetonbauteilenInfo
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Description
- Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von profilierten Trägern mit sehr niedrigem W/Z-Faktor und anderen Spannbetonbauteilen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Spannbetonbauteilen mit sehr niedrigem W/Z-Faktor, insbesondere von profilierten Trägern, wie z. B. T- oder I-Träger, in beliebiger Länge mittels einer über der vorgespannten Bewehrung verfahrbaren, ein- oder mehrläufigen, durch Schwingungserzeuger erregten Schalungsanlage.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Verarbeitung eines Betongemisches mit sehr niedrigem W/Z-Faktor mit dem genannten kontinuierlichen Verfahren und damit die Herstellung eines Spannbetonbauteiles hoher Güte -zu ermöglichen. Hochwertiger Beton erlaubt eine wesentliche Minderung der im allgemeinen erforderlichen Flächenquerschnitte der Betonbauteile und damit auch eine Minderung des Gewichtes. Weiterhin gestattet die höhere Betonfestigkeit die statische Ausnutzung höherer Betonspannungen. Schließlich ermöglicht die Herabsetzung des W/Z-Faktors bei Bauteilen geringerer Beanspruchung eine ganz erhebliche Zementeinsparung.
- Der Lösung dieser Aufgabe steht in der Praxis die Schwierigkeit gegenüber, daß bei fallendem Wasseranteil die Plastizität der Mischung entsprechend abnimmt. Ein nur noch als schwach erdfeucht zu bezeichnendes Gemisch setzt der porenarmen Verdichtung, insbesondere bei profilierten Bauteilen, einen mechanischen Widerstand entgegen, der die Anwendung bekannter kontinuierlicher Herstellungsverfahren von Spannbetonbauteilen beliebiger Länge ausschließt. Diese Schwierigkeiten werden nun erfindungsgemäß dadurch überwunden, daß die Verdichtung des Füllgutes durch an sich bekannte unabhängig voneinander über die Seitenschalungen wirkende, aber gerichtete Schwingungen erzeugende Erreger hoher Leistung und durch den mittels der gegeneinander versch'ebbar angeordneten Seitenschalungen erzeugten Preßdruck erfolgt. Bei gegen die Fertigungsfläche schwingungsfrei gelagerten Schalungen bat das Verfahren noch den Vorteil, daß Schwingungsverluste durch Reibung zwischen den Schalungen und dem Füllbeton einerseits und zwischen der Fertigungsfläche und dem Füllbeton andererseits praktisch nicht auftreten, weil die eigentliche Verdichtung in der horizontalen Ebene erfolgt.
- Bei der Herstellung von Trägern größerer Länge ergibt sich noch die weitere Aufgabe, das Kopfende eines frisch betonierten und entschalten Betonteiles vor der Einwirkung der Schwingungen. aus der durchlaufenden Stahlbewehrung während des Verdichtungsvorganges des nächstfolgenden Trägerstückes wirksam abzuschirmen. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Kopfende des frischbetonierten Bauteiles nach der Entschalung zwischen zwei gegen die Arbeitsschalung und Bodenfläche schwingungsfrei gelagerten Nachläuferschalungsteilen für die Dauer des nächstfolgenden Verdichtungsvorganges fest eingespannt wird. Die erwähnten schädlichen Schwingungseeinwirkungen der durchlaufenden Stahlbewehrung während des nächstfolgenden Verdichtungsvorganges werden dadurch vermieden. Erst so wird ermöglicht, daß der nur schwach erdfeucht eingebrachte, aber dann hochverdichtete Beton bei der Entschalung eine nur noch schwach plastische Konsistenz aufweist und der erhebliche Druck der Nachläuferschalung daher keinerlei Verformung des Frischlings bewirkt. Dieses Ergebnis kann mit dem bekannten Verfahren, bei dem ein solcher Nachläuferteil zwecks Abschirmung der Schwingungen mit einem Gewicht belastet wird, nicht erreicht werden. Er dient in diesem Falle nur als Schwingungsdämpfer, damit der freigegebene frische Formling nicht infolge etwa vorhandener Eigenschwingungen der durchlaufenden Bewehrung zusammenfällt. Diese Einrichtung ist bei dem vorliegenden Erfindungsgegenstand nicht anwendbar, da ihre Wirkung in dieseln Falle nicht ausreicht.
- Hinsichtlich des Standes der Technik ist grundsätzlich darauf zu verweisen, daß sich das erfindungsgemäße Verfahren von den bekannten Verfahren sowohl durch Aufgabe als auch durch die Verfahrensschritte und das Erzeugnis weitgehend unterscheidet. Die bekannten Verfahren arbeiten mit einem so hohen W; Z-Faktor, daß die Zementleimbildung ohne weiteres gegeben ist. Die Übertragung dieser bekannten Verfahren und Vorrichtungen für d e Verarbeitung eines wasserarmen Betongemisches ist aber nicht möglich, da sich z. B. die Schwingungsausstrahlung der bekannten Rüttler bei trockneren Gemischen nicht durchsetzt und sich schon in den obersten Schichten totläuft. Die Entlüftung des in Verdichtung befindlichen Betons wird bei den bekannten Verfahren nur durch einfaches Zusammenrütteln bewirkt, wobei die Luft von selbst oder durch Stochern entweicht. Bei trockneren Gemischen, die zwar durch Rütteln noch verdichtet Zwerden können, @ zeigen sich jedoch bereits mehr oder weniger festigkeitsmindernde Luftporeneinschlüsse. Sinkt der Feuchtigkeitsgehalt noch weiter, so ist die Entlüftung durch Einrütteln der Mischung nicht mehr möglich. Die vorliegende Erfindung wird also von den bekannten kontinuierlichen Verfahren und von den dabei benutzten Vorrichtungen nicht berührt.
- Im nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes an Hand der Zeichnung erläutert.
- Fig. i gibt in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf eine Fertigungsbahn; Fig.2 ist ein Schnitt nach der Linie AB Fig. i. In den Figuren ist die Fertigungsfläche mit i bezeichnet. 2 ist der in Fig. 2 schematisch angedeutete Wagen, auf dem der Fertiger verfahren wird. 3 sind die über der Fertigungsfläche schwingungsfrei gelagerten profilierten Seitenschalungen, auf welche die Schwingungserreger q. bzw. 5 einwirken. Die über die Länge der Fertigungsbahn verteilten Erreger ¢ bzw. 5 sind mittels Gelenkwellen 6 bzw. 7 miteinander verbunden und laufen synchron. Mit 8 bzw. 9 sind schematisch dargestellte, beispielsweise hydraulisch wirkende Einrichtungen zur Erzeugung eines auf die Seitenschalungen 3 während des Verdichtungsvorganges durch die Erreger ¢, 5 in der Pfeilrichtung a wirkenden Druckerzeuger bezeichnet. Die Arbeitsschalung io ist in beliebiger, geeigneter Wise mit einer Nachläuferschalung i i verbunden. 12 bzw. 13 sind Druckeinrichtungen, die beispielsweise ebenfalls hydraulisch betätigt werden. Die beiderseitigen Druckeinrichtungen wirken gegeneinander in der Pfeilrichtung b. Die Arbeitsweise mit dieser Einrichtung ist nun die folgende: Wie der Darstellung zu entnehmen ist, ist eine Einrichtung für die Fertigung eines I-Trägers angenommen. Das Einfüllen der wasserarmen Betonrnischung erfolgt nach Einziehen der Spanndrähte in bekannter Weise durch ein nicht dargestelltes 'Füllaggregat. Hierbei wird die Füllmasse, wiederum in bekannter Weise, durch einen nicht gezeigten Tauchrüttler gerüttelt, um die Bildung von Zementleim zu beschleunigen, die Entlüftung der Füllmasse zu erleichtern und ihren schlüssigen Kontakt mit der Seitenschalung zu ermöglichen. Während des eigentlichen Verdichtungsvorganges durch die Schwingungserreger ¢ bzw. 5 werden gleichzeitig die Druckerzeuger 8 bzw. 9 betätigt, wodurch die gegeneinander verschiebbar angeordneten Seitenschalungen 3 zusammengedrückt werden. Durch das Zusammenwirken dieser verschiedenen Kräfte wird ddie Entlüftung, Formung und Verdichtung des wasserarmen Betongemisches erreicht. Vor der Endverdichtung wird bei dem im Ausführungsbeispiel gezeigten I-Träger noch ein nicht dargestellter senkrecht wirkender Kufenrüttler verwendet, welcher das Entweichen der frischen Füllmasse nach oben verhindert und die Höhe des Bauteiles bestimmt.
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DE959626C (de) | 1957-03-07 |
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