DE951070C - Verfahren zur Veresterung von Fettsaeuren mit Alkoholen - Google Patents

Verfahren zur Veresterung von Fettsaeuren mit Alkoholen

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DE951070C
DE951070C DEP52772A DEP0052772A DE951070C DE 951070 C DE951070 C DE 951070C DE P52772 A DEP52772 A DE P52772A DE P0052772 A DEP0052772 A DE P0052772A DE 951070 C DE951070 C DE 951070C
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Arthur Milbers
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    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11CFATTY ACIDS FROM FATS, OILS OR WAXES; CANDLES; FATS, OILS OR FATTY ACIDS BY CHEMICAL MODIFICATION OF FATS, OILS, OR FATTY ACIDS OBTAINED THEREFROM
    • C11C3/00Fats, oils, or fatty acids by chemical modification of fats, oils, or fatty acids obtained therefrom
    • C11C3/02Fats, oils, or fatty acids by chemical modification of fats, oils, or fatty acids obtained therefrom by esterification of fatty acids with glycerol

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Description

  • Verfahren zur Veresterung von Fettsäuren mit Alkoholen Zwecks Herstellung von Ölen, die als Nahrungsmittel oder für technische Zwecke verwendbar sind, wurden schon Fettsäuren oder fettsäurehaltige Stoffe mit Alkoholen, insbesondere Glycerin, verestert. Die Veresterungsreaktion setzt mit .ausreichender Geschwindigkeit bei etwa i7o° ein. Die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt mit der Temperatur zu. Bei etwa 22o° wird die Entbindung des Reaktionswassers so stürmisch, daß die Reaktion technisch nicht mehr zu beherrschen ist. Das Temperaturgebiet für die praktische Durchführung der Veresterung liegt also zwischen etwa 170 und 22o°. Bei dem bekannten Verfahren beansprucht die Durchführung der Veresterung eine verhältnismäßig lange Zeit von etwa io bis 1q. Stunden oder mehr. Außer Triglyceriden bilden sich bei der Veresterung unerwünschte Nebenprodukte, die die Güte der Erzeugnisse beeinträchtigen. Insbesondere entstehen bei der Veresterung mit Glycerin unerwünschte Di- und Monoglyceride, und es treten Polymerisationen insbesondere der Fettsäuren und erhebliche Verfärbungen auf. Die Menge der unerwünschten Reaktionsprodukte nimmt mit der Dauer der Veresterung zu. In der Regel wird die Veresterung im Vakuum durchgeführt. Damit wird erreicht, daß das Reaktionswasser möglichst im Zustande seines Entstehens entfernt und daß die Veresterungsreaktion durch die Gegenwart von Wasser nicht mehr gestört wird, welches die Erzielung eines befriedigenden Umsetzungsgrades verhindern würde. Um Öle oder Fette mit möglichst geringen Beimengungen an störenden Nebenprodukten herzustellen, wird nach der Erfindung im Vakuum gearbeitet und die Dauer der Veresterung möglichst kurz gehalten. Eine wesentliche Beschleunigung der Veresterung läßt sich dadurch erzielen, daß insbesondere das Glycerin und gegebenenfalls die freien Fettsäuren, die bei der Veresterung mit Reaktionswasser abdestillieren, nach ihrer Kondensation schubweise. in das Reaktionsgefäß zurückgeführt werden. Dadurch wird die Veresterung, die bei der Durchführung im Vakuum und bei kontinuierlicher Zurückführung der kondensierten Destillationsprodukte etwa 12 bis 14 Stunden dauert, auf eine Zeit von etwa 6 Stunden abgekürzt. Ferner werden bessere Erzeugnisse und bessere Ausbeuten erhalten. Insbesondere entsteht der Vorteil eines geringeren Glycerinverbrauches und einer vollständigen Umwandlung der Fettsäuren in Triglyceride. Die jeweils zwischenzeitlich gebildeten Mono- bzw. Diglyceride werden von Schub zu Schub weitgehendst in Triglyceride umgeformt.
  • Etwa die gleiche und oft auch noch eine größere bedeutende Verkürzung der Reaktionszeit wird bei kontinuierlicher oder ohne Glycerinrückführung dadurch erreicht, daß die Veresterung, wie an sich bekannt, im Vakuum von etwa 3o bis 70 mm Hg und die Kondensation der abdestillierten Glycerin-und Fettsäuredämpfe im Hochvakuum von etwa 3 bis 5 mm Hg vorgenommen wird. Zu diesem Zweck wird z. B. dem Kondensator für Glycerin und Fettsäuredämpfe ein Dampfstrahlapparat nachgeschaltet, der auf einen mit Kühlwasser betriebenen Wasserdampfkondensator arbeitet und in dem Kondensator für Glycerin und Fettsäure das gewünschte Hochvakuum schafft, und die aus dem Veresterungsgefäß abströmenden Dämpfe werden, z. B. mittels Drosselklappe, zwischen Veresterungsgefäß und Kondensator für Glycerin und Fettsäuredämpfe so weit gedrosselt, daß im Veresterungsgefäß der gewünschte Unterdruck von z. B. 3o bis 70 mm Hg entsteht. Auf diese Weise wird dafür gesorgt, daß das Glycerin im Veresterungsgefäß erst im Bereich der Veresterungstemperaturen siedet. Während der Veresterung ist dann ständig so viel Glycerin im Veresterungsgefäß vorhanden, .daß die Veresterung schnell vor sich gehen kann, und es wird durch die Glycerinverdampfung die Temperatur im Veresterungsgefäß nicht unter ein Optimum herabgedrückt.
  • Andererseits wird dadurch, daß Glycerin und Fettsäuren im Hochvakuum kondensiert werden, ein helles Destillat erhalten. Dieses Destillat, das in das Veresterungsgefäß zurückgeführt wird, bewirkt darin keine Schädigung des Enderzeugnisses und verursacht auch keine Reaktionshemmungen. Werden nun die bei der Veresterung unter einem der günstigsten Reaktionstemperatur entsprechendem Vakuum und der Kondensation der ab.destillierenden Stoffe unter technischem Hochvakuum lLnfallenden Kondensate (außer Wasser) schubweise in die Veresterung zurückgegeben, so tritt, wie auch ein Vergleich der Beispiele i und 2 erkennen läßt, eine überraschend weitgehende weitere Verkürzung der Veresterungszeit ein. Die Veresterung läßt sich dann in etwa i bis 2 Stunden und selbst in noch kürzerer Zeit durchführen, und es werden auch die Ausbeuten und die Oualität der Erzeugnisse noch besser.
  • Eine weitere wesentliche Bedingung für den schnellen Ablauf der Veresterung ist eine intensive Durchmischung von Fettsäuren und Glycerin. Es wurde erkannt, daß hierbei die Art der verwendeten Mischvorrichtungen eine ausschlaggebende Rolle spielt und daß die Wirkung der bisher verwendeten mechanischen Rührwerke noch wesentlich übertroffen werden kann. Überraschenderweise wirkt nämlich ein nach dem Prinzip der Mammutpumpe ausgebildeter Umwälzer wesentlich besser als selbst die bisher vorteilhaftesten mechanischen Rührvorrichtungen. Dabei kann als Treibmittel für den Umwälzer Wasserdampf verwendet werden. Die Wirkung dieser an sich bekannten Umwälzer ist nicht allein bei dem Verfahren gemäß der Erfindung festgestellt worden. Auch bei anderen Veresterungsverfahren erweisen sie sich als vorteilhaft. Durch den mit direktem Dampf betriebenen Umwälzer wind es möglich, stellenweise Überhitzungen des Inhaltes des Veresterungsgefäßes völlig auszuschalten, die ungünstige Veränderungen der Fettsäuren durch Laktonisierung, Polymerisierung od. dgl. zur Folge haben können. Die gute Wirkung der Umwälzvorrichtung ist besonders wichtig, wenn die Veresterung unter schubweiser Rückführung der abdestillierenden Stoffe in die Reaktion durchgeführt wird. Hierbei kommt es nämlich darauf an, in verhältnismäßig kurzer Zeit ein inniges Gemisch von Glycerin und Fettsäuren zu erzeugen, da durch die schnelle Mischung Zeit für die Reaktion zwischen zwei schubweisen Rückgaben gewonnen wird. In dieser Beziehung wirkt die Umwälzvorrichtung gemäß der Erfindung unerreicht günstig. Außerdem hat sie den unerwarteten Vorteil, daß sie die Bildung von Mono- und Diglycerid'en wesentlich herabsetzt.
  • Diese Wirkung kann, wie weiter gefunden wurde, noch dadurch unterstützt werden, daß zweckmäßig vom Beginn des Füllens des Veresterungsgefäßes bis zu dessen Entleerung, die gegebenenfalls nach Kühlung des Gefäßinhaltes erfolgen kann, Dampfbrausen betätigt werden, die am Boden des Veresterungsgefäßes angeordnet sind.
  • Daraus erwächst der Vorteil, daß durch den durch die Flüssigkeit im Veresterungsgefäß geleiteten Dampf; obwohl durch ihn nur eine verhältnismäßig dürftige Durchmischung der Flüssigkeit erzielt wird, die Bildung bevorzugter Strömungswege zur Umwälzvorrichtung unterbunden wird. Der Umwälzvorrichtung wird also Flüssigkeit aus allen Teilen des Veresterungsgefäßes in gleichen Mengen zugeleitet. Dadurch wird das Ergebnis der Umwälzung noch verbessert.
  • Dadurch, daß es nunmehr gelingt, die Veresterung in wenigen Stunden und sogar in etwa i Stunde und in günstigen Fällen in noch kürzerer Zeit durchzuführen, wird die Bildung von Polymerisations- und Laktonisierungsprodukten u. dgl. praktisch unterbunden. Die Raffination des Enderzeugnisses gestaltet sich demzufolge wesentlich günstiger. Insbesondere treten dabei Emulsionen nicht mehr auf, die sich bei bekannten Verfahren nicht vermeiden lassen und deren Ursache in der Bildung von Polymerisaten, Laktonen od. dgl. liegt.
  • Im Anschluß an die Veresterung kann im Veresterungsgefäß selbst eine Raffination des Erzeugnisses stattfinden, bei der überschüssige Fettsäuren und andere flüchtige Stoffe abdestilliert werden. Dieses Abdestillieren wird zweckmäßig im Hochvakuum vorgenommen. Auch kann bei chargenweisem Arbeiten das Erhitzen der zu veresternden Stoffe bis etwa auf oder nahezu auf Reaktionstemperatur im Hochvakuum, also ohne Drosselung der aus dem Veresterungsgefäß abziehenden Dämpfe erfolgen.
  • Für das Verfahren gemäß der Erfindung können bekannte Katalysatoren, wie Mineralsäuren, Zinkoxyd, Zinn, Tonerde od. dgl., verwendet werden. Doch hat sich gezeigt, daß auch Phosphate, z. B. Zinkphosphat, gleich gute Wirkung als Katalysatoren haben. Es wurde ferner gefunden, d@aß man die Gegenwart von Schwermetallen, wie Zink und Zinn od. dgl., vermeiden und mit mindestens gleich gutem Erfolg mit Katalysatoren arbeiten kann, die aus Alkali- oder Erdalkaliphosphat bestehen. Diese neuen Katalysatoren haben sich auch bei bekannten Veresterungsverfahren bewährt.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung eignet sich sowohl für die Veresterung von Fettsäuren pflanzlichen oder tierischen Ursprungs als auch für synthetische oder Gemische dieser verschiedenen Fettsäuren. Es kann auch angewendet werden auf Stoffe, die außer Fettsäuren der verschiedensten Art noch andere Bestandteile, insbesondere neutrale Öle oder Fette, enthalten. Als weitere Anwendungsmöglichkeit sei beispielsweise die Veresterung von Harzsäuren genannt.
  • Zur weiteren Erläuterung der Erfindung diene die Zeichnung, in der eine für die Durchführung des neuen Verfahrens geeignete Vorrichtung schematisch dargestellt ist.
  • i ist das Veresterungsgefäß, das mit einem Umwälzer 2, Heizschlangen 3 und einer Dampfbrause q. ausgestattet ist. Der Umwälzer 2 wird mit Dampf betrieben, der durch die Leitung 5 zuströmt. 6 ist die Zuleitung für den Brausendampf. Den Heizschlangen 3 wird der Heizdampf durch die Leitung 7 zugeführt, das Dampfkondensat fließt durch die Leitung 8 ab. 9 ist der Öleintritt und io die Ableitung für die das Veresterungsgefäß verlassenden Dämpfe. In der Ableitung io ist die Drosselklappe i i vorgesehen. Die Ableitung io mündet in den Kondensator 12, dem ein weiterer Kondensator 13 nachgeschaltet ist. Dieser wird durch den Strahlapparat 14 entlüftet, der über eine Vorlage 15 auf eine nicht gezeichnete Kondensationsanlage arbeitet, in welcher der Wasserdampf niedergeschlagen wird. Die Vorlage 15 kann mit Hilfe der Abzugsvorrichtung 16 entleert werden. Von dem unteren Teil des Kondensators 12 führt eine Rückleitung 17 mit Absperrorgan 18 in das Veresterungsgefäß i. Eine ähnliche Rückleitung kann für den Kondensator 13 vorgesehen sein. Im übrigen kann die Vorrichtung gemäß der Erfindung mit den üblichen Meß-, Sicherheits- und sonstigen Armaturen versehen sein.
  • Beispiel i 96,6 kg Kokosölfettsäure wurden mit 12,5 kg wasserfreiem Glycerin, in das vorher o,2 kg Zinkphosphat eingerührt wurde, gemischt und durch die Leitung 9 in das vorher entlüftete und mit Dampf ausgespülte VeresterungsgefälS i eingesaugt. Das eingesaugte Gemisch wurde in dem Gefäß auf etwa 16o° angewärmt, wobei ein Vakuum von 3 bis q. mm Hg möglichst gleichmäßig aufrechterhalten und Dampf aus der Brause q. durch den Gefäßinhalt geleitet wurde. Hierdurch wurde eine vorteilhafte Desodorisierungswirkung erreicht. Der Umwälzer 2 wurde vom Beginn des Anwärmens bis zur Beendigung der Charge in Tätigkeit gehalten, desgleichen die Brause .4. Bei Erreichen einer Temperatur von etwa 16o° setzte die Verdampfung des Glycerins im Gefäß i in verstärktem Maße ein. Aus den durch die Leitung io abströmenden Brüden wurde das Glycerin in den zweckmäßig wassergekühlten Kondensatoren 12 und 13 bei Temperaturen von etwa 9o° kondensiert. Das kondensierte Glycerin sammelte sich im unteren Teil der Kondensatoren .an. Der die Glycerinbrüden begleitende Wasserdampf wurde in den Kondensatoren 12 und 13 nicht kondensiert, sondern erst im Endkondensator der das Hochvakuum erzeugenden Einrichtung niedergeschlagen.
  • Nachdem ein Teil des Glycerins abdestilliert und unten in den Kondensatoren gesammelt war, wurde die Drosselklappe i i derart eingestellt, daß sich im Veresterungsgefäß i infolge Stauung der den Behälter i verlassenden Brüden ein Druck zwischen 62 bis 77 mm Hg einstellte. Die Temperatur stieg entsprechend von etwa 16o auf etwa 195°. Dann würde durch Öffnen des Hahnes 18 der größte Teil des im unteren Teil des Kondensators angesammelten Destillates vorsichtig, um zu starkes Schäumen zu vermeiden und unter Beobachtung des Inhaltes des Gefäßes durch ein Schauglas in dieses Gefäß zurückgegeben. Die Veresterungsreaktion verlief während. der Zugabe des Destillates besonders stürmisch. Die gesamte Reaktionszeit betrug 75 Minuten, während der die Glycerinrückführung aus den Kondensatoren in das Veresterungsgefäß in vier Schüben erfolgte. Bei Beendigung der Veresterungsreaktion wurde die Drosselklappe i i völlig geöffnet, um die geringen von der Veresterung nicht erfaßten Mengen Fettsäuren und gegebenenfalls noch vorhandenes Glycerin im Hochvakuum aus dem Veresterungserzeugnis abzudestillieren. Die Temperaturen stiegen hierbei im Gefäß' i bis auf etwa 22o° an. Gleichzeitig erfolgt die Umesterung von etwa in geringen Mengen gebildeten Mono- und Diglyceriden in die gewünschten Triglyceride. Das Ende der Destillation und der Umesterung ließ sich dadurch erkennen, daß die Bildung von Fettsäure- und Glycerinkondensat in den Kondensatoren aufhörte. Etwa bei Erreichen dieses Zustandes wurde die Beheizung des Veresterungsapparates i abgestellt und der Inhalt bei sonst unveränderten Bedingungen, also unter Hochvakuum, und unterAnwendung von Brausen- undUmwälzerdampf mittels Kaltwasser auf 8o° heruntergekühlt, wobei das Kaltwasser durch die kombinierte Heiz-und Kühlschlange 3 geleitet wurde.
  • Man erhielt 102,5 kg Roherzeugnis mit einer Säurezahl von 0,58, das die Farbe der Ausgangsfettsäure hatte, geruchlich verbessert war und nach Entfernung des Katalysators mit verdünnter Schwefelsäure, in bekannter Weise unter Anwendung von Alkalien raffiniert wurde. Die Raffination . verlief günstiger als die des Kokosfettes, aus dem die Fettsäure herrührt. Insbesondere bildeten sich beim Waschen keine Emulsionen, und die Abtrennung des geringen Seifenniederschlages vom neutralen Öl gelang besonders scharf. Man erhielt ein weißes Raffinat von einwandfreiem Geruch und Geschmack.
  • Beispiel 2 95 kg Kokosölfettsäure wurden in das vorher auf 3 bis 4 mm Hg Restdruck evakuierte Reaktionsgefäß i eingesaugt. Bereits vor dem Einbringen der Fettsäure wurde die Dampfbrause 4 und der Umwälzer 2 durch Öffnen der Dampfventile 6 bzw. 5 am Veresterungsgefäß i in Tätigkeit gesetzt. Während des anschließend einsetzenden Aufheizens der Fettsäure wurden dieser 13,2 kg wasserfreies Glycerin, in das vorher o,2 kg Zinkoxyd eingerührt wurde, durch die Leitung 9 zugesetzt. Bei 163° setzte die spontane Verdampfung des Glycerins ein, dessen Dämpfe in den beiden Kondensatoren 12 und 13 niedergeschlagen wurden und sich in flüssiger Form im Unterteil der Kondensatoren 12 und 13 ansammelten.
  • Erst, nachdem alles freie Glycerin abgedampft war, stieg die Temperatur im Veresterungsgefäß weiter an. Bei 181° wurde erstmalig ein Schub des angesammelten Glycerindestillates über das Ventil 18 in das Veresterungsgefäß zurückgeleitet, wobei die Fettsäure mit dem zulaufenden Glycerin stürmisch reagierte. Der Reaktionsverlauf wurde durch ein am Veresterungsgefäß i angebrachtes Schauglas kontrolliert und die Menge des vorsichtig zugegebenen Glycerins nach dem Verhalten des Gefäßinhaltes eingestellt. Infolge Verdampfens des nicht sofort an der Reaktion beteiligten Glycerins fiel die Temperatur im Reaktionsgefäß trotz beibehaltener Heizung auf die dem Druck von 4,mm Hg entsprechende Siedetemperatur des Glycerins von 165°. Das verdampfte Glycerin wurde wieder im Kondensator gesammelt und erst nach Anstieg der Temperatur im Veresterungsgefäß auf z87° in dieses über Ventil 18 einlaufen gelassen. Auch diesmal trat nur ein Teil des Glycerins mit den Fettsäuren in Reaktion, .der andere verdampfte bei dem gleichbleibenden Vakuum von 4: mm Hg und verursachte eine erneute Abkühlung des Inhaltes des Veresterungsgefäßes auf diesmal i69°. Der Vorgang des schubweisen Zusatzes von immer kleiner werdenden Glycerinanteilen wurde bis zum Verschwinden eines Glycerindestillatanfalles bei allmählich steigendenTemperaturenfortgesetzt und die Temperatur am Ende auf 22o° gebracht.
  • Die für die Veresterung benötigte Zeit bis zum Erreichen der Säurezahl 1,5 im Enderzeugnis betrug 6 Stunden. Die sich bei 22o° anschließende Dämpfung des Veresterungserzeugnisses und dessen Kühlung und Nachraffination erfolgte wie im Beispiel i angegeben. Es wurden 98,9 kg Roherzeugnis mit einer Säurezahl von 1,5 erhalten, dessen Farbe hell wie die des Ausgangsmaterials war.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Veresterung von Fettsäurer mit Alkoholen, wie Glycerin, im Vakuum, dadurch gekennzeichnet, daß die Veresterung, bei welcher Reaktionswasser und z. B. Glycerir. und gegebenenfalls andere flüchtige Reaktionserzeugnisse und Reaktionsteilnehmer abdestillieren, in kurzer Zeit derart durchgeführt wird, daß das Kondensat der abdestillierten nicht wäßrigen Stoffe schubweise in das Veresterungsgefäß zurückgeführt wird oder dadurch, daß die Veresterung im Vakuum von 3o bis ioo mm, zweckmäßig von etwa 70 mm 1g, und die Kondensation der übergehenden Reaktionsteilnehmer außer Wasser im Hochvakuum erfolgt oder daß der Inhalt des Veresterungsgefäßes mit einem nach dem Prinzip der Mammutpumpe oder auf ähnliche Weise wirkenden Umwälzer gemischt wird oder dadurch, daß gleichzeitig zwei oder mehrere dieser Maßnahmen angewendet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Wasserdampf durch die zu veresternden Stoffe geleitet wird.
  3. 3. Verfahren nach .Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß phosphathaltige Katalysatoren, insbesondere alkali- oder erdalkaliphosphathaltige Katalysatoren, verwendet werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Hefter-Schönfeld: Chemie und Technologie der Fette und Fettprodukte, Wien 1936, Bd. I, S. 281, letzter Absatz.
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