DE950602C

DE950602C - Verfahren zur Erhoehung des Reibungskoeffizienten bei Gegenstaenden aus Polyurethan-Kunststoffen aus linearen, rein aliphatischen Polyestern

Info

Publication number: DE950602C
Application number: DE1953P0009798
Authority: DE
Inventors: Dr Gottfried Reuter; Dr Walter Stegemann
Original assignee: Phoenix Gummiwerke AG
Current assignee: Phoenix AG
Priority date: 1953-05-23
Filing date: 1953-05-23
Publication date: 1956-10-11

Description

Verfahren zur Erhöhung des Reibungskoeffizienten bei Gegenständen aus Polyurethan-Kunststoffen aus linearen, rein aliphatischen Polyestern Die Erfindung bezieht sich auf die Erhöhung des Reibungskoeffizienten von Gegenständen, die zumindest an der Oberfläche eine Schicht aus Umsetzungsprodukten von vorwiegend aus linearen aliphatischen Komponenten aufgebauten Polyestern mit Di- bzw. Polyisocyanaten, wiesiezu\¼mter der geschützten Bezeichnung »Vulcolan« bekannt sind, aufweisen. Derartige Schichten können besonders als Schutzschichten bei Förderbändern, Treibriemen, Keilriemen, Autoreifen, Antriebstrommeln u. dgl. zur Anwendung kommen und haben hier die verschiedenartigsten Aufgaben, insbesondere bezüglich der Lebensdauer und Haltbarkeit gegenüber mechanischen und chemischen Beanspruchungen, zu lösen. Eine besondere Aufgabe ist es, den Reibungskoeffizienten dieser Kunststoffschicht zu erhöhen, weil sich dadurch das Rutschen von Automobilreifien bei nasser Straße sowie auch das Rutschen von Fördertrommeln infolge Verschmierung bei auftretender Nässe, wie dieses im Untertagebetrieb fast immer auftritt, vermeiden läßt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe in der Weise, daß die Oberflächen der Gegenstände mit Säuren oder Laugen behandelt werden. Hierdurch läßt sich eine solche Deckschicht derartig präparieren, daß sie einen guten Reibungskoeffizienten bei auftretender Nässe aufweist.
In ein£achster Weise läßt sich das neue Verfahren durchführen, in dem 2n-Schwefelsäure zur Anwendung kommt. Dieses Verfahren hat neben dem Vorteil, daß die Benetzung des Kunststoffes gegenüber Wasser zunimmt, den weiteren Vorteil, einfach anwendbar zu sein, so daß das Verfahren auch bei größeren Flächen wirtschaftlich durchführbar ist.
Das folgende Beispiel erläutert das Verfahren an einer Ausführungsform: Eine mit einer Schicht aus obigem Uretbankunststoff versehlene Antriebstrommel eines Förderbandes wird bei 30° mit einer 2n-Schwefelsäure für 10 Minuten bestrichen. Die überschüssige Schwefelsäure wird mit Wasser abgespült. Dadurch wird die Benetzungskraft des Kunststoffes für Wasser ganz beträchtlich erhöht, wodurch auch eine Erhöhung des Reibungskoeffizienten bei nasser Reibung erzielt wird. An Stelle von Schwefelsäure können auch andere Säuren bzw Laugen verwendet werden.
In ähnlicher Weise läßt sich naturgemäß das Förderband behandeln bzw. sonstige Gegenstände, die mit einer glelchlen Kunststoffschicht he deckt sind, wobei sich das Verfahren besonders für Kraftfahrzeugreifen eignet, blei denen die Rutschsicherheit gleichbedeutend mit der Erhöhung der Falirsicherheit ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Erhöhung des Reibungskoeffizienten bei Gegenständen aus Polyurethan-Kunststoffen aus linearen, rein aliphatischen Polyestern, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche dieser Gegenstände mit Säuren oder Laugen behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß 2 uS chwefelsäure venvendet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und dadurch gekennzeichnet, daß die verdünnte Säure auf ungefähr 30° erwärmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß eine schwache Lauge zur Anwendung kommt.

In Betracht gezogene Druckschriften: Zeitschrift »Angewandte Chemie«, 1950, S.65; Zeitschrift »Kautschuk und Gummi«, 1952 S. WT5I; Zeitschrift »The Rubber Age and Synthetics"', 1952, S.438; britische P.atentschrift Nr. 410 I7I; USA.-Patentschrift Nr. 2 102 456.