DE947967C - Verfahren zur Olefinpolymerisation mit Borfluorid-Phosphorsaeure-Katalysatoren - Google Patents

Verfahren zur Olefinpolymerisation mit Borfluorid-Phosphorsaeure-Katalysatoren

Info

Publication number
DE947967C
DE947967C DEST6871A DEST006871A DE947967C DE 947967 C DE947967 C DE 947967C DE ST6871 A DEST6871 A DE ST6871A DE ST006871 A DEST006871 A DE ST006871A DE 947967 C DE947967 C DE 947967C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
catalyst
complex
acid
polymerization
coordination compound
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEST6871A
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Standard Oil Development Co
Original Assignee
Standard Oil Development Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Standard Oil Development Co filed Critical Standard Oil Development Co
Application granted granted Critical
Publication of DE947967C publication Critical patent/DE947967C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C2/00Preparation of hydrocarbons from hydrocarbons containing a smaller number of carbon atoms
    • C07C2/02Preparation of hydrocarbons from hydrocarbons containing a smaller number of carbon atoms by addition between unsaturated hydrocarbons
    • C07C2/04Preparation of hydrocarbons from hydrocarbons containing a smaller number of carbon atoms by addition between unsaturated hydrocarbons by oligomerisation of well-defined unsaturated hydrocarbons without ring formation
    • C07C2/06Preparation of hydrocarbons from hydrocarbons containing a smaller number of carbon atoms by addition between unsaturated hydrocarbons by oligomerisation of well-defined unsaturated hydrocarbons without ring formation of alkenes, i.e. acyclic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond
    • C07C2/08Catalytic processes
    • C07C2/14Catalytic processes with inorganic acids; with salts or anhydrides of acids
    • C07C2/20Acids of halogen; Salts thereof ; Complexes thereof with organic compounds
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J27/00Catalysts comprising the elements or compounds of halogens, sulfur, selenium, tellurium, phosphorus or nitrogen; Catalysts comprising carbon compounds
    • B01J27/06Halogens; Compounds thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C2521/00Catalysts comprising the elements, oxides or hydroxides of magnesium, boron, aluminium, carbon, silicon, titanium, zirconium or hafnium
    • C07C2521/18Carbon
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C2527/00Catalysts comprising the elements or compounds of halogens, sulfur, selenium, tellurium, phosphorus or nitrogen; Catalysts comprising carbon compounds
    • C07C2527/06Halogens; Compounds thereof
    • C07C2527/08Halides
    • C07C2527/12Fluorides
    • C07C2527/1213Boron fluoride
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C2527/00Catalysts comprising the elements or compounds of halogens, sulfur, selenium, tellurium, phosphorus or nitrogen; Catalysts comprising carbon compounds
    • C07C2527/14Phosphorus; Compounds thereof
    • C07C2527/16Phosphorus; Compounds thereof containing oxygen
    • C07C2527/167Phosphates or other compounds comprising the anion (PnO3n+1)(n+2)-
    • C07C2527/173Phosphoric acid or other acids with the formula Hn+2PnO3n+1

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Transition And Organic Metals Composition Catalysts For Addition Polymerization (AREA)

Description

  • Verfahren zur Olefinpolymerisation mit Borfluorid-Phosphorsäure-Katalysatoren Es ist bekannt, Koordinationsverbindungen von Bortrifluorid mit Säuren des Phosphors als Katalysatoren für verschiedene Umwandlungen zu verwenden, insbesondere für die Polymerisation von Olefinen.
  • Diese Katalysatoren wurden hergestellt, indem man eine Säure des Phosphors mit Bortrifluorid bei Temperaturen von etwa 27 bis I2IO behandelte, bis sich der gewünschte Komplex gebildet hatte, worauf man dann die entstandene viskose Flüssigkeit als Katalysator verwendete.
  • So hergestellte Katalysatoren haben indessen verschiedene Nachteile. Sie haben eine schlechte Lagerungsbeständigkeit und zersetzen sich beim Stehenlassen selbst bei gewöhnlicher Temperatur unter Bildung eines sauren Gases und eines ausfallenden Feststoffes. Durch diese Zersetzung wird die Aktivität des Katalysators verringert, und es bildet sich eine stark korrosive Substanz, welche die üblichen Verpackungsgefäße angreift. Ferner haben diese Katalysatoren bei verschiedenen Umwandlungen eine verhältnismäßig kurze Lebensdauer; außerdem sind sie für eine stetige Arbeitsweise wenig geeignet. Bei hohen Reaktionstemperaturen z. B. nimmt die katalytische Aktivität rasch ab, und wenn der Katalysator auf einem Feststoff niedergeschlagen ist, wird die Katalysatorschüttung bald durch Ablagerung verschmutzt und verstopft sich schließlich.
  • Gemäß vorliegender Erfindung erhält man einen besseren Katalysator, wenn man eine Säure des Phosphors mit Bortrifluorid bei einer Temperatur unterhalb + 100, vorteilhaft unterhalb + 4" verbindet.
  • Der so hergestellte flüssige Komplex ist stabil und kann lange Zeit auch bei erhöhten Temperaturen gelagert werden, ohne daß er sich zersetzt oder abgebaut wird. Er -eignet sich für stetig geführte katalytische Verfahren, insbesondere auf einem festen Träger und selbst bei verhältnismäßig hohen Temperaturen.
  • Die bei niedriger Temperatur hergestellten Koordinationsverbindungen haben eine etwas andere Zusammensetzung als die bisher bekannten Verbindungen dieser Art. Es scheint, daß die bei niedrigen Temperaturen gebildeten Verbindungen folgende typische Struktur haben: Verbindungen dagegen, welche bei höheren Temperaturen hergestellt sind, unterliegen bei ihrer Herstellung und Lagerung einer stufenweisen Dissoziation und scheinen dabei Fluorwasserstoff frei zu machen, bis schließlich Borphosphat zurückbleibt. Der bei den höheren Temperaturen hergestellte Komplex scheint außer der Koordinationsverbindung ein Gemisch von Abbauprodukten zu enthalten.
  • Die erfindungsgemäßen Katalysatoren sind ziemlich sauer, und ihre verhältnismäßig hohe Acidität führt zu Katalysatoren, die für manche Reaktionen überaktiv sind. Nach einem anderen Merkmal der Erfindung wird die Aktivität des Katalysatorkomplexes modifiziert, indem man in ihm als freie Säure eine Säure des Phosphors zumischt. Ein derartiges Produkt ist insbesondere dann von Wert, wenn man das Molekulargewicht von Polymeren lenken will, die durch Polymerisation von Olefinen hergestellt werden.
  • Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird der Katalysatorkomplex für Umwandlungsreaktionen in Gegenwart von Bortrifluorid verwendet, das von außen zugeführt wird. Dieses Verfahren ist insbesondere von Wert, um einen übermäßig hohen Verlust von BF3 aus dem Komplex zu unterdrücken und dadurch die maximale katalytische Aktivität bei einer stetigen Arbeitsweise oder bei verhältnismäßig hohen Temperaturen lange aufrechtzuerhalten, da hierdurch auf dem Katalysator ein Überschuß von Bortrifluorid über die zur Bildung der Koordinationsverbindung notwendige Menge gewährleistet ist. Derartige Katalysatoren finden Anwendung besonders für Reaktionen, bei denen weniger reaktionsfähige Verbindungen beteiligt sind, z. B. bei der Polymerisation von Propylen.
  • Nach einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung wird der Reaktionszone, die den Katalysator enthält, im Verlauf des Verfahrens von außen flüssiger Katalysator zugesetzt. Bei verhältnismäßig weniger reaktionsfähigen Verbindungen ist eine erhebliche Induktionszeit notwendig, bevor der komplexe Katalysator seine maximale Aktivität erreicht, selbst wenn man von außen zugeführtes Bortrifluorid in der Reaktionszone aufrechterhält. Der stetige oder intermittierende Zusatz einer kleinen, aber wirksamen Menge des flüssigen Komplexes zusammen mit von außen zugeführtem Bortrifluoridgas kürzt die Induktionszeit ab und gewährleistet auch eine ständige hohe katalytische Aktivität. Diese Arbeitsweise wird bei Verfahren angewandt, bei denen der Katalysator auf einem festen Träger eingesetzt wird.
  • Es wurde weiter gefunden, daß der Katalysatorkomplex, insbesondere wenn er auf einem festen Träger eingesetzt wird, mit Bortrifluorid vorbehandelt werden kann, damit man bereits einen Überschuß an dieser Verbindung hat, bevor der Katalysator mit dem zu polymerisierenden Olefingut in Berührung kommt. Diese Vorbehandlung verringert ebenfalls wirksam die Induktionszeit, insbesondere bei der Polymerisation von Propylen.
  • Die als Katalysatoren gemäß vorliegender Erfindung venvendeten Koordinationsverbindungen können gewonnen werden, indem man eine Säure des Phosphors bei einer Temperatur unterhalb etwa 100 mit so viel Bortrifluorid (bs3) behandelt, daß ein Komplex mit dem richtigen Verhältnis von Säure zu BF3 entsteht.
  • Im allgemeinen wird gasförmiges BF3 der flüssigen Säure des Phosphors zugesetzt. Man kann auch zuerst einen Komplex von BF3 mit einem organischen aliphatischen Äther, z. B. Dimethyläther, Diäthyläther, Äthylpropyläther u. dgl., herstellen. Dieser flüssige Ätherkomplex kann dann der Säure des Phosphors bei niedriger Temperatur in der für die Bildung der Koordinationsverbindung notwendigen Menge zugesetzt werden. Der überschüssige Äther wird anschließend durch Destillation unter vermindertem Druck entfernt.
  • Die Temperatur, bei welcher die Säure des Phosphors und das BF3 miteinander zu der Koordinationsverbindung vereinigt werden, ist von entscheidender Bedeutung. Im allgemeinen empfiehlt es sich, das Reaktionsgemisch unterhalb von +4° zu halten, um unerwünschte Nebenreaktionen minimal zu halten.
  • Die Reaktion des Bs3 mit der Säure verläuft exotherm.
  • Deshalb soll dafür gesorgt werden, daß die Bildungswärme abgeführt wird. Das ist möglich, wenn man die Reaktionsteilnehmer in einer mit Kühlschlangen ausgerüsteten oder einer ummantelten Reaktionszone miteinander vereinigt und ein Kühlmittel durch Rohrschlange oder Mantel zirkulieren läßt.
  • Wenn man Ioool,ige Säuren verwendet, können bei den tiefen Reaktionstemperaturen durch Kristallisationserscheinungen Schwierigkeiten entstehen. Diese können vermieden werden, indem man z. B. etwas BFa bei Raumtemperatur zusetzt und anschließend die Masse auf die gewünschte Temperatur abkühlt, bevor man den Hauptteil des BFa zusetzt. Viele Säuren des Phosphors können indessen gewöhnlich auf Tempera- turen unterhalb +4 bis 100 unterkühlt werden, ohne daß Kristallisationsschwierigkeiten auftreten.
  • Der zur Bildung des Komplexes richtige niedrige Temperaturbereich hängt in einem gewissen Ausmaß von der Viskosität der Reaktionsteilnehmer und der Reaktionsgeschwindigkeit ab. Die Reaktionstemperatur soll hoch genug sein, damit die Reaktion mit tragbarer Geschwindigkeit abläuft und die Stoffe flüssig bleiben. Normalerweise können Temperaturen bis zu - 70 oder sogar noch tiefer aufrechterhalten werden. Der so gewonnene flüssige Komplex ist im allgemeinen bei Temperaturen bis zu - I8" oder sogar noch darunter flüssig. Nachdem die Bildung des Komplexes beendet ist, kann dieser sofort als Katalysator verwendet werden, man kann ihn aber auch auf gewöhnliche Temperatur erwärmen und lagern.
  • Als Säuren des Phosphors können zur Herstellung der Koordinationsverbindungen Orthophosphorsäure, Pyrophosphorsäure, Metaphosphorsäure, Hypophosphorsäure, phosphorige Säure, metaphosphorige Säure und verschiedene andere Säuren des Phosphors, vorteilhaft Phosphorsäuren selbst verwendet werden.
  • Die betreffende Säure kann aus einer einzelnen Säure oder aus einem Gemisch verschiedener Säuren bestehen.
  • Wenn auch die Säuren vorteilhaft in Ioo0i0iger Form angewendet werden, können sie doch auch etwas Wasser enthalten. Zum Beispiel kann man Phosphorsäurehemihydrat oder sirupöse 850/,ige Phosphorsäure des Handels verwenden. Es ist im allgemeinen unerwünscht, große Mengen Wasser zu verwenden, welche Bortrifluorid in Nebenreaktionen verbrauchen.
  • In manchen Fällen indessen bildet das Wasser in der Säure einen Komplex mit dem BF3 sowie auch Oxyfluoborsäuren, welche nicht als schädlich anzusehen sind. Gewöhnlich wird BF3 in solchen Mengen angewendet, daß ein Komplex mit im wesentlichen äquimolaren Mengen an Säure und BF3 entsteht, obgleich in manchen Fällen ein Verhältnis von I Mol Phosphorsäure zu 2 Mol BF3 oder höher angewendet wird.
  • Beispiele für typische Koordinationsverbindungen sind H3PO4.BF3, BF,, HPO3.BF3, H4P2O7BFg, H4P2O 2 BF3 u. dgl.
  • Die Säurekomponente des Komplexes kann modi.-fiziert werden, indem man ihr oder dem Gemisch ein Metall einverleibt. So können Metallsalze freier Säuren des Phosphors, z. B. Salze des Cu, Fe, Ni, U, Zn, Co, Mn, Ag, Cd und Cr, bei der Herstellung des Komplexes verwendet oder diesem zugesetzt werden. Das Gemisch kann auch in geringen Mengen Metalloxyde, Sulfate u. dgl. enthalten, z. B. solche von Titan, Zirkonium, Thorium, Vanadium usw.
  • Die Koordinationsverbindung kann auch durch Zusatz wechselnder Mengen von Borsäureanhydrid modifiziert werden, z. B. etwa I bis 20°/o des Komplexes. So kann zumindest ein Teil des aus dem Katalysator während seines Einsatzes entweichenden Fluorwasserstoffs mit dem Borsäureanhydrid unter Regeneration von BF3 reagieren, welches sich seinerseits mit freier Säure unter Rückbildung des Komplexes rekombinieren kann. Dies stellt eine brauchbare Methode zur Verlängerung der Lebensdauer des Katalysators dar.
  • Falls man einen Katalysator herstellen will, der freie Säure des Phosphors enthält, braucht man nnr die freie Säure dem Komplex zuzusetzen, der nach dem oben beschriebenen Verfahren in dem gewünschten Molverhältnis hergestellt ist. Dieser Zusatz kann bei den für die Bildung des Komplexes angewendeten Reaktionstemperaturen oder bei höheren Temperaturen erfolgen. Man kann jede geeignete Säure des Phosphors verwenden. Wenn die freie Säure dieselbe sein soll, wie sie als Säurebestandteil des Komplexes dient, wird das Produkt einfach in einer Stufe hergestellt, indem man der Säure (unterhalb 100) nicht ausreichende Mengen von BF3 zusetzt. Dadurch kann man ein Gemisch von freier Säure und Komplex in jedem beliebigen Verhältnis herstellen. Im allgemeinen ist es erwünscht, Gemische zu bilden, in denen das Molverhältnis von Koordinationsverbindung zu freier Säure des Phosphors im Bereich von etwa I : 9 bis 9: I liegt. Dieses Gemisch ist im allgemeinen eine viskose Flüssigkeit, die viele Eigenschaften der Koordin tionsverbindung besitzt.
  • Die oben beschriebenen Komplexe können in flüssiger Form als Katalysatoren verwendet werden.
  • Zum Beispiel kann man das betreffende Behandlungsgut durch einen den Katalysator enthaltenden Behälter leiten. Vorzugsweise indessen verwendet man den Komplex auf einem körnigen oder feinzerteilten Feststoff. Ein Katalysatorfilm kann gebildet werden, indem man einen dünnen Film des Komplexes auf nicht poröse, inerte feste Teilchen, wie Quarzstückchen, Bimsstein, Kupferspäne, Sand u. dgl., aufbringt und dieses Material mit dem Olefin- oder anderem Einsatzgut unter geeigneten Bedingungen in Kontakt bringt.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der flüssige Komplex auf einem festen adsorbierenden Träger niedergeschlagen.
  • Dadurch gewinnt man einen festen Katalysator, der bei stetig geführten Verfahren in an sich bekannter Weise in Form einer Ruheschüttung, einer Suspension oder einer Wirbelschicht u. dgl. angeordnet ist.
  • Bei Herstellung eines solchen festen Katalysators wird die oben beschriebene Koordinationsverbindung in dem Verhältnis mit feinzerteiltem porösem Feststoff vermischt, welches die für den betreffenden Einsatz notwendige Konzentration des Komplexes auf dem Katalysator ergibt. Man kann verschiedene adsorptionsfähige Feststoffe verwenden, z. B. Aktivkohle verschiedener Herkunft, Kieselsäure und aluminiumsilicathaltige Stoffe, wie Kieselsäuregel, Kieselgur, Fullererde, Tone, wie Bentonit, und andere Diatomeenerden. Der Gehalt des fertigen festen Katalysators an aktiver Koordinationsverbindung kann zwischen etwa 5 Gewichtsprozent des Gesamtkatalysators bis zu 50 bis 75 01o an aktivem Katalysatorbestandteil liegen. Das feste Material kann auf die für den jeweiligen Verwendungszweck notwendige Korngröße gebracht werden. So sind Korngrößela im allgemeinen für den Einsatz in Ruheschüttung geeignet, während bei Einsatz des Katalysators in Form einer Suspension oder als Wirbelschicht kleinere Teilchen, z. B. im Bereich von o, 246 bis o,I47 mm, oder sogar noch feiner, verwendet werden können.
  • Es ist im allgemeinen lediglich notwendig, das feste Adsorptionsmittel und den flüssigen Komplex in dem gewünschten Verhältnis zu mischen, bis das Adsorptionsmittel den flüssigen Komplex vollständig aufnimmt. Der fertige Trägerkatalysator ist trocken, fließt frei und erfordert im allgemeinen kein nachfolgendes Trocknen und Calcinieren bei erhöhten Temperaturen. Der Zusatz der Flüssigkeit wird erleichtert, indem man das Adsorptionsmittel zuerst vermindertem Druck unterwirft und es dann mit dem flüssigen Komplex bei vermindertem Druck vermischt.
  • Die Katalysatoren gemäß vorliegender Erfindung finden insbesondere bei der Polymerisation von Olefinen, z. B. der Herstellung von Zusatzmitteln für Motortreibstoff, von chemischen Zwischenprodukten usw., aus niedrigmolekularen Olefinkohlenwasserstoffen Anwendung. Als Ausgangsolefin dienen z.
  • Propylen, Butylene, Pentene und ihre Gemische.
  • Äthylen unterliegt unter den angewendeten Bedingungen im allgemeinen nur einer sehr geringen Reaktion, kann aber als Bestandteil der Olefinbeschickung vorhanden sein. Der Katalysator kann auch bei höhermolekularen Mono-Olefinen verwendet werden, z. B. den Heptenen, Octenen, des Styrols, Inden u. dgl. Er kann ferner zur Polymerisation von Diolefinen verwendet werden, wie Butadien, Isopren und anderen ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffen. Die Beschickung kann paraffinbasische Verdünnungsmittel, inerte gasförmige Verdünnungsmittel wie Stickstoff u. dgl. enthalten. Die Olefinkonzentration in der Beschickung kann etwa 200/, oder niedriger bis zu 1000/0 betragen.
  • Die Reaktionsbedingungen der Olefinpolymerisation können in einem weiteren Bereich liegen. Die Reaktionstemperaturen können zwischen Temperaturen etwa unterhalb Raumtemperatur bis zu etwa 260° liegen, obgleich der Katalysator bei den höheren Temperaturen einer schnelleren Zersetzung unterliegt. Bevorzugte Temperaturbereiche liegen zwischen etwa 21 und 1490. Die Drücke können zwischen Atmosphärendruck und 102 ast Überdruck liegen; die höheren Drücke sind insbesondere zweckmäßig, um die Zersetzung des Katalysators bei verhältnismäßig hohen Reaktionstemperaturen zu verzögern.
  • Die Zuführungsgeschwindigkeit des Olefins kann zwischen etwa 0,1 und 10 Raumteilen flüssig/Raumteil Katalysator/Stunde liegen. Die gewählten Reaktionsbedingungen hängen augenscheinlich von der Art des verwendeten Olefins, der relativen Katalysatoraktivität und anderen Bedingungen ab, wie in der Fachwelt bekannt ist.
  • Bei Durchführung eines Polymerisationsverfahrens mit einem Katalysator, der einen Überschuß von BF8 enthält, ist es lediglich notwendig, in der den Katalysator enthaltenden Reaktionszone genügend von außen zugeführtes BF5 aufrechtzuerhalten, um die Desaktivierung des Katalysatorkomplexes zu unterdrücken und den Komplex im wesentlichen vollständig mit BF3 gesättigt zu halten. Die der Reaktionszone zugeführten Mengen BF3 sind im allgemeinen von keiner entscheidenden Bedeutung, solange die vorstehend gekennzeichneten Bedingungen erfüllt sind.
  • Das BF3 kann mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,1 bis 30 oder mehr, bei den üblichen Polymerisationsbedingungen vorzugsweise etwa I bis 20 Raumteilen Gas/Raumteil Katalysator/Stunde zugeführt werden.
  • Man setzt das der Reaktionszone zuzuführende BF3 zweckmäßig der Olefinbeschickung zu, kann es aber auch durch eine besondere oder durch mehrere besondere Einlaßöffnungen der Reaktionszone zuführen.
  • Es empfiehlt sich, Mittel zur gleichmäßigen Verteilung des BF3 an allen Stellen der Reaktionszone vorzusehen. Das BF3 wird vorteilhaft gleichmäßig während der Reaktion zugesetzt, man kann es aber in manchen Fällen auch intermittierend zusetzen.
  • Falls eine Vorbehandlung des Katalysators gewünscht wird, der entweder den flüssigen oder festen Komplex enthält, wird BE3 in Abwesenheit der Olefinbeschickung in die Zone eingespritzt, die den Katalysator enthält. Diese BF3-Zufuhr muß genügend lange erfolgen, so daß Katalysator und Träger gesättigt werden. Die Vorbehandlung mit gasförmigem BF5 kann bei Temperaturen von etwa Raumtemperatur bis zu etwa I49" oder höher in Mengen von etwa I bis 30 Raumteilen/Raumteil/Stunde erfolgen. Behandlungszeiten von etwa 30 Minuten bis zu ungefähr 10 Stunden reichen im allgemeinen aus, um die Induktionsperiode des Katalysators zu reduzieren und einen Katalysator von hoher Anfangspolymerisationsaktivität zu gewinnen.
  • Die im Verlauf der Polymerisation erfolgende Zufuhr des flüssigen Komplexes aus BF3 und Säure des Phosphors in die Reaktionszone wird leicht bewirkt, indem man den Komplex am Kopf der Reaktionszone durch eine geeignete Verteilereinrichtung einführt, damit er sich mit der Katalysatorschüttung mischt oder über diese fließt oder in anderer Weise mit dem Katalysator und seinem Träger während der Polymerisation in Kontakt kommt. Da der komplexe Katalysator in den üblichen Kohlenwasserstoffen im wesentlichen unlöslich ist, empfiehlt es sich nicht, ihn zusammen mit der Olefinbeschickung einzuführen. Die Menge an flüssigem Komplex, die während der Polymerisation zugesetzt wird, ist recht gering. Mengen im Bereich von etwa 0, OOI bis 1 Raumteil flüssig/Raumteil Olefine/Stunde reichen im allgemeinen aus, da der zugeführte Komplex den Komplex ersetzen soll, der infolge der Reaktion mit Kohlenwasserstoff oder auf andere Weise aus der Zone entfernt worden sein kann.
  • Die praktische Durchführung der vorliegenden Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen erläutert, die jedoch die Erfindung in keiner Weist erschöpfend kennzeichnen.
  • Beispiel I H, erstellung der Katdlysatoren a) I00°/o H3 P 04. Die zur Herstellung diese Katalysators erforderliche Phosphorsäure wurde gewonnen, indem man Phosphorpentoxyd zu 850 l0iger Phosphorsäure langsam unter Rühren zusetzt (39,5 g P2 05/100 g 85 °/0 H3PO4). Man verwendet hierfür einen Dreihalsrundkolben, der mit einem mechanischen Rührer, einem Rückflußkühler, einem Calciumchloridrohr und einem Heizmantel ausgerüstet ist. Nachdem die erforderliche Menge P206 zugesetzt war, wurde das Gemisch gut gerührt und 4 Stunden auf etwa 80° erhitzt. Das entstandene Gemisch war 1000/0ige Phosphorsäure. b) Ein Teil dieser 100%igen HaPO4 wurde mit gasförmigem BF3 (Reinheit 98 %) so lange behandelt, bis gleiche molare Anteile von Säure und BF3 in Reaktion getreten waren. Die Temperatur der Reaktionsteilnehmer wurde während der gesamten Reaktionszeit auf 60 bis 66° gehalten. Die Wandungen des Glasgefäßes waren stark geätzt, offenbar infolge der Entwicklung von saurem Gas, wahrscheinlich Fluorwasserstoff. Ein Teil des flüssigen Komplexes wurde nun in einem mit einem Stopfen verschlossenen Glasgefäß bei Raumtemperatur gelagert. Während der Lagerung entwickelten sich Gasblasen, und es bildete sich ein merklicher Dampfdruck in dem Gefäß aus.
  • Nach mehreren Wochen hatte sich eine weiße Fällung aus der flüssigen Phase ausgeschieden. c) Ein Teil der gemäß Vorschrift a) hergestellten 100%igen H3 P O4 wurde in ein Glasgefäß eingebracht, das sich in einem Eisbad befand. Die Säure wurde auf 0° unterkühlt und blieb bei dieser Temperatur flüssig.
  • Dann wurde gasförmiges BF3 in die Säure eingeleitet, bis gleiche molare Anteile Säure und BF3 in Reaktion getreten waren. Das Gemisch wurde während der gesamten Reaktionszeit auf 0° gehalten. Das Glasgefäß war nicht angeätzt, und eine Entwicklung von HF konnte nicht beobachtet werden.
  • Ein Teil des gewonnenen Komplexes (H3PO4. BF3) wurde in einem mit einem Stopfen verschlossenen Glasgefäß bci Raumtemperatur etwa 3 Monate gelagert. Währcnd der Lagerung bildeten sich keine Gasblasen und keine feste Ausfällung. Es entwickelte sich in dieser Zeit lediglich ein zu vernachlässigender Dampfdruck. Während der gesamten Lagerungszeit fand sich kein Hinweis auf eine Zersetzung des Komplexes.
  • Beispiel 2 Vergleich der katalytischen Aktivität von Trägerkatalysatoren Unter Verwendung der Komplexe gemäß Beispiel I, b) und c), wurden Trägerkatalysatoren hergestellt. In jedem Falle wurden 70 g Komplex unter vermindertem Druck langsam zu 200 ccm der üblichen gekörnten Aktivkohle bei Raumtemperatur zugesetzt. Der Komplex wurde von der Aktivkohle unter Bildung einer frei beweglichen, trocken aussehenden Masse rasch adsorbiert.
  • Für die Polymerisationsversuche wurden die Trägerkatalysatoren als Ruheschüttung eingesetzt. Eine C3- bis C4-Beschickung mit etwa 48010 Olefinen wurde stetig bei Atmosphärendruck, Temperaturen von 25 bis 1000 mit Geschwindigkeiten von etwa 0,5 bis I Raumteilen flüssig/Raumteil Katalysator/Stunde durch die Schüttungen geleitet.
  • Wenn das Präparat, welches den bei höherer Temperatur gewonnenen Komplex enthielt [Beispiel 1, b)], bei einer Reaktionstemperatur von 25° und einer Durchsatzgeschwindigkeit von 0,5 Raumteilen flüssig/ Raumteil/Stunde geprüft wurde, wurde zu Anfang ein Olefinumwandlungsgrad von 95 01o erreicht. Die katalytische Aktivität nahm dann aber schnell ab, und die Olefinumwandlung fiel in 4 Stunden auf 39%.
  • Es bildeten sich dabei schwere Ablagerungen auf dem Katalysator.
  • Diese Abscheidungen sind wahrscheinlich die Reaktionsprodukte aus der Einwirkung von Kohlenwasserstoffen auf den Katalysatorkomplex. Wenn man den gleichen Katalysator bei einer Reaktionstemperatur von 1000 einsetzte, betrug die Olefinumwandlung zu Anfang 94°/0, aber die Abscheidungen sammelten sich auf dem Katalysator sehr schnell an, und nach 2 Stunden Betriebszeit trat eine Verstopfung der Reaktionskammer ein. Diese Verstopfung trat selbst bei einer hohen Durchsatzgeschwindigkeit von I Raumteilen flüssiger Olefine/Raumteil Katalysator/Stunde ein, wobei der Katalysator aus etwa 20010 Komplex und 80 01o Aktivkohle bestand.
  • Wenn man mit Katalysatoren arbeitete, die aus einem bei niedriger Temperatur hergestellten Komplex [Beispiel I, c)] und Aktivkohle bestanden, blieben diese verhältnismäßig frei von Abscheidungen, und das Absinken der katalytischen Aktivität war weniger stark als in den vorstehenden Versuchen. Wenn man diesen Katalysator beispielsweise bei 1000 und einer Durchsatzgeschwindigkeit von 0,5 Raumteilen flüssiger Olefine/Raumteil Katalysator/Stunde verwendete, erhielt man eine anfängliche Olefinumwandlung von 99010. -Nach 4 Stunden betrug die Umwandlung noch fast 50 0/o, ohne daß Verstopfungen auftraten oder der Umwandlungsgrad weiter abs ank. Die Lebensdauer der Katalysatoren war erheblich höher als die des bei höherer Temperatur hergestellten Katalysators, selbst wenn dieser letztgenannte bei einer Reaktionstemperatur von lediglich 25° eingesetzt wurde.
  • Beispiel 3 Bewertung von Mischkatalysatoren aus Komplex und freier Säure des Phosphors Anteile der Koordinationsverbindung gemäß Beispiel I, c), wurden mit Ioo°/Oiger freier Phosphorsäure gemäß Beispiel I, a), in Molverhältnissen von I : I bzw.
  • I : 3 vermischt. Diese Gemische und die IOo°/Oige Phosphorsäure sowie der Ioo°/Oige flüssige Komplex BF3 HaPO4 gemäß Beispiel 1, c), wurden auf feinzerteilte Aktivkohle niedergeschlagen, um nach dem Verfahren gemäß Beispiel 2 Trägerkatalysatoren herzustellen. Die fertigen Katalysatoren enthielten etwa 44 Gewichtsprozent katalytisch aktiven Bestandteil, der auf etwa 56 Gewichtsprozent Aktivkohle niedergeschlagen war.
  • Es wurden unter Verwendung dieser Trägerkatalysatoren Polymerisationsversuche mit Anordnung des Katalysators in Ruheschüttung durchgeführt. In jedem Falle wurde eine im wesentlichen wasserfreie C3- bis C4-Kohlenwasserstoffbeschickung mit etwa 48% C3- bis C4-Olefinen 4 Stunden bei 100°, Atmosphärendruck und einer Durchsatzgeschwindigkeit von 0,5 Raumteilen flüssiger Olefine/Raumteil Katalysator/Stunde stetig durch die Katalysatorschüttung hindurchgeleitet. Die Reaktionskammer war zur Temperaturlenkung dampfummantelt ; ihre Länge verhielt sich zum Durchmesser wie etwa 30: I. Jeder Versuch dauerte 4 Stunden. Die Versuchsergebnisse # sind in der nachfolgenden Tablle I angegeben.
  • Tabelle I
    Molverhältnis Komplex zu H3PO4
    0:100 1:1 3:1 100:0
    Olefinumwandlung, Molprozent zu Beginn/am Ende 30/20 49/35 92/42 99/46
    durchschnittliche Umwandlung Molprozent (4-Stun-
    den-Versuch) . ................ . ...... ........ 21 40 58 70
    Polymerenausbeute, Gewichtsprozent . ........ I4 24 41 58
    Selektivität für flüssiges Produkt, Gewichtsprozent 62 66 7I 84
    Produkt
    Siedebeginn, °C. C.... 96 96 99 96
    Siedeende, ° °C .................. ..... I66 I93 204 238
    Volumprozent Benzin . . ............. .. 100 96 96 68
    Bromzahl des Benzins (lfloo g Br/g) .. I56 I50,7 I30,8 109
    Man erkennt, daß unter den gewählten Bedingungen feste Phosphorsäure als Katalysator verhältnismäßig schlechte Ausbeuten an Produkt und einen hohen Benzinanteil im Produkt ergab. Andererseits hatte der aus Koordinationsverbindung-auf-Träger bestehende Katalysator eine überlegene Aktivität, neigte aber zur Entstehung höhermolekularer Polymere.
  • Die Trägerkatalysatoren gemäß der Erfindung, die freie Phosphorsäure enthielten, behielten ihre hohe katalytische Aktivität und erzeugten eine höhere Ausbeute an Benzin, als es aus den Ausbeuten zu erwarten war, die aus den beiden Iooo/0igen Komponenten erzielbar waren.
  • Beispiel 4 Wirkung einer B F3-Zufuhr während der Polymerisation Ein Polymerisationsversuch mit Anordnung des Katalysators als Ruheschüttung wurde mit einem komplexen Trägerkatalysator aus 37 Gewichtsprozent des bei niedriger Temperatur gewonnenen Komplexes gemäß Beispiel I, c), auf 63 0/o Aktivkohle durchgeführt. Durch diese Katalysatoraufschüttung wurde bei Atmosphärendruck und einer Reaktionstemperatur von 1000 mit einer Durchsatzgeschwindigkeit von 0,5 Raumteile flüssig/Raumteil/Stunde eine im wesentlichen wasserfreie C3-Kohlenwasserstoffbeschickung geleitet, die 95 0/o Propylen enthielt. Zusammen mit dem Propylen wurden.9,5 Raumteile BF3-Gas/Raumteil Katalysator/Stunde eingeleitet.
  • Tabelle II
    Reaktionszeit
    I Std. # 1,5 Std. 1 2 Std. # 2,5 Std.
    Polymerenausbeute, Gewichtsprozent 1 55 66 92
    Siedebereich des Polymers
    Siedebeginn, °C .......................... .... - 74 105 89
    Siedeende, °C. .......... .................. - 274 302 311
    ungefähre Produktverteilung Volumprozent
    Cg............ ............... - 12 3 6
    C12 .............. .......... ............... - 42 22 14
    C15 # ..................... .... - 46 55 48
    C18 ...................... F .......... - 0 20 32
    Bromzahl des Destillats (1/100g Br/g) .. . . - 91 84 82
    Es ist zu erkennen, daß eine Induktionszeit von mehr als I Stunde notwendig war, bevor merkliche Ausbeute an polymerem Produkt erzielt wurde. Nach etwa 2 Stunden erhöhte sich die Polymerenausbeute auf 92 0/o der Beschickung, was einer im wesentlichen vollständigen Umwandlung des Olefingehaltes der Beschickung entspricht.
  • Vergleichsversuche mit trockenem wie mit feuchtem Propylen ohne Zufuhr von BF3 von außen ergaben nach 3 Stunden praktisch keine Polymerisation.
  • Beispiel 5 Wirkung des Zusatzes sowohl von Katalysatorkomplex als auch von BF3 während der Polymerisation von Propylen Dieser Versuch wurde unter den Bedingungen gemäß Beispiel 4 durchgeführt, jedoch mit der Maßgabe, daß die Reaktionstemperaturen zwischen 100 und 134° lagen. Am Kopf der Reaktionskammer wurde außerdem flüssiger H3PO4 . BF3-Komplexkatalysator auf die Katalysatoraufschüttung mit einer gleichmäßigen Strömungsgeschwindigkeit von o, o25 Raumteilen flüssig / Raumteil / Stunde eingespritzt. Der flüssige Komplex war gemäß Beispiel I, c), hergestellt.
  • Die Ergebnisse dieses Versuches sind in der nachfolgenden Tabelle III zusammengestellt.
  • Tabelle III
    Reaktionszeit
    I Std. I 1,5 Std. 1 2 Std. # 2,5 Std.
    Polymerenausbeute, Gewichtsprozent ................. 46 97 81 91
    Siedebereich des Polymers
    Siedebeginn, °C ............... ...... . 101 78 62 62
    Siedeende, °C ... ................. ...... 250 280 280 310
    ungefähre Produktverteilung Volumprozent
    C9 ............. ............... . 17 II 10 13
    C12 ...................................... 34 19 14 9
    C15 ...................................... 33 42 38 23
    C18 ...................................... 10 16 25 40
    C18 + .............. .............. ............... 8 II I3
    Bromzahl des Destillats (l/loo g Br/g) .............. 85 75 70 60
    Die zur Erzielung hoher Polymerenausbeuten erforderliche Induktionszeit war erheblich kürzer als beim Versuch gemäß Beispiel 4, und es wurden während der ersten Betriebsstunde merkliche Ausbeuten an polymeren Produkten erhalten.
  • Beispiel 6 Wirkung der Vorbehandlung des Komplexkatalysators mit BF3 Bei diesem Versuch wurde ein Teil des komplexen Trägerkatalysators gemäß Beispiel 4 in die Reaktionskammer eingebracht und 5 Stunden bei 1000 mit einer Durchsatzgeschwindigkeit von 9,5 Raumteilen Gas/ Raumteil/Stunde mit BF3-Gas vorbehandelt, um den Träger zu sättigen. Dann wurde ein Polymerisationsversuch unter Verwendung von Propylen als Beschickung durchgeführt, wobei man die Bedingungen gemäß Beispiel 4, a), anwandte, jedoch weiterhin kein BF3 in die Reaktionszone von außen eingeführt wurde. Die Ergebnisse dieses Versuches sind in der nachfolgenden Tabelle IV angegeben.
  • Tabelle IV
    Reaktionszeit
    0,5 Std. 1 Std. 3 Std.
    Polymerenausbeute,
    Gewichtsprozent . ... 21 28 I6
    Siedebereich des Poly-
    mers
    Siedebeginn, ° .... 30 # 38 42
    Siedeende, ° ( . . . . 82 II6 82
    Bromzahl des Destillats
    (1/100 g Br/g) . ......... 48 75 64
    Der vorbehandelte Katalysator zeigte eine hohe Anfangsaktivität im Gegensatz sowohl zu dem unbehandelten Katalysator (Beispiel 4, Vergleichsversuche) als auch zu dem unbehandelten Katalysator, bei dem BFs von außen zugeführt wurde (Beispiel 4).
  • Der Katalysator erreichte indessen keinen hohen Aktivitätsgrad, und die Aktivität fiel nach etwa I Stunde ab. Während die Vorbehandlung mit BF3 die zur Erreichung einer maximalen katalytischen Aktivität notwendige Induktionszeit abkürzt, ist es notwendig, BF3 und/oder Katalysatorkomplex in die Katalysatorzone von außen zuzuführen, um die maximale katalytische Aktivität zu erreichen und aufrechtzuerhalten.
  • Der Katalysator kann entweder in flüssiger Form oder in Form eines Trägerkatalysators nach Methoden eingesetzt werden, wie sie in der Technik zur Durchführung derartiger Verfahren für ähnliche Katalysatoren üblich sind.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Olefinpolymerisation mit Borfluorid-Phosphorsäure-Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator eine bei Temperaturen unter +100 hergestellte Koordinationsverbindung von Bortrifluorid und einer Säure des Phosphors verwendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Koordinationsverbindung aus im wesentlichen gleichen molaren Anteilen durch Umsetzung zwischen etwa und +4° hergestellt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator zusätzlich eine freie Säure des Phosphors und bzw. oder freies Bortrifluorid enthält.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von freier Säure zur Koordinationsverbindung in den Grenzen zwischen etwa 1: 9 und 9 : I liegt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verfahren in Gegenwart von B F3 durchführt, das von außen zugeführt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Olefingut unter Polymerisationsbedingungen stetig mit der Koordinationsverbindung in Berührung bringt, die auf einem feinzerteilten festen Träger, wie-einem inerten Feststoff, angeordnet ist.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus einem Adsorptionsmittel,-wie Aktivkohle, besteht.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator mit gasförmigem Bortrifluorid vor der Polymerisation vorbehandelt.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Koordinationsverbindung in flüssiger Form dem Katalysator während der Polymerisation zuführt.
    IO. Verfahren nach Anspruch I bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator durch Umsetzung eines organischen Ätherkomplexes des BF3 mit der Säure hergestellt wird.
    Angezogene Druckschriften: Britische Patentschriften Nr. 451 359, 453 854.
DEST6871A 1952-08-20 1953-08-15 Verfahren zur Olefinpolymerisation mit Borfluorid-Phosphorsaeure-Katalysatoren Expired DE947967C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US947967XA 1952-08-20 1952-08-20

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE947967C true DE947967C (de) 1956-08-23

Family

ID=22247225

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEST6871A Expired DE947967C (de) 1952-08-20 1953-08-15 Verfahren zur Olefinpolymerisation mit Borfluorid-Phosphorsaeure-Katalysatoren

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE947967C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0068554A1 (de) * 1981-06-18 1983-01-05 ANIC S.p.A. Heterogene kationische katalytische Systeme, geeignet für die Oligomerisierung von lineären, nicht terminalen Olefinen, sowie Verfahren zur Herstellung dieser Olefinen unter Anwendung dieser Systeme

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB451359A (en) * 1935-02-04 1936-08-04 Ig Farbenindustrie Ag Process for the manufacture of valuable products from boron fluoride and oxy-acids of phosphorus
GB453854A (en) * 1934-12-08 1936-09-18 Ig Farbenindustrie Ag Process for the manufacture of polymerisation products from olefines

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB453854A (en) * 1934-12-08 1936-09-18 Ig Farbenindustrie Ag Process for the manufacture of polymerisation products from olefines
GB451359A (en) * 1935-02-04 1936-08-04 Ig Farbenindustrie Ag Process for the manufacture of valuable products from boron fluoride and oxy-acids of phosphorus

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0068554A1 (de) * 1981-06-18 1983-01-05 ANIC S.p.A. Heterogene kationische katalytische Systeme, geeignet für die Oligomerisierung von lineären, nicht terminalen Olefinen, sowie Verfahren zur Herstellung dieser Olefinen unter Anwendung dieser Systeme

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3436036C2 (de)
DE69030001T2 (de) Fester kristalliner Phosphorsäure-Katalysator für die Umwandlung von Kohlenwasserstoffen
DE1284412B (de) Verfahren zur Herstellung von Telomerisationsprodukten
DE2203710C3 (de) Verfahren zur Herstellung von ungesättigten Aldehyden und Säuren
DE2215380B2 (de) Verfahren zur Herstellung von einwertigen Alkoholen
DE947967C (de) Verfahren zur Olefinpolymerisation mit Borfluorid-Phosphorsaeure-Katalysatoren
DE2653290A1 (de) Bestaendige loesung von aluminiumbutoxiden und verfahren zu ihrer herstellung
EP0596484B1 (de) Ein Verfahren zur Herstellung von Ameisensäure
DE1046598B (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphorsaeure und Silicophosphorsaeure enthaltenden Polymerisationskatalysatoren
DE2407398B2 (de) Verfahren zur herstellung einer mischung aus brenzkatechin und hydrochinon
DE2004490A1 (de) Disproportionierungskatalysator, Ver fahren zu seiner Herstellung und Verwendung des Katalysators in einem Disproportion^ rungsverfahren
DE69407720T2 (de) Verfahren zur Hydroxycarbonylierung von Butadien
DE1543294C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure bzw. Methacrylsäure
DE3133747A1 (de) "alumosilikate und kieselgele mit geringem gehalt an uebergangselementen, verfahren zu deren herstellung und ihre verwendung"
DEST006871MA (de)
DE1922755C3 (de) Verfahren zur Herstellung von dimerisierten gesättigten Ketonen
DE2735414A1 (de) Oxydation von olefinen
DE3123037C2 (de)
DE69303765T2 (de) Fester Phosphorsäure-Katalysator, sein Herstellungsverfahren und sein Anwendungsverfahren
DE2215362C3 (de)
DE1568707A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril oder Methacrylnitril
DD203534A1 (de) Verfahren zur herstellung von dimethylethanolamin
DE2116947C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd
DE1107212B (de) Verfahren zur Herstellung von Aldehyden durch die Oxo-Synthese
DE1443063A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Methylpenten-1