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Kanülenkappe für Flaschen mit Injektionslösungen
In letzter Zeit werden
vielfach Flaschenpakkungen für Injektionslöstmgen in den Handel gebracht, die mit
einem besonders geformten, durchstechbaren Gummistopfen verschlossen sind, der durch
eine Metallkappe festgehalten wird, die am unteren Rand umgebördelt ist, sogenannte
Rollrandfiaschen. Gegen diesen Flaschenverschluß sind von seiten der Hygieniker
schon öfters Bedenken geäußert worden. Wenn z. B. einer der üblichen 50-ccm-Flaschen
die Injektionslösung in Mengen von jeweils 2 ccm entnommen werden muß, so muß der
Gummistopfen 25mal durchstochen werden.
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Bei jedem Durchstich besteht die Gefahr, daß dabei kleine Gummipartikelchen
in die Flasche ein gebracht werden, denn die durch Schragschllff zu gespitzten Kanülen
haben eine innere scharfe Kante, wodurch nachweislich Gummipartikelchen abgerissen
werden können; auf alle Fälle wird aber eine dem Lumen der Kanüle entsprechende
Fläche des Stopfens abgeschabt. Durch die vielen Durchstiche kann die dünne Durchstichstelle
des Stopfens geradezu zerfetzt werden, so daß von einem sterilen Verschluß dann
keine Rede mehr sein kann.
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Gemäß der Erfindung besteht die Kanülenkappe aus einer auf dem Flaschenverschluß
aufgesetzten Haube, die in der Mitte eine kurze, nach dem
Flaschennneren
zu gerichtete Kanüle aufweist, die über der Haube in einen für normale Injektionsspritzen
passenden Konus übergeht, der durch eine weitere abn'ehrnbare, einen in den Konus
der Kanüle passenden Innenzapfen tragende Haube nach außen abschließbar ist. Die
Kanüle ist lang genug, um durch den Gummi zu reichen, jedoch zu kurz, um bei stehender
flasche mit deren Inhalt in Be rührung zu kommen. Nach außen hin geht die Kanüle
in einen Konus über, wie ihn die normale Injektionskanülen aufWeisen und worein
dez Spritzenkonus genau paßt.
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Dieser Konus ist durch eine abnehmbare Kappe nach außen abgeschlossen.
Ein Zapfen im Inneren dieser zweiten Kappe, der eine Spitze hat, die genau in den
Kanülenkonus paßt, schließt die Kanüle hermetisch nach außen ab.
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Die erste Kappe weist auf ihrer Unterseitze besonders geformte spitze
Dorne auf, die durch dafür vorgesehene Öffnungen neben der mittleren Einstichöffnung
der Metallkappe der Flasche in den Gommistopfen eingetrieben werden, und zwar dort,
wo der-Gummi nach unten den Wulst aufweist, so die Kappe fixierend und gegen Verdrehung
schützend, um den Spritzenkonus in der üblichen Weise in den Kanülenkonus eindrehen
zu können.
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Das sei an Hand von Zeichnungen erläutert: Abb. z gibt eine Gesamtansicht
im Durchschnitt. ist der Hals einer sogenannten Rollrandflasche, 2 ist der durchstechbare
Gummistopfen, 3 die umgebördelte Mletallkappe, 4 ist die Überwurfhaube der Kanülenkappe
mit einem ringförmigen,-nach unten scharfkantigen WulstS, der gerade in die Durchstichöffnung
der Metallkappe 3 paßt und die Durchstichstelle der Kanüle 6 nach außen vollkommen
abschließt. 7 ist der Konus, in den die Kanüle ausläuft. 8 ist die kleine Haube
mit dem Zapfen 9, dessen unteres Ende genau in den Konus 5 hineinpaßt. Io sind spitze
Dorne, die durch entsprechen,de Öffnungen in der Metallkappe in den Gummi eingestochen
werden. Diese Dorne haben zweckmäßig eine asymmetrische Form, wie das beispielsweise
in Abb. 2 in zwei Formen dargestellt ist. Sie haben oben dicht an der Haube 4 eine
ringsum laufende Nut. Die etwa durch einseitiges Anschleifen hergestellte Asymmsetriefdäche
muß dabei parallel zum Haubenradius liegen. Dadurch wird auf alle Fälle beim Einstich
der Dorne ein seitlicher Druck von Gummi auf diese ausgeübt, wodurch der Rand der
Öffnung der Metallkappe in die Nut 11 einschnappen muß. Die Nut I I muß von der
Haube nur so weit abstehen, daß beim Einrasten der Dorne der Wulst 5 bereits fest
auf den Stopfen 2 aufgepreßt ist, d. h. daß also der- .Wulstrand weiter von der
Haubenplatte abstehen muß, als der untere Rand der Nut.
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Die Kanüle 6 muß kürzer sein als der senk rechte Teil der Haube 4,
so daß beim Aufsetzen der Vorrichtung bei Nichtgebrauch etwa auf einen Tisch die
Kanüle nicht beschädigt werden kann.
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Ihre innere Kante des Spitzenschliffes muß abgerundet sein.
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Die Haube 4 muß ziemlich genau auf die Metallkappe 3 passen, da sie
zum Zentrieren beim Aufsetzen dient. Die Haube 8 wird vorteilhaft mit einer Rändelung
versehen, um sie bequem anfassen zu können. Der Zapfen 9 muß kürzer sein, als die
Haube 8 hoch ist, damit sie bei der Entnahme der Lösung beiseite gestellt werden
kann, ohne daß der Zapfen etwa durch eine Berührung mit der Tischplatte unsteril
werden kann.
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Die Anwendung des Gerätes ist sehr einfach.
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Es wird auf die Flasche aufgesetzt und verbleibt dort bis zum völligen
Aufbrauch des Inhaltes. Die Entnahme erfolgt, indem man den Konus der Injektionsspritze
in den Kanülenkonus 7 fest einführt und dann die ganze Flasche umkippt, wie bisher
bei Einstechstopfen auch. Dabei kann, wenn die Kanülenkappe, die Spritze und die
Gummioberfläche des Stopfens steril gewesen sind, keine Verunreinigung des Flascheninhaltes
erfolgen.
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PATENTANSPROCHE I. Kanülenkappe für sogenannte Rollrandflaschen zur
sterilen Flüssigkeitsentnahme durch eine Injektionsspritze, gekennzeichnet durch
eine auf den Flaschenverschluß aufgesetzte Haube, die in der Mitte eine kurze, nach
dem Flascheninneren zu gerichtete Kanüle aufweist, die über der Haube in einen für
normale Injektionsspritzen passenden Konus übergeht, der durch eine weitere abuehmbare,
einen in den Konus der Kanüle passenden Innenzapfen tragende Haube nach außen abschließbar
ist.
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2. Kanülenkappe nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube
auf der Unterseite neben der Kanüle symmetrisch zu dieser Dorne aufweist, die asymmetrisch
zugespitzt sind und dicht unter der Haube eine Nut aufweisen.
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3. Kanülennappe nach Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichn,et,
daB um die Kanüle herum die Haubenplatte einen scharfrandigen Wulst aufweist, der
gerade in die mittlere Öffnung der Metallkappe des Rollrandilaschenverschlusses
hineinpaßt.