DE947127C

DE947127C - Insbesondere fuer Tankstellen bestimmter, elektrisch leitfaehiger Schlauch

Info

Publication number: DE947127C
Application number: DEM13773A
Authority: DE
Inventors: Hans Werner Kunth
Original assignee: Muendener Gummiwarenfabrik Gebrueder Kunth GmbH
Current assignee: Muendener Gummiwarenfabrik Gebrueder Kunth GmbH
Priority date: 1952-04-19
Filing date: 1952-04-19
Publication date: 1956-08-09

Description

Insbesondere für Tankstellen bestimmter, elektrisch leitfähiger Schlauch Von Schläuchen, die zum Hindurchleiten von feuergefährlichen Flüssigkeiten, wie Benzin, Benzol u. dgl., bestimmt sind, z. B. von Tankstellen-und Tankwagenschläuchen, wird verlangt, daß sie elektrisch leitfähig sind, damit entstehende elektrostatische Aufladungen des Schlauches unschädlich werden. Die bekannten Tankstellenschläuche enthalten zu diesem Zweck eine Einlage aus Metall.
Es läßt sich nun an Tankstellen nicht vermeiden, daß die Schläuche gelegentlich von den Kraftfahrzeugen überfahren werden oder daß sie geknickt werden. In diesen Fällen werden die Schläuche für ihre weitere Verwendung als Tankstellenschlauch unbrauchbar. Der Bedarf an Ersatzschläuchen für Tankstellen ist daher außerordentlich groß.
Die Erfindung schafft einen metallosen Schlauch, der knick- und bruchfest ist, dem es also nicht schadet, wenn er überfahren wird, und der die geforderte elektrische Leitfähigkeit stets beibehält, auch wenn der Schlauch gequollen ist.
Nach der Erfindung sind in den metallosen, im wesentlichen aus synthetischem Gummi bestehenden Schlauch bleihaltiges Metalloxyd, vorzugsweise Zinkoxyd mit etwa 60/o Bleigehalt, ferner leitfähiger Acetylen-, Gas- oder Flammruß und Dithriodiglycolsäure - dibutyl - ester als Weichmacher eingelagert.
Es ist bekannt, bei metallosen, im wesentlichen aus synthetischem Gummi bestehenden Schlauchwerkstoffen Metalloxyde einzulagern. Weiterhin ist die Einlagerung von Bleipulver bekannt gewesen. Schließlich gehört es auch zum Stand der Technik, leitfähige Kautschukmischungen durch Beimengung von Ruß herzustellen. Demgegenüber besteht die Erfindung in der Kombination folgender jeweils für sich bekannter Einzelmerkmale: a) daß bleihaltiges Metalloxyd, vorzugsweise Zinkoxyd mit etwa 6°/o Bleigehalt, eingelagert wird; b) daß leitfähiger Acetylen-, Gas- oder Flammruß eingelagert wird; c) daß ein bestimmter Weichmacher, nämlich Dithriodiglycolsäure-dibutyl-ester, verwendet wird.
Für die Einzelmerkmale oder Teilkombinationen wird kein Schutz begehrt.
Der durch diese Kombination erreichte wesentliche Fortschritt besteht darin, daß die elektrische Leitfähigkeit des Schlauches unter allen Umständen erhalten bleibt, insbesondere auch unter dem Einfluß quellender Substanzen, wie z. B. eines Benzin-Benzol-Gemisches im Verhältnis 50 :50.
Die Schaffung solcher bisher nicht bekannt gewesener Schläuche hat für Tankstellen außerordentlich große Bedeutung.
Eine Druckschrift, die sich mit der Beimengung von Ruß bei der Herstellung von leitfähigen Kautschukmischungen befaßt, erwähnt lediglich Olruße. tDlruße sind aber für quellfeste, elektrisch leitfähige Tankstellenschläuche nicht verwendbar, weil diese Ruße den Quellungsprozeß sehr ungünstig beeinflussen und bei stärkerer Quellung der zulässige Höchstwert des elektrischen Widerstandes überschritten wird. Nach der Erfindung werden Acetylenruß, Gasruß oder Flammruß verwendet.
Bei Schläuchen, die aus einem Textilgeflecht, das beiderseitig eine Schicht synthetischen Gummis trägt, bestehen, sind nach der Erfindung sowohl in die Innenschicht als auch in die Außenschicht bleihaltiges Metalloxyd, leitfähiger Ruß und der genannte Weichmacher eingelagert. Bei den handelsüblichen Schlauchkupplungen wird nicht mit Sicherheit eine elektrisch leitende Verbindung der Gummiinnenschichten und eine gleiche Verbindung der Gummiaußenschichten erreicht.
Bei dem Schlauch nach der Erfindung läßt sich demgegenüber bei Verwendung geeigneten Textilgeflechtes erreichen, daß die Gummiinnen- und die Gummiaußenschicht durch die Maschen des Textilgeflechtes hindurch sich verbinden und ineinander übergehen, also einen zusammenhängenden elektrischen Leiter bilden.
Bei dem neuen Schlauch beträgt der elektrische Widerstand, auf die handelsübliche Schlauchlänge, z. B. 3,50 oder 4,20m, gerechnet, weniger als 106 Ohm, auch im gequollenen Zustand, wie er sich beim Durchfließen von Benzin-Benzol-Gemisch oder bei Gasöl ergibt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Insbesondere für Tankstellen bestimmter, elektrisch leitfähiger Schlauch, dadurch gekennzeichnet, daß in den metallosen, im wesentlichen aus synthetischem Gummi bestehenden Schlauch bleihaltiges Metalloxyd, vorzugsweise Zinkoxyd mit etwa 6 O/o Bleigehalt, ferner leitfähiger Acetylen-, Gas- oder Flammruß und Dithriodiglycolsäure-dibutyl-ester als Weichmacher eingelagert sind.
2. Schlauch, der aus einem Textilgeflecht, das beiderseitig eine Schicht synthetischen Gummis trägt, besteht, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl in die Innenschicht als auch in die Außenschicht gemäß Anspruch I bleihaltiges Metalloxyd, leitfähiger Ruß und Weichmacher eingelagert sind. ~~~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 74I 294; britische Patentschrift Nr. 494 058; Dr. Reiner, »Kautschukfibel«, 2. Auflage, I942, S.46; »Kautschuk und Gummi«, I948, S. I36 und 326; M a r ch ion na, »Butalastic Polymers«, I946, S.536; »Transactions of the Institution of the Rubber Industry«, I948, 5. 74.