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Verfahren zur Herstellung von N-disubstituierten a-.Aminoketonen bzw.
und deren Enolestern Es ist bekannt, daß man Aminoketone in guter Ausbeute erhält,
wenn man ungesättigte Verbindungen, die durch Einwirkung von Acetylen auf Ammoniak-
oder N H- oder N H,-Gruppen enthaltende organische Verbindungen erhalten
wurden, mit Wasser in saurem Medium in Gegenwart von Quecksilbersalzen behandelt
(Deutsches Patent 897 565). Ein weiteres bekanntes Verfahren (Deutsches Patent
9o6 456) besteht darin, daß man der Behandlung mit Wasser solche ungesättigte Verbindungen
unterwirft, die durch Einwirken von Acetylen auf die Umsetzungsprodukte von Ammoniak
oder N H- oder N HZ-Gruppen enthaltenden organischen Verbindungen mit Aldehyden
oder Ketonen erhalten wurden. Diese Verfahren befriedigen vor allem deshalb nicht,
weil man die für die Umsetzung mit Wasser verwendeten Ausgangsstoffe erst in einer
Vorstufe herstellen muß.
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Es wurde gefunden, daß man N-disubstituierte a-Aminoketone bzw. und
deren Enolestern in einfacher und besonders wirtschaftlicher Weise in einer einzigen
Stufe aus auch für die Technik leicht zugänglichen Stoffen erhält, wenn man sekundäre
Amine in nicht oxydierend wirkender Atmosphäre mit Acetylenverbindungen der Formel
worin R Wasserstoff oder einen Acylrest und R` Wasserstoff
oder
einen gegebenenfalls substituierten Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl- oder Aralkylrest
bedeutet, in Gegenwart von Oxyden oder fettsauren Salzen von. Metallen der zweiten
Gruppe des Periodischen Systems, deren Atomnummer nicht höher als 56 ist, auf Temperaturen
von etwa 5o bis 2oo°, vorzugsweise ioo bis 16o°, erhitzt.
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Die Umsetzung verläuft im Falle der Verwendung von Diäthylamin und
Propargylalkohol nach folgender Gleichung
Geeignete sekundäre Amine sind z. B. Dimethyla.min, Diäthylamin, Dipropylamin, normales
oder tertiäres Dibutylamin, Methyläthylamin, Dicyclohexylamin, Dibenzylamin, Di-(phenyläthyl-)-amin,
Methylanüin sowie ringförmige sekundäre Amine, wie Pyrrolidin und Piperidin.
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Als Acetylenverbindungen kommen z. B. die i, 3-Alkinole, wie Propargylalkohol,
Butin-(i)-01-(3), Pentin-(i)-01-(3), 3-Methylpentin-(1)-01-(3), 3-Phenylpropin-(i)-ol-(3),
i-Äthinyl-cyclohexanol-(i) in Betracht. , Besonders geeignet sind die Ester der
Alkinole mit organischen Säuren, wie z. B. Essigsäure, Ameisensäure, Propionsäure.
Von den Metallen der zweiten Gruppe des Periodischen Systems seien vor allem Magnesium,
Calcium, Barium sowie insbesondere Zink genannt. Sie werden in Form ihrer Oxyde
oder fettsauren Salze, vorteilhaft von Fettsäuren bis zu etwa 18, insbesondere mit
etwa i bis 4 Kohlenstoffatomen, verwendet. Auch Gemische der Metallverbindungen
untereinander oder solchen, die vorwiegend die genannten Metallverbindungen enthalten,
sind geeignet.
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Die Umsetzung kann z. B. in der Weise erfolgen, daß man den Acetylenalkohol
bzw: dessen Ester mit dem sekundären Amin, zweckmäßig im äquivalenten Mengenverhältnis,
nach Zugabe der Metallverbindung in nicht oxydierender Atmosphäre, z. B. unter Stickstoff,
auf Temperaturen von etwa 5o bis 2oo°, vorteilhaft ioo bis 16o°, erhitzt. Die Menge
der Metallverbindungen beträgt etwa io bis 25 Teile je ioo Teile der Acetylenverbindung.
Zur Erreichung der genannten Temperaturen muß man gegebenenfalls in einem geschlossenen
Gefäß arbeiten. Organische Lösungsmittel, wie Benzol, Methanol oder Äther, können
häufig mit Vorteil verwendet werden. Aus dem Umsetzungsgemisch kann man das a-Aminoketon
nach Abtrennen der Metallverbindungen, 7. B. durch fraktionierte Destillation des
von höherkondensierten Anteilen befreiten Gemisches, erhalten.
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Verwendet man an Stelle der Alkinole die Ester dieser Alkohole, so
erhält man neben dem Aminoketon auch seinen Enolester. Die Ausbeuten sind dabei
besonders gut. Vor allem entstehen dabei auch nur wenig höhersiedende -Rückstände.
. Das Verfahren läßt sich auch leicht kontinuierlich gestalten. Die erhaltenen Produkte
sind wertvolle Zwischenprodukte, z. B. für die Herstellung von Pharmazeutika.
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Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.- - . Beispiel
i In einem Schüttelautoklav aus rostfreiem Stahl werden 7o Teile Propargylalkohol,
ioo Teile Diäthylamin und 8 Teile 'Zinkacetat 5 Stunden auf i2o° unter Stickstoff
erhitzt.
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Nach dem Abkühlen wird die Metallverbindung abfiltriert. Das Filtrat
wird unter vermindertem Diuck unter Verwendung einer tiefgekühlten Vorlage von dem
harzigen Rückstand abdestilliert. Der Inhalt der Kühlvorlage wird über eine Kolonne
fraktioniert destilliert.
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Neben nicht umgesetztem Propargylalkohol und Diäthylamin erhält man
38 Teile Diäthylaminoäceton vom Kp. = 155 bis 15g°. Beispiel 2 773 Teile
Methanol, i4o Teile Propargylalkohol, 183 Teile Diäthylamin und 4o Teile Zinkoxyd
werden in einem Autoklav unter Stickstoff 5 Stunden auf i2o° erhitzt. Die Aufarbeitung
erfolgt in gleicher Weise wie im Beispiel i. Man erhält neben nicht umgesetztem
Propargylalkohol, Diäthylamin und höherkondensierten Rückständen 69 Teile
Diäthylanünoaceton. Beispiel 3 Einem i-Liter-Hochdruckofen, der mit einer Mischung
aus 8o0/, Zinkoxyd, 50/, Kaliumchromat, 5 % Calciumoxyd, 5 °/o Aluminiumoxyd,
5)/, Magnesiumoxyd gefüllt ist, wird unter 15 at Stickstoff bei 135 bis i4o° stündlich
200 cm3 eines bei Raumtemperatur gemessenen Gemisches von Methanol, Diäthylamin,
Propargylalkohol im Gewichtsverhältnis 7 : 6 : 4, 5 zugeführt. Die Aufarbeitung
des oben abgezogenen Umsetzungsgemisches erfolgt wie im Beispiel i angegeben. Man
erhält 7 °/o des eingesetzten Propargylalkohols als Diäthylaminoaceton. Außerdem
weiden nicht umgesetzte Ausgangsstoffe zurückgewonnen. Beispiel 4 In einem Rollautoklav
werden 28o Teile Äther, i3o Teile Propargylalkohol, 18o Teile Dimethylamin und 4o
- Teile Zinkoxyd unter Stickstoff 5 Stunden auf i5o° erhitzt. Die Aufarbeitung erfolgt
wie im Beispiel i. Neben Ausgangsmaterialien werden 68 Teile Dimethylanünoaceton
erhalten.
Beispiel 5 In einem Rollautoklav werden 168 Teile Propargylalkohol,
135 Teile Methanol, 387 Teile Dibutylamin und 4o Teile Zinkoxyd unter Stickstoff
5 Stunden auf 13o° erhitzt. Nach üblicher Aufarbeitung werden 51 Teile Dibutylaminoaceton
vom Kp." = 113 bis 116° erhalten. Beispiel 6 In einem Rollautoklav werden x5o Teile
Methanol, 2xo Teile Propargylalkohol, 402 Teile Methylanilin und 4o Teile Zinkoxyd
unter Stickstoff 5 Stunden auf 13o° erhitzt. Nach üblicher Aufarbeitung werden 94
Teile Methylanilinoaceton vom Kp.la = 135 bis 142° erhalten. Beispiel 7 In einem
Rollautoklav werden 255 Teile Butin-(1)-01-(3), xxo Teile Äther, 255 Teile Pyrrolidin
und 35 Teile Zinkacetat unter Stickstoff 5 Stunden auf 13o° erhitzt. Nach üblicher
Aufarbeitung werden 145 Teile 2-Pyrrolidinobutanon-(3) vom Kp. = 189 bis x92° erhalten.
Beispiel 8 In einem Rollautoklav werden 12o Teile Methanol, 24o Teile Essigsäurepropargylester,
195 Teile Diäthylamin und 3o Teile Zinkoxyd unter Stickstoff 5 Stunden auf 13o°
erhitzt. Nach üblicher Aufarbeitung werden 128 Teile eines Gemisches von Diäthylaminoaceton
und dessen Enolacetat (Kp. = 15o bis x63°) erhalten. Beispiel 9 In einem Rollautoklav
werden 294 Teile Propargylacetat, 16o Teile Methanol, 213 Teile Pyrrohdin und 4o
Teile Zinkoxyd unter Stickstoff 5 Stunden auf 13o° erhitzt. Nach üblicher Aufarbeitung
werden 15o Teile eines Gemisches von Pyrrolidinoaceton und dessen Enolacetat (Kp."
= 1o8 bis 1x6°) erhalten.