DE9419152U1 - Schuh - Google Patents

Description

Beschreibung

Die Erfindung betrifft einen Schuh nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Bei derartigen Schuhen, die mit einem Schnürverschluß versehen sind, muß jedesmal beim An- bzw. Ausziehen der Schnürverschluß geöffnet bzw. wieder geschlossen werden. Die Schnürung des Schuhes erfolgt hierbei individuell nach dem jeweiligen Fuß, an dem der Schuh getragen werden soll.

Das häufige Öffnen und Schließen des Schnürverschlusses ist zum einen relativ umständlich und bereitet vor allem Menschen mit Behinderungen an Armen oder Händen teilweise sehr große Schwierigkeiten. In extremen Fällen, wie beispielsweise bei Einarmigen, kann ein Schuh mit Schnürverschluß entweder überhaupt nicht verwendet oder kann nur mit Hilfe einer dritten Person an- und ausgezogen werden.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schuh, der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art zu schaffen, der die optischen Vorteile eines Schnürverschlusses mit dem Vorteil einer einfachen und schnellen Handhabung verbindet.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruches 1.

Dadurch wird erreicht, daß der erfindungsgemäße Schuh einerseits einen optisch vorteilhaften Schnürverschluß aufweist, andererseits jedoch durch die Kombination zwischen Schnürverschluß und Schnellverschluß nach einmaligem Schnüren des Senkels lediglich durch Betätigen des Schnellverschlusses geöffnet bzw. geschlossen werden kann. Somit kann beim erfindungsgemäßen Schuh die Schnürung nach dem jeweiligen Fuß mittels des Senkels ganz individuell auf die notwendige

Länge eingestellt werden. Beim Aus- und Anziehen des Schuhes ist dann nur noch der Schnellverschluß zu betätigen.

Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß das An- und Ausziehen wesentlich schneller und einfacher vonstatten geht. Ferner ergeben sich vor allem für Menschen mit Behinderungen an Händen oder Armen Vorteile, da sie auch ohne die Hilfe von dritten Personen nach der einmalig erfolgten Schnürung den erfindungsgemäßen Schuh problemlos an- und ausziehen können.

Der Schnürverschluß des erfindungsgemäßen Schuhes weist ungleiche Ösenpaare auf, durch die der Senkel paarig geführt ist. Dies bedeutet, daß auf den zwei Laschen, auf denen der Schnürverschluß angebracht ist, beispielsweise zwei Ösenpaare, die an dem der Schuhöffnung abgewandten Ende der Laschen angebracht sind, vorgesehen sind, von denen jeweils eine Öse auf jeder Lasche angeordnet ist. Am schuhinnenseitigen der Schuhöffnung benachbarten Ende einer Lasche ist ein Ösenpaar vorgesehen, dessen beide Ösen auf der schuhinnenseitigen Lasche angeordnet sind. Die Schnürung des Schnürverschlusses erfolgt hierbei derart, daß die zu schnürenden Enden durch das der Schuhöffnung benachbarte Ösenpaar auf der schuhinnenseitigen Lasche hindurchgeführt werden. Die aus diesen Ösen herauslaufenden Enden des Senkels werden durch das Halteteil des Schnellverschlusses geführt und an diesem in üblicher Art und Weise unter Bildung einer Schleife geschnürt. Diese Fixierung kann unverändert aufrechterhalten bleiben, da der Schnellverschluß mittels des Halteteiles betätigt werden kann, ohne daß hiervon die Schnürung des Senkels beeinflußt würde.

Vorzugsweise weist der Schnellverschluß ein Befestigungsteil auf, an dem das Halteteil angeordnet ist, durch das die zu schnürenden Senkelenden hindurchgeführt werden. Das Befestigungsteil mit dem Halteteil wiederum wirkt mit einem am Oberleder des Schuhes zu fixierenden Gegenstück zusammen.

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Eine besonders einfache Ausführungsform für diese Art des
Schnellverschlusses stellt ein Klettverschluß dar. Hierbei wird das Halteteil für die zu schnürenden Enden des Senkels als Schlaufe ausgebildet, die am Befestigungsteil, beispielsweise in Form eines Lederstreifens, fixiert ist. Das Befestigungsteil ist bei der Ausbildung als Klettverschluß mit einer Klettverschlußfläche versehen, die mit dem Gegenstück, ebenfalls in Form einer Klettverschlußfläche zusammenwirkt, wobei das Gegenstück am Schuhoberleder befestigt ist. Der sich hierbei ergebende Vorteil besteht vor allem in der optischen Wirkung. Denn wenn das Befestigungsteil aus
dem gleichen Material wie der Schuhschaft hergestellt ist, kann der Schnellverschluß im geschlossenen Zustand fast
völlig kaschiert werden, so daß das Erscheinungsbild eines üblichen Schuhes mit Schnürverschluß entsteht.

Alternative Ausführungsformen für den Schnellverschluß
stellen Dornschnallen- oder Druckknopfschnallenverschlüsse dar.

Der Senkel des erfindungsgemäßen Schuhes kann vorzugsweise aus Textil-, Synthetik- oder Ledermaterial hergestellt sein.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Schuhes mit geschlossenem Schnellverschluß, und

Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung des erfindungsgemäßen Schuhes mit geöffnetem Schnellverschluß.

In Fig. 1 ist eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schuhes 1 dargestellt. Der Schuh 1 weist einen Schnürver-

schluß 2 auf, der mit einem Senkel 9 versehen ist, der durch Ösen 3 bis 8 hindurchgeführt ist. Vor allem die Darstellung der Fig. 2 mit geöffnetem Verschluß zeigt, daß die Ösen 3 und 4 bzw. 5 und 6 einander gegenüberliegend auf den Laschen 17 bzw. 18 des Schuhschaftes angeordnet sind. Das dritte Ösenpaar 7, 8 hingegen ist nebeneinander auf der schuhinnenseitigen Lasche benachbart zur Schuhöffnung 19 angeordnet. Die Senkelführung erfolgt hierbei so, daß die zu schnürenden Enden 10, 11 des Senkels 9 durch die auf der einen Lasche liegenden Ösen 7 und 8 hindurchverlaufen.

Fig. 2 wiederum verdeutlicht, daß die zu schnürenden Enden 10 und 11 durch ein Halteteil 12 eines Schnellverschlusses 13 geführt sind. Im Beispielsfalle ist das Halteteil 12 eine Lasche, die eine Durchführungsöffnung aufweist, durch die die Enden 10 und 11 des Senkels 9 gegenläufig hindurchgeführt sind. Die durch das Halteteil 12 hindurchgeführten Enden 10 und 11 werden in der aus den Fig. 1 und 2 ersichtlichen Art und Weise geschnürt, so daß eine Schleife entsteht.

Das Halteteil 12 des Schnellverschlusses 13 ist an einem Befestigungsteil 14 des Schnellverschlusses 13 fixiert. Das Befestigungsteil 14 ist im Beispielsfalle eine Lasche aus einem Material, das dem Material des Schuhschaftes entspricht und vorzugsweise aus Leder besteht. Da der Schnellverschluß 13 bei der besonders bevorzugten Ausführungsform als Klettverschluß ausgebildet ist, weist das Befestigungsteil 14 an seiner in Fig. 2 sichtbaren Innenfläche eine erste Klettfläche 20 auf.

Am Schuhoberleder 15 ist ein Gegenstück 16 fixiert, das im dargestellten Beispielsfalle eine Klettfläche ist, die zusammen mit der Klettfläche 2 0 des Befestigungsteiles 14 zusammenwirkt. Größe und Form des Gegenstückes 16 entsprechen dem Befestigungsteil 14, so daß es möglich ist, das

Gegenstück 16 im geschlossenen Zustand des Schnellverschlusses 13 vollständig mittels des Befestigungsteiles 14 abzudecken. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß zur Verdeutlichung der Zusammenwirkung zwischen Befestigungsteil 14 und Gegenstück 16 ein kleiner Randstreifen des Gegenstückes 16 dargestellt ist. Ist dies aus optischen Gründen jedoch nicht erwünscht, ist es möglich, das Befestigungsteil 14 derart auf das Gegenstück 16 aufzulegen, daß nur noch die Oberfläche 21 des Befestigungsteils 14 sichtbar ist, die vorzugsweise aus dem gleichen Material wie das Schuhoberleder 15 besteht.

Ist der Senkel 9 in der in Fig. 2 dargestellten Art und Weise durch das Halteteil 12 des Schnellverschlusses 13 hindurchgeführt und sind die Enden 10 und 11 wie in der Fig. 2 dargestellten Weise zur Bildung einer Schleife geschnürt worden, kann der Schuh 1 lediglich durch Festlegen des Befestigungsteils 14 am Gegenstück 16 geschlossen bzw. durch Trennung dieser beiden Teile geöffnet werden. Diese Schließ- und Öffnungsbewegung ist selbst behinderten Menschen mit einem Arm möglich, da hiervon der Schnürverschluß 2 selbst nicht betroffen ist.

Claims (7)

Ansprüche

1. Schuh (1)

- mit einem Schnürverschluß (2), der einen durch Ösen (3 bis 8) geführten Senkel (9) aufweist, dadurch gekennzeichnet,

- daß der Senkel (9) mit seinen zu schnürenden Enden
(10, 11) durch ein Halteteil (12) eines Schnellverschlusses (13) geführt ist.

2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnürverschluß (2) ungleiche Ösenpaare (3, 4; 5, 6; 7, 8) aufweist, und der Senkel (9) paarig durch die Ösen (3 bis 8) geführt ist.

3. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schnellverschluß (13) ein Befestigungsteil (14) aufweist, an dem das Halteteil (12) angeordnet ist, und das (14) mit einem am Schuhoberleder (15) fixierten
Gegenstück (16) zusammenwirkt.

4. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnellverschluß (13) als Klettverschluß ausgebildet ist. ■'

5. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnellverschluß (13) als Dornschnalle ausgebildet ist.

6. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnellverschluß (13) als Druckknopfschnalle ausgebildet ist.

7. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Senkel (9) als Bänder aus Textil-, Sythetik- oder Ledermaterial ausgebildet sind.