DE941811C

DE941811C - Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Bloessen

Info

Publication number: DE941811C
Application number: DER15433A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Otto Grimm
Original assignee: Roehm and Haas GmbH
Current assignee: Roehm GmbH Darmstadt
Priority date: 1954-11-18
Filing date: 1954-11-18
Publication date: 1956-04-19

Description

Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blößen Gemäß Patent 927 464 werden gerbfertige Blößen durch Beizen von geäscherten und gegebenenfalls entkälkten Blößen derart hergestellt, daß im Pickel bei p$ 3 bis 5 mit von Mikroorganismen gebildeten Enzymen bei gleichzeitiger Anwesenheit von Ammoniumsalzen gebeizt wird. Die Mitverwendung-von Carbohydrasen (aus Bakterien gewonnenen Amylasenpräparaten) ist angegeben. Bakterienamylase, die neben Amylase auch noch andere gerbereitechnisch wirksame Carbohydrasen enthält, kann beispielsweise hergestellt werden nach Ind. Eng. Chem., ind. Edit. 37. 692-g6. Juli 1945. Lincoln, Nebr., Univ. of Nebraska. Ein Referat dieser Arbeit von L. D. Beckord, Eric Kneen und K. H. Lewis findet sich in C 1947. I. S. 207 (Ostausgabe). Dieses Verfahren bietet den großen Vorteil, daß bei der Beize in saurer Pickelbrühe die Hautsubstanz in dem gewünschten Ausmaß aufgelockert wird ohne die Narbenelastizität zu beeinträchtigen.
Es wurde nun gefunden, daß das Beizen geäscherter und gegebenenfalls entkälkter Blößen - zumal bei der Verarbeitung stark grundiger Rohware - in überraschendem Maße zu reinen Blößen führt, wenn der proteolytische Enzyme enthaltenden sauren Pickelbrühe wasserlösliche Schimmelpilzlipasen zugesetzt werden. Die Vorteile des Verfahrens gemäß Patent 927 464, die durch Mitverwendung von Carbohydrasen erzielt werden, gelten in vollem Umfang auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Bekanntlich kann die Wirkung von Enzymen durch Aktivatoren, beispielsweise durch den Zusatz von Oxysäuren, wie Milchsäure bzw. milchsauren Salzen, erhöht werden. Die Mitverwendung solcher Aktivatoren ist auch bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nützlich.
An weiteren Zusatzstoffen kann man gemäß Patent 927 464 mit Verbindungen arbeiten, die: das Enzym vor Schädigungen durch die Säure schützen oder seine Wirkung in diesen pH-Bereichen fördern. So kann man z. B. die enzymatische Wirkung von Bakterienprotease durch. Hydroxylverbindungen, wie Traubenzucker, erhöhen; ähnlich wirken auch anhydrische Phosphate.
Beispiel 1 Gepickelte saure Schäfblößen aus Übersee werden mit 2oo°/° Wasser vom Blößengewicht, 120/ö Kochsalz aufgewalkt. Dieser Lösung setzt man 19/° Bakterienprotease, 0,5°/° Ammoniumsulfat, o,250/0 Natriumtripolyphosphat, 10/0 wasserlösliche Lipase aus Aspergillus flavus, o,50% Milchsäure zu. Durch Zugabe von Ammoniaklösung wird der. pH-Wert auf 4,5 bis 5 eingestellt.
Beispiel 2 Ziegenblößen werden zunächst zur Schonung des Narbens kürzer als es sonst üblich ist, vorgebeizt, dann 1 Tag in einem Pickel gebeizt in einer Lösung von ioo°/° Wasser vom Blößengewicht, 60/0 Kochsalz, o,40/0 Schwefelsäure, 96°/°ig, 0,5 °/° Ammoniumsulfat, o,50/0 Schimmelpilztryptase, o,50/0 aus Aspergillus flavus gewonnene wasserlösliche Lipase.
Der Enzympickel weist einen pH-Wert von 4,5 auf. . Beispiel 3 Lammblößen werden zunächst einer' Beize mit Pankreastryptase und Ammoniumsulfat bei p$ 8,2 bis 8,5 unterworfen und dann zur weiteren Auflockerung der Faserstruktur und. Reinigung des Narbens ohne Beeinträchtigung seiner Festnarbigkeit 2 Tage nachgebeizt mit einer Lösung aus ioo°/° Wässer vom Blößengewicht, ,60/0 Kochsalz, .o,50/0 Schwefelsäure, 96°/°ig, 0,50/0 Ammoniumlaktat, 10/0 Schimmelpilztryptase, 0,5°/o Bakterienprotease, 10/0. aus Penicilüum oxalicum hergestellte wasserlösliche Lipase.
Der Enzympickel weist einen pH-Wert von 3 bis 4 auf.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blößen nach Patent 927 464, dadurch gekennzeichnet, daß der Beizprozeß in Gegenwart wasserlöslicher Schimmelpilzlipasen durchgeführt wird.