AT232636B - Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blößen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blößen

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Roehm & Haas Gmbh
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  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blössen 
 EMI1.1 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Die enzymatische Enthaarung kann in an sich bekannter Weise entweder in wässeriger Flotte oder durch   Aufbringen pulverförmiger Enzymprodukte   durchgeführt werden. Dabei werden die geweichten Häute und Felle zweckmässig unter Bewegung, also im Walkfass, mit dem pulverförmigen Enzympräparat, das als besonders vorteilhaft neben   denAktivatoren Schimmelpilz-und Bakterienenzyme gleichzeitig   enthält, behandelt. Beim erfindungsgemässen Vorgehen lassen sich die Häute und Felle bereits nach 24 h auf der Maschine enthaaren. Nach dem Spülen erfolgt dann   z. B.   im Laufe von 24 bis 48 h die erfindungsgemässe enzymatische Nachbehandlung im sauren Milieu. 



   Bei der enzymatischen Enthaarung in wässerigem Medium sind grössere Enzymmengen als bei der erwähnten Behandlung   im W alkfass erforderlich. Hiebei   hat sich eine zweistufige Behandlungsweise bewährt. Zum Beispiel lässt man in der 1. Stufe Bakterienprotease zusammen mit von Mikroorganismen gebildeten Carbohydrasen einwirken. Daran schliesst sich die Behandlung mit Schimmelpilzprotease, vorzugsweise ebenfalls zusammen mit Carbohydrasen an. 



   Das neue Verfahren eignet sich vor allem   für die Herstellung   von Chromoberleder sowie unkombiniert gegerbte Leder. Im Anschluss an die saure Nachbehandlung der enthaarten Blössen empfiehlt es sich, in diesen Fällen in üblicher Weise zu pickeln. Aber auch lohgare sowie auch mit synthetischen Gerbstoffen gegerbte Leder können mit den erfindungsgemäss behandelten Häuten hergestellt werden. 



   Beispiel1 :GesalzeneRindshäutewerdengeweicht.NachdemAuswaschenundAbtropfenwerden sie im Fass ohne Zusatz von Wasser 20 min gewalkt mit
3,   00/0   (vom Weichgewicht) Aspergillusprotease aus Aspergillus parasiticus mit einer proteolytischen Wirksamkeit entsprechend einem Enzymwert von 5000 nach A. Küntzel, Gerbereichemisches Taschenbuch, 6. Auflage, Theodor Steinkopff, Dresden und Leipzig [1955], S.   86     0, 6%   Bakterienprotease aus B. subtilis mit einer proteolytischen Wirksamkeit entsprechend einem   Enzymwert von 5000   (Küntzel) und ausserdem einem Gehalt an Carbohydrasen entsprechend 1200 Amylaseeinheiten pro 1 kg Enzympräparat nach Willstätter, festgestellt nach P. Rona   in"Praktikum   der physiologischen Chemie", 2.

   Auflage [1931],   S.   202
2,0% Aspergillusprotease aus Aspergillus orycae mit einem Enzymwert von 12000 (Küntzel) und einem   ss-Glucosidasewert.   von 0,026 nach K.   Myrbäck "Enzymatische Katalyse" [1953],   S. 45   1, Olo   Ammoniumsulfat   1, 0%   Natriumsulfit calc. 



     0, 5%   Natriumthiosulfat 100% ig   0, 50/0   Phthalimid   0, 50/0   Kaliumchlorid
0, 25% Natriumphenylphenolat als Konservierungsmittel. 



  Nach weiteren 5 h werden die Häute mitWasser von 20 bis   220C   überschichtet, nach insgesamt 24 h wird enthaart, 15 min mit fliessendem Wasser ausgewaschen, dann 1 h gewalkt mit   300, oxo   Wasser von 20 C, auf das Blössengewicht bezogen 
 EMI2.1 
    Ole0, 750/0   Ammoniumsulfat
Salzsäure bis PH 5, 5 im Querschnitt der Haut. 



  Nach insgesamt 24 h wird gepickelt mit Kochsalz und Salzsäure, dann mit basischem Chromsulfat gegerbt und anschliessend aus der Gerbung gespalten. Das erhaltene Leder ist besonders voll und festnarbig. 



     Beispiel 2 :   Gesalzene Rindshäute werden geweicht. Nach dem Auswaschen und Abtropfen werden sie im Fass 20 min gewalkt mit   3, 5%   Aspergillusprotease aus Aspergillus flavus mit einer proteolitischen Wirksamkeit entsprechend einem Enzymwert von 5000 (Küntzel)
0, 7% Bakterienprotease aus Bacillus subtilis mit einer proteolitischen Wirksamkeit entsprechend einem Enzymwert von 5000 (Küntzel) und einem Gehalt von Carbohydrasen entsprechend 1200 Amylaseeinheiten (Willstätter) pro 1 kg Enzympräparat 
 EMI2.2 
    5% Kaliumchlorid0, 2%   Natriumphenylphenolat als Konservierungsmittel. 



  Nach 5 h werden die Häute mit Wasser von 20 bis   22 C   überschichtet, nach insgesamt 24 h wird enthaart, dann 15 min mit fliessendem Wasser ausgewaschen und nun 1 h gewalkt mit 

 <Desc/Clms Page number 3> 

   300, 0o   Wasser von   200C   auf das Blössengewicht bezogen
1, 0% Aspergillusprotease aus Aspergillus parasiticus mit einer proteolytischen Wirksamkeit entsprechend einem Enzymwert von 2500 (Küntzel)
1,   00/0   Bakterienprotease aus B.

   subtilis mit einer proteolytischen Wirksamkeit entsprechend einem Enzymwert von 15 000 (Küntzel) und ausserdem einem Gehalt an Carbohydrasen entsprechend einem
Amylasewert von   3 000   (Willstätter) pro 1 kg Enzympräparat   8, 0o   Kochsalz
2,   00/0   Ammoniumchlorid   0, 2fP/o   Trinatriumphosphat   tX-Oxyisobuttersäure   bis PH 5, 0 im Querschnitt der Haut. 



  Nach insgesamt 24 h wird wie üblich weitergearbeitet, d. h. gepickelt oder gegerbt. Die angeführte Behandlung im sauren Medium führt zu einem besonders vollen Leder. Die angeführte Nachbehandlung erhöht die Weichheit des Leders, ohne die Festnarbigkeit zu beeinträchtigen. 



   Beispiel 3 : Trockene indische Ziegenfelle werden geweicht. Nach dem Auswaschen und Abtropfen werden sie im Fass ohne Zusatz von Wasser 20 min gewalkt mit
3,0% Aspergillusprotease (vom Weichgewicht) aus Aspergillus parasiticus mit einer proteolytischen Wirksamkeit entsprechend einem Enzymwert von 5000 (Küntzel)
0,% Bakterienprotease aus Bacillus subtilis mit einer proteolytischen Wirksamkeit entsprechend einem Enzymwert von 5000 (Küntzel) und ausserdem einem Gehalt an Carbohydrasen entsprechend 1200 Amylaseeinheiten (Willstätter) pro 1 kg Enzympräparat
10,   Olo   Bakterienprotease aus Bacillus subtilis mit einer proteolytischen Wirksamkeit entsprechend einem Enzymwert von 9000 (Küntzel) und ausserdem einem Gehalt an Carbohydrasen entsprechend 3000 Amylaseeinheiten (Willstätter) pro 1 kg Enzympräparat
1,

     eo   Ammoniumsulfat   l, 5%   Natriumsulfit calc. 



     0, 5o   Phthalimid   0, 5%   Kaliumchlorid
3, 5% Natriumchlorid   O, 2fP/o   Natriumphenylphenolat als Konservierungsmittel. 



  Nach 4 h werden die Felle mit Wasser von 20 bis   220C   überschichtet, nach insgesamt 24 h wird enthaart, 10 min mit fliessendem Wasser ausgewaschen, dann 1 h gewalkt mit
300, 0% Wasser von 30 C auf das Blössengewicht bezogen
5,0% Aspergillusprotease aus Aspergillus parasiticus mit einer proteolytischen Wirksamkeit entsprechend einem Enzymwert von 1250 (Küntzel)
5,   fJ1/0   Bakterienprotease aus Bacillus subtilis mit einer proteolytischen Wirksamkeit entsprechend einem Enzymwert von 1250 (Küntzel) und ausserdem einem Gehalt an Carbohydrasen entsprechend 600 Amylaseeinheiten (Willstätter) pro 1 kg Enzympräparat
3, 5% Kochsalz
2,   5%   Ammoniumsulfat
Salzsäure bis PH 5, 0-5, 5. 



  Nach insgesamt 24 h wird gepickelt oder gegerbt. 



   Beispiel 4 : Trockene indische Ziegenfelle werden geweicht. Nach dem Auswaschen und Abtropfen werden sie im Fass 20 min ohne Zusatz von Wasser gewalkt mit
3,   00/0   Aspergillusprotease aus Aspergillus flavus mit einer proteolytischen Wirksamkeit entsprechend einem Enzymwert von 5000 (Küntzel) auf das Weichgewicht bezogen   0, fY/o   Bakterienprotease aus Bacillus subtilis mit einer proteolytischen Wirksamkeit entsprechend einem Enzymwert von 5000 (Küntzel) und ausserdem einem Gehalt an Carbohydrasen entsprechend 300 Amylaseeinheiten (Willstätter) pro 1 kg Enzympräparat
4,   fJ1/0   Aspergillusprotease aus Aspergillus orycae mit einer proteolytischen Wirksamkeit entsprechend einem Enzymwert von 12000 (Küntzel) und einem Gehalt an Carbohydrasen entsprechend einem ss-Glucosidasewert (MyrbÅack) von 0,

  026 
 EMI3.1 
   2, 0% Natriumsulfit   calc. 



    0, 6% Kaliumchlorid 0, 5% Phthalimid    0, 25% Natriumphenylphenolat als Konservierungsmittel. 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 Nach weiteren 3 h wird mit 1%figer Sodalösung von 20 bis   220C   überschichtet, nach insgesamt 24 h wird enthaart, 10 min mit fliessendem Wasser ausgewaschen, dann 1 h gewalkt mit   300,0gO   Wasser von   300C   auf das Blössengewicht bezogen   10, 00/0 Aspergillusprotease   aus Aspergillus parasiticus mit einer proteolytischen Wirksamkeit entsprechend einem Enzymwert von 1250 (Küntzel)
10,   00/0   Bakterienprotease aus   B.   subtilis mit einer proteolytischen Wirksamkeit entsprechend einem Enzymwert von 1250 (Küntzel)

     und ausserdem einen Gehalt   an Carbohydrasen entsprechend 600 Amylaseeinheiten (Willstätter) pro 1 kg Enzympräparat   2, 50/0   Ammoniumsulfat
10,   00/0   Kochsalz
Ameisensäure zur Einstellung auf PH   4,     5-5, 5   im Schnitt. 



  Nach insgesamt 24 h wird gepickelt oder gegerbt. Man erhält ein weiches und zugleich festnarbiges Leder mit zartem Griff. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blössen durch enzymatische Enthaarung der Felle und Häute mit proteolytischen Enzymen unter Zusatz von Carbohydrasen, bei PH   5,   5-10, dadurch gekennzeichnet, dass die enthaarten Blössen mit proteolytischen Enzymen aus Mikroorganismen bei PH   3,     0-5, 5   nachbehandelt werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für die Enthaarung gleichzeitig Schimmelpilzproteasen, vornehmlich Aspergillusproteasen und Bakterienproteasen, zusammen mit von Mikroorganismen gebildeten Carbohydrasen verwendet werden.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass für die enzymatische Enthaarung die geweichten Felle und Häute mit den pulverförmigen Enzymprodukten, ohne besonderen Zusatz von Wasser, im Fass gewalkt werden.
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung der enthaarten Blössen mit proteolytischen Enzymen von Mikroorganismen in Gegenwart von Carbohydrasen aus Mikroorganismen durchgeführt wird.
AT492162A 1962-04-06 1962-06-19 Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blößen AT232636B (de)

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