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Oberwalzenlagerung für Mehrwalzenblechbiegemaschinen Bei Mehrwalzenblechbiegemaschinen
und insbesondere bei Vierwalzenmaschinen dieser Art ist es bekanntlich zweckmäßig,
die fest gelagerte Oberwalze anzutreiben, weil der Antrieb über die anderen Walzen
ungeeignet ist; nämlich schwierig bei der Unterwalze wegen der bei ihr - notwendigen
Verstellbarkeit und unwirtschaftlich bei den kleineren Außenwalzen wegen der von
ihnen zu überwindenden großen Reibungen zwischen den beiden Hauptwalzen.
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Wenn nun vollrunde oder geschlossene Schüsse auf den Blechbiegemaschinen
hergestellt werden sollen, muß die Oberwalze unter öffnung eines Lagers so weit
gekippt werden können, daß der fertige Schuß von ihr abgezogen werden kann. Man
muß dabei entweder das auf der Antriebsseite liegende Innenlager aufklappen und
zuerst das Antriebszahnrad und dann den Schu$ von der Oberwalze abziehen, wobei
außerdem die Oberwalze im Außenlager oder das ganze Außenlager verdrehbar sein muß.
Oder man muß das Außenlager aufklappen und den Schuß nach dieser Seite abziehen,
wobei das Innenlager drehbar sein und außerdem das Zahnräderwerk das Kippen oder
Schwenken der Oberwalze zulassen muß.
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Da Anordnungen der ersten Art veraltet sind, ist schon mehrfach versucht
worden, für Anordnungen der zweiten Art eine brauchbare Lösung zu finden. Bei Außenverzahnung
des Antriebsrades ist zu diesem Zweck entweder das Ritzel axial beweglich auf
seine
Walze gesetzt worden, oder es ;ist ein. im Betriebszustand so kleiner Zahneingriff
zwischen Antriebsrad und Ritzel gewählt worden, daß die Zähne sich nur bei gekippter`
Oberwalze im Zahngrund treffen. Bei Innenverzahnung des Antriebsrades, z. B. bei
seiner schon bekannten Ausbildung als Glockenrad, kann es sich zwar von dem Ritzel
= abheben, jedoch muß bei dieser im übrigen teueren Anordnung jedesmal besonders
darauf geachtet werden, daß die- Zähne sich beim Zurückkippen der-OberWalze wieder
richtig finden.
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Darüber hinaus haben alle diese bekannten Anordnungen noch den weiteren
Nachteil, daß sie die im Betrieb unvermeidliche Durchbiegung der Oberwalze nicht
ohne Nachteil für die Verzahnung aufnehmen können. Die Durchbiegung der Oberwalze
verursacht nämlich mit einer horizontalen Komponente eine Schrägstellung entsprechend
der Tangente an die Biegelinie und als Folge davon eine erhöhte Pressung zwischen
den Zähnen bzw: eine nur noch einseitige Belastung der Zahnflanken und mit einer
vertikalen Komponente auch eine Veränderung der optimalen-Zahneingriffstiefe.
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Bei einer bekannten - Vierwalzenblechbiegemaschine mit Antrieb der
mit einem Kippschwanz versehenen Oberwalze ist zur Behebung dieser Nachteile das
Antriebsrad der Oberwalze in einem in der Verlängerung des Kippschwanzes liegenden
besonderen Lagergestell auf einer- Sonderwelle untergebracht und diese Sonderwelle
durch eine Gelenkwelle an den Kippschwanz und über ihn an die Oberwalze angekuppelt
worden. Dabei ist das Außenlager das Klapplager, und das Innenlager hat zum Zweck
der Schwenkbarkeit eine Drehzapfenaufhängung.
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Die Erfindung hat die erläuterte Aufgabe ohne diesen Aufwand an zusätzlichen
Wellen und ohne die durch sie bedingte Vergrößerung der Baulänge der Blechbiegemaschinen
in einer zugleich einfacheren und noch wirkungsvolleren Weise gelöst.
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Gemäß der Erfindung ist die nicht anstellbare Oberwalze auf der Antriebsseite
mittels innerer und äußerer, mit kugeligen oder mindestens Balligen Paßflächen ineinandersitzender
ringförmiger Tragkörper in dem Antriebsrad selbst allseitig schwenkbar gelagert
und mit ihm über starre Mitnehmer und elastische Zwischenglieder verbunden. Das
Antriebsrad darf und soll sogar vorzugsweise Außenverzahnung haben, wenngleich es
auch Innenverzahnung aufweisen kann, und sein Eingriff in das Antriebsritzel bleibt
bei jeder Schwenk- oder Betriebsstellung der Oberwalze ungeändert.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den drei
Figuren der Zeichnung mit einem außenverzahnten Antriebsrad dargestellt. Fig. i
zeigt das Prinzip der Lagerung, Fig: 2 dagegen und auch die einen Schnitt durch
Fig. 2 darstellende Fig.3 Einzelheiten der Ausführung in vergrößertem Maßstab.
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Auf dem wie üblich verjüngten Wellenstumpf der Oberwalze i ist ein
Ring 2 fest aufgesetzt, z. B. aufgekeilt. Die Außenoberfläche dieses Ringes bildet
geometrisch genau oder mindestens in bal-Tiger Annäherung einen Ringausschnitt aus
einer Kugelfläche. In den Ring sind mehrere aus ihm radial herausstehende Mitnehrnerzapfen
3 eingesetzt, deren freie Köpfe das vom Antriebszahnrad q. abgegebene Drehmoment
aufnehmen und über den Ring 2 an die Oberwalze i weiterleiten. In dem Antriebsrad
q. sitzt eine z. B. eingepreßte Mitnehmerbüchse 5, die mit ebensoviel Längsnuten
versehen ist, wie Mitnehmerzapfen 3 vorhanden sind. Diese Büchse 5 ist durch zwei
seitlich an ihr anliegende Laufringe 6 und zwei mit ihren Innenflächen auf die kugelige
Außenoberfläche des Ringes 2 passende Tragringe 7 gegen seitliches Verschieben gesichert.
Die beiden Tragringe 7 umschließen den Ring :2 so, daß damit die Oberwalze spielfrei
im Antriebsrad q. festgehalten wird. Die drei Ringe 2 und 7 bilden also zusammen
die schwenkbare Lagerung der Oberwalze im Antriebsrad.
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Beide Seitenkanten der Längsnuten in der Büchse 5 sind mit Gummilamellen
8 belegt, wie die Fig. 2 und 3 deutlich machen. Fig. 3 läßt ferner erkennen, daß
die im wesentlichen vierkantigen. freien Köpfe der Mitnehmerzapfen 3 auf ihren beiden
zur Maschinenachse parallelen Seiten kreisrund abgerundet sind, wie der in Fig.
3 eingezeichnete Radius y erläutern soll. Diese Mitnehmerzapfenköpfe und die Gummilamellen
8 gewährleisten eine gleichzeitige und gleichmäßige stoßfreie Übertragung des Drehmomentes
vom Antriebsrad q. über die Mitnelunerzapfen 3 -und den Ring 2 auf die Oberwalze
i. Die seitliche Abrundung der Köpfe der Mitnehmerzapfen erlaubt ferner im Zusammenwirken
mit den elastischen Gummilamellen 8 eine Verdrehung bzw. Verschiebung der Mitnehmerzapfen
gegenüber der Mitnehmerbüchse 5 beim horizontalen'Ausschwenken der Oberwalze i.
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Dagegen ermöglicht die kugelige Lagerung der Oberwalze in den Ringen
2 und 7 in Verbindung mit dem Längsspiel der Mitnehmerzapfen 3 in den Längsnuten
der Mitnehmerbüchse 5 die vertikale Ausschwenkung der Oberwalze. Auf diese Weise
ist die allseitige Schwenkbarkeit der Oberwalze ohne unerwünschtes Spiel und bei
in der Antriebsrichtung erwünscht elastischer Kupplung erreicht. Durch die Mehrzahl
der Mitnehmer und Lamellen ist eine Überbeanspruchung dieser Teile und damit eine
zu schnelle Abnutzung der Kupplung vermieden.
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Wie Fig. i weiter zeigt, ist das Antriebsrad q. mit seinen beiden
Laufringen 6 durch zwei Laufbüchsen 9 in dem Maschinenständer io gelagert, in dem
auch das. Arftriebsritzel i i mit seiner Welle 12 und ihren nicht- besonders bezeichneten
üblichen Lagerelementen fest gelagert ist. Durch den festen Achsenmittenabstand
der Wellen i und i2 ist bei allen Bewegungen und auch bei Durchbiegungen der Oberwalze
z stets ein einwandfreier Zahneingriff zwischen dem Antriebsritzel i i und dem Antriebsrad
4. gegeben.
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Die in den Fig. i- bis 3 dargestellte Ausführungsform der Erfindung
ist nur ein Beispiel. Es ist nämlich möglich, die Erfindung auch anders auszuführen.
Man
kann z. B. die Tragringe 7 unter sich oder außerdem auch noch mit der Mitnehmerbüchse
5 zu einem Element zusammenfassen. Ferner kann man die sämtlichen. Lamellen 8 zu
einem nach innen gezahnten Ring aus druckfestem Gummi zusammenfassen und diesen
Ring in einer umlaufenden Mittelnut in dem eben erwähnten kombinierten Tragkörper
derart befestigen, daß mit ihm das Antriebsdrehmoment übertragen werden kann. Wesentlich
ist dagegen, daß bei allen Ausführungsformen der Erfindung die allseitig schwenkbare
Lagerung der Oberwalze im Antriebsrad selbst vorhanden ist.