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Hammermühle zum Zerkleinern von faserigen, zähen und weichen landwirtschaftlichen
Produkten Gegenstand des Patents 922 Zoo ist eine Hammermühle zum Zerkleinern von
faserigen, zähen und weichen landwirtschaftlichen Produkten mit im Wege der Zuleitung
des Gutes vor ihr angeordnetem Vorverarbeitungsgerät, das aus einer Anzahl von auf
der angetriebenen Hammerwelle angeordneten propellerartig geschränkten Messern besteht
und bei welcher wenigstens ein Teil des Gehäuses als Sieb ausgebildet ist, durch
welches das zerkleinerte Gut nach außen gedrückt wird.
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Der Gegenstand dieses Patents soll weiter vervollkommnet werden, um
in der Vorrichtung ein trogfertiges Mischfutter bereiten zu können, welches aus
Roh- oder Mastfutter besteht, dem andere Futtermittelarten, insbesondere Schrot,
zugesetzt sind. Die bisher bekannten hiermit vergleichbaren Vorrichtungen können
nur als unvollkommene Lösungen angesehen werden, denn sie vermögen unter Ausschluß
jeglicher Handarbeit nicht, das verwendete Rohfutter in der gleichen Vorrichtung
mit anderen Futtermittelarten trogfertig zu vermischen.
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Die allgemein bekannten Futtermischvorrichtungen erfordern zuviel
Fremdflüssigkeit für eine störungsfreie Verarbeitung. Die sonstigen Schneid-und
Schermuser sind leicht überlastbar, weshalb der Nachfüllung in den Trichter stets
besondere Beachtung geschenkt werden muß: Selbst bei abwechselnd erfolgender Zuführung
verschiedener Futtermittel
muß das zerkleinerte Gut hinterher von
Hand vermischt werden. Schlägermühlen zerschlagen und zerreißen die besonders hartfaserigen
Futtermittel, insbesondere Klee und Luzerneheu, zu einer strohigen und flüssigkeitsarmen
Masse, die beim Kauen den Tieren Schnitt- und Stichwunden beibringt, weshalb diese
Futtermittel nur nach Vermischen mit anderen Futterarten reichbar sind.
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Die Erfindung dagegen strebt an, sämtliche Futterarten nach dem Prinzip
schneidender Zerkleinerung zu weichem trogfertigem Rohfutter unter gleichzeitiger
Vermischung mit verschiedenen anderen Futtersorten, einschließlich Getreideschrot,
zu einem wertvollen Mastfutter zu verarbeiten und die Hammermühle für diese erweiterte
Zweckbestimmung entsprechend auszubilden.
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In grundsätzlicher Hinsicht besteht die zweckbedingte Abwandlung des
Gegenstandes des Hauptpatents darin, das aus den propellerartig geschränkten Messern
bestehende Vorverarbeitungsgerät in bestimmter Weise noch weiter zu unterteilen
in eine Vorschneid- und eine Fertigschneidvorrichtung, und weiter darin, das zerkleinerte
Rohfutter einer mit der Vorrichtung zusammengebauten Mischvorrichtung zuzuführen,
in welcher das Rohfutter mit anderen Futterarten trogfertig vermischt wird. Insonderheit
besteht das Vorverarbeitüngsgerät aus kurzen Vorschneidmessern und aus sich im Lauf
des Gutes daran anschließenden größeren Fertigschneidmessern, und die diese Messer
umgebende Schneidtrommel steht über das wenigstens teilweise siebartig ausgebildete
Gehäuse mit einer Mischtrommel in Verbindung.
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Bei senkrechter Anordnung der Mühle hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
die Schränkung der großen Fertigschneidmesser dem Lauf des Gutes nach unten folgend
geringer werden zu lassen und die untersten Messer eben auszubilden.
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Bei waagerechter Anordnung der Mühle sind die kurzen Vorschneidmesser
auf dem sich unterhalb des Einlegetrichters erstreckenden Teil der angetriebenen
Welle angeordnet, und die dem seitlichen Lauf des Gutes folgend sich hieran anschließenden
großen Fertigschneidmesser, die vorzugsweise nach rückwärts gekrümmt sind, sind
mit der sie tragenden Welle in dem sich an den Trichter anschließenden, zumindest
an der Bodenfläche als Sieb ausgebildeten 'Gehäuse derart exzentrisch angeordnet,
daß sie dicht über dem siebartigen Gehäuseboden arbeiten. Das hierdurch zerkleinerte
Gut fällt durch die Sieböffnungen in die darunter befindliche Mischtrommel. An die
die Fertigschneidmesser umgebende Trommel' schließt sich die Schlägertrommel an,
die an ihrer Unterseite mit einem wahlweise auswechselbaren Sieb oder Lochschieber
versehen ist, das bzw. der gegenüber dem durchbrochenen Trommelmantelboden der Schrotkörnung
entsprechend verstellbar ist.
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Werden Getreide oder sonstige Hartfrüchte mit dem vornehmlich durch
das Vorverarbeitungsgerät zerkleinerten Rohfutter zur Vermischung gebracht, so werden
diese Futterarten in bekannter Weise durch die Hammermühle zerkleinert bzw. verschrotet.
Selbst Grünfutterarten können zur Vermusung über das Hammerwerk geleitet werden.
Die Zuführung der Hartfrüchte erfolgt über einen regulierbaren Zusatztrichter, der
in den üblichen Einlauftrichter eingehängt wird. Gegebenenfalls kann auch ein unter
Umständen abnehmbarer Getreidetrichter unmittelbar auf das Hammerschlagwerk aufgesetzt
werden. Die Schlägermühle kann von dem Schneidgehäuse durch einen Schieber abtrennbar
sein, der entweder lotrecht oder bei zweiteiliger Ausbildung von zwei entgegengesetzten
Seiten bis zur Wellenmitte einschiebbar ist oder der als Drehschieber ausgebildet
ist, wobei die obere Trommelhälfte überhaupt geschlossen sein kann. Auch der die
Hämmer -tragende Wellenteil kann gegebenenfalls auskuppelbar sein. In anderer Ausführungsform
kann der die Hämmer tragende Wellenteil auf die die Messer tragende Welle aufsetzbar
und die Schlägertrommel an das Schneidgehäuse anschließbar ausgebildet sein, zu
welchem Zweck dann das Anbauschlägergehäuse mit einem aufklappbaren Abschlußdeckel
versehen ist.
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In jedem Fall wird das durch die Schneid- und Hämmermühle zerkleinerte
Weich- und Hartfutter gemeinsam einer sich zumindest unterhalb des Schneidgehäuses
erstreckenden Mischtrommel zugeführt, die über die ganze Trommellänge arbeitende
Mischschnecken oder Mischarme aufweist, die von der Hammerwelle über ein Untersetzungsgetriebe
antreibbar sind; vorzugsweise finden zwei gegenläufig nach der Mitte zu arbeitende,
nach Wahl durchbrochene Mischschnecken Verwendung. Durch einen am Boden der Mischtrommel
befindlichen Schieber oder eine einfache Klappe kann das trogfertige, im eigenen.
Saft verarbeitete Futter, gegebenenfalls unter Zusatz von künstlichem Kraftfutter
oder Vitaminen, abgenommen und unmittelbar den Tieren gereicht werden. Dadurch;
daß in die Mischtrommel elektrische Heizkörper oder Heißwasserdurchflußleitungen
bzw. -berieselungen eingebaut sind, kann das Mischfutter im Winter erwärmt oder
gar erhitzt werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Fig. r zeigt die Mühle bei senkrechter Anordnung der Hammerwelle im
senkrechten Schnitt; Fig. 2 zeigt die Mühle bei waagerechter Anordnung der Hammerwelle
im senkrechten Schnitt; Fig. 3 ist eine der Fig.2 entsprechende Stirnansicht; Fig.
¢ ist ein senkrechter Schnitt durch eine andere Ausführung und _ Fig. 5 eine entsprechende
Stirnansicht.
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Als Einlegetrichter dient ein sich nach unten hin konisch verjüngender
Behälter a. Von unten her greift in diesen Behälter eine zu ihm zentral angeordnete
Schlägerwelle f, die am Kopf mit einem Satz kurzer Vorschneidmesser d und anschließend
nach unten mit einem Satz großer Fertigschneidmesser p versehen ist. Diese Fertigschneidmesser
können wahlweise ganz oder teilweise mit Schlägern e für die Vermusung oder Verschrotung
von Getreidearten ergänzt oder ersetzt werden. Die
Vor- und Fertigschneidmesser
d bzw. p sind fest an der Welle angeordnet und propellerartig verschränkt, jedoch
in der Weise, daß die Schränkung von oben nach unten immer geringer wird und die
untersten Messer plan arbeiten und keinen Vorschub mehr leisten. Das Schneidgut
wird dadurch scheibenweise entsprechend der Verschränkung immer feiner verarbeitet
unter gleichzeitiger Verschiebung nach unten bis zu den letzten, nur noch plan arbeitenden
:Messern oder Schlägern. Die Schläger sind zweckmäßig gelenkig an der sie tragenden
Welle f eingehängt und schwingen durch Fliehkraft aus, können sich aber, falls sie
einem harten Widerstand begegnen, rückwärts zurücklegen.
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Der diese Messer bzw. Schläger umgebende Teil des Gehäuses ist als
Sieb b ausgebildet, und zwar in der Form, daß ein fein- oder grobgelochter Stahlmantel
im wahlweisen Austausch zum Einsatz kommt.
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Der Einlauftrichter a wird für die Verarbeitung von Weich- und Grünfutter,
Klee, Gras, Rüben, Küchenabfällen, Brennesseln, Kartoffeln und Luzerneheu verwendet.
Kommen Hartfrüchte, wie Getreide u. dgl., zur Verschrotung, werden diese in einen
in den Behälter a eingehängten Zusatztrichter m zur Einführung gebracht, der mit
einer Regulierklappe n versehen ist. Die Antriebswelle f
ist unterhalb
des Bodens in Lagern h gelagert und wird mittels Keilriemenscheibe g angetrieben.
Der Antrieb kann andererseits aber auch durch einen mit der Welle f unmittelbar
gekuppelten Motor erfolgen.
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Den gelochten Stahlmantel b umschließt im Abstand ein zweiter Mantel
i, in dessen freien Raum das durch das Sieb b nach außen gedrückte, zerkleinerte
Gut aufgenommen wird, von wo es in die anschließende Mischtrommel s gelangt, in
der Rührarme t umlaufen, die über das Untersetzungsgetriebe u von der Welle
f angetrieben werden. Die zweckmäßig aufeinanderfolgend verarbeiteten verschiedenen
Futterarten werden durch die Rührarme t trogfertig zu einem wertvollen Mischfutter
bereitet. Am Boden der Mischtrommel befindet sich eine Klappe k, die auch als Schieber
ausgebildet sein kann, durch welche das trogfertig reichbare Mastfutter entnommen
wird.
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Bei der Ausführung nach Fig.2 sind auf der waagerecht angeordneten
Welle f unterhalb des Einlegetrichters a die propellerartig geschränkten kurzen
Vorschneidmesser d fest und starr angebracht. Seitlich davon, auf der gleichen Welle,
dem Lauf des Gutes folgend, sind die großen Fertigschneidmesser p in ebenfalls propellerartig
geschränkter Ausführung vorgesehen. Auch in dieser Ausführung wird die Schränkung
mit größer werdendem Abstand vom Einlegebehälter a geringer, und die letzten Messer
arbeiten nur noch plan.
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Die vorzugsweise für einen weichen Schnitt nach rückwärts gekrümmten
Fertigschneidmesser sind mit ihrer Welle f exzentrisch in dem sie umgebenden Gehäuse
o derart angeordnet, daß sie dicht am Boden arbeiten, wobei das sich nach unten
absetzende Schneidgut selbst bei geringster Füllung, wegen der Verjüngung des Raumes
zwischen Messer und Boden, etwas gepreßt und dadurch zweckmäßig im eigenen Saft
weich zerkleinert wird. Der Trommelboden b ist durchbrochen und durch einen Schieber
q verschließbar. Dieser Schieber kann zum Trommelboden passend mit Öffnung b oder
Schlitz ausgebildet sein und bei seiner Verstellung mehr oder weniger Öffnung freigeben,
so daß der Feinheitsgrad regelbar ist.
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Über diesen Schieber q gelangt das fertiggeschnittene Futter in eine
darunter befindliche Mischtrommel s, in welcher sich die der Reihe nach verschieden
verarbeiteten Futtermittel sammeln und durch eine gegenläufige, nach Möglichkeit
durchbrochene Förderschnecke t zu einem trogfertigen Mischfutter bereitet werden.
Zum Antrieb dieser Schnecken dient gleichfalls ein Untersetzungsgetriebe u, welches
die Umlaufbewegung von der Welle f abnimmt. Das fertig verarbeitete Futter wird
schließlich über den am Boden der Mischtrommel angebrachten Schieber k herausgedrückt.
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An die Fertigschneidmesser p schließt sich ein Schlägersatz e an,
welcher durch einen Schieber z, von dem Gehäuse o abgetrennt werden kann. Der Schieber
kann, versehen mit einem mittleren Schlitz von der Breite der Welle f, von oben
her oder in zweiteiliger Ausführung von den beiden Seiten, dann bis zur Wellenmitte
reichend, eingeführt werden, oder es gelangt ein Drehschieber zur Verwendung, dessen
oberhalb der Welle befindlicher Teil gegebenenfalls fest im Gehäuse angeordnet ist.
Auch kann dieser Schlägersatz mit der Schlägertrommel z, gemäß Ausführung nach Fig.
q., wahlweise ganz entfernt werden und zu diesem Zweck mit dem Schneidgehäuse o
durch Schrauben verbindbar sein, wobei die Welle f über das der Antriebsseite gegenüberliegende
Lager hinaus verlängerbar ist, so daß der Hämmersatz dort aufgesteckt werden kann.
Um das Aufstecken und Abziehen des Hämmersatzes zu erleichtern, ist das anschließbare
Schlägergehäuse z mit einem aufklappbaren Abschlußdeckel versehen. Diese anschließbare
Hammermühle kann entweder getrennt arbeiten bzw. wahlweise das Schrotgut gleichfalls
in die Mischtrommel s leiten.
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Gelangen Hartfrüchte (Getreide) zur Verschrotung, kann ein Zusatztrichter,
wie in Fig. z dargestellt, mit Regulierklappe in den eigentlichen Einfüllbehälter
eingehängt werden. Dieser Einfülltrichter kann auch getrennt unmittelbar über dem
Schlägerwerk angeordnet werden. Das über das Schlägerwerk geleitete Schrot gelangt
über den die Schlägertrommel z am unteren Siebboden abschließenden Schieber r dann
gleichfalls in den darunter befindlichen Mischbehälters, wo das Schrot mit dem durch
den Siebboden b in die Mischtrommel gelangten Grün- bzw. Weichfutter zur Vermengung
gelangt. Selbstverständlich kann das Grünfutter zur vollkommenen Vermusung auch
über das Schlägerwerk geleitet werden. Das Schlägerwerk kann auch so angeordnet
werden, daß es gemäß Fig. q. auf der verlängerten Welle f' aufgesteckt und nur zum
Schroten
benutzt wird, hingegen bei der Grünfutterbereitung abgenommen bzw. ausgekuppelt
werden kann.