DE938128C

DE938128C - Verfahren zum Weichgluehen von Stahl von der Warmformgebungstemperatur aus

Info

Publication number: DE938128C
Application number: DEG3589D
Authority: DE
Inventors: Ernst Langenbach; Rudolf Dipl-Ing Schaefer
Original assignee: Stahlwerke Suedwestfalen AG
Current assignee: Krupp Stahl AG
Priority date: 1942-07-28
Filing date: 1942-07-28
Publication date: 1956-01-26

Description

Die Erfndung betrifft ein Verfahren, bei dem für das Weichglühen von Stählen eine wesentliche Gütesteigerung in bezug auf Gleichmäßigkeit dies Glühgefüges, eine bedeutende Leistungssteigerung durch starke Abkürzung der Glühdaner und schließlich eine wesentliche Einsparung von Brennstoff -m;engen insofern erzielt wird, als das Walz- oder Schmiedegut unmittelbar aus der Warmformgebungstemperatur kommend bei ganz bestimmten Temperaturen in Öfen aufgefangen wird und in diesen anit langsamer Abkühlungsgeschwindigkeit erkaltet.
Bekanntlich averden Stähle zur Erzielung günstiger Bea!rbeitungseigenkhaften und bestem Ausgangsgefüge für :die Härtebehandlung :dadurch auf geeignete Festigkeit und geeignetes Gefüge geglüht, daß sie auf eine Temperatur nahe unterhalb des unteren Umwandlungspunktes Acl ex wärmt, längere Zeit auf --dieser Temperatur gehälten werden und diann langsam erkalten. Die gleichen Glüheigenschaften können jauch durch Pendeln um diesen unteren Umwandlungspunkt Acl. oder durch Erwärmen über Acl mit nachfolgender sehr langsamer AbkühIung :erreicht werden.
Um diese Glühb@ehandhmg einzusparen, wind bis-W ei ilen Schmiede- oder Walzgut aus der Warrnformgebung unmittelbar in Ausgleichöfen oder Gruben zurr langsamen Erkalten abgelegt. Dadurch wird zwar ein verhältnismäßig niedriger Festigkeitszustand, niemals aber :ein gleichmäßiges Glühgefüge erreicht.
Erfindlungsgem.äß wunde nun festgestellt, daG sich - selbist bei Veiikürzung der Glühdauer - vollkommene GleIehmäßIgkeit des Glühgefüges erzielen läßt, wenn das Walz- oder Schmiedegut unmittelbar anschließend an die Warmformgebung zunächst eine ausreichend schnelle Abkühlung - beispIelsweise an Luft - bis auf Temperaturen -auf oder unterhalb der Perlitumwandlung :erfährt und :erst dann einer genügend langsamen Abkühlung unterworfen wird. Beispiel Abb. i zeigt einen Kugellagerstahl mit i 0(o C, 1,5 0,lo Cr bei i ooofächer Vergrößerung nach einer Glühbehandlung; mehrstündiges Aufheizen auf 76o° C, 2o Stunden Halten auf 76o° C und i 8stündigem langsamem Abbeizen auf 6oo° C.
Abb. 2 -zeigt .das Glühgefüge des gleichen Stahles, nachdem er unmittelbar nach der Warmformgebung mit einer Temperatur von 78o bis 8oo° C im. einen-Ofen übergeführt wurde und innerhalb 2o Stunden langsam auf 6oo° C :erkaltete.
Abb.3- zeigt schließlich das Glühgefüge, nachdem der Stahl unmittelbar nach der Warmformgebung bis 700° C an Luft erkaltete und erst dann m einen Ofen übergeführt wurde, in dem er innerhällr 7 Stunden auf 6oo° C erkaltete.
Durch die Behandlung 3 werden gegenüber Behändlung i, abier- auch- Behandlung 2 bedeutende Wärmemengen eingespart, viel. kürzere Glühzeiten und damit wesentliche Leistungssteigerung .erzielt und wie der Vergleich der Abbildungen zeigt, eine offensichtliche Gütesteigerung in b:ezug auf die Gleichmäßigkeit des Glühgefüges geschaffen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Weichglühen, von Stahl von der Warmformgebungstemperatur aus, dadurch gekennzefobnet, daß. der Stahl unmittelbar von der Warmformgebungstemperatur auf Temperaturen. zwischen AIc1 ;und Ar, an Luft abgekühlt und dann meinen Ofen, dessen Temperatur in diesem Temperaturbereich liegt, übergeführt wind, in :dem er in etwa 7 Stunden auf Temperaturen von etwa 6oo° C erkaltet.
Angezogene Druckschriften: O b e r h o f f :e r , »Das technische Eisen«,
3. Auflage, 5.498.