DE935835C

DE935835C - Doppelruder fuer Schraubenschiffe

Info

Publication number: DE935835C
Application number: DEP47202A
Authority: DE
Inventors: Berthold Ehmsen
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-06-28
Filing date: 1949-06-28
Publication date: 1955-12-01

Description

Der Zweck der Erfindung ist, eine Rudereinrichtung besonders für Schraubenschiffe zu schaffen, die ein einwandfreies, ruhiges und leichtes Steuern bei guter Kurshaltung auf Streckenfahrt ermöglicht und ferner bei Rudermanövern einen kleinen Drehkreis des Schiffes bei geringem Kraftaufwand ohne Inanspruchnahme von maschinell angetriebenen Rudermaschinen gewährleistet.
Man hat schon Doppelruder, insbesondere auch Balanceruder im Schraubenstrom angeordnet, um eine möglichst günstige Beaufschlagung zu erreichen. Die beiden Ruderblätter wurden auch schon derart auf den Ruderschäften befestigt, daß eine Verstellung gegeneinander konvergierend oder divergierend möglich war. Es ist jedoch bisher nicht gelungen, Doppelruder mit so kleinen Abmessungen auszuführen, daß sie vollständig im Schraubenstrom liegen und dabei eine ausreichend hohe Steuerfähigkeit des Schiffes herstellen.
Der Erfindungsgegenstand, bei welchem die beiden kurzen, miteinander gekoppelten Balanceruder, deren Innenflächen vorn einen größeren Abstand haben als hinten, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Ruder ebene Innenflächen und tragflächenartig gewölbte Außenflächen besitzen, und- was an sich bekannt ist - im Schraubenstrom angeordnet sind.
Die Vorteile des neuen Doppelruders, dessen Merkmale nur in ihrer Kombination beansprucht werden, ergeben sich daraus, daß bei wesentlich kleinerer Ruderfläche eine bisher nicht erreichte Ruderwirkung erhalten wird, auf welche einmal der kleinere Drehkreis und weiterhin der geringere Kraftaufwand zur Ruderbewegung beruht. Denn die Ruder sind, wie die im einzelnen noch zu beschreibende Zeichnung zeigt, als Balanceruder ausgebildet, bei denen im allgemeinen noch eine gewisse Differenzkraft aus der unterschiedlichen Beaufschlagung des hinter dem Ruderschaft liegenden Ruderteiles bleibt. Es ist einleuchtend, daß diese Differenzkraft kleiner wird, je kleiner die Ruder gehalten werden können. Dazu kommt, daß die beiden Ruder, die gemäß der Erfindung im Schraubenstrom liegen, beim Legen aus der Mittelschiffslage in ihrer Schwenkbewegung durch den Schraubenstrom unterstützt werden, indem sich wegen der gleichmäßigen Wassergeschwindigkeit hinter der Schraube die Lage des Ruderschaftes so wählen läßt, daß eine Unterstützung der Ruderschwenkbewegung durch den vor dem Ruderschaft liegenden Teil des Ruderblattes herbeigeführt wird. Bei Rudern, die nicht im Schraubenstrom liegen, ist es dagegen so, daß eines der beiden Doppelruder mit dem Vorderblattteil in den Bereich der geringeren Wasserbewegung außerhalb des direkten Schraubenstroms gelangt, so daß die Beaufschlagung des hinteren Ruderteiles stärker wirkt und ein Drehmoment gegen die Schwenkbewegung erzeugt.
Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß die konvergierende Stellung der Ruderblätter im Zusammenwirken mit der im Kennzeichnungsteil beanspruchten Gestaltung des Ruderprofils für die Steuerfähigkeit außerordentlich günstige Strömungsverhältnisse herbeiführt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele dargestellt. Es zeigt Abb. 1 eine Seitenansicht des Doppelruders mit Schiffsschraube und Heck, Abb. 2 eine Ansicht des Doppelruders von oben gesehen, Abb. 3 eine Ansicht auf das Ruder von hinten gesehen, Abb. 4 eine Ansicht auf den Ruderantrieb von oben gesehen, Abb. 5 eine Anordnung von zwei Doppelrudern bei einem Zweischraubenschiff, Abb. 6 eine Anordnung von einem Doppelruder bei einem Zweischraubenschiff.
Nach der. Erfindung werden zwei kurze Balanceruder 1 verwendet, deren Länge 2 kleiner ist als der Schraubendurchmesser 3, und bei denen die einander zugekehrten inneren Flächen 4 gerade und ebene Flächen sind, während die außen liegenden Flächen 5 in -bekannter Weise tragflächenartig gewölbt sind. Der lichte Abstand der Ruderflächen an ihrer Vorderkante 6 ist etwas größer als der hintere lichte Abstand 7. Diese zwei Balanceruder liegen direkt im Schraubenwasserstrom der Schiffsschraube 3.
Die Lagerung und Führung sowie die Aufhängung der Ruder im Schiffskörper erfolgt in bekannter Weise, desgleichen der Antrieb des Ruderquadranten über eine Ruderleitung von der Rudermaschine.
Bei Zweischraubenschiffen kann jede Schraube ein Doppelruder erhalten, wenn die Schrauben nicht zu dicht beieinander liegen. Wenn jedoch die zwei Schrauben eng beieinander liegen, kann hinter jeder Schraube ein halbes Doppelruder gemäß Abb. 6 vorgesehen werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Doppelruder zum Steuern von Schraubenschiffen, das aus zwei kurzen, miteinander gekuppelten Balancerudern, besteht, deren Innenflächen vorn einen größeren Abstand haben als hinten, dadurch gekennzeichnet, daß die Ruder ebene Innenflächen und tragflächenartig gewölbte Außenflächen besitzen und in an sich bekannter Weise im Schraubenstrom angeordnet sind. Angezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 22 o2z aus dem Jahre I9o9; Zeitschrift für Binnenschiffahrt 1937, Heft 8, S. 323 bis 326; deutsche Patentschrift Nr. 590 334.