DE9311361U1 - Verpolschutzschaltung - Google Patents
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Description
93G 33970E
Siemens Aktiengesellschaft
VerpoIschut&zgr;schaltung
5
5
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpolschutzschaltung
für eine elektronische Schaltung, insbesondere eine Digital-Ausgabeschaltung, die über zwei Versorgungsanschlüsse
mit zwei Versorgungspotentialen verbindbar ist.
Ein- und Ausgabeschaltungen werden bei speicherprogrammierbaren Steuerungen und Werkzeugmaschinen allgemein verwendet.
Dabei sind in der Regel eine Vielzahl von Anschlüssen für Ein- bzw. Ausgangssignale, typisch 8, 16, oder 32, zu
einer Baugruppe zusammengefaßt. Weiterhin weisen derartige Baugruppen in der Regel zwei Anschlüsse zum Anschließen der
Stromversorgung, z. B. Masse und + 24 V, auf.
Bei derartigen Baugruppen, an die von außen Versorgungsleitungen angeschlossen werden, kann es geschehen, daß Leitungen
falsch angeschlossen werden, also nicht mit den korrespondierenden Anschlüssen verbunden werden. Besonders
kritisch ist hierbei der Fall, daß die Versorgungsleitungen falsch angeschlossen werden, daß also z. B. die Masseleitung
an den 24-Volt-Anschluß angeschlossen wird und umgekehrt
die 24 Volt-Leitung an den Masseanschluß. Durch eine derartige Fehlverdrahtung kann, wenn nicht Schutzmaßnahmen
vorgesehen sind, die gesamte Baugruppe zerstört werden.
0 Zum Schutz der Baugruppe ist es bekannt, zwischen den Versorgungsanschlüssen
und der elektronischen Schaltung Verpolschutzdioden anzuordnen. Mittels dieser Dioden wird zwar
eine thermische Zerstörung der Baugruppe bei einer Fehlverdrahtung vermieden, aufgrund der relativ hohen Ströme
(z. B. 32 Kanäle zu je 0,5 A) ergeben sich jedoch im Normalbetrieb
unerwünscht hohe Verlustleistungen in der Diode und auch auf der Baugruppe selbst. Auch der Einsatz von
936 3397QE
Dioden mit niedriger Durchlaßspannung schafft keine hinreichende Abhilfe.
In der Praxis werden daher die Versorgungsanschlüsse mittels
einer Diode verbunden, die bei korrektem Anschluß der Versorgungsleitungen in Sperrichtung betrieben wird, so daß
umgekehrt bei einer Vertauschung der Versorgungsanschlüsse ein Kurzschlußstrompfad geschaffen wird. Aufgrund des Kurzschlusses
fließt dann ein sehr hoher Strom, aufgrund dessen eine Schmelzsicherung anspricht, die zwischen die elektronische
Schaltung und einen der Versorgungsanschlüsse geschaltet ist. Auch diese Lösung ist aber noch nicht befriedigend.
Die Nachteile der Sicherung sind u.a.:
- ungenaues, von der Umgebungstemperatur abhängiges Ansprechen,
- Alterung von Sicherung und Diode,
- thermischer Wettlauf zwischen der Sicherung und der mit dem Kurzschlußstrom beaufschlagten Diode,
- Kosten von Sicherung und/oder Diode sind nicht vernachlässigbar,
- die Verlustleistung an der Sicherung ist nicht vernachlässigbar .
Darüber hinaus ist zur Vermeidung von Kontaktwiderständen die Sicherung im Regelfall fest eingelötet, so daß nach
einem Ansprechen der Sicherung aufgrund eines Fehlanschlusses die Baugruppe zur Reparatur eingeschickt werden muß.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht folglich darin, eine Verpolschutzschaltung zu schaffen, die im Normalbetrieb
nur eine geringe Verlustleistung aufweist, bei einem Fehlanschluß zuverlässig anspricht und dennoch kostengünstig
ist.
5 Die Aufgabe wird dadurch gelöst,
93G 3397OE
- daß die Verpolschutzschaltung aus einem elektronischen
Hauptschaltelement mit einem Steuereingang besteht, der mit einer Steuerschaltung verbunden ist,
- daß das Hauptschaltelement zwischen der elektronischen
Schaltung und einem der Versorgungsanschlüsse angeordnet ist und bei Ansteuerung die elektronische Schaltung mit
dem Versorgungsanschluß nahezu potentialgleich verbindet und
- daß die Steuerschaltung mit den Versorgungsanschlüssen verbunden ist und den Steuereingang nur dann ansteuert,
wenn die vorzeichenbehaftete Differenz der an die Versorgungsanschlüsse
angeschlossenen Versorgungspotentiale größer als eine Minimalpotentialdifferenz ist.
Ein zu frühes Ansprechen des Hauptschaltelements läßt sich einfach dadurch vermeiden, daß der Steuereingang des Hauptschalt
elements über ein elektronisches Zusatzschaltelement, das einen Steuereingang besitzt, mit dem einen Versorgungsanschluß verbunden ist, wobei das Zusatzschaltelement bei
0 Nichtansteuerung den Steuereingang des Hauptschaltelemente mit dem einen Versorgungsanschluß verbindet und bei Ansteuerung
den Steuereingang des Hauptschaltelements freigibt.
Die Minimalpotentialdifferenz läßt sich leicht dadurch
festlegen, daß der Steuereingang des Zusatzschaltelements über einen (geeignet dimensionierten) Spannungsteiler mit
den Versorgungsanschlüssen verbunden ist.
0 Ein besonders einfacher Aufbau der Steuerschaltung ergibt
sich, wenn die Steuerschaltung einen Oszillator mit nachgeschalteter Ladungspumpe aufweist und die Ladungspumpe mit
dem Steuereingang des Hauptschaltelements verbunden ist.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, an-
93G 33970E
hand der Zeichnungen sowie in Verbindung mit den weiteren Unteransprüchen. Dabei zeigen:
FIG 1 ein Prinzipschaltbild einer Digital-Ausgabeschaltung und
FIG 2 ein Blockschaltbild der Steuerschaltung.
Gemäß FIG 1 weist die Digital-Ausgabeschaltung eine Vielzahl, z. B. 32, von Treibern 1 auf, denen über Leitungen 2
auszugebende Signale zugeführt werden. In Abhängigkeit von den auszugebenden Signalen geben die Treiber 1 über die
Leitungen 3 ein Signal von 24 Volt aus, das pro Leitung 3 eine Stromstärke von typisch 0,5 A bis 2 A aufweisen kann.
Die über die Leitungen 3 ausgegebenen Signale werden über die Signalanschlüsse 4 nicht dargestellten Stellgliedern
zugeführt.
Der interne Aufbau der Treiber 1 ist allgemein bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Je nach Anzahl der angesteuerten Treiber 1 und je nach benötigter Stromstärke pro Treiber 1 kann die Stromaufnahme
der Schaltung bis zu 16 A betragen. Um diese hohe Stromstärke nicht intern über ein - der Übersichtlichkeit halber
nicht dargestelltes - Stromverteilungssystem den Treibern zuführen zu müssen, werden die Treiber 1 über zwei Versorgungsanschlüsse
5, 6 mit Strom versorgt. Der Anschluß 5 ist der Masseanschluß, an den Anschluß 6 wird die Versorgungsspannung Uq von z. B. + 24 Volt angeschlossen.
Wie aus FIG 1 ersichtlich ist, ist zwischen den Treibern 1 und dem Anschluß 6 eine Schutzschaltung 7 angeordnet. Die
Schutzschaltung 7 besteht aus einem selbstsperrenden MOSFET
8, der über eine Steuerschaltung 9 angesteuert wird. Der MOSFET 8 besteht dabei außer dem eigentlichen MOSFET 8'
noch aus der Substratdiode 8". Aufbau und Wirkungsweise der
93G 33970E
Steuerschaltung 9 werden im folgenden anhand von FIG 2 näher erläutert.
Der Einfachheit halber wird dabei zunächst der Fall erläutert, bei dem die Versorgungsanschlüsse 5, 6 falsch bedrahtet
sind, also der Versorgungsanschluß 6 mit Masse und der Versorgungsanschluß 5 mit dem Potential Uq verbunden
ist. In diesem Fall sperrt der MOSFET 8, wobei auch die Substratdiode 8" in Sperrichtung gepolt ist. Aufgrund der
Zenerdiode 10 liegt am Oszillator 11 nur eine sehr geringe (negative) Spannung an, so daß der Oszillator 11 nicht zerstört
wird. Gleichzeitig wird der Strom durch die Zenerdiode 10 durch den Widerstand 12 begrenzt, so daß auch die
Zenerdiode 10 nicht zerstört wird. Dadurch, daß der MOSFET 8 sperrt, werden die Treiber 1 (vgl. FIG 1) nicht durch unzulässige
Spannungen belastet und damit vor einer Zerstörung geschützt.
Wenn dagegen der Versorgungsanschluß 5 ordnungsgemäß mit Masse M und der Versorgungsanschluß 6 an die Versorgungsspannung Uq angeschlossen ist, reagiert die Schutzschaltung
7 wie folgt:
Durch die Zenerdiode 10 werden der Oszillator 11 mit La-5 dungspumpe 13 und die Widerstände 14, die einen Spannungsteiler
bilden, mit der Zenerspannung Uz beaufschlagt. Dadurch
wird der Oszillator 11 ordnungsgemäß betrieben, d.h., daß er die Verbindungsleitung 15 abwechselnd auf das Potential
Uq und das Potential Uq - Uz legt. Dadurch wird der
0 Kondensator 16 über die Dioden 17, 18, laufend umgeladen.
Ferner wird der selbstleitende N-Kanal-MOSFET 19 aufgrund
der Dimensionierung der Widerstände 14 gesperrt. Durch das Zusammenwirken dieser beiden Maßnahmen, nämlich das Sperren
des selbstleitenden MOSFET 19 und das Umladen des Kondensators 16 wird das Gate des MOSFET 8' positiv gegenüber
Source. Der MOSFET 8' wird dadurch durchgesteuert.
93 G 3 3 9 7 OE
Der MOSFET 8' ist vorzugsweise ein N-Kanal-Leistungs-MOSFET,
der z. B. bis zu 20 A bei einem Spannungsabfall von nur 10 bis 2 0 mV führen kann. Grundsätzlich sind aber auch
Lösungen unter Verwendung eines P-Kanal-FET realisierbar. Der niedrige Spannungsabfall im MOSFET 8' kann durch eine
entsprechende Dimensionierung der Chipfläche des MOSFET 8' erreicht werden. Dadurch entsteht im MOSFET 81 nur eine
Verlustleistung von maximal 0,4 Watt.
Sinkt die Versorgungsspannung Uq unter eine Minimalpotentialdifferenz
Umin so wird der MOSFET 19 leitend. Dadurch
wird das Gate des MOSFET 8' auf das gleiche Potential wie
Source gelegt, so daß der MOSFET 8' sperrt. In diesem Fall fließt Strom durch die Substratdiode 8", wo er einen Spannungsabfall
von ca. IV verursacht. Die Minimalpotentialdifferenz Um-j_n ist durch die Zenerspannung U^ und die
Widerstände 14 bestimmt. Sie wird typisch in den Bereich kleiner als die halbe Versorgungsspannung Uq gelegt. Ein
typischer Wert für die Minimalpotentialdifferenz Umj_n ist
0 z. B. 10 Volt, wenn die normale Versorgungsspannung Uq 24 Volt ist.
Bei diesem Spannungswert Um-j_n wird der Kondensator 16 über
den Oszillator 11 noch umgeladen. Dadurch ist gewährleistet, daß der MOSFET 8 in einem sehr geringen Spannungsbereich
durchgeschaltet wird. Dieser Spannungsbereich kann auf Null reduziert werden, wenn die Steuerschaltung 9 eine
Schalt-Hysterese aufweist, z. B. als Schmitt-Trigger ausgebildet ist.
Obenstehend beschriebene Verpolschutzschaltung 7 kann selbstverständlich sowohl diskret aufgebaut sein als auch
in einen integrierten Schaltkreis integriert sein. Die Schaltung wird besonders vorteilhaft in Ein- und/oder Aus-5
gabebaugruppen für speicherprogrammierbare Steuerungen oder Werkzeugmaschinensteuerungen verwendet.
Claims (10)
1. Verpolschutzschaltung für eine elektronische Schaltung (1), insbesondere für eine Digital-Ausgabeschaltung (1),
die über zwei Versorgungsanschlüsse (5,6) mit zwei Versorgungspotentialen (Uq/M) verbindbar ist,
- wobei die Verpolschutzschaltung (7) aus einem elektronischen Hauptschaltelement (81) mit einem Steuereingang
besteht, der mit einer Steuerschaltung (9) verbunden ist,
- wobei das Hauptschaltelement (81) zwischen der elektronischen
Schaltung (1) und einem (6) der Versorgungsanschlüsse (5,6) angeordnet ist und bei Ansteuerung die
elektronische Schaltung (1) mit dem Versorgungsanschluß
(6) nahezu potentialgleich verbindet und
- wobei die Steuerschaltung (9) mit den Versorgungsanschlüssen (5,6) verbunden ist und den Steuereingang nur
dann ansteuert, wenn die vorzeichenbehaftete Differenz der an die Versorgungsanschlüsse (6,5) angeschlossenen
Versorgungspotentiale (Uq,M) größer als eine Minimalpotentialdifferenz
(Umin) ist.
2. Verpolschutzschaltung nach Anspruch 1, dadurchgekennzeichnet
, daß das Hauptschaltelement
(81) als selbstsperrender MOSFET ausgebildet ist.
3. Verpolschutzschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Steuereingang des Hauptschaltelements (81) über ein elek-
3Ö tronisches Zusatzschaltelement (19) mit einem Steuereingang mit dem einen Versorgungsanschluß (6) verbunden ist, wobei
das Zusatzschaltelement (19) bei Nichtansteuerung den Steuereingang des Hauptschaltelements (81) mit dem einen Versorgungsanschluß
(6) verbindet und bei Ansteuerung den Steuereingang des Hauptschaltelements (81) freigibt.
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4. Verpolschutzschaltung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzschaltelement
(19) als selbstleitender MOSFET ausgebildet ist.
5. Verpolschutzschaltung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Steuereingang des Zusatzschaltelements (19) über einen Spannungsteiler (12,14) mit den Versorgungsanschlüssen
(5,6) verbunden ist.
6. Verpolschutzschaltung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerschaltung (9) einen Oszillator (11) mit nachgeschalteter Ladungspumpe (13) aufweist und daß die Ladungspumpe
(13) mit dem Steuereingang des Hauptschaltelements (8') verbunden ist.
7. Verpolschutzschaltung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerschaltung (9) als eine Steuerschaltung mit Schalt-Hysterese ausgebildet ist.
8. Verpolschutzschaltung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
das elektronische Hauptschaltelement (8) und die Steuerschaltung (9) in einen integrierten Schaltkreis integriert
sind.
9. Ein- bzw. Ausgabeschaltung, dadurch gekennzeichnet , daß sie eine Schutzschaltung
(7) nach einem der obigen Ansprüche aufweist.
10. Ein- bzw. Ausgabeschaltung nach Anspruch 9, d a durch gekennzeichnet, daß sie bei
einem Industrieautomatisierungssystem, z.B. einer spei-
93G 3397OE
cherprograitimierbaren Steuerung oder einer Werkzeugmaschinensteuerung,
verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9311361U DE9311361U1 (de) | 1993-07-29 | 1993-07-29 | Verpolschutzschaltung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9311361U DE9311361U1 (de) | 1993-07-29 | 1993-07-29 | Verpolschutzschaltung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9311361U1 true DE9311361U1 (de) | 1993-09-09 |
Family
ID=6896191
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9311361U Expired - Lifetime DE9311361U1 (de) | 1993-07-29 | 1993-07-29 | Verpolschutzschaltung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9311361U1 (de) |
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