-
Vorrichtung zum Bedrucken von absatzweise förderbaren Blättern, Bogen
oder Stücken, namentlich aus Textilien, durch Filmdruck Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Bedrucken von absatzweise förderbaren Bogen, Blättern oder Stücken,
namentlich aus Textilien, durch Filmdruck, die mit mindestens einer sich über einer
hebbaren Schablone selbsttätig hin und her bewegenden und am Ende des Hubes anhebbaren
Rakel versehen ist, welcher über die nach dem betreffenden Ende geschobene Menge
Druckfarbe gehoben werden kann.
-
Man hat versucht, den Filmdruck nach zwei Seiten hin zu mechanisieren,
einerseits dadurch, daß man die üblichen Handbewegungen des Tischdruckverfahrens
auf mechanischem Wege erfolgen läßt, andererseits indem man den Stoff in einer besonderen
Maschine auf einem Band unter stillstehenden Schablonen hindurchfährt. Bei dem letzteren
Verfahren, bei dem äußerst wenig Platz beansprucht, jedoch eine große Leistung erzielt
wird, sind folgende Handlungen erforderlich i. Schablone senken; 2. Rakel hinter
die Druckfarbe senken; 3. Rakel durchziehen (Rakeln) ; q.. Rakel heben; 5. Schablone
heben; 6. Stoff durchschieben (Stoffschub).
-
Diese Bewegungen sind intermittierend. Man hat diese auf verschiedenem
Wege zu mechanisieren versucht: elektrisch mit Kontaktwalzen und Relais, mechanisch
mit verschiedenen Nockenscheiben, mit einem Sperrklinkenmechanismus usw. Bei den
Maschinen nach diesen Verfahren besteht jedoch durch deren verwickelte Bauart die
Gefahr, daß
eines der Teile versagt, wodurch Fehldrucke entstehen,
die ein ganzes Stoffstück untauglich machen können.
-
Ferner ist eine Maschine bekanntgeworden, die eine Rakel aufweist,
die durch eine über zwei Räder laufende Umlaufkette gleichförmig fortbewegt und
bei den beiden Kettenrädern durch besondere Organe jeweils ergriffen wird. Diese
Maschine hat den Nachteil, daß Stöße in der Arbeitsweise und ein starker Verschleiß
der Teile entstehen. Weiter hat diese bekannte Maschine den Nachteil, daß die Rakel
beim Passieren von Rampen stoßweise hinunterfällt. Daher lassen sich mit dieser
Maschine keine großen Geschwindigkeiten erzielen.
-
Diese Nachteile werden im wesentlichen dadurch behoben; daß die Vorrichtung
nach der Erfindung zwei Antriebswellen aufweist, von denen die eine die zu bedruckende
Bahn absatzweise weiterbefördert, während die andere die Rakel oder einen Rakelwagen
hin und her bewegt, der bei angehobener Rakel durch einen durch die erste Welle
gedrehten Nocken oder eine Nockenscheibe angehoben wird, während die Schablone durch
diese oder durch einen anderen von dieser Spindel gedrehten Nocken während des Vorschubs
der zu bedruckenden Bahn angehoben wird. Hierbei besteht zwischen dem Antrieb für
die Rakel einerseits und dem Antrieb zum Anheben der Schablone andererseits ein
solches Drehzahlverhältnis, daß die Rakel nach einem Arbeitshub mit dem nächsten
Arbeitshub an dem Ende der Schablone anfängt, .an dem er sich nach dem vorhergehenden
Arbeitshub befindet.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung macht die angehobene
Rakel eine gerade Zahl Leerhübe, womit sie hart vor der angehäuften Druckfarbe anfängt
und hart hinter dieser Druckfarbe aufhört und anschließend in gesenkter Lage eine
Anzahl Arbeitshübe macht, die kleiner ist als die Zahl der Leerhübe. Zweckmäßig
ist das Drehzahlverhältnis zwischen dem Antrieb der Rakel und dem Antrieb zum -
Anheben der Schablone I1/2: I.
-
Die Schablone und die Rakel können durch denselben Antrieb angehoben
werden. Zweckmäßig arbeitet der mit der Nockenscheibe zusammenarbeitende Teil, der
die Rakel oder den Rakelwagen anhebt, mit einigem Spiel mit dem anzuhebenden Teil
der Schablone zusammen. Auch dreht die erste Antriebswelle zweckmäßig einen vorzugsweise
längenverstellbaren Arm, der mittels eines Seils oder einer Zahnstange eine Richtungskupplung
gegen. Federwirkung antreibt, welche ein die zu bedruckende Bahn beförderndes Band
absatzweise vorwärts bewegt.
-
Gegenüber einer Verwendung von Rampen hat die vorliegende Erfindung
den Vorteil,- daß die Rakel von der Nockenscheibe viel glatter und gleichmäßiger
über die Druckfarbe weiterbefördert wird.
-
Die Vertikallage der Rakel ist in jedem Punkt ihrer Bahn eine Funktion
des Umfangs der Nockenscheibe, was gegenüber dem bekannten Stand der Technik einen
weiteren sehr bedeutenden Vorteil darstellt. Nach der Erfindung ist die Rakellage
in jedem Punkt der Rakelbahn derart bestimmt, daß keine Zusatzvorrichtungen nötig
sind, um die Rakel über die Druckfarbe zu heben bzw. um den Rakeldruck während des
Rakelhubs ansteigen zu lassen oder aufzuheben.
-
Die Vorrichtung nach der Erfindung zeichnet sich somit durch eine
sehr einfache Konstruktion und durch eine stoßfreie Arbeitsweise aus.
-
Falls man große Stücke bedrucken muß, für welche die Größe der Schablone
bzw. Schablonen nicht ausreicht, kann man, falls mehrere Rakel benutzt werden, diese
dem Rakelwagen oder -schlitten gegenüber mittels eines jacquardmechanismus höhenverstellbar
machen.
-
Diese Maßnahme eignet- sich auch besonders zu größeren Mustervariationen.
-
Die Erfindung wird im Nachstehenden unter Hinweis auf die Zeichnung
erläutert. Es zeigt Fig. i eine schematische Seitenansicht der neuen Maschine, Fig.
2 einen Teilschnitt nach der Linie II-II der Fig. i in größerem Maßstab, Fig. 3
die verwendete Nockenscheibe, Fig. q. den Weg der Rakelbewegung und Fig. 5 eine
Draufsicht des Schablonenrahmens. Das Maschinengestell ist mit i bezeichnet und
der Antrieb mit 2. Durch eine Kette 3 wird die Spindel q. mit dem Arm 5 gedreht:
Dieser Arm hat ein einstellbares Schubstück 6, an dem ein Seil 7 befestigt ist,
das über eine Scheibe der Einrichtungskupplung 8 läuft und mit seinem anderen Ende
an der Zugfeder g befestigt ist.
-
Die Kette 3 treibt auch eine Spindel io an, die einen Arm i i mit
einstellbarem Schubstück 1.2 trägt, das mittels einer Treibstange 13 und
eines Arms 31 den Rakelwagen 14 hin und her bewegt.
-
Unter dem Rakelwagen liegt ein Schablonenrahmen 38 (s. Fig. 2 und
5), an dem Prellelemente 15 (bzw. 23) durch eine Stellklemme 39 und die Teile
40 und 41 befestigt sind. Die Prellelemente sind höhenverstellbar, und zwar dadurch,
daß man die Klemmen 42 in einer anderen - Höhe an dem Winkeleisen 43, an dem der
Teil q.o befestigt ist, befestigt.
-
Unter dem Tisch sind Hebel 16, 17 angeordnet, die in 18 gelenkig miteinander
verbunden sind und durch ein über die Nockenscheibe 46 laufendes Rad ig betätigt
werden. Sie sind um die Zapfen 2o, 2,1 schwenkbar.
-
Falls das Rad ig angehoben wird, heben sich auch die Rollen 25, über
welche der Rakelwagen 1q. läuft. Nach einiger Zeit legen die Profile 22, 2,. der
Hebel 16, 17 sich an die Prellelemente 23, 15, so daß dann auch der Schablonenrahmen
angehoben wird. Wenn die Einrichtungskupplung 8 von dem Seil 7 mitgenommen wird,
verschiebt sich das endlose Band 26, das auf der anderen Seite über die Umlenkrolle
27 läuft, um eine Rapportlänge und damit auch der mit diesem Band verklebte zu bedruckende
Stoff 28. Dieser Stoff wird von einer
Rolle 29 zugeführt und von
dem Band 26 durch ein Messer 30 gelöst.
-
An dem Rakelwagen 14 (s. Fig. 2) sind mittels einer Klemme 32 Querstangen
33 befestigt, welche die eigentlichen Rakeln 34 tragen. Die Prellelemente 15 bzw.
23 können mittels Muttern 44 an den Teilen 41 befestigt sein.
-
Der Schablonenrahmen 38 trägt die Schablonen, die aus einem Rahmen
37 bestehen, an dem ein hölzerner Randrahmen 36 befestigt ist. Die Schablonengaze
35 ist an diesem Rahmen befestigt.
-
Nach der in Fig. 5 veranschaulichten Ausführung sind drei Schablonen
47, 48, 49 verwendet, jede für eine bestimmte Farbe eines dreifarbigen Musters.
-
Falls die Druckfarbe nicht über den bemusterten Teil der Schablone
geschoben wird, legt sie sich auf den Rand 5o.
-
Dies geschieht in der in Fig. 4 veranschaulichten Weise.
-
Die Rakel 34 bewegt sich zunächst in gesenkter Lage in die mit a bezeichnete
Richtung, hebt sich dann und kehrt auf der Linie b zurück. Am Ende dieses Schlages
kehrt die Rakel auf der Linie c zurück und senkt sich an deren Ende, um anschließend
auf der Linie d in die Ausgangslage zurückzukehren.
-
Die verschiedenen Bewegungen werden durch die in Fig. 3 dargestellten
Nockenscheiben 46 gesteuert. Die Stoffbahn wird über den Winkel TA durchgeschoben.
Der Schablonenrabmen und der Rakelwagen senken sich zwischen die Strahlen
j und h. Die Rakel schiebt die Druckfarbe zwischen den Strahlen h und L über
den dichten Randteil 50 der Schablone und übt dabei nach und nach Druck aus.
Zwischen den Strahlen h und m, also über den Winkel Tsn, übt die Rakel ihre Wirkung
aus. Zwischen den Strahlen n und m schiebt die Rakel die Druckfarbe auf den dichten
Randteil 5o der Schablone.
-
Der ganze Rakelschlag erfolgt also über den Winkel TSl. Wo der Strahl
n den Mittenkreis g schneidet, steht die Berührungslinie des Nockenumfangs senkrecht
oder annähernd senkrecht zu dem Leitstrahl, damit bei gleichzeitiger Hebung des
Rakelwagens mit dem Schablonenrahmen, die zwischen den Strahlen n und o erfolgt,
eine zu große Kraftentwicklung vermieden wird. Das Durchschieben eines Stoffes erfolgt
in der Weise, daß ein bedruckter Teil, bevor er unter die nächste Schablone gerät,
zunächst zwischen zwei Schablonen liegt (s. Fig. 5, gleiche Abstände e).
-
Die Drehzahlen der Spindel io und der Spindel 4 verhalten sich wie
3 : 2.
-
In der angehobenen Lage der Rakel macht diese eine gerade Zahl Leerschläge,
womit sie hart »vor« der gerakelten Druckfarbe anfängt und hart »hinter« dieser
aufhört, worauf sie eine Zahl Schläge macht, und zwar einen weniger als die Zahl
der Leerschläge.
-
Ist die Anzahl Schläge größer als i,'so muß die Nockenscheibe mit
einer entsprechenden Zahl Hebeteile versehen werden, um nur den Rakelwagen zu heben;
die Schablonen bleiben dann an ihrem Platz. Die einzige Möglichkeit zur ungleichen
Einregelung der Bewegungen bietet die Einrichtungskupplung. Normalisiert man die
Rapportabstände jedoch zu Mehrzahlen einer bestimmten Längeneinheit, so läßt sich
diese Kupplung durch ein Zahngesperre ersetzen, wodurch Fehler ausgeschlossen werden.
-
Die beschriebene Ausbildung ermöglicht sehr hohe Druckgeschwindigkeiten
mit Mindestmöglichkeit eines Fehldrucks, weil es ausgeschlossen ist, daß eine der
Bewegungen überschlagen wird.