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Polstersessel mit einem oder mehreren abnehmbaren Polstern, insbesondere
Theatersessel Die Erfindung bezieht sich auf Polstersessel mit einem oder mehreren
abnehmbaren Polstern, insbesondere Theatersessel.
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Die Erhaltung des guten Aussehens der Polstermöbel von Theatern, Kinos,
Konzertsälen u. ä. öffentlichen Räumen und insbesondere das Abziehen und Wiederbeziehen
beschädigter oder verschmutzter Sessel verursacht einen erheblichen Kosten- und
Zeitaufwand. Der Vorschlag, lose Bezüge zu verwenden, die beliebig entfernt und
gereinigt werden können, bereitete insofern erhebliche Schwierigkeiten, als es nicht
gelang, derartige Bezüge während des Gebrauches einwandfrei in ihrer richtigen Lage
zu halten.
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Entsprechend der Erfindung ist es möglich, Polster mit einem dauernd
fest und gut sitzenden, abnehmbaren Überzug dadurch zu erhalten, daß das Polster
von einer Pfanne getragen und mit einem losen, beutelförmigen Überzug versehen ist,
dessen Öffnung eine Randwulst besitzt, die bei aufgesetztem Polster in einer Randsicke
des Polsterbodens sitzt, wobei die Sicke durch den Randteil der Pfanne abgeschlossen
und der Bezug durch den Spalt zwischen den beiden Randteilen frei durchgeführt ist.
Zweckmäßig ist in der Randwulst des Überzuges ein endloses Seil oder Kabel vorgesehen,
daß praktisch nicht dehnbar ist. Ferner wird jedes Polster vorteilhaft mit einem
starren Boden aus Blech versehen.
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Bei einem Theatersessel kann beispielsweise die Erfindung auf Sitz,
Rückenlehne und Armpolster Anwendung finden. Jeder Polsterteil wird dann in einer
entsprechenden Pfanne gelagert und besitzt zweckmäßig einen starren Boden, der sich
so in die
Pfanne einfügt, daß längs der Peripherie ein sich nach
außen verjüngender Spalt entsteht, der zwar den verdickten Rand des Saumes des Polsterüberzuges
sicher festhält, aber ein Klemmen des Überzugsstoffes vermeidet. Die Abnahme des
Überzuges läßt sich bei der erfindungsgemäßen Ausführung nur nach Entfernen des
betreffenden Polsters aus seiner Pfanne vornehmen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i eine perspektivische Darstellung eines Theatersessels gemäß
der Erfindung, Fig. 2 einen Mittelschnitt durch den Sessel der Fig. i, Fig. 3 einen
Teilschnitt der Fig. 2 in größerem Maßstabe, Fig. 4 eine perspektivische Unteransicht
des Sitzpolsters, Fig. 5 einen Teilschnitt durch die Rückenlehne in größerem Maßstabe,
Fig. 6 eine Einzelheit, Fig. 7 einen Längsschnitt durch ein Armpolster in größerem
Maßstabe, Fig. 8 einen Schnitt nach Linie VIII-VIII der Fig. 7.
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Der Sitz i2, die Rückenlehne 14 und die Armpolster 15 sind alle im
wesentlichen in derselben Weise aufgebaut und besitzen je eine Pfanne od. dgl.
A, in oder auf der ein Polster B mit einem abnehmbaren Überzug C gelagert
ist.
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Die Pfanne A für den Sitz besteht aus Blech und besitzt etwas unterhalb
ihres Randes iio eine Auflagefläche 112, auf der die Polsterung des Sitzes ruht.
Diese besteht aus einem Boden 114 mit einem Gummipolster B, das mit einem losen
Stoffüberzug C überzogen ist. Die Auflagefläche i 12 besitzt aus ihr ausgedrückte
Zungen 116, durch die Schlitze gebildet werden, in die am Polsterboden 114 sitzende
Zungen i 18 eingreifen können (Fig. 3).
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Der Überzug C besteht aus einem einzigen Stück Stoff mit einer Randwulst
i2o, in deren Saum ein endloses, praktisch nicht dehnbares Seil oder Kabel 12,2
angeordnet ist. Der Überzug ist dem Polster genau angepaßt. Die durch das Kabel
122 bestimmte Öffnung ist begrenzt und zu klein, um den Überzug direkt auf das Polster
aufbringen zu können. Der Überzug wird in der iri Fig. 4 veranschaulichten Weise
auf das Polster B aufgezogen.
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Wie Fig.4 zeigt, sind an jeder Ecke des Sitzbodens 114 ein Paar Ansätze
124 angeordnet. Der Überzug C kann zunächst so weit leicht über das Polster B gezogen
werden, daß seine durch das Kabel i22 gebildete Randwulst an drei der Ecken zwischen
den Flansch i26 und die Ansätze 124 des Sitzbodens 114 zu liegen kommt, während
sie die vierte Ecke entsprechend der strichpunktierten Linie der Fig. 4 überschneidet.
Um den verdickten Rand auch an der vierten Ecke unter die Ansätze 124 zu bringen,
wird ein Hebel benutzt, der bei 128 in Fig. 4 angedeutet ist.
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Wenn das mit dem Überzug C versehene Polster B mit seinem Boden 114
auf der Auflagefläche 112 der Pfanne A montiert wird, ist die Randwulst i 2o des
Bezuges C in einem durch den Rand iio der Pfanne, die Auflagefläche 112 und den
Flansch i26 des Polsterbodens 114 begrenzten Raum eingeschlossen (Fig 3). Der Flansch
i26 ist so gestaltet, daß die Öffnung zwischen ihm und dem Rand r io der Pfanne
zu klein ist, als daß die Randwulst i2o durch sie hindurchtreten könnte. Der Bezug
wird auf diese Weise sicher in seiner Lage gehalten. Er leidet nicht an dem bekannten
Mangel loser Bezüge, sich zu verschieben und Falten zu werfen und dadurch unansehnlich
zu werden. Trotzdem läßt sich der Überzug leicht entfernen. Hierbei wird zuerst
das Polster mit dem Bezug von der Pfanne A durch eine einfache nach rückwärts und
oben gerichtete Bewegung abgenommen. Der Bezug C wird sodann mit dem Hebel 128 über
die Ansätze 124 an eine Ecke gebracht, und zwar in etwa derselben Weise, in der
ein Fahrradreifen von seiner Felge entfernt wird; sodann läßt sich der Bezug bequem
abnehmen.
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Der Aufbau der Rückenlehne ist in den Fig. 2, 5 und 6 veranschaulicht.
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Die Rückenlehnenpfanne A' besitzt die Form einer Tafel, die an den
Seitenstützen des Sessels durch die Bolzen 84 befestigt ist. Das Polster B' ist
an einem festen Boden 128 befestigt und mit einem losen Stoffüberzug C versehen.
Der Boden 128 besitzt einen Flansch i3o und nicht dargestellte Ansätze, die dem
Flansch 126 und den Ansätzen 124 des Sitzpolsterbodens 114 entsprechen. Der Überzug
C besitzt ebenso wie der Sitzpolsterüberzug eine begrenzte Öffnung, die von
einer durch ein endloses Kabel 122 gebildeten Randwulst bestimmt ist. Der Überzug
C wird auf das Rückenlehnenpolster B' in der in Verbindung mit dem Sitzpolsterüberzug
beschriebenen Weise aufgebracht.
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Der obere Rand i32 der tafelförmigen Rückenlehnenpfanne A' ist entsprechend
Fig. 2 abgebogen, so daß er die durch das Kabel i22 gebildete Randwulst des losen
Überzuges C teilweise umfaßt. Die nicht dargestellten Seitenränder der Tafel
A' sind in gleicher Weise abgebogen, so daß die Randwulst mit dem Kabel 122 längs
des oberen Randes und der Seitenränder der Tafel A' in einem Raum eingeschlossen
ist, der durch den abgebogenen Rand 132 der Tafel A', die Tafel A' selbst und den
Flansch 13o des Polsterbodens i28 begrenzt wird.
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Etwas unterhalb des unteren Randes des Rückenlehnenpolsters sind an
der Rückwandtafel A' ein Paar Anschläge 134 befestigt, die zum Sitzanschlag gehören,
aber besonders für den folgenden Zweck vorgesehen sein können. Die Anschläge 1,34
besitzen an ihren oberen Flächen Nuten 136, mit denen vom Rückenlehnenpolsterboden
128 herabreichende Zungen 138 in Eingriff gebracht `erden können. Die Enden der
Zungen i38 sind abgebogen, und die vorderen Ränder 14o des Anschlages sind abgerundet
(Fig. 5). Bei der Montage des Rückenlehnenpolsters an der Tafel A' wird zuerst der
obere Rand des Polsters unter die Lippe 132 der Tafel A' gebracht und dann das Polster
fest gegen die Tafel gepreßt. Die Zungen 138 gleiten dabei über die abgerundeten
Vorderkanten 14o der An-
Schläge 134 und schnappen dann in die Nuten
136
ein. Um das Rückenlehnenpolster abzunehmen, werden die Zungen in der in
Fig. 5 gezeigten Weise aus den Nuten 136 herausgehebelt; zu diesem Zweck
sind in dem Anschlag 134 Schlitze 142 vorgesehen, die die Einführung eines Hebels
144 erleichtern.
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Die Vorteile dieser Befestigungsweise eines losen Bezuges auf dem
Rückenlehnenpolster sind die gleichen, wie sie in Verbindung mit dem Sitzüberzug
erläutert wurden.
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Der Aufbau der Armpolster 15 ist insbesondere in Fig. 7 und
8 veranschaulicht.
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Für jede Armpolsterung ist eine Pfanne A", ein Polster B" und ein
loser überzug C" vorgesehen. Die Pfanne A" hat hier die Gestalt eines Ringes. Das
Polster B" ist an einem Stützteil i5o befestigt, der seinerseits an dem Polsterboden
i52 sitzt, Der Boden 152 hat einen Flansch, der dem Flansch 12,6 des Sitzpolsterbodens
r28 entspricht. Der überzug C" besitzt wie beim Sitz- oder Rückenlehnenpolster eine
begrenzte Öffnung, deren Rand durch ein Kabel r22 zu einer Randwulst verdickt ist.
Diese Randwulst liegt in einem Raum, der durch den Flansch 126 und die Pfanne A"
begrenzt ist; der Überzug C" kann nicht bewegt werden, ohne daß das Polster B" und
sein Boden 152 von der Pfanne A" abgenommen werden.
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Die Armpolsterung wird in ihrer Lage auf dem oberen Teil der Seitenstütze
2o des Sessels durch die für die Befestigung der Rückenlehne an den Seitenstützen
vorgesehenen Mittel gehalten. Wie Fig. 7 zeigt, ist am Polsterboden 152 eine nach
unten gerichtete vordere Zunge 154 vorgesehen, während die Seitenstütze eine entsprechende
Öffnung 156 an ihrer Oberseite aufweist. Zum Aufbringen der Armpolsterung auf der
Seitenstütze wird die Zunge 154 in die Öffnung 156 eingeführt, wie dies Fig. 7 in
strichpunktierten Linien zeigt. Die Zunge 154 ist mit einem Schlitz versehen, damit
sie sich der Form der Öffnung 156 anpassen kann. Das rückwärtige Ende der Polsterung
wird dann auf die Stütze heruntergedrückt, so daß die hintere Zunge 158 des Polsterbodens
152 sich gegen die Rückseite der Seitenstütze anlegt. Das untere Ende 16o dieser
Zunge ist gegabelt und umgreift den Bolzen 84, der von der Rückseite der Seitenstütze
vorsteht. Nach dem Anziehen der Kappenmutter 88 auf dem Bolzen 84 sitzt die Polsterung
fest.