DE930547C - Verfahren und Vorrichtung zur Waermebehandlung fester Koerper - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Waermebehandlung fester Koerper

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DE930547C
DE930547C DEB13241A DEB0013241A DE930547C DE 930547 C DE930547 C DE 930547C DE B13241 A DEB13241 A DE B13241A DE B0013241 A DEB0013241 A DE B0013241A DE 930547 C DE930547 C DE 930547C
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granular material
heat treatment
powdery
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fluidized
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DEB13241A
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English (en)
Inventor
Edmund Hollis Amstein
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British Aluminum Co Ltd
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British Aluminum Co Ltd
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D1/00General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
    • C21D1/34Methods of heating
    • C21D1/53Heating in fluidised beds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B1/00Preliminary treatment of ores or scrap
    • C22B1/02Roasting processes
    • C22B1/10Roasting processes in fluidised form

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Wärmebehandlung fester Körper D.ie Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur Wärmebehandlung fester Körper, im besonderen, wenn auch nicht ausschließlich, Körper aus Metallen oder Legierungen entweder im gegossenen oder entsprechend ähnlichen Anfangszustand oder in teilweise bearbeitetem oder vollständig beendetem Verarbeitungszustand.
  • Der Ausdruck »Wärmebehandlung«, wie er hierin benutzt ist, soll jede Erwärmung oder Abkühlungsoperation bezeichnen oder einen Kreisprozeß solcher Operationen mit oder ohne physikalische oder chemische Änderung der Struktur, Zusammensetzung oder Konstitution der Substanz, aus der der Körper sich zusammensetzt. Eine Wärmebehandlung kann z. B. ausgeführt werden, um ein Metall zum Zweck der Warmverarbeitung auf eine geeignete Temperatur zu bringen, um innere Spannung aufzuheben, um die Folgen der Kaltverformung zu beseitigen oder um die Struktur oder Konstitution zu ändern. Weiterhin kann ein Metall einer Wärmebehandlung durch Kühlen oder Abschrecken unterworfen werden, um eine gewünschte innere Struktur sicherzustellen oder um eine innere Struktur zu erhalten, idie von einer vorhergegangenen Wärmebehandlung herrührt. Außerdem kann eine nicht metallische Substanz, wie z. B. Glas, einer Wärmebehandlung unterworfen werden, um innere Spannung nach einem Schmelz- oder Gießprozeß aufzuheben. Für diese und ähnliche Zwecke ist die Größenordnung der Erwärmung und Abkühlung manchmal kritisch. Das Ausglühen kalt bearbeiteten Messings oder Kupfers, die Lösungsbehandlung von Aluminiumlegierungen, :die Carburierung von Stählen und das Abschrecken von Kohlenstoffstählen von ungefähr 760° C sind typische Beispiele der Wärmebehandlung.
  • Eine Wärmebehandlung wird gewöhnlich mittels Gas, Cal oder elektrisch beheizter Öfen ausgeführt, in denen, die Zuführung der Wärme auf den zu behandelnden Körper von Strahlung und Leitung durch die im Ofen aufrechterhaltene Atmosphäre abhängt. Diese Atmosphäre kann hinsichtlich ihrer Zusammensetzung geregelt werden und entweder durch natürliche Strömung oder mit Hilfe geeigneter Mittel zirkulieren. In der Praxis ist bei dieser Ofenart der Erwärmungsgrad begrenzt, genaue und gleichmäßige Regelung der Temperatur ist schwierig, und die Regelung der Zusammensetzung der Ofenatmosphäre, falls dieses nötig ist, ist infolge vom Undichtigkeiten nicht leicht zu bewerkstelligen und kann. kostspielig wegen der großen erforderlichen Gasmenge sein.
  • In manchen Fällen, werden die der Wärmebehandlung unterworfenen Körper in eine ruhende Bettung körnigen Materials. gepackt. Wenn schnellere Erwärmungen oder Abkühlungen und gleichmäßigere, genauere Temperaturregelung notwendig sind, kann die passende Wärmebehandlung dadurch ausgeführt werden, daß der zu behandelnde Körper in geschmolzenes Metall oder in geschmolzene Salze eingetaucht wird, oder daß der vorher erwärmte Körper in Wasser oder C51 abgeschreckt wird.
  • Der Gebrauch von geschmolzenen Metallen ist dadurch begrenzt, daß es nur wenige Metalle gibt, die über einen geeigneten Temperaturbereich flüssig sind und, doch nicht mit dem Werkstoff des der Wärmebehandlung unterworfenem. Körpers oder mit dem für den. Aufnahmebehälter verwendeten Material reagieren. Geschmolzene Salze bringen auch eine Anzahl von schwerwiegenden Nachteilen mit sich. Sie sind im allgemeinen chemisch reagierende Substanzen, neigen. während der Erwärmung zum Zerfall und sind nur über eine begrenzte Temperaturspanne flüssig. Somit ist,die Zahl der Salze, die für einen besonderen Wärmebehandlungsprozeß zur Verfügung stehen, begrenzt, und es ist möglich, daß keine Salze verfügbar sind, welche die nötigen Eigenschaften für besondere Verwendung besitzen. Somit sind z. B. die einzigen Salze, die allgemein für Wärmebehandlungen bei hohen Temperaturen von Körpern aus Aluminium und seinen Legierungen angewandwerden, die Nitrate und Nitrite des Natriums. Es-wird allgemein als unsicher betrachtet, diese Salze bei Temperaturen, die weit über Sao' C liegen, zu benutzen, weil sie die Gefahr der Zersetzung und der Explosion mit sich bringen. Diese Temperatur ist jedoch unerwünscht niedrig für die Wärmebehandlung gewisser Aluminiumlegierungen. Wenn, wie es gewöhnlich der Fall ist, der Aufnahmebehälter aus Eisen besteht, so greifen diese Salze auch das Eisen an und geben Anlaß zu Zunder- und Schlammbildung, was zur Verunreinigung des Bades und Zersetzung der geschmolzenen Salze führt. Weiterhin muß der Körper nach der Wärmebehandlung von anhaftendem Salz frei gewaschen werden, um eine Korrosion und Rosten des behandelten Körpers zu vermeiden. Trotz dieser schwerwiegenden Nachteile werden geschmolzene Salze ausgiebig verwendet, da sie die Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Temperatur bei genauer Regelung und ein schnelles Erwärmen gestatten; alles Dinge, die für gewisse Wärmebehandlungen, wichtig sind, besonders wenn es sich um Körper aus Aluminiumlegierungen handelt.
  • Die Erfindung bezweckt nun eine Verbesserung der Verfahren und Vorrichtungen zur Wärmebehandlung fester Körper, die die obengenannten Schwierigkeiten und Beschränkungen ausschalten oder auf ein Geringstmaß herabsetzen sollen und gewisse zusätzliche Vorteile bieten.
  • Es ist bekannt, daß, falls ein gasförmiges Fluidum aufwärts durch ein pulveriges oder körniges Material in feinen unterteilten Strömen in geeigneter Stärke geleitet wird, das Material fluidisiert wird und viele Eigenschaften einer Flüssigkeit zeigt.
  • Es wurde gefunden, daß solche fluidisierten Stoffe mit ausgezeichneten Ergebnissen als Mittel verwendet wenden können, in denen man Wärmebehandlung ausführt. Es ist somit das Hauptmerkmal der vorliegenden Erfindung ein Verfahren für die Wärmebehandlung eines festen Körpers, bei dem die Wärmeübertragung zwischen,dem Körper und einer Wärmequelle über ein fluidisiertes pulveriges oder körniges Material bewirkt wird.
  • Ein anderes Merkmal der Erfindung ist eine Vorrichtung für die Wärmebehandlung fester Körper, die ein Heizelement enthält, welches auf einer Temperatur gehalten werden kann, die wenigstens anfänglich unterschiedlich von der des zu behandelnden Körpers ist, einer Menge eines pulverigen oder körnigen Materials, welches, wenn fluidisiert, sowohl das Heizelement wie den Körper berührt, und Vorrichtungen, um ein gasförmiges Fluidum .aufwärts durch die Masse in fein. verteilten Strömen zu leiten, um diese Masse zu fluidisieren.
  • Die fluidisierten körnigen oder ähnlichen Materialien, die gemäß der Erfindung verwendet werden, haben die folgenden Vorteile: Sie liefern einen verhältnismäßig hohen Wärmeübertragungs.koeffizienten; sie können eine niedrige scheinbare Viskosität haben und die Turbulenz, die in der Masse herrscht, entspricht der wirksamen Rührung in einer Flüssigkeit und bewirkt die Beseitigung der wahren Temperaturgradienten innerhalb ,der Masse. Diese Vorteile sind die eines Flüssigkeitsbades, aber die Verwendung des. fluidisierten körnigen. Materials bietet den weiteren Vorteil, daß dieses Material keines von den. Nachteilen der geschmolzenen Salze und Metalle besitzt. Somit sind die folgenden Schwierigkeiten überwunden: Der begrenzte Arbeitstemperaturbereich, Angriff auf Metall,des zu behandelnden Körpers und des Aufnahmebehälters, ferner bewirkt im Vergleich mit einem Salzbad eine unvollständige Entfernung des Pulvers kein Rosten oder Korrosion, wie es im Falle des Salzes sein würde.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt auch eine Anzahl von Vorteilen verglichen mit den Verfahren, wie sie in üblichen Öfen angewandt werden, abhängig von Leitung. Konvektion und Strahlung in einer Gasatmosphäre. Somit ist der Betrag der Wärmeübertragung viel größer. Die Temperatur kann viel gleichmäßiger und genauer geregelt werden, und wenn eine geregelte Atmosphäre verwendet wird, ist viel weniger Gas erforderlich als in den herkömmlichen Öfen. Mit einem fluid.is.ierten körnigen Mittel ist der Grad der Wärmeübertragung viel größer als in Ofen, in denen die Wärmeübertragung durch eine ruhende körnige Packung bewirkt wird. Außerdem hat die Verwendung von fluidisiertem Pulver oder körniger Substanz noch die folgenden Vorteile: Das gasförmige Fluidum kann aus einer großen Zahl von Gasen oder verdampften Substanzen nach ihren besonderen: Eigenschaften ausgewählt werden. So kann z. B. Wasserstoff verwendet werden, um den Grad der Wärmeübertragung zu vergrößern oder um eine reduzierende Atmosphäre zu schaffen. Auch das körnige Medium kann aus einer großen Zahl fester Stoffe ausgewählt werden. Diese können z. B. nach ihren physikalischen Eigenschaften, wie Verteilung der Teilchen-. größe, Dichte und spezifische Wärme, nach ihren chemischen Eigenschaften, ihrer Billigkeit und ihrer Verfügbarkeit ausgewählt werden. Um eine gute Beschaffenheit der Fluidisierung zu erhalten, soll der Bereich der Teilchengröße in dem verwendeten Pulver nicht zu weit sein. Die mittlere Größe der Teilchen soll von dem besonderen Verivendungszweck abhängen. So nimmt bei abnehmender Größe der Wärmeübertragungskoeffizient zu, und die wirksame Viskosität der fluidisierten festen Substanz nimmt ab. Eine niedrige wirksame Viskosität ist wünschenswert, da es dadurch möglich ist, den der Wärmebehandlung unterworfenen Körper leicht darin zu versenken und ihn aus der Bettung wieder zu entfernen. Selbstverständlich ist ein hoher Wärmeübertragungskoeffizient ebenfalls wünschenswert; daraus folgt, daß feine Pulver am geeignetsten wären. Andererseits, je feiner das Pulver, um so schwieriger ist es, Spuren davon, die in den. Sauggasstrom mitgerissen werden, daraus zu beseitigen, und sehr feine Pulver lassen sich manchmal nur mit wenig Erfolg infolge der Agglomeration der Teilchen fluidisieren. Praktische Arbeit bei der Wärmebehandlung von Aluminiumlegierungen zeigte, daß die optimale Teülchengröße zwischen 30 und ioo @Z.icrons für diesen Verwendungszweck ist. Es wurde gefunden, daß die wirksamste und schnellste Wärmeübertragung in einer fluidisierten Bettung bei senkrechter Oberfläche erfolgt, so daß solche Bettungen durch gebräuchliche Einrichtungen erwärmt oder gekühlt werden können. So können die waagerechten Wände des zur Fluidisierung benutzten Behälters erwärmt oder gekühlt werden, und Immersionsheizelemente können auch verwandt werden., vorausgesetzt, daß der größere Teil der die `'Wärme übertragenden Fläche in einer vertikalen Ebene liegt. Falls es gewünscht ist, kann das verwendete gasförmige Fluidum so gewählt werden, daß es mit der Substanz des zu behandelnden Körpers reagiert. Ähnlich kann das körnige Material derart sein, daß es chemisch auf die Substanz des Körpers in Gegenwart eines ausgewählten Gases oder Dampfes einwirkt, der mit oder als Fluidum für die Fluidisierung des körnigen Materials eingeführt wird.
  • Ein Beispiel für die praktische Anwendung dieser Erfindung ist das Ausglühen einer Aluminium-Mangan-Legierung. Es ist allgemein bekannt, daß eine hohe Erwärmung für diese Art Legierung wünschenswert ist.
  • Ein Wärmebehandlungsbad wird aus einem eisernen Behälter reit einem Boden gebildet, der aus einem porösen Material und mit geeigneten Vorrichtungen besteht, um kompr:irnierte Luft der Unterseite des porösen Bodens zuzuführen. Auf dem letzteren wird eine Schicht körnigen Materials gebracht, die eingerichtet ist, um mit feinen Strömen komprimierter Luft, welche aufwärts durch die Poren des Behälterbodens strömen, fluidisiert zu werden. Jedes wärmebeständige Material von geeigneter Poros.ität, wie z. B. Porzellanoder Ziegel, kann als poröses Mittel verwendet werden. Auch ein Drahtgewebe, welches vorzugsweise einer Walzbehandlung unterworfen worden ist, um seine Durchlässigkeit auf einen gewünschten Wert zu verringern, ist besonders geeignet. Als körniges Material kann Tonerde verwendet wenden; um jegliche Störungen durch Staubwirkung zu vermeiden, sollten die feinen Teilchen zuvor, z. B. durch Ausschlämmen, entfernt werden. Eine Bettung von Tonerde von 45 cm Tiefe kann in einem »Flüssigkeitszustand« durch Zuführung von Luft mit einem Druck von 113 kg/cmz gehalten werden. Das Bad kann durch elektrische Wnderstandsheizelemente, die im Innern des Behälters angeordnet werden, geheizt werden, so daß sie wenigstens. teilweisse in der bebadeten Tonerde versenkt sind. Durch Regulierung der Stromzuführung kann die Temperatur genau auf q.50° C gehalten werden.
  • Das Metall, welches ausgeglüht werden soll, wird in die fluidisierte Tonerde versenkt und darin in geeigneter Weise aufgehängt. Nach dem Herausnehmen aus der Bettung nach einigen Minuten ist das Metall völlig ausgeglüht, ohne daß die Oberfläche angegriffen ist. Man glaubt, daß das, körnige Material (Tonerde) hauptsächlich dadurch verhindert ist mit der Oberfläche des Metalls Kontakt zu machen, daß ein außerordentlich dünner Film von Luft eine Hülle um das. Metall herum bildet, sobald es in dem Bad versenkt ist.
  • In der Leichtmetallindustrie ist es bekannt, daß, wenn bestimmte Legierungen einem Krei,sprozeß von Wärmebehandlungen einschließlich Abschrecken unterworfen werden, die mechanischen Eigenschaften des Werkstoffs von der Natur des in dem Wärmnebehandlungsofen benutzten Zwischenmittels abhängen, wahrscheinlich wegen .des Oberflächenzustandes des Metalls unmittelbar vor dem Abschrecken. Es wird bemerkt, daß in ihrer Wirkung auf die Metalloberfläche eine bebadete Bettung im wesentlichen derart wirkt, als würde sie aus dem fluidisierenden Gas bestehen. Es versteht sich, daß das gasförmige Mittel, welches zur Fluiidisnerung des körnigen Materials herangeführt wird, selbst erwärmt wenden kann, um z. B. eine gleichmäßigere Fluidisierung und Temperaturverteilung innerhalb der ganzen Bettung zu gewährleisten. Außerdem kann man, wenn das gasförmige Mittel zur Herstellung einer geregelten Atmosphäre ausgewählt ist, dieses in einem geschlossenen Kreislauf zirkulieren lassen. Solch eine Zirkulation kann auch zum Zwecke der Wärmeeinsparung verwendet werden.
  • : Natürlich ist der Betrag des Wärmeverlustes einer nicht fluidisierten Bettung körnigen Materials niedriger als, wenn dieselbe fluidisiert wird. Diese Eigenschaft kann dazu verwendet werden, günstige Wirtschaftlichkeit bei Serienarbeit .zu bewirken, indem der Strom des gasförmigen Mittels und die Wärmelieferung zwischen einzelnen Wärmebehandlungsoperatnanem unterbrochen wird. Dieses Verfahren hat den zusätzlichen Vorteil, die Staubbildung von .gewissen; Arten körnigen Pulvers auf ein Minimum zu beschränken, wenn die Oberfläche unbedeckt iist, z. B. um den der Wärmebehandlung unterworfenen Körper aus der Bettung zu entfernen. Ein anderes Beispiel, welches die Vorteile dieses Verfahrens zeigt, ist die Wärmebehandlung einer Aluminium-Magnesium-Silizium-Legierung, wie sie als H. S. io bekannt ist (B. S 470, z948). Die besten mechanischen Eigenschaften dieser Legierung werden nur dann erhalten, wenn diese Legierung einer Wärmebehandlung in einer Lösung bei einer Temperatur -von ungefähr 56o° C unterworfen, schnell abgeschreckt und bei einer Temperatur von ungefähr z75° C für 6 Stunden künstlich gealtert wird. Die höhere Temperatur liegt über der sicheren Arbeitstemperatur eines Nitratsalz-Bades; während die untere Temperatur unter dem Schmelzpunkt eines solchen Bades liegt. Indessen kann ein flundisiertes körniges Bad; der oben beschriebenen, Art für beide Wärmebehandlungen; mit ausgezeichneten Ergebnissen verwendet werden" wobei das. Abschrecken beispielsweise in Wasser zwischen den beiden Wärmebehandlungen durchgeführt wird. Proben von H. S. io-Legierungen wurden in fluidisierter Tonerde einer Wärmebehandlung unter dem. obergenannten Bedingungen ; unterworfen und gaben die folgenden befriedigenden mechanischen Eigenschaften: o,io/o Dehnung bei 3,43 t/cm2, Zerreißgrenze 3,88 t/cm2, Streckgrenze 12,5 0/0.
  • Ein Beispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Oberflächenbehandlung liefert der Prozeß industriell bekannt als. Nitrierung. Bei diesem Prozeß wird ein Oberflächenfilm von beträchtlicher Härte erzielt, indem man einen besonderen Legierungsstahl, bekannt als Nitralloy, mit Ammoniakgas bei hohen Temperaturen behandelt. In unseren Experimenten wurde Nitralloy L. K. 5 in einer Bettung von fluidisierter Tonerde bei 50o° C behandelt. Zur Fluidisierung wunde Ammoniakgas verwendet. Unter diesen Bedingungen überschritt der Nitrierungsprozeß normalerweise eine maximale Oberflächenhärte von ungefähr 1150 (Vickers. diamond pyramid io kg Belastung) mit einer Eindringtiefe, die von der Behandlungszeit abhängt. Die Ver<vendang einer bebadeten Bettung in diesem Falle vereinigt die Vorteile einer gleichmäßigen Temperatur und die Leichtigkeit der Regelung. Aber es nlst auch möglich, den Nitrierungsp:rozeß im kleineren Rahmen durchzuführen unter Verwendung sehr einfacher Ausrüstung bei. nur einem Bruchteil der Kapitalkosten, die für einen herkömmlichen Ofen mit regelbarer Atmosphäre erforderlich wären.
  • Es. wurde festgestellt, @daß eine Eigenschaft der fluidisierten Bettung darin. besteht, daß Reaktionen zwischen, Gasen oder Dämpfen und festen Oberflächen in bestimmten Fällen viel schneller als unter normalen Bedingungen vor sich gehen. Dies ist wahrscheinlich der Tatsache zuzuschreiben, daß die beträchtliche Turbulenz, welche in der fluidisierten Bettung vorhanden ist, eine außerordentlich schnelle Zufuhr frischen Gases oder Dampfes zur Oberfläche und eine schnelle Wegbewegung aller gasförmigen Reaktionsprodukte hervorruft. Es wurde jedoch keine beträchtliche Zunahme der Geschwindigkeit des Nitrierungsp:rozesses beobachtet, weil, wie bekannt, der die Einwirkung begrenzende Faktor die Geschwindigkeit der Diffusion von Stickstoff in den Stahl und nicht die Menge des zugeführten Ammoniakgases ist.
  • Ein weiteres Bei-spiel der Verwendung bebadeter Bettungen gibt die Entgasung von Aluminium. Es wurde gefunden., daß eine Verringerung des Gasgehaltes dann erreicht werden kann, wenn Aluminium oder seine Legierungen, in; sehr trockener Luft auf eine Temperatur von 400° C erwärmt werden.
  • Falls. dieser Proz,eß in einer fluidisierten Bettung unter Verwendung trockener Luft ausgeführt wird, scheint die erreichte Entgasung viel nachdrücklicher und schneller zu sein, als es in Ofen hergebrachter Art möglich, ist. Der Grad der Entgasung ist tatsächlich von der gleichen; Größenordnung wie der, der in einem Hochvakuum erreicht wird.
  • Wenn auch in der vorangegangenen Beschreibung die besonderen Beispiele Tonerde als pulveriges. oder körniges Material erwähnen, welches fluidisiert werden soll, so sind natürlich viele andere Materialien ebenso geeignet, um das Verfahren dieser Erfindung .zu verwirklichen. Im allgemeinen sind kristalline Mineralien, welche auf die erforderliche Korngröße zermahlen worden sind, für die meisten Verwendungszwecke geeignet. Zum Beispiel ist gemahlenes kristallines Calziumfluorid (Floßspat) ein, weicheres Material als Tonerde und läßt sich gut fluidisieren. Weiterhin bieten gemahlene Kieselsäure oder Sand von geeigneter Korngröße eine andere Möglichkeit, welche billiger als gemahlene Tonerde ist. In Verbindung hiermit wird in Anbetracht,der Gefahr der Silikose vermerkt, daß die geeigneteste Teilchengröße, von der man jetzt im allgemeinen annimmt, daß sie nicht mehr gefährlich für die Gesundheit der Arbeiter ist, zwischen 30 und ioo Microns liegt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Wärmebehandlung fester Körper, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeübertragung zwischen dem zu behandelnden Körper und der Wärmequelle durch ein fluid.isiertes Pulver oder körrniges Material bewirkt wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fluidisierung des pu.lveri, gen oder körnigen Materials. .solches Gas verwendet wird, daß eine geregelte Atmosphäre für die Wärmebehandlung geschaffen ist. 3. Verfahren nach Anspruch i oder z, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Fluidvsierung des pulverigen oder körnigen Materials verwendete gasförmige Mittel in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert. 4. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Fluidisierung verwendete Gas vor der Verwendung zur Fluidisierung des pulverigen oder körnigen Materials erwärmt wijr.d. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fluidisierung ein gas.förmiges Mittel verwendet wird, das chemisch mit dem Material des Körpers, der der Wärmebehandlung unterworfen werden soll, reagiert. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchengröße des pulverigen oder körnigen Materials zwischen 30 und loo Microns liegt. 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als pulveriges oder körniges Material Tonerde verwendet wird. B. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fluidisierung Luft verwendet wird. g. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur FluidisIerung Ammoniak verwendet wird. lo. Vorrichtung zur Durchführung ödes Verfahrens, gekennzeichnet durch ein Heizelement, das auf einer Temperatur gehalten werden kann, welche wenigstens anfänglich unterschiedlich von der des zu behandelnden Körpers ist, durch eine Masse eines pulverigen oder körnigen Materials, welches, wenn es fluidisiert ist, sowohl das Heizelement wie den zu behandelnden Körper berührt, und durch Mittel zum Durchleiten des gasförmigen Fluidums aufwärts durch die Masse in feinen unterteilten Strömen. Angezogene Druckschriften: Indus.trial and Engineering Chemistry, Bd.4o (i948), Heft il, S. 2033/2O34.
DEB13241A 1950-01-06 1951-01-05 Verfahren und Vorrichtung zur Waermebehandlung fester Koerper Expired DE930547C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102005023885B4 (de) * 2004-05-25 2010-09-02 Ceast S.P.A. Prüfgerät zur Ausführung von HDT- und VICAT-Prüfungen

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DE102005023885B4 (de) * 2004-05-25 2010-09-02 Ceast S.P.A. Prüfgerät zur Ausführung von HDT- und VICAT-Prüfungen

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