DE928703C

DE928703C - Elektrischer Einzelantrieb fuer ein Walzenpaar, insbesondere fuer die Walzenpaare von kontinuierlichen Strassen zum Auswalzen von Draht und aehnlichen Querschnitten

Info

Publication number: DE928703C
Application number: DEM12269A
Authority: DE
Inventors: Erich Howahr
Original assignee: Maschinenfabrik Sack GmbH
Current assignee: Maschinenfabrik Sack GmbH
Priority date: 1951-12-20
Filing date: 1951-12-20
Publication date: 1955-06-10

Description

Elektrischer Einzelantrieb für ein Walzenpaar, insbesondere für die Walze-npaare von kontinuierlichen Straßen zum Auswalzen von Draht und ähnlichen Querschnitten Zum Auswalzen von Draht und ähnlichem, langem, schnell abkühlendem Walzgut haben sich kontinuierliche Straßen wegen ihrer bekannten Vorzüge mehr und mehr eingeführt. So sind bereits kontinuierliche Drahtstraßen bekannt, bei denen die Walzenachsen der einzelnen WalzgerÜste unter einem Winkel von 45' zur Horizontalen und gegeneinander um go' versetzt angeordnet und die einzelnen Walzgerüste, ähnlich wie dies bei Rohrreduzierwalzwerken üblich ist, in verhältnismäßig kleinem Abstand hintereinander vorgesehen sind.
Für den Antrieb der einzelnen Walzenpaare hat man bisher regelbare Motoren, und zwar vornehmlich Gleichstrommotoren, vorgesehen, wobei jeder Antriebsmotor die Unterwalze antreibt, von der dann über besondere Zwischenglieder, beispielsweise Gelenkwellen, der Antrieb für die Oberwalze abgeleitet ist. Es sind auch bereits beide Walzen von einem Motor über Gelenkwellen angetrieben worden, da dann eine einfachere und leichtere Walzenanstellung bzw. Einstellung auf andere Walzdurchmesser möglich ist. Die erforderliche Verstellung der fliegend auf ihren Wellen angeordneten Walzen wird dabei vielfach dadurch ermöglicht, daß die die Walzen tragenden Wellen in zueinander parallel angeordneten exzentrischen Büchsen gelagert sind, die zum Zwecke der Walzenanstellung gemeinsam gegenläufig drehbar sind.
Die Verwendung eines Antriebsmotors für ein Walzenpaar erfordert die erwähnten Zwischentriebe, beispielsweise Gelenkwellen, und bedingt dadurch eine verhältnismäßig große Baulänge. Bei Walzgerüsten mit mehr als zwei Walzen, beispielsweise drei Walzen, hat man bereits jede Walze durch einen besonderen Elektromotor angetrieben. Während bei solchen Walzwerken dadurch, daß die Antriebswellen der Walzen nicht parallel zueinander angeordnet sind, verhältnismäßig viel Platz für die Unterbringung -der Antriebsmotoren zur Verfügung steht, ist bei Walzgerüsten mit nur zwei Walzen, deren Antriebswellen zueinander parallel angeordnet sind, ein Einzelantrieb der Walzen durch je einen besonderen Motor nicht ohne weiteres möglich.
Zur Behebung der hier vorliegenden Schwierigkeiten sind bereits Spezialmotoren vorgeschlagen worden, bei denen durch gegenüber normalen Motoren grundsätzlich geänderten Aufbau der erforderliche kleine Achsabstand der anzutreibenden Wellen eingehalten ist. Derartige Sonderausführungen sind natürlich erheblich teurer als normale Motoren. Außerdem ist der Anbau solcher Spezialmotoren an Walzwerke, bei denen die die Walzen tragenden Wellen in gemeinsam gegenläufig verstellbaren exzentrischen Büchsen gelagert sind, nicht ohne besondere Zwischenteile möglich. Bei Walzwerken dieser Bauart haben sich daher die erwähnten Spezialmotoren bisher nicht durchsetzen können.
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Einzelantrieb für ein Walzenpaar, dessen Walzen fliegend auf in exzentrischen Büchsen gelagerten, zueinander parallelen Wellen angeordnet sind, wobei die Büchsen zum Zwecke der Walzenanstellung gemeinsam gegenläufig drehbar sind, insbesondere für die Walzen von kontinuierlichen Straßen zum Auswalzen von Werkstoffen in langen Adern, mittels unmittelbar mit den Wellen gekuppelter Einzelmotoren. Sie ermöglicht die Ver.-wendung normaler Antriebsmotoren dadurch, daß die exzentrischen Büchsen sowie die Wellen verschiedene Längen haben und die Motoren an die Büchsen angeflanscht sind, wobdi der an die kürzere Büchse angeflanschte Motor in eine Aussparung der längeren Büchse hineinragt. Der Einzelantrieb nach der Erfindung weist große Einfachheit auf und beansprucht verhältnismäßig wenig Raum.
Als Antriebsmutoren für die Walzen werden vorzugsweise polumschaltbare Drehstromkurzschlußläufermotoren benutzt, die von regelbaren Frequenzwandlern gespeist werden. Kurzschlußläuferrnotoren weisen gegenüber anderen Motoren den Vorteil auf, daß sie' weil der Läufer keine isolierte Wicklung hat, mit verhältnismäßig kleinen Abmessungen aus-Creführt werden können. Durch die Polurnschaltung ist dann die Möglichkeit einer grobstufigen Drehzahlregelung gegeben, während durch Regelung der zugeführten Frequenz eine Feinregelung der Antriebsdrehzahl möglich ist.
Als Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen ein mit zwei Walzenpaaren ausgestattetes Walzgerüst und ein elektrisches Schaltbild für die Speisung der Antriebsmotoren dargestellt.
Abb. i zeigt einen Schnitt quer zur Walzrichtung durch das eine Walzenpaar des Gerüstes, Abb. --, einen Querschnitt parallel zur Walzrichtung, senkrecht zu den Walzenachsen, durch die Lagerung und Verstelleinrichtung der Walzen nach der in Abb. i eingezeichneten Schnittlinie I-I; Abb. 3 stellt eine Draufsicht auf das Walzgerüst dar; Abb. 4 ist ein Schaltbild für die Speisung der Antriebsmotoren des Walzgerüstes.
In Abb. i sind i und 2 die Walzen, die als Ringe ausgebildet sind und fliegend auf den Wellen 3, 4 sitzen. Nach Lösen der Schrauben 5, 6 können diese Walzringe beim Walzenwechsel schnell abgezogen werden. Die Wellen 3, 4 sind mittels Rollenlager exzentrisch in den Büchsen 7, 8 gelagert. An diesen Büchsen sind die Drehstromkurzschlußläufermotoren 9, io angeflanscht. Ihre Läufer sind mit den Wellen 3, 4 gekuppelt. Die Büchsen 7, 8 tragen Schnecken- oder Schraubenradverzahnungen, in welche gemäß Abb. 2 die Schnecken- oder Schraubenradritzelwelle ii eingreift, die über ein Schneckenvorgelege 12 mittels eines Verstellmotors 13 angetrieben wird. Die beiden Schnecken- oder Schraubenradverzahnungen des Walzenverstellantriebes sind gegenläufig ausgeführt. Es ist ohne weiteres. ersichtlich, daß auf diese Weise eine stets symmetrische Verstellung der Walzen 1, 2 zueinander erfolgt.
Das den Walzensatz 1, 2 tragende Gehäuse 14 ist mit den Füßen 15, 15' in einem Untersatz verschiebbar gelagert, der unter 45c> gegen die Horizonta,le geneigt ist. Seine Verschiebung in Richtung der Walzenachsen erfolgt über.die Zahnstange 16, die Ritzelwelle 17 und das Schneckemforgelege 18 mittels des Motors ig. Das genaue Einstellen des Walzenkalibers in Richtung der Walzenachsen quer zur Walzrichtung erfolgt durch Verschieben der Büchse 8 im Gehäuse 14 mittels einer weiteren Zahnstange 2o, einer Ritzelwelle 21 und eines auf dieser Welle sitzenden, in der Zeichnung nicht dargestellten Handrades. Um das Zahnspiel zwischen den Teilen.2o und 21 auszuschalten und eine Änderung der Walzenstellung durch Erschütterungen zu vermeiden, ist eine Stellschraube --#,2 im Gehäuse 14 vorgesehen, deren Ende sich an der Büchse 8 abstützt.
Abb. 3 zeigt eine aus zwei Gerüsten nach Abb. i und 2 bestehende Gerüstgruppe, wobei ersichtlich ist, wie eine Führung 23 als Fixpunkt zur Einregulierung der Kaliber benutzt werden kann.
Abb. 4 zeigt, wie die Kurzschlußläufermotoren 9 und io an die Schleifringe der Drehstromasynchronmaschinen 24 bzw. 25 angeschlossen sind. Die Statoren dieser Maschinen 24, 25 werden vom Netz gespeist, während ihre Rotoren zur Frequenzregelung, mittels Regelgetrieben 2-6 bzw. 27 für stufenlose Drehzahlregelung angetrieben werden, beispielsweise mittels Flüssigkeitsgetrieben, wobei zum Antrieb Drehstromkurzschlußläufermotoren 28, 29 dienen.
Natürlich kann die Regelung der Frequenz auch durch andere Mittel, so durch Wechselrichter oder Synchrongeneratoren-, erzielt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrischer Einzelantrieh für ein Walzenpaar, dessen Walzen fliegend auf in exzentrischen Büchsen gelagerten, zueinander parallelen Wellen angeordnet sind, wobei die Büchsen zum Zwecke der Walzenanstellung gemeinsam gegenläufig drehbar sind, insbesondere für die Walzen von kontinuierlichen Straßen zum Auswalzen von Werkstoffen in langen Adern, mittels unmittelbar mit den Wellen gekuppelter Einzelmotoren, dadurch gekennzeichnet, daß die exzentrischen Büchsen (7, 8) sowie die Wellen (3, 4) verschiedene Längen haben und die Motoren (9, io) an die Büchsen (7, 8) angeflanscht sind, -,vobei der an die kürzere Büchse (7) a,n,geflans,dhte Motor (io) in eine Aussparung der längeren Büchse (8) hineinragt,
2. Einzelantrieb nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von vorzugsweise polumschaltbaren Drehstromkurzschluß.-läufermotoren, die von regelbaren Frequenzwandlern gespeist werden, Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 596 567, 6o6 47, 585 5 11, 550 252, 705 907, 620 o68.