DE927832C - Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus aromatischen Vinylverbindungen mit nicht polymerisierbaren Verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus aromatischen Vinylverbindungen mit nicht polymerisierbaren VerbindungenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F212/00—Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an aromatic carbocyclic ring
- C08F212/02—Monomers containing only one unsaturated aliphatic radical
- C08F212/04—Monomers containing only one unsaturated aliphatic radical containing one ring
- C08F212/06—Hydrocarbons
- C08F212/08—Styrene
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Description
Die Polymerisation .aromatischer Vinylverbindungen für sich oder in Mischung mit anderen
polymerisationsfähigen Stoffen ist bekannt und wird vielfach angewandt. Es ist ferner bekannt,
daß Acenaphthyfen unter der Einwirkung· von Wärme polymerisiert und daß Acenaphthen mit
Formaldehyd kondensiert werden kann.
Es wurde nun gefunden, daß Acenaphthen und seine Substitutionsproduktie, z. B. chlorierte und
ίο alkylierte Acenaphthene, in einfacher Weise einer
Mischpolymerisation mit aromatischen Vinylverbindungen -unterworfen, werden können, wenn man
dazu wasserfreie saure Katalysatoren verwendet, die aromatische Vinylverbindungen, insbesondere
Vinylbenzole, zu polymerisieren vermögen. Als. solche Katalysatoren kommen unter anderem in
Frage ,anorganische Halogenide, wie Alummiumchlorid, Zinntetrachlorid und Borfluorid, oder
deren -Komplexverbindungen, wie komplexe Bornuorverbindungen,
z. B. Borfluoridessigsäure. Von aromatischen Vinylverbindungen, die als Komponente
bei der erfindungsgemäßen Mischpolymerisation verwendbar sind, seien genannt: Styrol,
Divinylbenzol, Vinylanisol, Vinylnaphthalin, Vinylcarbazol
u. dgl.
Das neue Verfahren hat den Vorzug, je nach WaM der Reaktionisbedingungen und des Ansatzverhältaiisises
von Acenaphthen- und Vinylverbindungen, Kondensationisprodukte verschiedenster
Beschaffenheit liefern zu können. Man ist in der Lage, ölige oder feste Substanzen zu gewinnen,
die mannigfaltig zu verwenden sind, ölige Pro-
dukte sind ζ. B. als Weichmacher brauchbar,
während feste Produkte für sich allein oder im Gemisch mit anderen synthetisch anfallenden
Harzen oder solchen natürlicher Herkunft für die Verarbeitung in Lacken und Kunststoffen dienen.
Sie lassen sich beispielsweise mit Formaldehyd kondensieren und auf diese Weise in ihren Eigenschaften
weiter verändern.
Das Verfahren wird im allgemeinen so ausgeführt, daß eine Acenaphthenverbindung zusammen
mit der aromatischen Vinylverihindung in einem Lösungsmittel gelöst und. dann durch Zugabe
des Katalysators polymerisiert wird. Als Lösungsmittel dienen aliphatische oder aromatische
Kohlenwasserstoffe, wie Tetrachlorkohlenstoff, Benzol, Toluol und Xylol. Wenn nach beendeter
Katalysatorzugabe die Reaktion abgeklungen ist, wird das Reaktionsgemisch längere oder kürzere
Zeit nacherhitzt. Je nach der angewandten Temperatur und der Erhitzungsdauer kann die Konsistenz
des Reaktionsprodukts variiert werden.
Durch Behandlung bzw. Neutralisation des sauren Reaktionsgemisches mit alkalischen Mitteln,
wie Oxyden,, Hydroxyden oder Carbonaten der Alkalien und End alkalien, besonders Soda, und
nachfolgende Filtration wird der Katalysator entfernt. Sodann treibt man das Lösungsmittel und
flüchtige Bestandteile durch Destillation ,ab, wobei
in der Regel für die Entfernung der letzten Reste Vakuum anzuwenden ist. Als Rückstand verbleibt
d as Koiidensationsp rodukt.
Die Reaktion kann auch in Gegenwart von trocknenden ölen, wie Leinöl, ausgeführt werden, wobei
sich Kondensationsp ro dukte engeben, die besondere Vorzüge bei der Herstellung von Lacken aufweisen.
i. 100 Teile Styrol und 10 Teile Acenaphthen
werden bei Zimmertemperatur bis zur Lösung des Acenaphthene gerührt, mit 100 Teilen Xylol verdünnt
und sodann langsam unter Rühren und Kühlen mit 2 Teilen Borfhioridessigsäure versetzt;
nach kurzer Zeit erfolgt heftige Reaktion. Anschließend wird im Vakuum das Lösungsmittel abdestilliert
und hierbei gleichzeitig der Katalysator entfernt. Das Reaktionsprodukt ist nach der Polymerisation
schon so viskos, daß eine Neutralisation mit Soda sich nur schwer bewerkstelligen läßt. Es
werden 105 Teile eines- sehr viskosen, fast festen·,
klebrigen, leicht gelblichen Öls, das unter anderem in Estern, Chloroform, Tetrachlorkohlenetoff und
Aceton löslich ist, gewonnen.
2. In 100 Teilen Styrol werden nach den Angaben
des Beispiels 1 10 Teile Acenaphthen gelöst, mit 100 Teilen Toluol versetzt und durch Zugabe
von 2 Teilen Borfhioridessigsäure polymerisiert.
Nach Abdestillieren des Lösungsmittels erhält man 100 Teile eines hellgelben, festen Harzes vom Erweichungspunkt 86 bis 890 C. Es· ist unter anderem
löslich in Estern1, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff und Aceton.
3. 100 Teile Styrol, 100 Teile Acenaphthen und
250 Teile Toluol werden fei© zur Lösung bei Zimmertemperatur verrührt und zur Polymerisation
mit 10 Teilen Borfhioridessigsäure versetzt. Nach
Abklingen der Reaktion wird noch 3 Stunden am Rückfluß erhitzt. Nach der Entfernung des Lösungsmittels
im Vakuum werden 200 Teile eines sehr viskosen, braungefänbten Öls, das unter anderem
in Estern, Aceton, Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff, weniger in Alkoholen, löslich' ist, gewonnen.
4. 100 Teile Styrol, 20 Teile Acenaphthen und
100 Teile Xylol werden unter Rühren mit 5 Teilen Borfluoridesisigsäure versetzt. Die Polymerisation
geht sehr träge vor sich und setzt erst beim Erhitzen am Rückfluß ein. Das Lösungsmittel wird
im Vakuum entfernt. Man erhält 100 Teile eines sehr dickflüssigen, zähen, klebrigen Harze«, das in
den im Beispiel 3 genannten Lösungsmitteln löslich ist.
5. 500 Teile Styrol, 100 Teile Acenaphthen und 300 Teile Toluol werden bis zur Lösung bei
Zimmertemperatur verrührt, mit 3 Teilen Borfluoridessigsäure versetzt und nach dem Abklingen
der Reaktion vom Lösungsmittel durch Destillation im Vakuum befreit. Es werden etwa 600 Teile
eines hellen Harzes vom Erweichungspunkt 54 bis 57° C, das in Estern, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff
und Aceton löslich ist, gewonnen.
6. In einer Mischung von 100 Teilen Styrol und 100 Teilen Xylol werden 10 Teile Acenaphthen
unter Rühren gelöst und mit einem Teil Zinntetrachlorid versetzt. Nach Abklingen 'der Reaktion
wird bis zur Siedetemperatur des Lösungsmittels erhitzt, mit Natriumcarbonat neutralisiert und
filtriert. Das Lösungsmittel wird durch Vakuumdestillation entfernt. Man erhält 105 Teile eines
sehr viskosen, hellen Harzes.
7. 24 Teile Styrol, 192 Teile Lackleinöl, 10 Teile
Acenaphthen und 250 Teile Xylol werden miteinander -unter Rühren vermischt und nach vollständiger
Lösung mit 2 Teilen Borfluoridessigsäure versetzt. Zur Vervollständigung der Reaktion wird
15 Miniuten· zum Sieden erhitzt, mit Natriumcarbonat
neutralisiert und filtriert. Dasi Lösungsmittel
wird durch Destillation im Vakuum· entfernt, worauf man 190 Teile eines hellen Öls gewinnt,
das gute Trockeneigenschaften! besitzt.
8. 50 Teile Styrol·, 50 Teile a-Methylstyrol,
Teile Acenaphthen· und iooTeile Toluol werden
miteinander bis zur Lösung des Acenaphthene· verrührt und mit 1 Teil Borfluoriddiesisiigsaure versetzt.
Nach Abklingen der heftigen Reaktion wird mit Natriumcarbonat neutralisiert, filtriert und das
Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert. Es hinterbleiben 120 Teile eines hellen hochviskosen
Harzes, das in Estern, Ketonen, Lackbenzin, Tetrachlorkohlenistoff
löslich ist. Es besitzt außerdem jute Löslichkeit in ölen.
9. In gleicher Weise wie in Beispiel 7 werden
Teile a-Methylstyrol und 25 Teile Acenaphthen
in 100 Teilen Toluol mit 1 Teil Borfluoriddiessigsäure
zur Reaktion gebracht. Nach Aufarbei-
tung werden 120 Teile einens sehr hellen niedrigviskosen
Harzes, das in Estern, Ketonen, Lackbenzin, Tetrachlorkohlenstoff sowie in ölen löslich
ist, erhalten.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten!
aus aromatischen Vinylverbindungen· mit nicht polymerisierbaren Verbindungen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vinylverbindungen mit Hilfe von für diese an. sich
bekannten wasserfreien sauren Polymerisationskatalysatoren mit Acenaphthen oder dessen
Substitutionsprodukten, polymerisiert und die Reaktionsprodukte gegebenenfalls mit Formaldehyd
machkondemsiert werden.
2. Verfahren mach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Katalysatoren anorganische sauer reagierende Halogenide oder deren Komplexverbindungen verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als zweite Komponente
chlorierte oder alkylierte Acenaphthene verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenteni im Form
ihrer Lösungen in einem organischem Lösungsmittel, vorzugsweise in einem aromatischen
Kohlenwasserstoff, polymerisiert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß Styrol mit Acenaphthen in Toluol oder Xylol polymerisiert wird·.
6. Verfahren, nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polymerisation in Gegenwart trocknender Öle, wie Leinöl, durchgeführt
wird.
7. Verfahren mach Anspruch 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das' Reaktionsgemiisch mit
alkalischen Mitteln, vorzugsweise Soda, nachbehandelt bzw. neutralisiert und der Katalysator
sodann abfiltriert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsprodtukt
durch AbdestilMeren des Lösungsmittels, vorzugsweise im Vakuum, gewonnen wird.
© 509504 5.55
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER8843A DE927832C (de) | 1952-04-18 | 1952-04-19 | Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus aromatischen Vinylverbindungen mit nicht polymerisierbaren Verbindungen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE927832C true DE927832C (de) | 1955-05-16 |
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DER8843A Expired DE927832C (de) | 1952-04-18 | 1952-04-19 | Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus aromatischen Vinylverbindungen mit nicht polymerisierbaren Verbindungen |
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DE (1) | DE927832C (de) |
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1952
- 1952-04-19 DE DER8843A patent/DE927832C/de not_active Expired
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