DE9213681U1

DE9213681U1 - Palette aus Karton

Info

Publication number: DE9213681U1
Application number: DE9213681U
Authority: DE
Original assignee: VICTOR TRABER AG AMRISWIL CH
Current assignee: VICTOR TRABER AG AMRISWIL CH
Priority date: 1992-10-12
Filing date: 1992-10-12
Publication date: 1992-12-03
Anticipated expiration: 2002-10-13

Description

Patentanwälte Brose&Brose Dipl. Ing. Karl A. Brose f Dipl. Ing. D. Karl Brose D-8023 Pullach/München

Wienef Str. 2,Tel. 089/7933071-72

D-8023 Pullach, 12.10.1992 -au

VICTOR TRABER AG, Bahnhofstrasse 22, CH-8580 Amriswil, Schweiz

Palette aus Karton

Es ist schon mehrfach vorgeschlagen worden, Paletten aus Wellkarton herzustellen. Ein solcher Vorschlag ist z.B. in der EP-A-283 799 enthalten. Allerdings haben sich solche Paletten bisher in der Praxis nicht bewährt, entweder weil sie zuwenig stabil sind oder, wie z.B. jene gemäss EP-A-283 799, nicht der Norm entsprechende Abmessungen haben.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Palette aus Karton derart auszubilden, dass sie stabil und auch in Normabmessungen herstellbar ist. Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination der Ansprüche gelöst.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Darin zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer umgewendeten Palette,

Fig. 2 einen Zuschnitt für eine Platte,

Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 1,

Fig. 4 einen Zuschnitt für eine Leiste,

Fig. 5 einen Zuschnitt für einen Fuss,

Fig. 6 eine Draufsicht auf einen gefalteten Fuss,

Fig. 7 einen Schnitt analog Fig. 3 durch eine zweite Ausführungsform,

Fig. 8 eine Draufsicht auf den Fuss der zweiten Ausführungsform,

Fig. 9 einen Querschnitt durch die Leiste der zweiten Ausführungsform,

Fig. 10 einen Querschnitt analog Fig. 3 durch eine dritte
Ausführungsform einer Platte,

Fig. 11 einen Schnitt längs der Linie XI-XI in Fig. 10, und Fig. 12 eine Variante der Platte nach Fig. 10.

Die in Fig. 1 dargestellte Palette besteht aus einer ebenen, rechteckigen Platte 1, neun mit der Unterseite der Platte 1 verleimten Füssen 2 und drei auf die Unterseite von je drei Füssen aufgeleimten Leisten 3.

Die Platte 1 besteht aus drei übereinandergeschichteten und miteinander verleimten, rechteckigen Wellkarton-Zuschnitten 15, 16 und einem weiteren Zuschnitt 7 als Umhüllung (Fig. 3). Die Wellenlängsrichtung des mittleren Zuschnittes 16 und des Hüllzuschnittes 7 verläuft quer zur Längserstrekkung der Platte 1, jene der Zuschnitte 15 parallel dazu. Die Zuschnitte 15 sind dreiwellig und etwa 12 mm dick, der Zuschnitt 16 zweiwellig und etwa 10 mm dick. Der Hüllzuschnitt ist einwellig und nur etwa 3 mm dick. Die Gesamtdicke der Platte 1 beträgt etwa 35 mm.

Wie in Fig. 2 und 3 gezeigt ist, hat der Hüllzuschnitt 7 durch paarweise geprägte Faltlinien 9 abgegrenzte Lappen 10, 11, welche die Ränder der Zuschnitte 15, 16 überragen, an deren Stirnflächen hochgefaltet und auf der Unterseite der Platte 1 aufgeleimt werden (Fig. 3). Dabei entspricht die Länge des auf der Unterseite 5 aufgeleimten breitseitigen Lappens 11 mindestens der Länge der Füsse 2 und die Breite des längsseitigen Lappens 10 mindestens der Breite der Füsse 2. Mit demselben, wasserfesten Leim auf Wasserbasis, mit welchem die Zuschnitte 15, 16, 7 miteinander verleimt werden, wird auch die gesamte äussere Oberfläche der Platte 1 bestrichen. Dadurch wird eine wasserfeste Imprägnierung ohne Fremdmaterialien erreicht. Diese Art der Imprägnierung hat darüberhinaus den Vorteil, dass die Ver-

leimung innerhalb der Wellkartonschichten und der Schichten untereinander nicht durch Lösungsmittel beeinträchtigt wird, wie dies z.B. beim Lackieren mit üblichen Lacken der Fall ist. Die Stirnflächen der Platte 1 sind abgeschlossen, so dass kein Wasser oder Fremdmaterialien in die Wellen der Schichten 15, 16 eindringen kann. Durch den kreuzweisen Schichtaufbau ist die Platte 1 in beiden Richtungen biegesteif. Als Imprägnierung eignet sich alternativ auch ein Lack auf Wasserbasis.

Die Leisten 3 sind in gleicher Weise wie die Platte 1 aus Zuschnitten 22, 18 (Fig. 4) aufgebaut, nur dass hier die Zwischenschicht 16 weggelassen ist. Bei den beiden rechteckigen, dreiwelligen Zuschnitten 22 verlaufen die Wellen 23 längs, beim einwelligen, dünnen Hüllzuschnitt 18 guer. Die umgefalteten Lappen 21 des Zuschnittes 18 bedecken hier die ganze Oberseite der Leiste 3. Die Oberfläche der Leisten 3 ist in gleicher Weise mit Leim imprägniert.

Fig. 5 zeigt einen Zuschnitt 28 für einen Fuss 2. Er ist zweiwellig und rechteckig und hat am einen Ende einen Trennschnitt 29 zum Abtrennen eines Abschnittes 30 sowie acht Faltlinien 32. Die Wellen 33 verlaufen guer zur Längserstreckung des Zuschnitts 28. In der Mitte des

Abschnittes 30 und des angrenzenden Teilstücks sind Einschnitte 31 bis zur halben Breite des Zuschnittes 28 vorhanden.

Fig. 6 zeigt eine Stirnansicht des gefalteten Fusses. Das letzte Teilstück, und der eingesteckte Abschnitt 30 dienen als Diagonalversteifung. Die Wände des Fusses 2 sind ringsherum zweischichtig verleimt. Auch die Füsse 2 werden mit Leim imprägniert.

Die beschriebene Palette ist robust und wasserfest und kann mit den bestehenden Normabmessungen, z.B. als Euro-Palette mit den Massen 120 cm &khgr; 80 cm oder 60 cm &khgr; 80 cm gebaut werden. Die Palette ist sortenrein und besteht ausschliesslich aus Papier und Leim. Dadurch kann sie problemlos wiederverwertet und rezykliert werden. Die Palette ist mit ca. 12 kg Gewicht (bei 120 &khgr; 80 cm) sehr viel leichter als entsprechende Holzpaletten, die etwa 25 kg wiegen. Dadurch wird die Handhabung leerer Paletten beträchtlich vereinfacht. Wegen ihrer Robustheit kann die Palette als Mehrweg-Palette verwendet werden.

Für spezielle Anwendungen kann die Platte 1 auch z.B. sechseckig ausgebildet werden.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 bis 9 sind analoge Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen, so dass sich eine detaillierte Beschreibung dieser Teile erübrigt. Die Ausführungsform nach Fig. 7 bis 9 unterscheidet sich von jener nach Fig. 1 bis 6 im Aufbau der Platte 1, der Füsse 2 und der Leisten 3.

Die Platte 1 hat nach Fig. 7 einen mittig angeordneten Zuschnitt 51 aus Festkarton und beidseitig davon je insgesamt drei abwechselnd übereinander geschichtete, einwellige Zuschnitte 15, 16. Die Hülle ist aus zwei inneren, je die Hälfte der Ober- und Unterseite sowie die schmalen Stirnflächen bedeckenden, rechteckigen Zuschnitten 52 aus Festkarton sowie einem äusseren, rechteckigen Zuschnitt 53 aus einwelligem Wellkarton gebildet, der auf der Oberseite 4 durchgehend ist, die langen Stirnflächen umhüllt, und dessen Schmalränder auf der Unterseite mittig aneinanderstossen.

Diese Ausbildung der Platte 1 hat gegenüber jener gemäss Fig. 1 und 3 die Vorteile, dass sie wegen der Festkartonschichten stossfester gegen seitliche Stösse sowie durchschlagfester gegen spitze Gegenstände ist. Die rechteckigen Zuschnitte 52, 53 haben nur parallele Faltlinien und sind einfacher herstellbar.

Der Fuss nach Fig. 8 unterscheidet sich gegenüber jenem nach Fig. 6 dadurch, dass der Zuschnitt 28 nur auf einer Schmalseite überlappt, und dass er zusätzlich einen Zuschnitt 56 aus Festkarton enthält, der ebenfalls die Stossfestigkeit erhöht. Versuch haben gezeigt, dass der Zuschnitt 28 einfach in der in Fig. 8 dargestellten Form unverleimt in den verleimten Hüllzuschnitt 56 gesteckt werden kann. Die Verleimung des Fusses 2 mit der Platte 1 und der Leiste 3 verleiht ihm eine hinreichende Stabilität.

Die Leiste 3 nach Fig. 9 unterscheidet sich von jener nach Fig. 1 und 4 dadurch, dass sie ähnlich aufgebaut ist wie die Platte 1 nach Fig. 7, nur dass alle Wellkartonschichten längsgerichtete Wellen haben. Es ist ebenfalls ein mittlerer Zuschnitt 60 aus Festkarton sowie ein innerer Hüllzuschnitt 61 aus Festkarton vorhanden. Dieser umhüllt die schmalen Stirnflächen. Der äussere Hüllzuschnitt 62 aus einwelligem Wellkarton ist auf der Oberseite ganzflächig überlappt. Die Festkartonschichten 60, 61 erhöhen ebenfalls die Stossfestigkeit. Die Stirnenden des Hüllzuschnittes 62 werden beim Verleimen zweckmässig flachgequetscht, um die Wellen dieses Zuschnittes stirnseitig zu verschliessen. Der Querschnitt der Leiste 3 nach Fig. 9 ist trapezförmig. Dies hat den Vorteil, dass die Leiste 3 leichter durch die Rollen eines Palettenwagens überfahren werden kann.

Die Platte 1 nach Fig. 10 und 11 besteht aus einem Kern 70 aus zusammengeleimtem, einwelligem, einseitigem Wellkarton 71, dessen Wellen senkrecht zur Plattenebene, also zur Oberseite 4 und Unterseite 5, verlaufen, sowie einer Hülle 52, 53, die gleich aufgebaut ist wie die Hülle 52, 53 der Ausführungsform gemäss Fig. 7. Der Wellkarton 71 des Kerns 70 kann aus 100 % Altpapier bestehen. Er kann zusätzlich mit einem flammhemmendem und/oder mit einem wasserabstossenden Mittel imprägniert sein. Zweckmässig wird er zunächst als grosser Block hergestellt und anschliessend in Scheiben entsprechend der erforderlichen Kerndicke zersägt, z.B. mittels einer Bandsäge.

Es hat sich gezeigt, dass mit dem Plattenaufbau gemäss Fig. 10 und 11, in welchem der Kern 70 wie eine Wabenstruktur wirkt, eine sehr hohe Biegefestigkeit bei geringerem Gewicht als bei der Ausführungsform nach Fig. 7 erreicht werden kann. Ausserdem ist die Ausführungsform nach Fig. 10 und 11 noch kostengünstiger herstellbar.

Der Kernaufbau gemäss Fig. 10 und 11 eignet sich auch als Einsatz für die Füsse 2, indem bei der Ausführungsform nach Fig. 8 der Zuschnitt 28 ersetzt wird durch einen Kern entsprechend dem Kern 70 in Fig. 10 und 11.

Die Ausführungsform nach Fig. 12 ist hauptsächlich für preiswerte Einweg-Paletten gedacht. Hier ist auf die Oberseite des

Kerns 70 lediglich ein Festkarton 75 und auf die Unterseite ein einwelliger Wellkarton 76 aufgeklebt. Die Stirnflächen des Kerns 70 sind nicht umhüllt.

Die Leisten 3 können entweder gleich ausgebildet sein wie bei der Ausführungsform nach Fig. 9, oder sie können ebenfalls den Wabenaufbau nach Fig. 10 haben. Vorzugsweise haben die Leisten 3 den trapezförmigen Querschnitt gemäss Fig. 9.

Der Karton-Sandwichaufbau nach Fig. 12 eignet sich auch für andere Anwendungszwecke, z.B. für stabile Karton-Kisten. Bei dieser Anwendung können die Hüllzuschnitte 75, 76 auch beide aus Wellkarton oder beide aus Festkarton bestehen. Diese Sandwichplatten mit einem Wabenkern haben bei geringem Gewicht eine hohe Festigkeit und Steifigkeit. Ausserdem bietet der Wabenkern 70 einen guten Schutz vor Schlägen, da er eine Knautschzone bildet.

Claims

Ansprüche

1. Palette aus Karton, bestehend aus:

einer Platte (1), die aus einem Plattenkern (15,16,51,70) aus Karton und einer die Oberseite (4) und die Unterseite (5) der Platte (1) bildenden Plattenhülle (7,52,53,75,76) aus Karton besteht,

mindestens vier auf die Unterseite (5) der Platte (1) aufgeleimte, quaderförmige Füsse (2), die Wellkarton (28) mit Wellen senkrecht zur Plattenebene enthalten, und - mindestens zwei auf die Unterseite von mindestens je zwei Füssen (2) aufgeleimte Leisten (3), die aus einem Leistenkern (22,60) aus Karton und einer Leistenhülle (18,61,62) aus Karton bestehen.

2. Palette nach Anspruch 1, wobei der Plattenkern (70) aus Wellkartonschichten (71) zusammengesetzt ist, deren Wellen sämtliche senkrecht zur Plattenebene stehen.

3. Palette nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Platte (1) im Grundriss rechteckig ist und die Plattenhülle (52,53) aus einem die Oberseite, die Unterseite und zwei Stirnflächen des Plattenkerns (70) umhüllenden, inneren Festkartonzu-

schnitt (52) und einen die Oberseite (4) und die Unterseite (5) der Platte (1) bildenden, die andern beiden Stirnflächen des Plattenkerns (70) umhüllenden Wellkartonzuschnitt (53) besteht.

4. Palette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Oberseite (4) der Platte (1) durch einen auf den Kern (70) aufgeleimten Festkartonzuschnitt (75) und ihre Unterseite (5) durch einen auf den Kern (70) aufgeleimten Wellkartonzuschnitt (76) gebildet ist.

5. Palette nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Füsse (2) je aus einer um vertikale Kanten gefalteten Fusshülle (56) aus Festkarton und einem Kern aus Wellkarton (28) bestehen, dessen Wellen senkrecht zur Plattenebene verlaufen, und der direkt mit der Platte (1) und den Leisten (3) verleimt ist.

6. Palette nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei zumindest der Plattenkern (15,16,51,70) mit einem flammhemmenden und/oder einem wasserabstossenden Mittel imprägniert ist.

7. Palette nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Leisten (3) einen trapezförmigen Querschnitt haben.

8. Palette nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Leistenkern aus Wellkarton zusammengesetzt ist, dessen Wellenlängsrichtung ausschliesslxch senkrecht zur Plattenebene verläuft.

9. Palette nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Platte (1), die Füsse (2) und die Leisten (3) wasserfest imprägniert sind, insbesondere mittels eines wasserfesten Leimes oder eines Lacks auf Wasserbasis.