DE9212480U1

DE9212480U1 - Spritzgießmaschine

Info

Publication number: DE9212480U1
Application number: DE9212480U
Authority: DE
Original assignee: Engel Maschinenbau GmbH
Current assignee: Engel Maschinenbau GmbH
Priority date: 1991-09-19
Filing date: 1992-09-16
Publication date: 1992-11-19
Anticipated expiration: 2002-09-17
Also published as: AT402811B; ATA188491A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Spritzgießmaschine mit einem Maschinenrahmen, einer feststehenden und einer beweglichen Formaufspannplatte, sowie einer Zylinderplatte, die einen hydraulischen, hydraulisch-mechanischen oder elektromechanischen Schließmechanismus trägt, wobei die Zylinderplatte an der die bewegliche Formaufspannplatte abgestützt ist und die feststehende Formaufspannplatte ohne Holme ausschließlich über den Maschinenrahmen verbunden sind, so daß die während des Schließens auftretende Schließkraft und die während des Einspritzens auftretende Auftreibkraft zwischen der Zylinderplatte und der Formaufspannplatte nur über den Maschinenrahmen abgeleitet werden.

Eine derartige Spritzgießmaschine ist aus der EU-Bl-O 311 133 bekannt. Es hat sich überraschender Weise erwiesen, daß eine gute Formparallelität auch dann erreicht werden kann, wenn nur eine Formaufspannplatate mittels eines horizontalen Gelenkes an der Schließeinheit gelagert ist und zwar wenn sich dieses während des Spritzvorganges mindestens in etwa in der Maschinenmitte befindet. Werden Formen mit sehr stark variierender Formhöhe eingesetzt, kann die Position der Formtrennebene und somit die Position des Gelenkes in bezug auf die Maschinenmitte stark variieren, wodurch die Plattenparallelität in Frage gestellt ist.

Aus der DE-PS 20 48 258 ist eine Formenschließeinheit einer anderen Gattung, nämlich einer Blasformmaschine bekannt, die zwei gelenkig mit dem Maschinenrahmen verbundene bewegliche Formaufspannplatten aufweist. Eine Zylinderplatte sowie eine feststehende Formaufspannplaltte sind nicht vorhanden. Die Formtrennebene liegt immer in der Mitte der Maschine und ändert ihre Position nicht. Da beim Blasformverfahren üblicherweise mit einem wesentlich geringerem Einspritzdruck als beim

Spritzgießen gearbeitet wird, tritt das Problem der Verformung des Maschinenrahmens nicht auf. Durch den niederen Einspritzdruck und dadurch, daß sich die Formaufspannplatten immer in der Mitte der Maschine befinden, ist eine Schrägstellung der Formträgerplatten relativ zur Vertikalen ausgeschlossen.

Aufgabe der Erfindung ist es, bei Spritzgießmaschinen mit einer Zylinderplatte und einer feststehenden Formaufspannplatte eine gute Führung der Formaufspannplatten und eine absolute Parallelität der beiden Formhälften auch bei sehr hohen Formauftreibkräften und trotz Verformung des Maschinenrahmens, was bei holmlosen Spritzgießmaschinen unvermeidlich ist, zu erzielen.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die feststehende Formaufspannplatte direkt um eine horizontale Achse kippbar am Maschinenrahmen gelagert und die bewegbare Formaufspannplatte um eine im Abstand zu ihr befindliche horizontale Achse schwenkbar ist.

Da bei der holmlosen Maschine die Sicherung der beweglichen Formaufspannplatte gegen Verdrehen um die Längsachse der Maschine durch die Holme wegfällt, ist es eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine andere Art der Verdrehsicherung zu schaffen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht daher vor, daß eine Führung zwischen den beiden Formaufspannplatten oder der beweglichen Formaufspannplatte und dem Maschinenrahmen vorgesehen ist, die eine Führungsschiene umfaßt, auf der die bewegbare Formaufspannplatte mit einem Gleitschuh gegen Abheben gesichert, geführt ist.

Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen beschrieben.

Die Fig. 1 bis 3 zeigen jeweils eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Spritzgießmaschine, wobei verschiedene Ausführungsbeispiele der Führung gezeigt sind und die Fig. 4 zeigt einen Vertikalschnitt durch die bewegliche Formaufspannplatte im Bereich des Gleitschuhes.

Ein wesentlicher Teil der Spritzgießmaschine ist der Maschinenrahmen 1, der feststehend die Formaufspannplatte 2 und die Zylinderplatte 3 trägt. Das heißt, die feststehende Formaufspannplatte 2 und die Zylinderplatte 3 sind am Maschinenrahmen 1 auf Gelenken um horizontale Achsen 5 drehbar gelagert. Der Maschinenrahmen 1 ist zusammen mit den Formaufspannplatten 2, 8 und der Zylinderplatte 3 vorteilhaft aus Sphäroguß gegossen.

Die feststehende Formaufspannplatte 2 und die bewegliche Formaufspannplatte 8 tragen das Spritzwerkzeug 4.

An der feststehenden Formaufspannplatte 2 ist das Spritzaggregat mit dem Zuführtrichter gelagert. Das Spritzaggregat und der Zuführtrichter sind jedoch in den Figuren der Zeichnungen nicht gezeigt. Sie bilden nicht Gegenstand der Erfindung und sind nach dem Stand der Technik gefertigt.

Die Zylinderplatte 3 trägt eine Kolben-Zylindereinheit 7, die ihrerseits die bewegliche Formaufspannplatte 8 trägt und die den Zuhaltemechanismus bildet.

Mittels der Kolben-Zylindereinheit 7 wird die bewegliche Formaufspannplatte 8 während des Spritzvorganges gegen die Werkzeughälfte 4¹ der feststehenden Formaufspannplatte 2 gehalten.

Bei einer Schließeinheit, bei der die Schließkraft holmlos ausschließlich über den Rahmen 1 übertragen wird, könnte es zu einem Aufklaffen im oberen Werkzeugbereich kommen.

Erfindungsgemäß ist daher beim Zylinder der Kolben-Zylindereinheit 7 ein Gelenk vorgesehen, das eine horizontale Achse 5 bildet. Die feststehende Formaufspannplatte 2 ist ebenfalls mittels eines Gelenkes am Maschinenrahmen 1 um eine horizontale Achse 5 kippbar gelagert. Durch die Kippfähigkeit der Stirnplatte 3 und der Formaufspannplatten 2, 8 ist sichergestellt, daß sich die bewegliche Formaufspannplatte 8 bei hoher Schließkraft parallel an die feststehende Formaufspannplatte 2 anlegen kann.

Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 1 ist eine Führungsschiene 6 direkt an der feststehenden Formaufspannplatte 2 mittels Schrauben 9 befestigt.

Die Führungsschiene 6 macht daher eine Kippbewegung der feststehenden Formaufspannplatte 2 mit.

In den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 2 und 3 lagert die Führungsschiene 6 auf dem Maschinenrahmen 1. Die bewegbare Formaufspannplatte 8 ist mit einem Gleitschuh 10 ausgerüstet, der die Führungsschiene 6 formschlüssig umfaßt und auf dieser gegen ein Abheben in vertikaler Richtung gesichert geführt ist.

Wirkt keine nach oben gerichtete Komponente des Schließmechanismus auf die bewegbare Formaufspannplatte 8, ruht die Formaufspannplatte 8 auf dem Gleitschuh und ist somit über den Gleitschuh 10 unmittelbar auf der Führungsschiene 6 geführt. Beim Auftreten einer starken nach oben gerichteten Kraft, wird die bewegbare Formaufspannplatte 8 über einen kurzen Weg nach oben gegen den Druck der Tellerfeder 11 angehoben, sodaß sich ein Spalt zwischen der Formaufspannplatte 8 und dem Gleitschuh 10 bildet.

Durch die Führung der beweglichen Formaufspannplatte auf der Führungsschiene 6 ist sichergestellt, daß die Formaufspannplatten 2, 8 und die Werkzeughälften 4' parallel zueinander bleiben, auch dann, wenn der Maschinenrahmen 1 durch extrem hohe Formauftreibkräfte geringfügig verformt wird.

Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 ist die Führungsschiene 6 am Maschinenrahmen 1 gelagert, vorzugsweise mit diesem verschraubt. Die bewegliche Formaufspannplatte 8 ist wiederum mit einem Gleitschuh 10 versehen. Der Gleitschuh 10 ist jedoch über Federn 11 mit der beweglichen Formaufspannplatte 8 verbunden, sodaß die bewegliche Formaufspannplatte 8 zwar auf der Führungsschiene 6 geführt ist, jedoch auf dieser kippen kann, um sich der Lage der feststehenden Formaufspannplatte 2 anzupassen.

Im Ausführungsbeispiel erfolgt wie aus der Fig. 4 ersichtlich die Befestigung des Gleitschuhes 10 an der beweglichen Formaufspannplatte 8 mittels eines Bolzens 12, der eine Hülse mit Flansch 13 trägt, an der sich die Federn 11 abstützen.

Es sind in Längsrichtung der Führungsschiene 6 zwei Federn bzw. Federpakete 11 angeordnet, um eine gute Führung der beweglichen Formaufspannplatte 8 zu erzielen. Selbstverständlich kann je eine Führungsschiene 6 an der Bedienungsseite und an der Rückseite der Spritzgießmaschine bzw. des Maschinenrahmens 1 vorgesehen sein.

Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 3 ist die Führungsschiene 6 mittels Federn bzw. Federpaketen 11 am Maschinenrahmen 1 gelagert, während der Gleitschuh 10 mit der beweglichen Formaufspannplatte 8 starr verbunden ist. Kommt es daher zu einem Kippen der beweglichen Formaufspannplatte 8, wird die Führungsschiene 6 mitgekippt, die sich in vertikaler Richtung relativ zum Maschinenrahmen 1 bewegen kann. Wiederum wird die exakte Anpassung der beweglichen Formaufspannplatte 8 an die feststehende Formaufspannplatte 2 unabhängig von einer eventuellen Verformung des Maschinenrahmens 1 erreicht.

Durch die erfindungsgemäße Ausführung der Spritzgießmaschine bleibt der Raum zwischen der Zylinderplatte 3 und der feststehenden Formaufspannplatte 2 frei, wodurch das Werkzeug 4 leicht zugänglich ist.

Selbstverständlich können bei der erfindungsgemäßen Spritzgießmaschine Entnahmegeräte und sonstige Peripheriegeräte vorgesehen sein.

Claims

Schutzansprüche :

1. Spritzgießmaschine mit einem Maschinenrahmen, einer feststehenden und einer beweglichen Formaufspannplatte, sowie einer Zylinderplatte, die einen hydraulischen, hydraulisch-mechanischen oder elektromechanischen Schließmechanismus trägt, wobei die Zylinderplatte an der die bewegliche Formaufspannplatte abgestützt ist und die feststehende Formaufspannplatte ohne Holme ausschließlich über den Maschinenrahmen verbunden sind, so daß die während des Schließens auftretende Schließkraft und die während des Einspritzens auftretende Auftreibkraft zwischen der Zylinderplatte und der Formaufspannplatte nur über den Maschinenrahmen abgeleitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die feststehende Formaufspannplatte (2) direkt um eine horizontale Achse (5) kippbar am Maschinenrahmen (1) gelagert und die bewegbare Formaufspannplatte (8) um eine im Abstand zu ihr befindliche horizontale Achse (5) schwenkbar ist.

2. Spritzgießmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderplatte (3) um eine horizontale Achse (5) am Maschinenrahmen (1) kippbar gelagert und die bewegbare Formaufspannplatte (8) um diese Achse (5) schwenkbar ist.

3. Spritzgießmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Führung zwischen den beiden Formaufspannplatten (2, 8) oder der beweglichen Formaufspannplatte (8) und dem Maschinenrahmen (1) vorgesehen ist, die eine Führungsschiene (6) umfaßt, auf der die bewegbare Formaufspannplatte (2) mit einem Gleitschuh (10) gegen Abheben gesichert, geführt ist.

4. Spritzgießmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (6) auf der feststehenden
Formaufspannplatte (2) gelagert ist.

5. Spritzgießmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (6) am Maschinenrahmen (1)
gelagert ist.

6. Spritzgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Führung mindestens eine Feder (11) vorgesehen ist, die ein elastisches Bewegen der beweglichen Formaufspannplatte (8) relativ zur Führungsschiene (6) erlaubt.

7. Spritzgießmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (11) zwischen dem Gleitschuh (10) und der beweglichen Formaufspannplatte (8) angeordnet ist.

8. Spritzgießmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (6) mittels einer oder mehrerer Federn (11) am Maschinenrahmen (1) angeordnet ist.

9. Spritzgießmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn (11) Tellerfedern sind.

10. Spritzgießmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder der Kolben-Zylindereinheit (7) über die Zylinderplatte (3) kippbar am Maschinenrahmen (1) gelagert ist.