DE9206317U1 - Orthopädische Ballenwinkel-Korrektur-Orthese - Google Patents
Orthopädische Ballenwinkel-Korrektur-OrtheseInfo
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Description
ERKODENT
27. April 1992 92-109/K-rz
ERKODENT Erich Kopp GmbH, Dentalfabrikation
Siemensstr. 3, D-7293 Pfalzgrafenweiler
ORTHOPÄDISCHE BALLENWINKEL-KORREKTUR-ORTHESE
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vermeidung oder Beseitigung eines Ballenwinkels.
Bei jugendlichen und erwachsenen Menschen aller Völker ist die Ausbildung eines Ballenwinkels im Bereich des Mittel- und
Vorfußes eine häufige Erscheinung. Diese Deformität, d. h. die Abspreizung des ersten Mittelfußstrahles und seine Ausbiegung
sowie die seitliche Abwinkelung der Großzehe, wird auch als Hallux valgus bezeichnet.
Abgesehen von primär pathologischen Einflüssen, wie z. B. chronischem Gelenkrheumatismus, führt eine vorhandene Sehnen-
und Bänderschwäche gegenüber unpassendem und zu engem Schuhwerk oft zu dieser Mißbildung des Ballenwinkels. Durch Druck und
Reibung des spitzen und engen modischen Schuhs am vorspringenden ersten Vorfußköpfchen entstehen Schmerzen und
weitere Nachteile, wie z. B. Schwächung des Abstoßens vom Erdboden bei der Schrittentwicklung usw. Im fortgeschrittenen
Stadium und bei entsprechenden Schmerzsensationen ist meist eine Operation unumgänglich.
Zur vorbeugenden Behandlung, aber auch zur postoperativen Nachsorge, sind verschiedene, äußerlich anzuwendende
Hilfsmittel bekannt geworden.
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Im Vordergrund steht die korrigierende Nachtschiene nach Schede und Thomsen. Diese besteht aus einem Längsbügel aus Kunststoff
oder Metall mit muldenartiger Ausformung für die Großzehe im Vorderteil und einem Einschnitt im hinteren Bereich für ein
Zugband, welches um den Mittelfuß geschlungen wird.
Beim Gebrauch wird die Schiene so auf den Fußrücken gelegt, daß der muldenförmig ausgebildete Schienenteil an der lateralen
Seite der Großzehe anliegt, während das Zugband in der Schienenmitte über den Ballenwinkel geführt, sodann um den
Mittelfuß gezogen und am hinteren Schienenteil wieder eingehängt wird. Diese Schiene kann nur nachts getragen werden.
Eine ähnliche Schiene ist die Hallux valgus-Orthese nach Weckemann. Hierbei verläuft ein Stahlbügel an der medialen
Seite des Fußes entlang. Sie kann in der Länge dem Fuß angepaßt werden. Der erste Mittelfußknochen wird von einem Formteil
umgriffen, während eine Schlaufe um die Großzehe gezogen und am Bügel eingehängt wird. Schließlich wird außen ein
längslaufendes Zugband am vorderen und hinteren Ende der Schiene eingehängt, die ganze Orthese sodann durch ein
Klettband um den Spann gehalten. Diese Schiene ist speziell für postoperative Zwecke gedacht und wird als Nachtschiene
getragen.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Notbehelfen in Form von Schutzkissen. Meist bestehen diese aus einer Schaumgummipolsterung,
in deren Mitte eine Grube dem Ballenwinkel Platz läßt. Auch sogenannte Zehenspreizer aus Schaumstoff, zwischen
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die Zehen gesteckt, fallen unter diese Gruppe der Augenblickshilfen. Diese können vorübergehend schmerzlindernd wirken,
haben jedoch letztendlich keine korrektive Wirkung, um einem Ballenwinkel vorzubeugen oder einen vorhandenen durch Korrektur
zurückzubilden oder in postoperativem Sinne einer einsteifenden Tendenz des Gelenkes zu begegnen bei gleichzeitiger Fixierung
der Operationsergebnisse.
Der Nachteil der Schiene nach Schede und Thomson bzw. Weckemann ist vor allem darin zu suchen, daß die Schienen nur sehr
umständlich und mühevoll angelegt werden können, infolge ihrer Bauart sehr stark auftragen und deshalb nur als Nachtschiene in
Frage kommen. Doch gerade auch bei Tage unter Belastung des Fußes sollte eine korrigierende Wirkung der Orthese vorhanden
sein. Denn nur bei andauerndem Einsatz und Tragen der Schiene kann ein Erfolg in Aussicht gestellt werden.
Da die übrigen genannten Hilfsmittel wie Zehenspreizer,
Ballenschalen (Schutzkissen) nur eine vorübergehende Augenblickshilfe darstellen und keine korrektive Wirkung besitzen,
können diese im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung unberücksichtigt bleiben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die geschilderten Mangel der beschriebenen Orthesen zu beheben und
die Vorteile einer auch vorbeugend einzusetzenden Korrekturorthese zur Vermeidung eines Ballenwinkels zu erreichen, die
darüber hinaus aber auch als stabilisierendes Mittel nach Operationen geeignet ist.
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Nach der Erfindung wird eine Ballenwinkel-Korrektur-Orthese in der Form einer Art Fingerlings für die Großzehe und unter
Aussparung des Ballenwinkels sowie einem ringförmigen Band aus dünnem elastischen Material vorfabriziert hergestellt.
Durch diese Erfindung ergeben sich gegenüber den bekannten Lösungen eine ganze Reihe von Vorteilen, wie z. B.:
Herstellung aus gummielastischem Kautschuk, vorzugsweise Latex und aus einer vorzugsweisen Stärke von 0,5 mm.
Durch die Elastizität des Materials und genauem automatischen Paßsitz wird das Großzehengrundgelenk in die ursprüngliche Lage
zurückgezogen.
Bei einer Wandstärke von 0,5 mm kann die Orthese fast unbemerkt im Schuh und selbstverständlich nachts getragen werden, da kein
störender Klettverschluß und kein Anziehen eines Strumpfes oder einer Socke erforderlich ist.
Die Orthese ist waschbar und hat ein sehr leichtes Gewicht. Auch kann die Orthese postoperativ zur Stabilisierung des
Fußgelenkes getragen werden.
Durch die individuell von Fall zu Fall verschiedene Aussparung des Ballenwinkels wird eine Entlastung desselben und damit
Schmerzvermeidung erzielt. Die Aussparung kann durch Ausschneiden mit einer Schere individuell angepaßt werden.
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Die Orthese läßt sich vorkonfektioniert, &zgr;. &Bgr;. durch Extrusionsblasen und Ausstanzen, preiswert herstellen. Im
allgemeinen genügen drei Größen für alle vorkommenden Fälle.
Es genügt, das fußseitige Halteband lediglich um den Vorfuß zu führen. Somit ist die Orthese klein und leicht sowie
kostensparend in der Herstellung. Die Orthese kann umgestülpt werden, so daß sie sich sowohl am rechten als auch am linken
Fuß einsetzen läßt, weshalb eine Ausführungsform genügt.
In Fig. 1 ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
abgebildet, wobei 1 den Fingerling für die Großzehe darstellt und 2 das ringförmige Band, um den Mittelfuß laufend, sowie 3
die Aussparung im Ballenbereich.
Die Ballenwinkel-Korrektur-Orthese kann auch alternativ aus einem anderen elastischen Material, wie z. B. Silikonkautschuk,
thermoplastischen Elastomeren oder einem elastischen Strickgewebe hergestellt werden.
Claims (5)
1. Orthopädische Ballenwinkel-Korrektur-Orthese, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe aus dünnem, gummielastischem
Material besteht in fingerlingartiger Form zur Aufnahme der Großzehe (1) sowie einer seitlichen Fortsetzung mit
Aussparung (3) für den Ballenwinkel und einem bandförmigen Halteteil für den Vorfuß (2).
2. Orthopädische Ballenwinkel-Korrektur-Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Orthese aus
gummielastischem Kautschuk, vorzugsweise Latex, besteht.
3. Orthopädische Ballenwinkel-Korrektur-Orthese nach Anspruch und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Orthese vorzugsweise
eine Stärke von 0,5 - 0,8 mm aufweist.
4. Orthopädische Ballenwinkel-Korrektur-Orthese nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Orthese aus
Silikonkautschuk oder anderem thermoplastischem Elastomer-Material oder aus elastischem Strickgewebe besteht.
5. Orthopädische Ballenwinkel-Korrektur-Orthese, nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Orthese in
hautähnlicher Farbe eingefärbt ist.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE9206317U1 true DE9206317U1 (de) | 1992-07-23 |
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ID=6879354
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9206317U Expired - Lifetime DE9206317U1 (de) | 1992-05-11 | 1992-05-11 | Orthopädische Ballenwinkel-Korrektur-Orthese |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9206317U1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2793406A1 (fr) * | 1999-05-10 | 2000-11-17 | Epitact M D Sa | Manchon de protection de l'hallux valgus et procede de fabrication d'un tel manchon |
WO2012171675A1 (de) * | 2011-06-15 | 2012-12-20 | Vitus Maria Huber | Orthopädische vorrichtung, insbesondere zur korrektur von zehenfehlstellungen |
US20130060181A1 (en) * | 2010-03-10 | 2013-03-07 | Millet Innovation | Orthopedic device for the mechanical treatment of hallux valgus |
EP2689754A1 (de) | 2012-07-26 | 2014-01-29 | Vitry Freres | Schutz- und Korrekturvorrichtung von Hallux Valgus |
-
1992
- 1992-05-11 DE DE9206317U patent/DE9206317U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2793406A1 (fr) * | 1999-05-10 | 2000-11-17 | Epitact M D Sa | Manchon de protection de l'hallux valgus et procede de fabrication d'un tel manchon |
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WO2012171675A1 (de) * | 2011-06-15 | 2012-12-20 | Vitus Maria Huber | Orthopädische vorrichtung, insbesondere zur korrektur von zehenfehlstellungen |
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