DE9204075U1 - Heftordner - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Heftordner mit einer Abheftmechanik, die über Nieten oder dergleichen an einem Deckelteil des Heftordners gehalten ist.

Die Deckelteile dieser Heftordner bestehen im allgemeinen aus einer kaschierten Pappe, während die hiermit fest verbundene Abheftmechanik durch ein metallisches Material gebildet wird. Damit stellt der Heftordner ein Mehrstoffsystem dar, das sich nicht für eine Kreislaufführung eignet, sondern stattdessen endgültig dem Müll zugeführt werden muß. Dies

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läuft den allgemeinen Bestrebungen der Müllvermeidung entgegen, während andererseits insbesondere die Lebensdauer der Abheftmechanik praktisch unbegrenzt ist, womit ein wertvoller mechanischer Bestandteil unwiederbringlich verloren ist.

Angesichts dieser Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Heftordner der eingangs genannten Art zur Verfugung zu stellen, der einerseits im Rahmen eines Einstoffsystems recycelfähig ist, so daß eine problemlose Entsorgung möglich ist, während andererseits eine Wiederverwertung des wertvollen mechanischen Teils durchführbar sein soll.

Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches angegebenen Merkmale, wobei hinsichtlich bevorzugter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Heftordners auf die Merkmale der Unteransprüche verwiesen wird.

Nach der Erfindung ist die Abheftmechanik entlang einer Materialschwächungslinie aus dem Deckelteil herauslösbar. Damit lassen sich mit einem Handgriff der Kartonteil einerseits von der metallischen Abheftmechanik andererseits problemlos trennen, womit gesonderte Einstoffsysteme gebildet werden, die sich einer problemlosen Entsortung oder Kreislaufführung bzw. einer Wiederverwertung zuführen lassen. Der Kartonteil kann der Verrottung oder Verbrennung zugeführt werden, oder auch als Altpapierbestandteil bei der Papier- bzw. Kartonherstellung eingesetzt werden. Durch Lösen der Nieten läßt sich die Abheftmechanik entweder als Altmetall verwerten oder aber erneut für die Heftordnerherstellung einsetzen.

Vorteilhafterweise wird die Schwächungslinie durch eine Perforation gebildet. Größe und Abstand der Perforationen lassen sich abstimmen, um einerseits eine hinreichende Festigkeit

zu gewährleisten und andererseits ein Herauslösen der Abheftmechanik aus dem Karton ohne große Kraftanstrengung zu ermöglichen. Andererseits kann diese Schwächungslinie auch durch eine Prägung gebildet sein, die damit eine Sollbruchlinie bildet. Als weitere alternative Ausgestaltung kann die Schwächungslinie auch in einer eingestanzten Querschnittsreduzierung bestehen. Auch hierdurch läßt sich das Verhältnis der Festigkeit, mit welcher die Abheftmechanik an dem Karton gehalten wird,, und der Kraft für das Herauslösen der Abheftmechanik abstimmen.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung umläuft die Schwächungslinie die gesamte Abheftmechanik. Das bedeutet, daß die gesamte mechanische Basisplatte, an welcher die Abheftmechanik montiert ist, mit dem entsprechenden Kartonteil herausgelöst wird. Andererseits ist es jedoch auch möglich, daß die Schwächungslinie lediglich die Nieten umläuft, mittels welcher die Abheftmechanik an dem Deckelteil des Heftordners gehalten ist. Damit verbleibt nach dem Herauslösen lediglich ein minimaler Kartonteil an der Mechanik haften.

Wenn, wie dies im allgemeinen der Fall ist, das Griffloch mit einer metallischen Ringverstärkung versehen ist, kann auch diese von einer Schwächungslinie umlaufen sein, um auch diesen Bereich von dem Kartonteil zu lösen und damit das Einstoffsystem aufrechtzuerhalten.

Schließlich sind viele Heftordner entlang ihrer Unterkante mit metallischen Randverstärkungsleisten versehen. Hierfür ist es zweckmäßig, auch diese über eine Schwächungslinie vom übrigen Kartonmaterial abzugrenzen, so daß ein Auslösen der Randverstärkungsleisten ohne weiteres möglich ist.

Weitere Vorteile, Einzelheiten und erfindungswesentliche Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung ver-

schiedener Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Heftordners, unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen. Dabei zeigt im einzelnen:

Figur 1 eine Darstellung der Innenseite eines aufgeklappten Heftordners einer ersten Ausführungsform der Erfindung in reduziertem Maßstab und

Figur 2 die Rückseite eines aufgeklappten Heftordners gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung, ebenfalls maßstabsreduziert.

Es soll zunächst anhand der Figur 1 eine erste Ausführungsform der Erfindung näher erläutert werden. Der in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 versehene Heftordner umfaßt einen vorderen Deckelteil 11, einen Rücken 12 sowie einen hinteren Deckelteil 13. Die Deckelteile 11, 12 und 13 sind materialeinheitlich gefertigt und stehen über vertikale Knicklinien 14 bzw. 15 miteinander in Verbindung. Sie bestehen im allgemeinen aus Karton bzw. einer kaschierten Pappe.

Der rückwärtige Deckelteil 13 trägt auf seiner Innenseite eine insgesamt mit der Bezugsziffer 16 versehene Abheftmechanik, die im wesentlichen aus einer Grundplatte 17 sowie einer hieran montierten Hebelmechanik mit aufschwenkbaren Bügeln 18. Die Abheftmechanik 16 ist an der Innenseite des rückwärtigen Deckelteils 13 über Nieten 19 gehalten, die die Grundplatte 17 der Abheftmechanik 16 sowie den rückwärtigen Deckelteil 13 durchgreifen. Bei der in Figur 1 wiedergegebenen Ausführungsform des Heftordners wird die Grundplatte 17 von einer Materialschwächungslinie 20 umlaufen, die durch eine gestrichelte Linie wiedergegeben ist. Die Materialschwächungslinie kann durch Perforationen, eine Prägung, eine eingestanzte Querschnittsreduzierung oder einer sonstigen Maßnahme bestehen, die die Festigkeit des Deckelteils 13 entlang dieser Linie wesentlich

herabsetzt. Damit läßt sich über eine relativ geringe Kraftanstrengung die Abheftmechanik 16 aus dem Deckelteil 13 herauslösen.

Um die vordere untere Kante der beiden Deckelteile 11 und 13, d. h., entlang der Unterkante wie auch des unteren Teils der Vorderkante, läuft eine metallische Randverstärkungsleiste 21. Aus Symmetriegründen wurde der vordere Deckelteil 11 in den Zeichnungen nicht vollständig wiedergegeben, wobei er jedoch im wesentlichen dem rückwärtigen Deckelteil 13 entspricht. Die Randverstärkungsleiste 21 umläuft auch die vordere untere Kante des vorderen Deckelteils 11. Gleiches gilt für die Materialschwächungslinie 22, die die Randverstärkungsleiste 21 des vorderen bzw. hinteren Deckelteils 11 bzw. 13 von den verbleibenden Deckelbereichen abgrenzt. Die Materialschwächungslinie 22 kann ebenso wie alle übrigen Schwächungslinien durch eine Perforation, eine Prägung, eine Stanzung oder dergleichen gebildet sein.

Im Rücken 12 des Heftordners 10 ist ein Griffloch 23 ausgebildet, welches durch eine Ringverstärkung 24 eingefaßt ist. Die Ringverstärkung 24 ist ebenfalls von einer Schwächungslinie 25 umgeben, so daß das Fremdmaterial, aus welchem die Ringverstärkung 24 besteht, leicht herauslösbar ist.

In geschlossener Stellung des Heftordners 10 liegen den Bügeln 18 der Abheftmechanik 16 Einrastnuten 26 gegenüber, die im vorderen Deckelteil 11 ausgebildet sind. Die Einrastnuten 26 sind ebenfalls von umlaufenden Verstärkungen 27 aus Kunststoff oder Metall eingefaßt. Auch die Einrastnuten 26 werden von Schwächungslinien 28 umlaufen, so daß sich die Verstärkung 27 herualösen lassen.

Nach dem Auslösen der Fremdmaterialien entlang der Schwächungslinien 20, 22, 25 und 28 bleibt von dem Heftordner 10 lediglich

das Kartonmaterial übrig, das als Einstoffsystem einer problemlosen Entsorgung bzw. Wiederverwertung zuführbar ist.

Eine weitere Ausführungsform des Heftordners ist in Figur 2 wiedergegeben. Da der Heftordner 10 im wesentlichen den gleichen Aufbau besitzt wie bei der oben beschriebenen ersten Ausführungsform, wird an dieser Stelle auf eine erneute detaillierte Beschreibung verzichtet. Im Unterschied zur erstgeschilderten Ausführungsform sind hier am rückwärtigen Deckelteil 13 die Nieten 19, die die Abheftmechanik an dem Deckelteil 13 halten, von Schwächungslinien 29 umlaufen. Nach dem Herauslösen der Abheftmechanik 16 verbleibt lediglich der innerhalb der Schwächungslinien 29 liegende Bereich des rückwärtigen Deckelteils 13 an der Abheftmechanik haften, womit ein größerer Materialbereich am rückwärtigen Deckelteil 13 verbleibt.

Es soll an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich angegeben werden, daß es sich bei der vorangehenden Beschreibung lediglich um eine solche beispielhaften Charakters handelt und daß verschiedne Abänderungen und Modifikationen möglich sind, ohne dabei den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

Claims (9)

Schutzansprüche:

1. Heftordner mit einer Abheftmechanik, die über Nieten oder dergleichen an einem Deckelteil des Heftordners gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abheftmechanik (16) entlang einer MaterMschwächungslinie (20) aus dem Deckelteil (13) des Heftordners (10) herauslösbar ist.

2. Heftordner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinie (20) durch eine Perforation gebildet wird.

3. Heftordner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinien (20) durch eine Prägung gebildet sind.

4. Heftodner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß

die Schwächungslinien (20) durch eine eingestanzte Querschnittsreduzierung gebildet sind.

5. Heftordner nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinie (20) die gesamte Abheftmechanik (16) umläuft.

6. Heftordner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinien (29) lediglich die Nieten (19) umlaufen, die die Abheftmechanik (16) am Deckelteil (13) des Heftordners (10) halten.

7. Heftordner nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß außerdem die Ringverstärkung (24) des Griffloches (13) im Rücken (12) des Heftordners (10) von einer Schwächungslinie (25) umlaufen ist.

8. Heftordner nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Randverstärkungsleisten (21) von einer Schwächungslinie (22) abgegrenzt sind.

9. Heftordner nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungen (27) der Einrastnuten (26) im vorderen Deckelteil (11) von Schwächungslinien (28) umlaufen sind.