DE3521294C2 - Verfahren zur Gewinnung von Carotin aus natürlichen Ölen und Fetten - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Carotin aus natürlichen Ölen und FettenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung
von Ölen und Fetten zur wirksamen Gewinnung von darin in
Spurenmengen enthaltenem Carotin.
Es ist bekannt, daß Carotin, welches einen Carotinoid-Koh
lenwasserstoff darstellt, als Provitamin A oder als eßba
rer Farbstoff eingesetzt werden kann. Man kann Carotin
durch Synthese oder auch durch Gewinnen der in natürli
chen Ölen und Fetten enthaltenen Spurenmengen gewinnen.
Nach dem herkömmlichen Verfahren zur Gewinnung von Caro
tin aus natürlichen Ölen und Fetten werden die Carotin
enthaltenden natürlichen Öle und Fette verseift, worauf
das unverseift bleibende Carotin mit einem Lösungsmittel
extrahiert wird, oder man kann die Carotin enthaltenden
natürlichen Öle und Fette einer Alkoholyse mit einem nie
drigmolekularen Alkohol zur Bildung von Fettsäureniedrig
alkylestern unterwerfen, die dann unter vermindertem
Druck abdestilliert werden, um in dieser Weise das Caro
tin in den Destillationsrückständen anzusammeln (siehe
z. B. US-A- 2 460 796).
Das eine Lösungsmittelextraktion umfassende erstere Ver
fahren zeigt einen schlechten Wirkungsgrad der Carotin
gewinnung, wobei eine große Lösungsmittelmenge erforder
lich ist, wenn das Carotin in hohen Ausbeuten gewonnen
werden soll. Dies führt zu hohen Produktionskosten. Wei
terhin ergeben die Öle und Fette nach der Gewinnung des
Carotins eine gefärbte Seife, die nicht ohne weiteres
einer nützlichen Weiterverwendung zugeführt werden kann.
Das letztere Verfahren, bei dem eine Destillation unter
vermindertem Druck durchgeführt wird, muß bei niedrigen
Temperaturen im Hochvakuum durchgeführt werden, um die
Zersetzung des Carotins zu verhindern. Dies bringt hohe
Vorrichtungskosten und Betriebskosten mit sich und führt
ebenfalls zu hohen Produktionskosten.
Die US-A-2 572 467 beschreibt die Konzentrierung und Gewinnung von
Carotinoid-Pigmenten aus Palmöl. Hierbei wird das Hydrolyse-und Alko
holyseprodukt von Palmöl in einem inerten organischen Lösungsmittel ge
löst und die resultierende Lösung abgekühlt, um mindestens den Haupt
teil des Fettmaterials auszufällen. Die ausgefällte Fraktion wird dann ab
getrennt und ein Carotinoid-Konzentrat gewonnen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Verfah
ren zur Behandlung von natürlichen Ölen und Fetten anzugeben, mit dem
es gelingt, die darin enthaltenen Carotinspurenmengen in hohen Ausbeu
ten und in konzentrierter Form mit geringen Kosten zu gewinnen.
Es hat sich nunmehr als Ergebnis intensiver Untersuchungen der Verfah
ren zur effizienten Gewinnung von Carotin aus natürlichen Ölen und Fet
ten mit hohen Ausbeuten und in hohen Konzentrationen gezeigt, daß die
oben angesprochene Aufgabe dadurch gelöst werden kann, daß man die
Carotin enthaltenden natürlichen Öle und Fette einer Alkoholyse mit ei
nem niedrigmolekularen Monoalkohol unterwirft, die Carotin enthaltende
und im wesentlichen aus Fettsäureniedrigalkylestern bestehende Ölpha
se sammelt, die Ölphase zur Abscheidung des Carotins mit einem hydro
philen Lösungsmittel und Wasser vermischt und das in dieser Weise abge
trennte Carotin gewinnt.
Gegenstand der Erfindung ist daher das Verfahren gemäß Hauptan
spruch. Die Unteransprüche betreffen besonders bevorzugte Ausfüh
rungsformen dieses Erfindungsgegenstandes.
Erfindungsgemäß werden carotinhaltige natürliche Öle und Fette mit ei
nem niedrigmolekularen Monoalkohol einer Alkoholyse unterworfen, bei
der eine Ölphase gebildet wird, die Carotin enthält und im wesentlichen
aus Fettsäureniedrigalkylestern besteht. Diese Ölphase wird mit einem
hydrophilen Lösungsmittel und Wasser versetzt. In dieser Weise wird die
Löslichkeit des hydrophoben Carotins und der Fettsäureniedrigalkylester
in dem hydrophilen Lösungsmittel vermindert. Dies hat zur Folge, daß sich
die Lösung in zwei Schichten trennt, nämlich eine, die Caro
tin und eine geringe Menge der Fettsäureniedrigalkylester
enthält, und eine weitere Schicht, die die größere Menge
der Fettsäureniedrigalkylester, das hydrophile Lösungs
mittel und Wasser umfaßt. Die Carotin in hohen Konzen
trationen enthaltende Schicht wird dann gewonnen. Wenn
man die Carotinschicht bei 30 bis 70°C gewinnt und dann
die verbleibende Schicht des hydrophilen Lösungsmittels
auf 10 bis 30°C abkühlt, kann man die Fettsäureniedrig
alkylester abtrennen und gewinnen. In gleicher Weise
wird das hydrophile Lösungsmittel zurückgewonnen, wel
ches dann erneut dem Prozeß zugeführt wird.
Die gesammelte Carotinschicht kann vorzugsweise mit einem
Styrol-Divinylbenzol-Copolymer in Kontakt gebracht werden,
um Carotin und die restlichen in der Carotinschicht vor
handenen Ester an dem Copolymerharz zu binden. Anschlie
ßend wird das Copolymerharz mit einem niedrigmolekularen
Monoalkohol, wie Methanol oder Ethanol, in Kontakt ge
bracht, um die auf dem Harz vorhandenen Ester in dem
niedrigmolekularen Monoalkohol zu lösen, wobei das Caro
tin an dem Harz adsorbiert verbleibt. Nach der Elution
der Ester mit dem niedrigmolekularen Monoalkohol von dem
Harz wird das Harz mit einem hydrophoben Lösungsmittel
in Kontakt gebracht, um das auf dem Harz vorliegende Ca
rotin in dem Lösungsmittel zu lösen und mit dem Lösungs
mittel aus dem Harz zu eluieren. In dieser Weise erhält
man das eluierte Carotin in hochkonzentrierter Form.
Erfindungsgemäß ist es unter Anwendung einfacher Vorrich
tungen und Verfahrensweisen möglich, Carotin in konzen
trierter Form und in hohen Ausbeuten aus natürlichen Ölen
und Fetten, die Carotin in Spurenmengen enthalten, zu ge
winnen. Weiterhin ergibt das erfindungsgemäße Verfahren
als Nebenprodukt gereinigte, verfärbte Fettsäureniedrig
alkylester.
Die Erfindung sei im folgenden näher unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung erläutert. Die
einzige Figur zeigt anhand einer Kurvendarstel
lung die Beziehung zwischen der Säulentempera
tur bei der Elution der Ester mit Methanol und
der Carotinkonzentration für den Fall, daß ein
carotinhaltiger Fettsäureniedrigalkylester in
einer Säule mit einem Styrol-Divinylbenzol-Copo
lymerharz in Kontakt gebracht wird, um das Caro
tin aufzukonzentrieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren beginnt damit, die caro
tinhaltigen natürlichen Öle und Fette mit einem niedrig
molekularen Monoalkohol einer Alkoholyse zu unterziehen
und dann die Carotin enthaltende und im wesentlichen aus
Fettsäureniedrigalkylestern bestehende Ölphase zu gewin
nen. Genauer werden die carotinhaltigen natürlichen Öle
und Fette mit einem niedrigmolekularen Monoalkohol, wie
Methanol oder Ethanol, versetzt, wodurch die in den na
türlichen Ölen und Fetten vorliegenden Glyceride durch
die Alkoholyse in Glycerin und Niedrigalkylester höherer
Fettsäuren umgewandelt werden. Das in den Ölen und Fet
ten vorhandene Carotin verbleibt mit den nicht umgesetz
ten Glyceriden in der Alkylesterphase (Ölphase). Die Öl
phase wird durch Stehenlassen oder durch Zentrifugieren
von dem Glycerin abgetrennt. Die Auswahl der nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren zu behandelnden carotinhal
tigen natürlichen Öle und Fette ist nicht besonders be
grenzt. Man verwendet jedoch vorzugsweise Palmöl.
In dem nächsten Schritt wird die Carotin enthaltende und
im wesentlichen aus Fettsäureniedrigalkylestern bestehen
de Ölphase mit einem hydrophilen Lösungsmittel und Was
ser vermischt, um die Ausscheidung und Abtrennung des
Carotins zu bewirken. Die Carotin in hohen Konzentratio
nen enthaltende Schicht wird durch Stehenlassen und Zen
trifugieren abgetrennt.
Bezüglich der Methode und der Reihenfolge des Vermischens
der Ölphase mit dem hydrophilen Lösungsmittel und Wasser
bestehen keine Einschränkungen. Vorzugsweise löst man
die Ölphase in dem hydrophilen Lösungsmittel und gibt
dann das Wasser zu der gebildeten Lösung, um in dieser
Weise das Carotin abzutrennen.
Auch bezüglich der Art des einzusetzenden hydrophilen Lö
sungsmittels ergeben sich keine besonderen Einschränkun
gen. Bevorzugte Beispiele für Lösungsmittel dieser Art
sind Methanol, Ethanol, Isopropanol und Aceton. Man kann
diese Lösungsmittel einzeln oder in Kombination mitein
ander einsetzen. Das hydrophile Lösungsmittel wird
in der Weise zugesetzt werden, daß die Konzen
tration der Fettsäureniedrigalkylester 5 bis 20 Gew.-%,
bezogen auf das hydrophile Lösungsmittel, beträgt. Wenn
man Methanol oder Ethanol als hydrophiles Lösungsmittel
einsetzt, scheidet sich Carotin in der unteren Schicht
ab, während bei der Anwendung von Isopropanol oder Ace
ton als hydrophiles Lösungsmittel Carotin sich in der
oberen Schicht ansammelt.
Die Menge des Wassers beträgt 1 bis 20 Gew.-%,
bezogen auf das hydrophile Lösungsmittel. Man
kann diesen Schritt bei Temperaturen von 10 bis 70°C
durchführen. Die in dieser Weise abgetrennte Carotin
schicht enthält Carotin, eine gewisse Menge Fettsäure
niedrigalkylester und das hydrophile Lösungsmittel. Man
kann das Lösungsmittel mit Vorteil in üblicher Weise ab
destillieren, um in dieser Weise ein Carotinkonzentrat
zu erhalten. Die nach dem Abtrennen der Carotinschicht
verbleibende Schicht des hydrophilen Lösungsmittels ent
hält im wesentlichen Fettsäureniedrigalkylester und eine
geringe Menge Carotin. Nach der Abtrennung des hydrophi
len Lösungsmittels gewinnt man die verfärbten Fettsäure
niedrigalkylester. Durch eine einfache Reinigungsbehand
lung können sie in ein qualitativ hochwertiges Rohmate
rial für höhere Fettsäuren und oberflächenaktive Mittel
umgewandelt werden.
Wie oben bereits erwähnt, wird die Carotin enthaltende
und im wesentlichen aus Fettsäureniedrigalkylestern be
stehende Ölphase zur Abtrennung des Carotins mit einem
hydrophilen Lösungsmittel und Wasser vermischt. Dieser
Schritt kann vorzugsweise bei 30 bis 70°C durchgeführt
werden. Nachdem die Carotin in hohen Konzentrationen ent
haltende Schicht gesammelt worden ist, wird die verblie
bene hydrophile Lösungsmittelschicht erforderlichenfalls
mit dem gleichen hydrophilen Lösungsmittel ergänzt. Die
ser Schritt kann vorzugsweise bei 10 bis 30°C durchge
führt werden, um in dieser Weise die Abtrennung der nur
geringe Mengen Carotin enthaltenden Fettsäureniedrigal
kylester in wirksamer Weise zu bewirken. In dieser Wei
se gewinnt man die Fettsäureniedrigalkylester und
gleichzeitig das hydrophile Lösungsmittel und Wasser.
Es sollte ein großer Temperaturunterschied zwischen der
ersten Stufe, in der die Carotin in hohen Konzentratio
nen enthaltende Schicht gesammelt wird, und der zweiten
Stufe, in der die Fettsäureniedrigalkylester gesammelt
werden, eingehalten werden. In der Praxis beträgt die
bevorzugte Temperaturdifferenz 20 bis 40°C. Das hydro
phile Lösungsmittel und das Wasser, die man in dieser
Weise gewonnen hat, enthalten eine geringe Menge Fett
säureniedrigalkylester und Carotin. Das zurückgewonne
ne Lösungsmittel kann erneut ohne die Abtrennung der
darin enthaltenen Ester oder des Carotins als Lösungs
mittel zur Abtrennung des Carotins wiederverwendet wer
den.
Die in der oben beschriebenen Weise an Carotin angerei
cherte Schicht kann weiterhin entweder in der vorliegen
den Form oder nach der Abtrennung des noch darin vorhan
denen Wassers und hydrophilen Lösungsmittels mit einem
Styrol-Divinylbenzol-Copolymerharz in Kontakt gebracht
werden, um in dieser Weise das Carotin und die restli
chen Ester an dem Copolymerharz zu adsorbieren. Anschlie
ßend wird das Copolymerharz mit einem niedrigmolekularen
Monoalkohol in Kontakt gebracht, um die Ester in dem
niedrigmolekularen Monoalkohol zu lösen. Anschließend
bringt man das Copolymerharz mit einem hydrophoben Lö
sungsmittel in Kontakt, um das Carotin in dem Lösungs
mittel zu lösen. In dieser Weise wird die Konzentration
des Carotins weiter gesteigert.
Wenn Carotin und die Fettsäureniedrigalkylester mit dem
Styrol-Divinylbenzol-Copolymerharz in Kontakt gebracht
werden, werden Carotin und die Ester ohne weiteres an
dem Copolymerharz adsorbiert, da dieses eine hohe adsorp
tive Affinität für hydrophobe Substanzen aufweist. An
schließend wird das Copolymerharz mit einem niedrigmo
lekularen Monoalkohol in Kontakt gebracht, indem das Ca
rotin nur schlecht löslich ist, was zur Folge hat, daß
lediglich die Ester in dem niedrigmolekularen Monoalko
hol gelöst werden. Nach der Abtrennung der Ester bringt
man das Copolymerharz mit einem hydrophoben Lösungsmit
tel, wie Hexan, Chloroform oder Petrolether, in Kontakt,
in welchen Lösungsmitteln Carotin ohne weiteres löslich
ist. In dieser Weise wird lediglich Carotin in dem Lö
sungsmittel gelöst, so daß man eine Carotin in hohen
Konzentrationen enthaltende Lösung erhält.
Bezüglich der Form des Styrol-Divinylbenzol-Copolymer
harzes ergeben sich keine besonderen Einschränkungen,
wenngleich man das Harz vorzugsweise in Pulverform oder
in Granulatform verwendet.
Es bestehen auch keine besonderen Einschränkungen im Hin
blick auf die Methode, mit der man die Carotin in hohen
Konzentrationen enthaltende Schicht mit dem Styrol-Divi
nylbenzol-Copolymerharz in Kontakt bringt. Man kann dies
unter Anwendung einer Säule oder absatzweise bewirken.
Die Säulenmethode ist im Hinblick auf die wirksame Ad
sorption des Carotins bevorzugt. Man kann die an Carotin
angereicherte Schicht in einer Menge von 0,2 bis 0,5 g/ml
des in die Säule eingeführten Harzes mit Vorteil durch
die Säule führen. Wenn die Beladung mehr als 0,5 g/ml
Harz beträgt, wird das Harz schnell gesättigt, was zur
Folge hat, daß das Carotin unadsorbiert durchlaufen kann.
Das Inkontaktbringen der an Carotin angereicherten
Schicht mit dem Styrol-Divinylbenzol-Copolymerharz kann
in wirksamerer Weise bewirkt werden, indem man die
Schicht zuvor mit einem niedrigmolekularen Monoalkohol
verdünnt, welcher für die später erwähnte Elution der
Ester eingesetzt wird.
Styrol-Divinylbenzol-Copolymerharze adsorbieren hydro
phobe Substanzen besser als hydrophile Substanzen. Auf
grund dieser charakteristischen Eigenschaft adsorbiert
dieses Harz Carotin, Ester und Alkohol in dieser Reihen
folge.
Das Copolymerharz, an das die carotinhaltige Schicht ad
sorbiert worden ist, wird dann mit einem niedrigmoleku
laren Monoalkohol, vorzugsweise einem niedrigmolekularen
C₁-C₄-Monoalkohol, in Kontakt gebracht, in dem Carotin
nicht löslich ist. In dieser Weise werden die in der an
Carotin angereicherten Schicht vorhandenen alkohollösli
chen Ester in dem Alkohol gelöst. Dabei verbleibt das
Carotin in adsorbierter Form an dem Harz. Vorzugsweise
verwendet man als niedrigmolekulare Monoalkohole Metha
nol oder Ethanol. Man kann die niedrigmolekularen Mono
alkohole einzeln oder in Kombination miteinander einset
zen. Zur Elution der Ester kann man den niedrigmolekula
ren Monoalkohol in einer Menge einsetzen, die dem 1- bis
5fachen des Harzvolumens entspricht.
Nach der Abtrennung der Ester wird das Copolymerharz mit
einem hydrophoben Lösungsmittel in Kontakt gebracht, in
dem Carotin sich ohne weiteres löst, was zur Folge hat,
daß das Carotin mit dem Lösungsmittel eluiert wird, wo
nach man das Eluat gewinnt.
Bezüglich der Art des hydrophoben Lösungsmittels, in dem
das Carotin ohne weiteres löslich ist, ergeben sich kei
ne besonderen Einschränkungen. Bevorzugte Beispiele für
Lösungsmittel dieser Art sind Hexan, Chloroform und Pe
trolether. Man kann diese Lösungsmittel einzeln oder in
Kombination miteinander einsetzen. Aus Gründen der Si
cherheit insbesondere dann, wenn das gewonnene Carotin
für Nahrungsmittelprodukte eingesetzt werden soll, bei
spielsweise als Nahrungsmittelfarbstoff, ist Hexan als
Lösungsmittel besonders bevorzugt.
Zur Elution des Carotins kann man das hydrophobe Lö
sungsmittel in einer Menge einsetzen, die dem 0,5- bis
2fachen des Harzvolumens entspricht. In dieser Weise
wird es möglich, das adsorbierte Carotin praktisch voll
ständig zu eluieren.
Wenn man die oben angesprochene Maßnahme in einer Säule
durchführt, kann man die Säulentemperatur bei 0 bis 80°C,
vorzugsweise 0 bis 20°C, halten, um die Adsorption der an
Carotin angereicherten Schicht und die Elution der Ester
mit dem niedrigmolekularen Monoalkohol zu begünstigen.
Bei diesen Temperaturen steigt die Adsorption des Caro
tins und damit das Konzentrationsverhältnis. Die Säulen
temperatur bei der Elution des Carotins mit dem hydro
phoben Lösungsmittel kann irgendeine Temperatur sein, die
unterhalb des Siedepunkts des hydrophoben Lösungsmittels
liegt. Das Harz, von dem das Carotin abgetrennt worden
ist, kann wiederholt verwendet werden, wenn man das auf
dem Harz verbliebene hydrophobe Lösungsmittel durch den
für die Elution der Ester verwendeten Alkohol ersetzt.
Das in dieser Weise von dem Harz abgetrennte und gewon
nene Carotin kann in Abhängigkeit von dem Anwendungs
zweck in der anfallenden Form ohne Abtrennung des hydro
phoben Lösungsmittels eingesetzt werden. Vorzugsweise
sollte das Lösungsmittel jedoch in üblicher Weise ab
destilliert werden.
Die von dem Harz eluierten Fettsäureniedrigalkylester
können ebenfalls einer Wiederverwendung zugeführt werden.
Wie oben bereits erwähnt, besteht das erfindungsgemäße
Verfahren darin, die carotinhaltigen natürlichen Öle
und Fette einer Alkoholyse mit einem niedrigmolekularen
Monoalkohol zu unterwerfen, die Carotin enthaltende und
im wesentlichen aus Fettsäureniedrigalkylestern beste
hende Ölphase zu gewinnen, die Ölphase zur Abtrennung
des Carotins mit einem hydrophilen Lösungsmittel und
Wasser zu vermischen und das in dieser Weise abgetrennte
Carotin zu gewinnen. In dieser Weise wird es möglich, in
einfacher Weise das in natürlichen Ölen und Fetten vor
handene Carotin aufzukonzentrieren und zu gewinnen, wel
ches bei der Anwendung der herkömmlichen Reinigungsver
fahren praktisch vollständig zersetzt und verworfen und
nicht einer wirksamen Weiterverwendung zugeführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren macht keine Hochtempera
turbehandlungen erforderlich und ergibt daher das Caro
tin in hohen Ausbeuten ohne Verluste durch die Zerset
zung des Carotins. Weiterhin ergeben sich als Nebenpro
dukt Fettsäureniedrigalkylester, von denen das Carotin
abgetrennt ist.
Die Carotin enthaltende und im wesentlichen aus Fettsäu
reniedrigalkylestern bestehende Ölphase wird bei 30 bis
70°C mit einem hydrophilen Lösungsmittel und Wasser ver
mischt, um in dieser Weise die an Carotin angereicherte
Schicht zu gewinnen. Die verbleibende hydrophile Lö
sungsmittelschicht wird auf 10 bis 30°C abgekühlt, um
eine Ausscheidung der Fettsäureniedrigalkylester zu be
wirken. Die Ester werden gewonnen, wobei gleichzeitig
das hydrophile Lösungsmittel zurückgewonnen und wieder
verwendet wird. Die Rückgewinnung des hydrophilen Lö
sungsmittels erfordert in diesem Fall lediglich die An
wendung einer geringen Wärmemenge im Vergleich zu der
destillativen Rückgewinnung des hydrophilen Lösungsmit
tels. Man kann das rückgewonnene Lösungsmittel wieder
holt zur Elution des Carotins verwenden, nachdem man die
Lösungsmittelverluste ausgeglichen und Wasser zugesetzt
hat (etwa 1/10 der Menge der Ölphase). In dieser Weise
läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren sehr ökonomisch,
insbesondere im Hinblick auf den Energieverbrauch, durch
führen.
Die Konzentration des Carotins läßt sich in starkem Maße
steigern, indem man die oben angesprochene, an Carotin
angereicherte Schicht mit einem Styrol-Divinylbenzol-Co
polymerharz in Kontakt bringt, welches das Carotin und
die verbliebenen Ester adsorbiert. Durch Eluieren des
Esters mit einem niedrigmolekularen Monoalkohol von dem
Harz und anschließendes Eluieren des Carotins mit einem
hydrophoben Lösungsmittel gewinnt man das eluierte Caro
tin.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung
der Erfindung.
Man unterwirft 30 g rohes Palmöl, welches 620 ppm Caro
tin enthält, durch Zugabe von 10 g Methanol und 0,24 g
Natriumhydroxid einer Veresterung unter Bildung der Me
thylester. Die gebildete Esterschicht wird gesammelt, mit
5 g Wasser gewaschen und anschließend in üblicher Weise
entwässert. Dann wird die Esterschicht in 210 g Methanol
gelöst, wonach man 8,5 g Wasser zu der Methanollösung zu
setzt und dann während 1 Stunde bei 20 °C stehenläßt. Man
gewinnt die untere Schicht, in der sich Carotin ausge
schieden hat und entfernt verbliebene Spurenmengen von
Methanol und Wasser. In dieser Weise erhält man 5,8 g
eines Konzentrats, welches 2720 ppm Carotin enthält (Ca
rotinkonzentration: 4,4fach, Carotingewinnung: 84,8%).
Nach der Abtrennung des Methanols und des Wassers von der
oberen Schicht erhält man 23,3 g eines verfärbten Esters,
der 97 ppm Carotin enthält.
Man vermischt das in der oben beschriebenen Weise erhal
tene Konzentrat (5,8 g), welches 2720 ppm Carotin ent
hält, mit 40 g Methanol und 1,5 g Wasser, wonach man die
Mischung stehenläßt. Nach der Abtrennung des Methanols
und des Wassers von der unteren Schicht erhält man 1,2 g
eines 1,1% Carotin enthaltenden Konzentrats.
Man behandelt 30 g rohes Palmöl, welches 583 ppm Carotin
enthält, in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise. Man
löst die erhaltene Esterschicht in 450 g Methanol, gibt
45 g Wasser zu der Methanollösung und läßt sie während
1 Stunde bei 60°C stehen. Man gewinnt die untere Schicht,
in der sich Carotin ausgeschieden hat, und entfernt rest
liche Spurenmengen von Methanol und Wasser. In dieser
Weise erhält man 5,5 g eines 2500 ppm Carotin enthalten
den Konzentrats (Carotinkonzentration: 4,3fach, Caro
tingewinnung: 78,6%).
Nach dem Abkühlen der oberen Schicht auf 20°C und dem
Stehenlassen scheiden sich 7 g eines verfärbten Esters
ab, der 150 ppm Carotin enthält. Nach der Gewinnung des
verfärbten Esters gewinnt man 447 g Methanol, 44 g Was
ser und 14,7 g Fettsäureniedrigalkylester, der 73 ppm
Carotin enthält, zurück. Die in dieser Weise erhaltene
Methanollösung kann wiederholt zur Elution des Carotins
eingesetzt werden.
Man behandelt 30 g rohes Palmöl, welches 518 ppm Carotin
enthält, in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise. Die
gebildete Esterschicht wird in 200 g Ethanol gelöst, wo
nach man die Lösung mit 54 g Wasser versetzt und während
1 Stunde bei 20°C stehenläßt. Die untere Schicht, in der
sich Carotin ausgeschieden hat, wird gewonnen und von
Spurenmengen von Ethanol und Wasser befreit. In dieser
Weise erhält man 8,0 g eines 1400 ppm Carotin enthalten
den Konzentrats (Carotinkonzentration: 2,7fach, Caro
tingewinnung: 72,1%).
Nach der Abtrennung des Wassers und des Ethanols von der
oberen Schicht erhält man 21,0 g eines 175 ppm Carotin
enthaltenden verfärbten Esters.
Man behandelt 30 g rohes Palmöl, welches 530 ppm Caro
tin enthält, in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise.
Man löst die gebildete Esterschicht in 200 g Isopropa
nol und versetzt die Lösung mit 147 g Wasser, wonach man
während einer Stunde bei 20°C stehenläßt. Man gewinnt die
obere Schicht, in der sich Carotin ausgeschieden hat, und
befreit sie von restlichen Spurenmengen von Isopropanol
und Wasser. In dieser Weise erhält man 16,8 g eines
866 ppm Carotin enthaltenden Konzentrats (Carotinkon
zentration: 1,6fach, Carotingewinnung: 90,9%).
Man behandelt 30 g rohes Palmöl, welches 600 ppm Carotin
enthält, in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise. Man
löst die gebildete Esterschicht in 200 g Aceton und ver
setzt die Lösung mit 45 g Wasser, wonach man während ei
ner Stunde bei 20°C stehenläßt. Man gewinnt die obere
Schicht, in der sich Carotin ausgeschieden hat, und be
freit sie von Spurenmengen von Aceton und Wasser. In
dieser Weise erhält man 14,8 g eines 990 ppm Carotin
enthaltenden Konzentrats (Carotinkonzentration: 1,7fach,
Carotingewinnung: 81,4%).
Man behandelt 30 g rohes Palmöl, welches 670 ppm Carotin
enthält, in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise. Man
versetzt die gebildete Esterschicht mit 220 g einer
4 Gew.-% Wasser enthaltenden Methanollösung. Nach dem
guten Durchmischen zentrifugiert man die Lösung bei 20°C.
Man gewinnt die untere Schicht und entwässert sie. Nach
dem Hindurchführen der Lösung durch eine mit 20 ml pul
verförmigen Styrol-Divinylbenzol-Copolymerharzes gefüll
ten Säule bei 20°C, führt man 100 ml Methanol mit einer
Raumgeschwindigkeit von 3,5 h-1 durch die Säule, um die
Ester zu eluieren und abzutrennen. Anschließend führt
man 30 ml Hexan durch die Lösung, um Carotin zu eluie
ren und abzutrennen. Nach der Abdestillation des Hexans
aus dem Eluat erhält man 0,12 g eines 13,2% Carotin ent
haltenden Konzentrats. (Carotinkonzentration: 197fach,
Carotingewinnung: 78,8%).
Man unterwirft 30 g rohes Palmöl, welches 620 ppm Carotin
enthält, einer Veresterung unter Bildung des Methylesters
durch Zugabe von 10 g Methanol und 0,24 g Natriumhydroxid.
Man gewinnt die gebildete Esterschicht und wäscht sie mit
5 g Wasser, wonach man den Ester in 100 ml Methanol löst.
Man führt die Lösung des Esters in Methanol durch eine
mit 100 ml pulverförmigen Styrol-Divinylbenzol-Copolymer
harzes gefüllte Säule bei 80°C in der Weise, daß das Ca
rotin, der Palmölmethylester und das nichtumgesetzte Palm
öl adsorbiert werden. Dann führt man 200 ml Methanol mit
einer Raumgeschwindigkeit von 2 h-1 durch die Säule, um
den Ester und das nichtumgesetzte Palmöl zu eluieren und
abzutrennen. Dann führt man 100 ml n-Hexan durch die Säu
le zur Elution und Abtrennung des Carotins. Nach dem Ab
destillieren des Hexans aus dem Eluat erhält man 0,35 g
eines 3,9% Carotin enthaltenden Konzentrats (Carotin
konzentration: 63fach, Carotingewinnung: 73%).
Die oben beschriebene Verfahrensweise wird bei unter
schiedlichen Säulentemperaturen bezüglich der Elution
der Ester mit Methanol durchgeführt. Die Ergebnisse sind
in der beigefügten Zeichnung zusammengefaßt, in der die
Konzentration des Carotins gegen die Säulentemperatur
aufgetragen ist.
Claims (9)
1. Verfahren zur Gewinnung von Carotin aus natürlichen Ölen und Fet
ten, bei dem man carotinhaltige natürliche Öle und Fette einer Alkoholyse
mit einem niedrigmolekularen Monoalkohol unterwirft, die Carotin ent
haltende und im wesentlichen aus Fettsäureniedrigalkylestern bestehen
de Ölphase von der gebildeten Glyzerinphase trennt und die Ölphase ge
winnt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ölphase mit einem hydro
philen Lösungsmittel, so daß die Konzentration der Fettsäureniedrigalkyl
ester 5 bis 20 Gew.-% bezogen auf das hydrophile Lösungsmittel, beträgt,
und Wasser in einer Menge von 1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das hydro
phile Lösungsmittel, vermischt, und nach Bildung einer Carotin und eine
geringe Menge der Fettsäureniedrigalkylester enthaltenden Schicht und
einer weiteren Schicht, welche die größere Menge der Fettsäureniedrigal
kylester, das hydrophile Lösungsmittel und Wasser enthält, die Carotin
enthaltende Schicht gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als hydrophiles Lö
sungsmittel ein einzelnes Lösungsmittel oder ein Lö
sungsmittelgemisch ausgewählt aus Methanol, Ethanol, Iso
propanol und Aceton einsetzt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß man die Caro
tin enthaltende und im wesentlichen aus Fettsäureniedrig
alkylestern bestehende Ölphase bei 10 bis 70°C mit dem
hydrophilen Lösungsmittel und Wasser vermischt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß man
anschließend an die Abtrennung der Carotin
schicht das hydrophile Lösungsmittel und Wasser
aus der verbliebenen hydrophilen Lösungsmittelschicht ent
fernt und die Fettsäureniedrigalkylester gewinnt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Carotin enthalten
de und im wesentlichen aus Fettsäureniedrigalkylestern
bestehende Ölphase zur Abscheidung des Carotins bei 30
bis 70°C mit dem hydrophilen Lösungsmittel und Wasser
vermischt, anschließend die Carotinschicht
abtrennt, die verbliebene hydrophile Lösungsmittelschicht
zur Abtrennung der Fettsäureniedrigalkylester von dem hy
drophilen Lösungsmittel und Wasser auf eine Temperatur von
10 bis 30°C abkühlt und die abgetrennten Ester gewinnt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß man
zur weiteren Aufkonzentrierung des Carotins die
gewonnene Carotinschicht mit einem Styrol-Divinylbenzol-
Copolymerharz in Kontakt bringt und Carotin und die rest
lichen Esther an dem Harz adsorbiert, die Ester von dem Harz mit
einem niedrigmolekularen Monoalkohol und anschließend das
Carotin von dem Harz mit einem hydrophoben Lösungsmittel
eluiert.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als niedrigmolekularen
Monoalkohol einen einzelnen Alkohol oder eine Alkoholmi
schung ausgewählt aus niedrigmolekularen C₁-C₄-Monoalko
holen einsetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 6,, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als hydrophobes Lö
sungsmittel ein einzelnes oder ein gemischtes Lösungs
mittel, ausgewählt aus Hexan, Chloroform und Petrol
ether, einsetzt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß man
die Adsorption der Carotinschicht und die Elution
Ester bei einer Temperatur von 0 bis 80°C durchführt.
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