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Filtervorrichtung zum Schönen von Getränken, insbesondere zum Entchloren
und Geruchlosmachen von Trinkwasser mit Aktivkohle
Trinkwasser enthält oft Geschmackstoffe,
insbesondere Spuren von Chlor und Chlorverbindungen, die den Gebrauch des Wassers
beeinträchtigen.
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Zur Entfernung solcher Geschmackstoffe verwendet man Filtervorrichtungen,
in denen das Trinkwasser langsam durch eine Schicht körniger Aktivkohle filtriert
wird. Diese gewöhnlich aus Metall und keramischen Stoffen bestehenden Filtervorrichtungen
werden mit Kohleschichten betrieben, die praktisch den gesamten Füllraum des Filterbehälters
ausmachen. Die erwähnten Filtervorrichtungen, die als Aufguß- oder Druckfilter ausgebildet
sein können, sind teuer in der Anschaffung sowie umständlich und kostspielig im
Gebrauch. Ihre Anwendung ist meist nur dort zweckvoll, wo es sich darum handelt,
größere Mengen Trinkwasser zu schönen.
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Die Filtervorrichtung gemäß Erfindung dient zum Schönen von kleineren
Mengen Getränken, insbesondere Trinkwasser, das zur Bereitung von Getränken, wie
z. B. Tee, Kaffee, Limonaden, Fruchtsäften od. dgl., im Haushalt oder für sonstige
Genußzwecke bestimmt ist. Die Filtervorrichtung besteht erfindungsgemäß aus einem
handlichen Gefäß, z. B. einem Becher, mit durchlässigem Boden und einem Inhalt bis
zu 21, und aus einer Filterfüllung von Aktivkohle, die höchstens 300/0 des Rauminhaltes
des Filtergefäßes einnimmt, so daß die Flüssigkeit erfindungsgemäß durch eine kleine
aus
nur 50 bis 100 ccm feinkörniger Aktivkohle bestehende Schicht filtriert wird, die
lediglich den unteren Teil des Durchlaufgefäß es ausfüllt.
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Als Filtergefäß dient vorteilhaft ein konisch geformter Filterbecher
von etwa 1 1 Inhalt, der für die meisten Anwendungsfälle ausreichen dürfte.
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Die Kohlefüllung kann fest z. B. zwischen zwei perforierten Flächen
in dem unteren Teil des Ge fäßes angeordnet sein. Sie kann aber auch die Form einer
Packung haben, die im ganzen durchlässig ist oder eine perforierte Boden- und Deckfläche
aufweist und die an der Innenwand dicht anliegend in das Filtergefäß eingelegt werden
kann. Im letzten Fall kann das Filtergefäß ohne Boden ausgehildet sein. Die Filterschicht
kann schließlich auch in Form einer unten z. B. durch Aufschrauben oder in anderer
Weise an dem Gefäß ansetzbaren Packung angebracht werden.
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Für die Schönungsleistung ist es wichtig, daß die Durchflußgeschwindigkeit
der Flüssigkeit durch die Kohleschicht dem einzelnen Fall angepaßt werden kann.
Erfindungsgemäß ist zu diesem Zweck noch ein Satz Papierfilterscheiben von unterschiedlicher
Porosität vorgesehen, die in beliebiger Zahl in das Filtergefäß eingelegt werden
können.
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Ist es zur Erzielung der angestrebten Wirkung erforderlich, beispielsweise
die DurchflußgescHwindigkeit herabzusetzen, so kann man dies durch Einlegen einer
oder mehrerer dieser Filterscheiben in einfacher Weise bewirken. In jedem Fall läßt
sich die Berührungsdauer zwischen Flüssigkeit und Kohleschicht durch die Porosität
bzw. Anzahl der für die Abgrenzung der Kohleschicht benutzten Papierfilterscheiben
feinregeln. Die Grobregelung der Filtergeschwindigkeit kann durch zweckmäßige Bemessung
der Größe und Anzahl der Löcher in den Begrenzungsflächen der Filterschicht erfolgen.
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Als Material für die Herstellung der Filterbecher kommen insbesondere
wasserundurchlässige Papierstoffe, Zellstoffe, Zellulosepreßmassen oder andere Kunststoffe
in Betracht.
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Wasserundurchlässiges, z. B. paraffiniertes Papier eignet sich vorzugsweise
für die Herstellung von Filterpackungen und solchen Filterbechern, die nach Erschöpfung
der Kohleschicht fortgeworfen werden.
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Handelt es sich z. B. um die Entchlorung von Trinkwasser mit 0,4
mg aktivem Chlor pro Liter, so verwendet man zweckmäßig einen Filterbecher von etwa
1 1 Inhalt mit einer Kohleschicht von etwa Iooccm, d. h. eine Filterlage, die nur
etwa Ion/, des Becherinhaltes ausmacht. Man kann in diesem Fall 1 bis 2 1 Wasser
in 5 Minuten chlorfrei filtrieren. Das Filter kann wiederholt benutzt werden, und
zwar lassen sich mindestens Iool Wasser entchloren, bevor die Kohlefüllung erneuert
werden muß.
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Die Filterschichten lassen sich leicht sterilisieren, indem man sie
in heißes Wasser einlegt oder heißes Wasser hindurchlaufen läßt. Erforderlichenfalls
kann die Spülung auch zusätzlich mit einer keimtötend wirkenden Flüssigkeit ausgeführt
werden.
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Die Aufbereitungswirkung, die mit der Filtervorrichtung gemäß Erfindung
bei der Entfärbung von Flüssigkeiten, z. B. der Behandlung von Huminstoffe enthaltenden
Wässern, oder bei der Geschmacksverbesserung, z. B. der Entdumpfung von Getränken,
erzielt wird, ist überraschend angesichts der Tatsache, daß die bisher üblichen
Aufgußfilter immer mit wesentlich höherem Kohleinhalt arbeiten. Dieser Fortschritt
wird durch die erfindungsgemäß eintretende Perkolationsgeschwindigkeit erreicht,
die sich dem jeweiligen Verwendungszweck ohne Verwendung zusätzlicher Regelorgane
anpaßt.
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Die Filtervorrichtung gemäß Erfindung ist in einer Anzahl beispielsweiser
Ausführungsformen in den Abb. I bis 6 wiedergegeben. In den Abb. I, 4 und 5 sind
Filterbecher mit fest eingelagerter Kohleschicht und in den Abb. 2, 3 und 6 Filterbecher
mit auswechselbarer Kohlepackung dargestellt.
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In den Abbildungen ist der Filterbecher stets mit I und die Filterschicht
mit 2 bezeichnet.
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Im Fall der Abb. I ist die Filterschicht in loser Lage zwischen zwei
Siebflächen 3 und 4 angeordnet, von denen die obere herausnehmbar ist, während die
untere fest oder ebenfalls herausnehmbar angeordnet sein kann. Die Siebflächen sind
auf der Innenseite noch mit je einer Lage 3a und 4a aus Filterpapier abgedeckt.
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Das in Abb 2 wiedergegebene Durchlaufgefäß besitzt einen festen Siebboden
5. Die Aktivkohle liegt bei dieser Ausführungsform in Gestalt einer durchlässigen
Packung, z. B. aus Filtertuch, auf dem Boden 5 auf. Die Packung kann allseitig durchlässig
sein, sie kann aber auch, wie dargestellt, nur oben und unten eine Begrenzung aus
Filtertuch od. dgl., gegebenenfalls in Verbindung mit gelochten äußeren Bodenflächen,
besitzen. Die Anordnung der Kohle in einer durchlässigen Packung hat den Vorteil
der einfacheren Handhabung. Die Packung kann fertig und in ihrem Inhalt auf eine
bestimmte Menge zu filtrierenden Wassers berechnet in den Handel gebracht werden.
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In Abb. 3 ist ein unten offenes Durchlaufgefäß vorgesehen, in das
eine ebenfalls oben und unten durchlässige Packung mit Aktivkohle eingesetzt ist.
Das Gefäß und die Packung sind in diesem Fall in ihrer Form so aufeinander abgestimmt,
daß die Packung von selbst im Gefäß gehalten wird. Die Vorrichtung ist bei dieser
Ausführungsform noch mit einem rund um das Gefäß laufenden Tragrad 6 versehen, mit
dem das Gefäß auf den Rand des Haushaltsbehälters, in den das Filtrat ablaufen soll,
aufgesetzt werden kann. An Stelle eines rundum laufenden Randes können auch ein
Auflagedreieck, Auflagestäbe od. dgl. außen an dem Gefäß angeordnet sein. Selbstverständlich
können auch die übrigen dargestellten Durchlaufgefäße mit einem Auflagerand oder
einer sonstigen Auflageeinrichtung versehen sein.
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Im Fall der Abb. 4 ist ein Gefäß dargestellt, dessen unterer Teil
gleichzeitig die oben und unten durchlässige Verpackung für die Aktivkohle bildet.
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Ein Kleinfilter dieser Ausbildung wird zweckmäßig aus einem nur zu
kurzzeitigem Gebrauch bestimmten Stoff, beispielsweise Pergamentpapier, wasserfest
gemachter Zellstoff- oder Zellulosepreßmasse od. dgl., hergestellt, so daß es, wenn
die Wirksamkeit der Kohle erschöpft ist, fortgeworfen werden kann.
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Ein ähnliches im unteren Teil etwas anders ausgebildetes Kleinfilter
zeigt Abb. 5. Das Gefäß ist bei dieser Ausführungsform stärker nach unten zu verjüngt.
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In Abb. 6 schließlich ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der
das Durchlaufgefäß die Form eines zylindrischen Bechers mit Handgriff 7 hat, dessen
Bodenfläche trichterartig in einen Aus auf stutzen 8 mündet. Die oben und unten
durchlässige Filterpatrone 2 besitzt bei dieser Ausführungsform einen Gewinderand
9, mit dem sie in den ein entsprechendes Innengewinde aufweisenden Auslaufstutzen
8 eingeschraubt werden kann.
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Außer den dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen sind
im Rahmen des Erfindungsgedankens naturgemäß noch die mannigfaltigsten Möglichkeiten
in bezug auf die Ausbildung des Durchlaufgefäßes und der Filterpackung und auf ihre
Anordnung zueinander gegeben.
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PATENTANSPROCHE: I. Filtervorrichtung zum Schönen von Getränken,
insbesondere zum Entchloren und Geruchlosmachen von Trinkwasser mittels Aktivkohle,
gekennzeichnet durch ein handliches Gefäß, z. B. einen Becher, mit durchlässigem
Boden und einem Inhalt bis zu 2 1 und durch eine Filterfüllung aus Aktivkohle, die
höchstens 300/0 des Rauminhaltes des Gefäßes einnimmt.