DE918388C - Verfahren zur Verhinderung von Syngenit-Ausscheidungen in Fabrikationsprozessen bei der Verarbeitung von Kalirohsalzen - Google Patents

Verfahren zur Verhinderung von Syngenit-Ausscheidungen in Fabrikationsprozessen bei der Verarbeitung von Kalirohsalzen

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DE918388C
DE918388C DEK15266A DEK0015266A DE918388C DE 918388 C DE918388 C DE 918388C DE K15266 A DEK15266 A DE K15266A DE K0015266 A DEK0015266 A DE K0015266A DE 918388 C DE918388 C DE 918388C
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Germany
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syngenite
excretion
preventing
manufacturing processes
potash salts
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Expired
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DEK15266A
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English (en)
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Dr-Ing Hans Autenrieth
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VERKAUFSGEMEINSCHAFT DEUTSCHER
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VERKAUFSGEMEINSCHAFT DEUTSCHER
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J2/00Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic
    • B01J2/30Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic using agents to prevent the granules sticking together; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic

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Description

  • Bei der Verarbeitung von Kalirohsalzen, die neben sulfathaltigen Komponenten auch Calciumsalze enthalten, oder allgemein bei Umsetzungsprozessen, die sich imExistenzbereich des Syngenits abspielen, treten häufig außerordentlich unangenehme und den Fabrikationsprozeß störende Ausscheidungen von Syngenit (K2 S 04 Ca S 04 H2 0) auf, der sich aus löslichen Kalisalzen im sulfathaltigen Medium durch Umsetzung mit Calciumionen leicht bildet. Die Ausscheidungen sind bei höheren Calciumkonzentrationen feinstkristallin.
  • Der auf diese Weise entstehende Syngenitschlamm stört die Nachverarbeitung der zu gewinnenden, meistens kalihaltigen Produkte sowie der anfallenden Laugen ungemein und verunreinigt zudem die zu gewinnenden Fabrikate. Bei niedrigeren Calcium- und 5 04-Konzentraüonen in den Laugen entstehen insbesondere bei niedrigeren Temperaturen sehr starke und außerordentlich harte Ansätze von grohkristallinem Syngenit in allen Rohrleitungen und Apparaten, mit denen die Lauge in Berührung kommt. Da die Ansätze durch Wasser nicht entfernt werden können, ist eine sehr umständliche, kostspielige und zeitraubende mechanische Entfernung notwendig. Bei unzugänglichen Apparateteilen, wie z. B. von Kondensatoren von Vakuumkühlanlagen u. a., sind die Ansätze besonders störend und vermindern insbesondere den Wärmeübergang und damit die Wirtschaftlichkeit und den Wirkungsgrad der gesamten Anlage unter Umständen entscheidend. Alle Versuche, Syngenit-Ausscheidungen zu vermeiden, sind bisher fehlgeschlagen. Infolge des sehr breiten Existenzbereiches des Syngenits führt beispielsweise auch eine Veränderung der Laugenzusammensetzung zwecks Umgehung des Existenzgebietes des Syngenits nicht zum Ziel.
  • Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß man durch geringe Zusätze bestimmter organischer Farbstoffe, und zwar insbesondere von Azofarbstoffen vom Typus Acilanrot S (Naphtholrot 5) (Nr. 2I2 der Schultzschen Farbstofftabellen, 7.Aufl.) und einiger Homologen dieses Farbstoffes, zu den zur Verarbeitung kommenden Lösungen sowohl die Keimbildungsgeschwindigkeit als auch die Kristallwachstumsgeschwindigkeit des Syngenits entscheidend verringern und die Ausscheidung des Syngenits in den für die Verarbeitungsverfahren in Frage kommenden Zeiträumen vollständig inhibieren kann. Es gelingt durch Zusatz von beispielsweise o,o5 g/l Acilanrot S zu einer Lösung, die 5fach an Syngenit übersättigt ist, die Ausscheidung in Ruhe vollkommen zu inhibieren, während bei sehr starkem Rühren erst nach 4 Stunden die ersten Syngenitkristalle auftreten. Bei 1 facher Syngenitübersättigung läßt sich durch einen Farbstoffzusatz von 0,2 gjl in Ruhe die Ausscheidung des Syngenits 24 Stunden und länger vollkommen verhindern, während bei starkem Rühren nach 2 Stunden die ersten Syngenitkristalle auftreten. Ohne die Farbstoffzusätze beginnt die Syngenitausseheidung sofort stark einzusetzen unter schnellem Absinken der Calciumwerte in der Lösung auf Sättigungskonzentration. Hervorzuheben ist weiterhin, daß bei Anwesenheit des Farbstoffs nicht nur die Keimbildungsgeschwindigkeit, also das Auftreten der ersten Syngenitkristalle, sehr stark herabgesetzt wird, sondern auch die Wachstumsgeschwindigkeit bereits gebildeter Keime, so daß also auch nach dem Einsetzen der Kristallisation oder bei Anwesenheit von Syngenitkeimen in der Lösung sich während der Betriebsvorgänge nur sehr geringe Syngenitmengen ausscheiden können.
  • Aus beiden Zeichnungen sind die Verhältnisse klar ersichtlich.
  • Es ist zwar schon bekannt, durch Zugabe geringer Mengen eines organischen Farbstoffes den Kristallhabitus und damit auch gewisse Eigenschaften von Produkten zu beeinflussen. So hat z. B. das Verfahren der schweizerischen Patentschrift 276 149 den Zweck, ein Ammoniumnitrat enthaltendes Pro dukt zu gewinnen, das die Eigenschaft aufweist, nicht oder nur wenig zusammenzubacken bzw. zu erhärten durch Zugabe kleinster Mengen eines organischen Farbstoffes. Demgegenüber wird durch die vorliegende Erfindung die Abscheidung von Syngenit aus den zur Verarbeitung kommenden Lösungen der Kalirohsalze durch Zugabe geringster Mengen der angeführten organischen Farbstoffe in den für die Verarbeitung in Frage kommenden Zeit räumen vollständig verhindert, so daß insbesondere die außerordentlich harten Ansätze von Syngenit in den Rohrleitungen und anderen Apparateteilen, wie Kondensatoren von Vakuumkühlanlagen, vermieden werden. Außerdem wird eine Verunreinigung der zu gewinnenden hochwertigen Kalisalze durch die sich sonst bildenden Syngenitschlämme verhindert.
  • PATENTANSPEtl7CHE: I. Verfahren zur Vermeidung von Syngenit-Ausscheidungen bei der Verarbeitung von Kalirohsalzen oder bei sonstigen Umsetzungsprozessen, bei denen Syngenit-Ausscheidungen auftreten, dadurch gekennzeichnet, daß man zu den zur Verarbeitung kommenden Lösungen organische Farbstoffe, insbesondere Azofarbstoffe vom Typus Acilanrot S (Naphtholrot S) oder seine Homologen (Nr.2I2 der Schultzschen Farbstofftabellen, 7. Aufl.) in geringen Mengen zusetzt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man je nach der zu erwartenden Syngenitübersättigung den Lösungen Farbstoffmengen zusetzt, die vorzugsweise zwischen 0,005 und 0,5 g/l liegen.
    Angezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 276 149.
DEK15266A 1952-08-23 1952-08-23 Verfahren zur Verhinderung von Syngenit-Ausscheidungen in Fabrikationsprozessen bei der Verarbeitung von Kalirohsalzen Expired DE918388C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH276149A (de) * 1947-01-06 1951-06-30 Ici Ltd Ammoniumnitrat enthaltendes Produkt, welches die Eigenschaft aufweist, nicht oder nur wenig zusammenzubacken bzw. zu erhärten, und Verfahren zu dessen Herstellung.

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH276149A (de) * 1947-01-06 1951-06-30 Ici Ltd Ammoniumnitrat enthaltendes Produkt, welches die Eigenschaft aufweist, nicht oder nur wenig zusammenzubacken bzw. zu erhärten, und Verfahren zu dessen Herstellung.

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