DE918192C - Daempfungsvorrichtung fuer Verschluesse fuer Feuerwaffen - Google Patents
Daempfungsvorrichtung fuer Verschluesse fuer FeuerwaffenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Dämpfungsvorrichtung
für das Verschlußstück von Feuerwaffen.
Das bei Geschützen, insbesondere großen Kalibers, verwendete Verschlußstück ist derart in dem
Verschlußring gelagert, daß es auf und ab bewegt werden kann. Bei niedriger Feuergeschwindigkeit
kann, dieses Versdhlußs'tück von Hand betätigt werden. Infolge der schnellen Entwicklung der
Feuerwaffen hat es sich aber als notwendig erwiesen, das Verschluß stück so schnell wie möglich
zu bewegen. Zum Heben des Verschlußstückes, damit ein Geschoß in den Laderaum des Rohrs eingeführt
werden kann, sind federnde Vorrichtungen vorgeschlagen worden, die dabei gestreckt werden.
Die Feder wird freigegeben,, wenn das Verschlußstück
gesenkt wird, uim- das Rohr zu verschließen.
Dabei .bewegt sich das Verschluß stück durch die
Federkraft nach unten. Seine Bewegung wird, durch,
zwei in dem Vetrschlußring befindliche Anschläge abgefangen. Bei großkalibrigen Geschützen, bei
denen das Verschlußstiück ein erhebliches Gewicht hat und das Verschließen so schnell wie möglich erfolgen
soll, ist eine große Federkraft erforderlich. Das große Gewicht des Verschlußs-tückes bewirkt
in Verbindung mit der großen Federkraft eine große Beanspruchung der Anschläge, die daher sehr
stabil sein müssen, um diesen Kräften zu widerstehen. Da es unerwünscht ist, daß Teile groß und
schwer werden, ist darin ein Nachteil der bekanntem Anordnung zu erblicken. Es sind aus; diesem
Grunde Versuche gemacht worden, die Beanspruchungen der Anschläge zu verringern. Zu diesem
Zweck sind die Anschläge nachgiebig gebaut worden. Das Ergebnis war jedoch entmutigend, da
das Verschluß stück, wenn es gegen die nachgiebigen
Anschläge trifft, zurückprallt und hinter dem Laderaum hin uod -her schwingt, so daß das darin befindliche
Geschoß nicht eher abgefeuert werden kann, bis diese schwingende Bewegung aufgehört hat.
Gemäß der Erfindung· werden die bisher bestehenden Nachteile durch eine Vorrichtung· beseitigt,
die soi beschaffen ist, daß die Geschwindigkeit
der Bewegung des Verschilußstückes, wetio es
sich der untersten, Stellung nähert, verringert wird.,
ίο so daß die Beanspruchungen der Anschläge so· gering
wie möglich werden.
Bine solche Vorrichtung ist gemäß der Erfindung
durch Mittel gekennzeichnet, welche die Bewegung des Versohlußstückes während, des letzten Teiles der
Schließbewegung bremsen.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar gibt
Fig. ι das Stück eines Geschützrohrs wieder, dessen Verschlußstück sich in Offenstellung befindet;
Fig. 2 zeigt denselben Teil geschlossen; Fig. 3 zeigt den geschlossenen, Verschluß nach
Fig. 2, wenn das Rohr zurücklaufen will; Fig. 4 zeigt einen Teil der Erfindung im vergrößerten
Maßstab.
In Fig. ι ist das Rohr mit 1 bezeichnet und am
Ende mit einem Verschlußribg 2 versehen, durch den ein vertikales Lochs feindurchgeht. Am unteren
Ende dieses- Loches 3 befinden sich zwei Anschlage
4, 5, die so angeordnet sind, daß sie sich gegenüberliegen und teilweise die untere Öffnung
des Loches 3 überdecken. In dem Lodh3 befindet
sich ein verschiebbares Verschluß stück 6, dessen Abwärtsbewegung durch die Anschläge 4, 5 begrenzt
ist. Das Verschluß stück 6 ist in dem Loch 3 geführt. Es hat ferner eine Ausnehmung 7, die zur
Aufnahme eines nicht dargestellten Schlagbolzens dient. Das Verschlußstück 6 ist mit d,em einem Endei
eines Hebels 8 verbunden, dessen anderes Ende um eine Spindel 9 drehbar ist, die in dem Versdhllußring
2 drehbar gelagert ist. Die Spindel 9 ragt durch, ein zylindrisches· Gehäuse 10 hindurch und
ist mit Längsnuteni 11 versehen. Sie weist ferner
einen nicht dargestelltem Verstelarm, auf. Io dem Gehäuse 10 ist eine Spiralfeder angeordnet, deren
eines Ende mit der Spindel 9 und deren anderes Ende mit der Wand des Gehäuses verbunden ist.
Diese Feder ist in der Zeichnung nicht dargestellt. Die Spindel ist ferner mit einem nicht gezeigten
Anschlag versehen, durch den ihre Lage gesichert wird, wenn das Versdhlußstück die Stellung nach,
Fig. ι hat. Außerdem, ist an den beiden: gegenüberliegenden
Wänden des Verschlußringes je ein eine vertikale Bohrung mit zwei Anschlagflächen aufweisender
Teil vorhanden. In der Zeichnung ist nur ein Teil 12 mit der zugehörigen Bohrung 13
dargestellt. Zwisahen je zwei Anschlagflächen liegt
eine Feder 14 bzw. 15. Jede Feder umschließt einen Stößel 16 bzw. 17 und ist mit ihrem einen Ende
fest mit dem, betreffenden Stößel verbünde«!. Die Bohrungen 13 sind, so in dem Verschluß ring angeordnet,
daß die oberen Enden der Stößel i6>, 17 mit
den Anschlagflächen am Versdhlußstück 6 zusammenarbeiten
und so die unteren Stößelenden mit den beiden Hebeln 18, 19' zusammenwirken, deren eines
Ende in der Wiege 20 der Waffe mittels Zapfen befestigt ist. Das andere Ende der Hebel 18, 19 ist
mit dem einen Ende der Kolbenstangen 21, 22 in Verbindung, deren Kolben in den Zylindern 23, 24
geführt sind, welche über Rohrleitungen 25 bis 29
mit einem Ölbehälter 30 und unter sich durch die Anschlußstücke 31, 32, 33 verbunden sind.
Die Fig. 4 zeigt im einzelnen die Konstruktion eines der Zylinder 23, 24, die beide gleichgebaut
sind. Aus dieser Figur ist ersiahtlich, daß das- obere Ende des Zylinders duroh einen Sahraaibstopfen 34
verschlossen ist, der in der Mitte eine Bohrung aufweist, durch die die Kolbenstange 22 hindurctiragt.
Ferner ist ein Dichtungsring 35 vorgesehen, der die Kolbenstange in, der Bohrung abdichtet. Ein weiterer
Dichtungsring 36 dichtet den Schraubstopfen 34 gegen die Innenwand, des Zylinders ab. Die
Kolbenstange 22 ist fest mit dem Kolben^ verbunden,
dessen Durchmesser etwa dem j enigem der Zylinderbohrung entspricht und unter dem eine
Schraubenfeder 38 liegt, die sich mit ihrem einen Ende gegen den Kolben 37 und mit ihrem anderen
Ende gegen den Zylinderboden legt. Ferner sind in der Innenwand des Zylinders zwei senkrechte
Nuten vorgesehen, die sich vorteilhaft diaimetrail go
gegenüberliegen. In der Zeichnung ist eine Nut
sichtbar, welche mit 39 bezeichnet ist. Durch die Wand des Zylinders geht eine Bohrung, in die ein
Rohranschluß 40 eingeschraubt ist, der einen Flansch hat und mittels der Überwurf mutter 41 mit
dem Rohr 25 verbunden ist. Ferner ist in dem Rohranschluß ein Rückschlagventil vorgesehen, das
einen Sitz 42, eine Kugel 43 und einen Stift 44 enthält.
Die beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt: Wenn das- Verschlußstück die in Fig. 1 gezeigte
Lage hat, danin befindet si ah das Rohr zusammen mit dem Verschlußring in Vorlaufstellung. Das
Verschlußstück ist in diese Stellung durch den nicht dargestellten Verstellarm. gebracht worden,
wodurch gleichzeitig die in, dem Federgehäuse 10 befindliche Feder gespannt worden ist. In dieser
Lage wird das Verschlußstück blockiert. Wird diese freigegeben;, dann bewegt sich das Verschlußstück
infolge seiner Schwere und der Wirkung1 der in dem Federgehäuse befindlichen! Feder mit großer
Kraft und Geschwindigkeit nach unten:. Ehe es gegen die Anschläge 4, 5 trifft, wird es, durch die
Stößel 16, 17 abgefangen, die, durch die Federn 14,
15 nach oben; aus ihrem Bohrungen 13 hervorstehen.
Die anderen Enden der Stößel 16, 17 liegen gegen die äußeren Enden der Hebel 18, 19, die solange
wie möglich durch die unter der Wirkung der in den Zylindern 23, 24 befindlichen Federn, nach oben
gedrückten Kolbenstangen 21,22 in ihrer Stellung iao
gehalten werden. In dieser Lage liegen die Kolben, die in den Zylindern sind, gegen den Stopfen 34.
Die Räume zwischen, dem Kolben und dem, Boden der Zylinder und zwischen dem Kolben und dem
Stopfen 34 sind mit öl gefüllt. Wenn das Verschlußstück durch dile Stößel 16, 17 abgefangen
wird, dann werden diese nach unten gedrückt, wo durch die Kolben in den Zylindern 23, 24 ebenfalls
nach unten geschoben werden. Da das ölkissen dar Abwärtsbewegung der Kolben einen erheblichem
Widerstand entgegensetzt, wird die Geschwindigkeit des Verschlußstückes erheblich vermindert,
weil nur ein bestimmtes ölvolumen aus dem unter den Kolben befindlichen Raum durch die Nuten,
entweichen kann. Diese Dämpfungsvorrichtung hat
ίο den. großen Vorteil, daß das Verschlußstück mit
einer verminderten Geschwindigkeit auf die Anschläge 4, 5 trifft, so daß die hin und her schwingende
Bewegung unterbunden ist. Diese Anschläge brauchen daher weniger stabil zu sein, da nicht die
Gefahr besteht, daß sie anomalen Beanspruchungen unterworfen werden.
Die Fig. 2 zeugt das Verschlußstück nach Beendigung
der Abwärtsbewegung1 bei geschlossener Ladekammer. In dieser Stellung kann der Schlagbolzen
in dem Verschlußstück, der in der Zeichnung nicht dargestellt1 ist, die Kartusche abfeuern.
Beim Rücklauf bewegt sich· das Verschlußstück nach oiben in seine oberste Stellung, in der es gesperrt
wird. Es kann jedoch vorkommen, wenn, es auch nicht oft der Fall ist, daß aus irgendeinem
Grunde die Fangvorrichtung nicht funktioniert und daher das Verschluß stück in seiner höchsten Stellung
nicht abgefangen wird, sondern sich erneut nach unten, bewegt und dabei gegen die Stößel 16,
17 trifft, die während: des Rücklaufs· unten bleiben.
Wenn das Rohr vorläuft, gleiten die Stößel am hinteren Ende der Hebel 18, 19 nach oben und liegen
fast in gleicher Linie mit den ausgefahrenen. Kolbenstangen 21, 22. Der Vorteil besteht darin, daß
die Stößel 16, 17 so auf einfache Weise mit den. Kolbenstangen 21, 22 in, Verbindung kommen, ohne
daß sie miteinander kollidieren.
Die an beiden Zylindern vorgesehenen Rückschlagventile
sollen ein Zurücbdrücken des Öles nach, dem. Behälter 30 bei der Rückkehr der Kolben
in die obere Lage verhindern. Das über den Kolben befindliche öl wird, vielmehr durch die Nuten nach
dem unter den Kolben, befindlichen; Raum gebracht. Aus dem Behälter 30 strömt das öl durch die
eigene Schwerkraft zu den Zylindern.
Alle in der Dämpfungsvorrichtung vorgesehenen Federn wirken nur als Rückführfedern. Sollen statt
öl Federn als Dämpfungsmittel benutzt werden, dann müssen sie sehr große Abmessungen erhalten,
die durch die Geschwindigkeit und die Kraft des Verschlußstückes bedingt; sind. Daher soll dife Anordnung
solcher Federn nach Möglichkeit vermieden werden.
Claims (8)
- Patentansprüche:ι . Dämpfungsvorrichtung für Verschlüsse für Feuerwaffen zum Abbremsen der Bewegung des Verschluß Stückes auf dem letzten Teil seines Schließweges, gekennzeichnet durch ihre Anwendung auf einen senkrecht zur Rohrachse bewegbaren Geschütz-Blockverschluß.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens einen in der Richtung wie das Verschlußstück (6) beweglichen Stößel (16 bzw. 17).
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stößel (16, 17) durch eine Feder (14, 15) in seiner Ruhestellung gehalten und durch das Verschluß stück (6) gegen die Wirkung der Feder verschiebbar ist.
- 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stößel (16, 17) mit einem Hebel (18, 19) zusammenarbeitet, dessen eines Ende schwenkbar ihi einem feststehenden Teil (20) der Waffe gelagert ist,
- 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht in einem feststehenden Teil (20) der Waffe gelagerte Ende jedes Hebels (18, 19) mit einem beweglichen Teil (21, 22) der Dämpfungsvorrichtung· in Verbindung steht, der, z. B. durch einen ölpuffer, abbremsbar ist.
- 6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Teile (21,22) der Dämpfungsvorrichtung an. einem; feststehenden Teil der Waffe sowie die Stößel (16, 17) an einem, mit dem. Rohr in Verbindung stehenden. Teil befestigt sind und, die schwenkbaren, vorzugsweise kurvenförmig ausgebildeten Hebel (18, 19) von unten; bzw. von oben angreifen.
- 7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und. 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der beweglichen, Teile (21, 22) der Dämpfungsvorrichtung mit dem Kolben (37) einer bekannten Ölbremse in Verbindung steht, deren Zylinder (23, 24) vorzugsweise in bekannter Weise mit einer oder mehreren Nuten (39) versehen ist, die die Verbindung zwischen den über und unter den Kolben liegenden Teilen des Zylinders (23, 24) herstellen und bzw. oder dessen Kolben (37) eine oder mehrere Durchbohrungen oder eine oder mehrere am Umfang sitzende Nuten aufweist, über die die über und unter ihm liegenden Teile des Zylinders (23, 24) miteinander in Verbindung stehen.
- 8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder (23, 24) der Öldruckbremse in an sich bekannter Weise über ein Rückschlagventil mit einem, ölvorratsbehälter verbunden sind,Angezogene Druckschriften:Deutsche Patentschriften! Nr. 136 919, 138 344, 237521, 339486.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 9548 9.54
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