DE916498C - Verstellbarer Sitz, insbesondere fuer Fahrzeuge - Google Patents

Description

• Verstellbarer Sitz, insbesondere für Fahrzeuge E5 sind Fahrzeugsitze bekannt, bei denen die Sitzfläche starr mit der Rückienlehne verbunden und vorn, an beidseitig unterhalb der Sitzfläche angeordneten, in Führungen des Sitggestellfußes längs verstellbaren Teleskoprohren nach oben und vorn aufklappbar angelenkt ist. Bei einer anderen bekanntgewordn Sitzausbildung, bei der die Rückenlehne von der Sitzfläche getraglen wird und an letztere angelenki ist, ist die Sitzfläche mit einem unter ihr angeordneten und parallel zur Seitenkante der Sitzfläche verlaufenden Tragrohr versehen, das in Drehhagern des Sitzgestelles geführt ist und ein seitliches Hochklappen der Sitzfläche ermöglicht. Auch hat man bereits einen Fahrzeugsitz vorgesdilagen, bei dem die die angelenkte Rückenlehne tragende Sitzfläche starr mit seitlichen, nach Art -eines liegenden U ausgebildeten und daher stark. federnden Rohrbügeln verbunden ist; die ihrerseits in am Fahrzeugboden befestigten Rohrhülsen längs verstellbar gelagert isind. Auch ist ein Fahrzeugsitz bekanntgeworden, bei dem dife Sitzfläche und Rückenlehne an, die oberen Enden je zweier zu beiden Seiten unterhalb der Sitzfläche angeordneter, sich unter verschieden einstellbarem Winkel kreuzender Rohrfüße angelenkt sind, um ein flaches Zusammenklappen des Sitzes zu, ermöglichen.
• Die bekannten Fahrzeugsitze obiger Art haben den Nachteil gemeinsam, da.( bei ihnen, der von Sitzfläche und Rückenlehne gebildete sogenannte Sitzwinkel nicht verstellbar ist und daher nicht der jeweils gewünschten Körperlage des Sitzenden angepaßt werden kann. Nachteilig ist ferner, daB insbesondere bei Klappsitzen die dle Rückenlehne tragende Sitzfläche rückseitig nur lose auf dem Sitzgestell ,aufliegt, mithin während der Fahrt und insbesondere bei unbelastetem Sitz zum Klappern neigt. Auch ist die Tragfälligkeit und Festigkeit derartiger Sitzausbildungen nur gering. Deformationen und Verschleiß im den Klappgelenken sind die Folge.
• Es ist ferner ein Fahrersitz für Omnibusse bekanntgeworden, bei dem die Sitzfläche und Rückenlehne von einem gegenüber dem Sitzuntergestell schwenkverstellbaren und längs verschieblichen Rahmen getragen werden, wobei die Rückenlehne mit ihrer Unterkante an dem Rahmen angelenkt und durch eine etwa mittiig :auf ihrer Rückseite angeordnete Verstelleinrichtung unabhängig von der Sitzfläche neigungsverstellbar ist. Die Verstelleinrichtung für die Rückenlehne ist .dabei so ausgebildet, daß der Sitzwinkel nur in geringem Maße verändert werden kann, weil die Oberkante der Rückenlehne aus ihrer einen. Endstellung heraus höchstens um r5/8' nach vorn bzw. rückwärts in die andere Endstellung bewegt werden kann, was einer Sitzwinkelverst-ellung von maximal 5° entspricht. Das hat zur Folge, daß der so beschaffene Sitz der jeweils gewünschten Körperlage nur in unzureichendem Umfange angepaßt werden kann und eine wenigstens annähernde Strecklage %-on Lehne und Sitzfläche, wie sie vielfach erwünscht ist, nicht einzustellen erlaubt. Auch ist der Fahrersitz sowie insbesondere seine Verstelleinrichtung für die Rückenlehne verhältnismäßig verwickelt aufgebaut und letztere daher nur schwierig zugänglich bzw. zu bedienen.
• Um einen die obigen Übelstände vermeidenden Sitz möglichst einfacher Bauart und mit ausreichend großer Sitzwinkelverstelluing zu schaffen, ist es bereits %-orgeschlagen, die Rückenlehne um eine ortsfeste Achse des Sitzgestelles schwenkbeweglich zu lagern und die Sitzfläche -unterhalb der Anlenkachse der Rückenlehne mit letzterer gelenkig zu verbinden. Dabei liegt die Sitzfläche mit zwei seitlich angeordneten Laschen vorn :auf einem Querrahmen des Untergestelles lose auf, während eine unterhalb der Sitzfläche mittig angeordnete Feststellvorrichtung verschiedene Sitzlagen einzustellen erlaubt. Ein derart ausgebildeter Sitz, der sich besonders durch seinen einfachen Aufbaui auszeichnet und eine der jeweils gewünschten Körperlage entsprechende Sitzwinkelennst-ellung in großem Umfange bis nahezu zur Strecklage von Lehne und Sitzfläche erlaubt, bietet zwar vielseitige Verwendungsmöglichkeiten, jedoch genügt es bei erhöhter. Beanspruchung nicht, die Sitzfläche nur lose sui dem vorderen Querrahmen aufliegen zu lassen und sie durch eine nur einfach wirkende, mittig erfolgende Feststellung zu verriegeln.
• Gegenstand der Erfindung ist eine Weiterentwicklung des vorstehend erwähnten Sitzes mit um eine waagerechte ortsfeste Achse des Untergestelles schwenkbarer Rückenlehne und einer an diese drehbeweglich aasgelenkten, gegenüber dem Untergestell verschiebbaren Sitzfläche, die durch folgende einzeln an sich bekannte Merkmale gekennzeichnet ist: Die Sitzfläche ist drehbeweglich mit einem Gleitrahmen verbunden. Der Gleitrahmen wird längs verschieblich im Untergestell geführt, und der Gleitrahmen ist durch eine beidseitig wirkende Feststellvorrichtung in verschiedenen Sitzlagen zu verriegeln. Zweckmäßig besteht dabei der Gleitrahmen aus einem U-förmig gebogenen Rohr, dessen Schenkel in an sich bekannter Weise teleskopartig in zu beiden Seiten des Untergestelles angeschweißten Führungsrohren längs verschieblich lagern, während der nach oben abgewinkelte Steg des U-Rohres das nahe der Vorderkante der Sitzfläche vorgesehene Drehlager bildet. Durch die doppelseitige teleskopartige Führung des Gleitrahmens im Untergestell wird die Sitzfläche dort sicher geführt und ,ein Verecken und Verkanten unmöglich gemacht. Zugleich erlaubt eine solche Anordnung ein -bequemes Verstellen des Sitzes, da die Sitzfläche vorher nicht mehrentlastet zu werden braucht.
• Das Feststellen des Gleitrahmens erfolgt in an sich bekannter Weise durch eine die 'beiden Schenkel des Gleitrahmens sperrende Feststellvorrichtung, die erfindungsgemäß aber aus zwei über einen Gelenkbolzen miteinander verbundenen doppe:armigen Hebeln besteht, die längs .eines Querrahmens im Untergestell angeordnet sind und deren freie, mit Nocken od..dgl. versehene Enden in der Verriegelungsstellung in am Gleitrahmen vorgesehene Rasten -eingreifen. Die Betätigung der Feststellvorrichtung erfolgt dabei über einen seitlich neben der Sitzfläche angeordneten Handhebel, der erfindungsgemäß: mit einem der beiden Hebel in fester Verbindung steht und in seiner Verriegelungsstellumg durch zwei an den Hebeln befestigte; sich auf dem Querrahmen abstützende Blattfedern gehalten wird. Der Gleitrahmen ist also über den einseitig angeordneten und bequem zugänglichen Handhebel hier doppelseitig zu verriegeln, wodurch sich die Stabilität und Steifigkeit der so festzu4 stellenden Sitzteile -ganz bedeutend erhöht. Zugleich erweist sich dabei die einseitige Anordnung des Handhebels als besonders vorteilhaft für Doppelsitzanordnungen, deren. Sitze einzeln verstellbar sind.
• Die Gegenstände der Unteransprüche sind nur im Rahmen des Hauptanspruches als erfinderisch anzusehen.
• Eine Doppelsitzanordnung als Ausführungsbeispiel des verstellbaren Sitzes nach der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Dabei zeigt Fig. t eine Seitenansicht, -Fig. 2 eine Vorderansicht des Sitzes,- teilweise im Schnitt, und .
• Fig. 3 eine Aufsicht auf die Feststellvorrichtung und den im Untergestell eingeschobenen,- teilweise geschnittenen Gleitrahmen.
• Das im wesentlichen aus miteinander verachweißten Stahlrohren bestehende Untergestell des Doppelsitzes ist über den Seitenrahmen i, 2 und den. der Gangseite des Fahrzeuges zugekehrten -Säulenfuß:3 mit dem Fußboden zu verschrauben. Zwei in der Mitte gekröpfte_ Querträger ¢, 5 verbinden den Säulenfuß 3 mit dem Seitenrahmen z, 2. Ein in den Kröpfungen verschweißter Längsträger 6 dient zur Versteifung und nimmt an se:nlem hinteren, nach oben abgewinkelten Ende 7 das innere Drehlager 8 für die beiden Rückenlehnen 25 auf, während die außenliegenden Lager 9 von den am Untergestell angeschweißten Lagerzapfen i o, 11 getragen, werden. In Höhe des vorderen Querträgers 4 und bündig zu diesem liegen vier längs verlaufende Führungsrohre 12 bis 15 für die beiden mit der Sitzfläche drehgelenkig verbundenen. Gleitrahmen 16, 17. Dabei, ist das Führungsrohr 12 mit dem auf dem Säulenfuß 3 verschraubten Winkeleisen 18 verschweißt, während die Rohre 13, 14 auf dem Längsträger 6 aufgeschweißt sind und in der Kröpfung des vorderem Querträgers 4 aufliegen. Das Führungsrohr 15 wird dabei von dem vorderen Teil des nach vorn abgewinke:ten hinteren Rohrfußes 2 gebildet, der sich dort auf dem Fuß 1 abstützt.
• In den Führungsrohren 12, 13 bzw. 14, 15 werde die aus U-förmig gebogenen Rohren bestehlendem Gleitrahmen 16 bzw. 17 teleskopartig geführt. Der nach oben abgewink,e:te Steg 19 der Gleitrahmen ist mit der Sitzfläche 20 über ein Drehgelenk verbunden, das aus einer länglichen, mit dem Sitzrahmen 21 fest verbundenen Rohrmuffe 22 besteht, die den Steg 19 des G:eitrahmens mit üblichem Lagerspiel umfaßt. über zwei seitlich am Sitzrahmen 21 'hinten befestigte Scharniergelenke 23 ist die Sitzfläche 2o drehbeweglich am kürzeren Hebelarm 24 der Rückenlehne 25 angelenkt, die ihrerseits über am Zehnenrahmen 26 verschraubte Lagerstücke 27 drehbeweglich in den Lagern 8, 9 des Untergestelles getragen wird. Damit bewirkt jede Verstellung eines der beweglichen Teile, beispielsweise der Rückensehne, zugleich das Verstellen der anderen Tei:e, wie Sitzfläche und Gleitrahmen, wobei sich letzterer ,gegenüber dem Untergestell in den Führungsrohren 12 bis 15 verschiebt. Mithin genügt eine einfache Verlagerung des Körpergewichtes, um Sitzfläche und Rückenlehne mühelos in die gewünschte Lage zu bringen.
• Die Verriegelung der beweglichen Sitzteile erfolgt über eine am Untergestell des Sitzes angeordnete Feststellvorrichtung, die im wesentlichen aus zwei als U-Eisen ausgebildeten doppelarmigen Hebeln 28, 29 besteht, die auf dem vorderen Querträger 4 in Drehbolzen 3o, 31 schwenkbar gelagert sind. Dieses Hebelpaar wirkt über den am Hebe128 befestigten Gelenkbolzen 32 zusammen, der sich in dein am Hebel 29 vorgesehenen Langloch 33 längs verschieblich führt. Durch die mit dein Hebeln fest verbundenen, sich auf dem Querträger 4 abstützenden Blattfedern 34, 35 wird das Hebelpaar in seiner normalen, der Verriegelung entsprechenden Stellung gehalten. Hierbei greifen die an den freien Enden der Hebel befindlichen Nocken 37 über die Schlitze 37' der Führungsrohre 12 bis 15 in die am Gleitrahmen vorgesehenen Rasten 38 ein, so da.ß der Gleitrahmen damit doppeleiig verriegelt ist. Die Betätigung der Feststellvorrichtung erfolgt über den seitlich neben der Sitzfläche angeordneten Handhebel 39, der mit einem der Hebel 28, 29 an dessen freiem Ende verschweißt ist. Zum Entriegeln des Sitzes wird dabei der Handhebel 39 so weit angehoben, daß die Nocken 37 aus den Rasten 38 treten, worauf der Sitz nunmehr auch unter Last bequem verstellt werden kann.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verstellbarer Sitz, insbesondere für Fahrzeuge, mit um eine waagerechte Achse des Untergestelles schwenkbarer Rückenlehrlee und einer an diese drehbeweglich angelenkten, gegenüber dem Untergestell verschiebbaren. Sitzfläche, gekennzeichnet durch folgende einzeln an sich bekannte Merkmale: a) die Sitzfläche ist drehbeweglich mit einem Gleitrahmen verbun&i4 b) der Gleitrahmen wird längs verschieblich im Untergestell geführt, c) der Gleiträhmen ist durch eine beidseitig wirkende Feststeavorrichtung in verschiedenen Sitzlagen zu verriegeln.
2. 2. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichriet, daß der G:eitrahmen (16 bzw. 17) aus einem U-förmig gebogenen Rohr besteht, dessen Schenkel teleskopartig in zu beiden Seiten des Untergestelles und am Mittellängsträger (6) angeschweißten Führungsröhren (12, 13 bzw. 14, 15) längs verschieblich gelagert sind, während der nach oben'abgewinkelte Steg (19) des U-Rohres das nahe er, Vorderkante der Sitzfläche vorgesehene Drger bildet.
3. 3. Sitz nach, den Ansprüchen 1 und 2; dadurch ,gekennzeichnet, daß die Führungsrohre (15) für den Gleitrahmen von den Rahmenlängsträgern gebildet werden.
4. 4. Sitz nach den Ansprüchen 1 bis 3; dadurch gekennzeichnet, daß die die beidem Schenkel des Gleitrahmens (16 bzw. 17) verriegelnde Feststellvorrichtung aus zwei über einen Gelenkbolzen (32) miteinander verbundenen doppe:armigen Hebeln (28, 29) besteht, die längs eines Querrahmens (4) im Untergestell angeordnet sind und deren freie, mit Nocken (37) od. dgl. versehene Enden in der Verriege:ungsstellwng in am Gleitrahmen vorgesehene Rasten (38) eingreifen.
5. 5. Sitz nach den Ansprüchen. 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigung der Feststellvorrichtung über einen seitlich neben der itz; fläche angeordneten Handhebel (39) erfolgt; der mit einem der beiden Hebel (28,29) fest verbunden ist und in seiner Verriegelungsstellung durch zwei an den Hebeln (28, 29) befestigte, sich auf dem Querrahmen (4) abstützende Blattfedern (34,35) gehalten wird. Angezogene Druckschriften: »Bus Transportationu v. Sept: 1948, S.213; Deutsche Patentschriften Nr. 66o 513, 553 339, 704374 617 53o, 632 973 202 154, 612 523.