DE913532C - Verfahren zur Herstellung von Brennstaub aus Torf od. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Brennstaub aus Torf od. dgl.

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DE913532C
DE913532C DEK12549A DEK0012549A DE913532C DE 913532 C DE913532 C DE 913532C DE K12549 A DEK12549 A DE K12549A DE K0012549 A DEK0012549 A DE K0012549A DE 913532 C DE913532 C DE 913532C
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Germany
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peat
dust
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fibrous
production
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DEK12549A
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English (en)
Inventor
Willy Linder
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Heinrich Koppers GmbH
Original Assignee
Heinrich Koppers GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10FDRYING OR WORKING-UP OF PEAT
    • C10F7/00Working-up peat

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Brennstaub aus Torf od. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Brennstaub aus Brennstoffen, welche faserigeBestandteile enthalten. Unter diesen Brennstoffen spielt vor allen Dingen der Torf, sei es in Form von Sodentorf oder in Form von Frästorf, eine Rolle. Der Torf besteht bekanntlich seiner pflanzlichen Herkunft nach aus einem Gerüst von mehr oder weniger starken Fasern, in das nichtfaserige Bestandteile eingelagert sind.
  • Die industrielle Verwertungsmöglichkeit von Torf für Zwecke der Energieerzeugung ist in ihrer Wirtschaftlichkeit durch den außerordentlich hohen Gehalt des Torfes an Wasser sehr beschränkt. Der Wassergehalt des rohen Torfes beträgt mehr als 8o%. Durch natürliche Trocknung infolge Lagerns an der Luft, d. h. also ohne Anwendung von besondere Energie verbrauchenden Trockeneinrichtungen läßt sich der natürliche Wassergehalt des Torfes nur auf etwa 3o bis 35 °/o herunterdrücken. Infolge dieses hohen Wassergehaltes ist bisher die Verwendung des Torfes für industrielle Zwecke nur in verhältnismäßig kleinem Maße erfolgt.
  • Die angestellten Untersuchungen haben nun gezeigt, daß man den Torf dann mit für die industrielle Verwertung ausreichenderWirtschaftlichkeit benutzen kann, wenn man den im Torf enthaltenen Heizwert durch einen Vergasungsprozeß in bei diesem Vergasungsprozeß entstehende Brenngase verlegt. Es wurde ferner gefunden, daß von den möglichen, in der Technik bekannten Vergasungsverfahren von Brennstoffen, in vorliegendem Falle besonders die Vergasung von Torfstaub in der Schwebe mit Sauerstoff und gegebenenfalls endotherm reagierenden Vergasungsmitteln in Betracht kommt. Die Untersuchungen haben ergeben, daß entgaster Torfstaub eine Reaktionsfähigkeit besitzt, die mit der von Holzkohle verglichen werden kann. Der große Gehalt an Sauerstoff im Torfstaub (bis zu 25 %) ist als eine Ursache für die überraschend hohe Reaktionsfähigkeit des Torfstaubes anzusehen. Infolge des hohen Sauerstoffgehaltes des Torfstaubes und der dadurch bedingten hohen Reaktionsfähigkeit lassen sich mit Torfstaub Vergasungsgrade der im Torf enthaltenen Kohlenstoffe von über go% erzielen, obwohl für die Vergasung des Torfstaubes weniger Sauerstoff notwendig ist als für die Vergasung einer gleich großen Gewichtsmenge eines anderen Brennstoffes, beispielsweise Steinkohlenstaub. Die große Reaktionsfähigkeit des Torfstaubes ermöglicht es, mit geringeren Reaktionstemperaturen auszukommen, als sie für die Vergasung von Steinkohlenstaub notwendig sind, so daß das aus Torfstaub erzeugte Gas mit einer niedrigeren Endtemperatur aus der Vergasungseinrichtung abgezogen werden kann.
  • Indessen begegnet man bei der Herstellung des Torfstaubes beträchtlichen Schwierigkeiten. Es zeigt sich nämlich, daß die Vermahlung des weitgehend getrockneten und vorgebrochenen Torfes in Kugelmühlen oder ähnlich arbeitenden Mühlen, wie sie für die Herstellung von feinen Stäuben erforderlich sind, praktisch undurchführbar ist. Die bei dem Mahlprozeß in der Kugelmühle aus dem Verband herausgelösten Fasern werden von der Kugelfüllung nicht oder nicht nennenswert zerkleinert. Die Fasern sind nämlich trotz des hohen Trocknungsgrades sehr zäh und haben die Neigung, sich infolge ihrer durch die Trocknung bewirkten spiraligen oder sonstwie gewundenen Form zu Polstern oder Klumpen zusammenzuballen. Die Schlagwirkung der Kugelfüllung wird durch diese elastischen Polster aus faserigen Bestandteilen praktisch vollständig zunichte gemacht. Ferner wird die Mühle durch diese Faserpolster nach kurzer Zeit verstopft. Es konnte andererseits aber auch festgestellt werden, daß die in die Fasern eingebettete nichtfaserige Torfsubstanz bei der Trocknung, insbesondere bei einer Trocknung auf einen Wassergehalt von 6 bis 12%, so hart und spröde wird, daß sie sich wie Steinkohle sehr gut zu feinstem Staub zermahlen läßt.
  • Die Erfindung besteht nun darin, aus Brennstoffen, die faserige Substanzen enthalten, einen für die Vergasung in der Schwebe geeigneten Brennstaub dadurch herzustellen, daß der Brennstoff zunächst stark getrocknet und danach durch ein Brechwerk so zerkleinert wird, daß sich die nichtfaserige Brennstoffsubstanz von der faserigen löst, wonach die Fasern durch Sieben oder Auskämmen entfernt und die abgesiebten, nichtfaserigen Bestandteile zu Brennstaub vermahlen werden.
  • Die Trocknung des Torfes bis auf einen Wassergehalt von 6 bis 12 %, vorzugsweise etwa 8 %, kann durch geeignete Trockeneinrichtungen bewirkt werden, die mit Heißluft oder mäßig überhitztem Wasserdampf oder Rauchgasen arbeiten. Die für diese Trockeneinrichtung benötigte Energie wird durch Verbrennung der abgesiebten faserigen Bestandteile gedeckt. Bei dem untersuchten Torf betrug der Anteil faseriger Bestandteile an der trockenen Torfmasse etwa 12%. Diese Fasern können gegebenenfalls nach Zufügung eines Bindemittels in geeigneter Form zu Briketts verpreßt werden und durch eine nachfolgende Verbrennung, wie schon erwähnt, die für die Trocknung des Torfes erforderliche Energie liefern. Die restlichen 88% abgesiebte Torfsubstanz ließen sich ohne Schwierigkeit auf den gewünschten Feinheitsgrad in üblichen Kugelmühlen vermahlen.
  • Die Vergasung des auf diese Weise gewonnenen Torfstaubes mittels Sauerstoff ergab, daß man aus 1 kg Torfstaub 1,38 Nm3 Gas mit folgender Zusammensetzung erhielt: CO = 53°/a, H2 = 33%, C 02 .= 110/0, N2 = 2,8 0/a, C H4 = o,2 0/0. Der Vergasungsgrad betrug dabei 93'/0.
  • Der überraschend .hohe Gehalt an Kohlenoxyd und Wasserstoff in dem aus dem erfindungsgemäß hergestellten Brennstoff erzeugten Gas macht dieses besonders geeignet für Synthesezwecke, beispielsweise für die Herstellung von Kohlenwasserstoffen oder anderen organischen Verbindungen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Brennstaub aus Brennstoffen, die faserige Bestandteile enthalten, wie beispielsweiseTorf, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff zunächst getrocknet und danach so stark gebrochen wird, daß sich die nichtfaserige Brennstoffsubstanz von der faserigen löst, wonach dieFasern durch beispielsweise Sieben oder Auskämmen entfernt und die abgesiebten, nichtfaserigen Bestandteile zu Staub vermahlen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung des Brennstoffes vor dem Brechen bis auf einen Restwassergehalt von 6 bis 12%, vorzugsweise von 80/a, gesteigert wird. Angezogene Druckschriften Deutsche Patentschrift Nr. 2,99 372; österreichische Patentschrift Nr. 139 g63.
DEK12549A 1951-12-21 1951-12-21 Verfahren zur Herstellung von Brennstaub aus Torf od. dgl. Expired DE913532C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1261472B (de) * 1966-09-29 1968-02-22 Karl Fischer Verfahren zum Veredeln von Rohtorf

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE299372C (de) *
AT139963B (de) * 1932-12-07 1934-12-27 Delta Tech Verkehrs Ag Verfahren zur Aufbereitung von Kohlen aller Art für die Verkokung.

Patent Citations (2)

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