DE9115864U1 - Offset-Druckmaschine für Einzel- und Mehrfachbogen - Google Patents
Offset-Druckmaschine für Einzel- und MehrfachbogenInfo
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Description
G 2307-25/SÜ
Die Neuerung betrifft eine Offset-Druckmaschine der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angebenen Art sowie ein Verfahren nach den Ansprüchen 22 oder 23.
Einzel- oder Mehrfachbogen aus Papier, Karton oder Kunststoff werden zum überwiegenden Maß in
Offset-Druckmaschinen einseitig oder beidseitig bedruckt, wobei die Offset-Druckmaschine ein Druckwerk
oder mehrere hintereinander geschaltete Druckwerke aufweist. Zumeist beim in Durchlaufrichtung letzten
Druckwerk kann eine Sondereinrichtung vorgesehen sein,
die es ermöglicht, auf die bedruckten Einzel- oder Mehrfachbogen eine fortlaufende Numerierung, einen
Strichcode oder einen anderen Eindruck aufzubringen,
Längsnuten zu formen, in Durchlaufrichtung oder senkrecht dazu zu perforieren oder quer zur
Durchlaufrichtung zu schneiden. Über diese genannten
mechanischen Bearbeitungsvorgänge hinaus ist es bisher nicht üblich, andere mechanische Bearbeitungsschritte
während des Drückens in der Druckmaschine vorzunehmen. In zunehmendem Maß gibt es Druckerzeugnisse, bei denen
in jedem Bogen eine oder mehrere speziell geformte Öffnungen oder Öffnungsgruppen benötigt werden, z.B. bei
werbetechnischen Bogen oder Bogen für sogenannte Blister-Verpackungen, speziell in der
Automobil-Ersatzteil und - zubehörIndustrie. Bei der
Herstellung solcher Einzel- oder Mehrfachbogen werden die Bogen nach dem Druck gesammelt aus der Druckmaschine
entnommen und in einer Formstanzmaschine gestanzt. Dies erfordert nicht nur zusätzliche Einrichtungen, sondern
auch zusätzliche, kosten- und arbeitsintensive Bearbeitungsschritte, die die Herstellungskosten der
Bogen unzweckmäßig erhöhen, insbesondere wenn es sich nur um kleine oder mittlere Auflagen von
Kleinformat-Druckmaschinen handelt. Auch bei gedruckten Formzuschnitten für Karton-Faltbehälter wird bisher
außerhalb der Druckmaschine formgestanzt und geprägt.
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Offset-Druckmaschine der eingangs genannten Art sowie
ein Verfahren anzugeben, mit denen der Zeit- und Kostenaufwand für bedruckte und formgestanzte und/oder
quergeprägte Bogen minimiert werden.
Die gestellte Aufgabe wird neuerungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Schutzanspruchs 1 angegebenen
Merkmalen sowie mit den Verfahrensvarianten nach den nebengeordneten Ansprüchen 22 und 23 gelöst.
In der neuerungsgemäßen Offset-Druckmaschine werden die Bogen beim Durchlauf mittels der Formstanzeinheit
sogleich formgestanzt und/oder quergeprägt. Mit der in den Druckablauf einbezogenen Welle der Sondereinrichtung
erfolgt das Formstanzen in jedem Bogen an derselben, genau einjustierbaren Stelle, wobei die
Bearbeitungskräfte der Formstanzeinheit von der Welle der Sondereinrichtung und dem Gegendruckzylinder ohne
störende Einwirkung auf den Druckablauf oder die Komponenten des Druckwerks aufgenommen werden. Der
Gegendruckzylinder ist an den Formstanzvorgang angepaßt, indem sein Aufzug bei vom Druck genommenem Druckwerk
entsprechend widerstandsfähig ausgebildet ist, oder indem bei druckendem Druckwerk im druckfreien Bereich
formgestanzt wird, wobei die Stanzgegenauflage den Aufzug des Gegendruckzylinders schützt. Eine zusätzliche
Formstanzeinrichtung entfällt wie auch weitere kostenund zeitintensive Bearbeitungsschritte. Auch bei mittleren
Auflagen ergeben sich reduzierte Kosten für die formgestanzten Bogen. Gravierende Modifikationen des
Druckwerks der Druckmaschine sind nicht notwendig, da bereits vorhandene Komponenten für das Formstanzen
eingesetzt werden. Die Leistungsfähigkeit der Druckmaschine läßt sich voll nutzen. Es können sogar
Kartonbogen mit einem Flächengewicht von 400g und mehr verarbeitet werden. Warum man bislang nicht in der
Druckmaschine selbst formgestanzt hat, liegt vermutlich an der Befürchtung, daß der Druckablauf durch mechanisch
gröbere Arbeitsschritte wie Formstanzen und/oder Querprägen bei der hohen Durchlaufgeschwindigkeit der
Bogen (8000 Bogen pro Stunde und mehr) gestört wird bzw. daß die relativ hohen Bearbeitungskräfte für die relativ
empfindlichen Komponenten des Druckwerks einer Druckmaschine schädlich sind. Solche Formstanzungen im
Druckablauf vorzunehmen, ist aber nicht nur unerwartet möglich, der Stanzprozeß wird vielmehr überraschend
durch die Dynamik des Druckablaufs unterstützt. Die für die Formstanzung notwendigen Kräfte zwischen dem
Stanzwerkzeug und dem Gegendruckzylinder sowie im Bogen würden statisch betrachtet oder bei langsamer
Durchlaufbewegung des Bogens zu keinen brauchbaren Ergebnissen führen. Ehe es bei normaler
Druckgeschwindigkeit zu einer Belastungskonzentration oder zu spürbaren Deformationen oder Querkräften kommen
kann, ist bei der hohen Durchlaufgeschwindigkeit moderner Druckmaschinen die Formstanzung bereits
abgeschlossen. Aus diesen wichtigen Gründen muß sichergestellt werden, daß das Druckwerk bei in Eingriff
stehendem Formstanzwerkzeug nicht anlaufen kann.
Bei dem Verfahren gemäß Anspruch 22 wird in dem eine
Farbe druckenden Druckwerk formgestanzt, wobei die Formstanzung in einem druckfreien Bereich des Bogens
erfolgt und der Aufzug des Gegendruckzylinders in diesems Bereich durch eine Auflage geschützt wird,
sofern eine kleine Auflage gedruckt wird. Bei einer hohen Auflage wird sogar die Beschädigung des Aufzugs
des Gegendruckzylinders in Kauf genommen, weil selbst der Mehraufwand des späteren Wechsels des Aufzugs
wesentlich geringer ist als der Einsatz einer nachgeordneten und getrennt von der Druckmaschine
arbeitenden Formstan&zgr;einrichtung.
Bei der VerfahrensVariante gemäß Anspruch 23 wird das
Druckwerk vom Druck genommen und das Druckwerk praktisch als in die Druckmaschine integrierte
Formstanzvorrichtung benutzt, wobei der Gegendruckzylinder hier keine Druckfunktion sondern nur
die Gegenhaltefunktion für die Formstanzeinheit erfüllt. Da in diesem Druckwerk keine Farbe gedruckt wird, kann
der Aufzug des Gegendruckzylinders so widerstandsfähig gewählt werden, daß er das Formstanzen oder Schaden für
den Gegendruckzylinder verträgt. Es ist aber auch denkbar, den herkömmlichen Aufzug zu belassen und diesen
nach Abschluß des Druckloses zu wechseln. Es kann auch in bedruckten Bereichen des Bogens formgestanzt oder
quergeprägt werden.
Die Ausführungsform gemäß Anspruch 2 ist vorteilhaft, weil der Werkzeughalter für eine Vielzahl
unterschiedlicher Formstan&zgr;werkzeuge benutzbar ist.
Die Ausführungsform gemäß Anspruch 3 ist günstig, weil der Sitzring bereits Teil der üblicherweise vorhandenen
Sondereinrichtung der Druckmaschine ist, dem auf diese Weise eine zusätzliche Funktion zugewiesen wird.
Mit dem Formstanzwerkzeug gemäß Anspruch 4 kann im Bogen eine Öffnung einer bestimmten Form ausgestanzt und/oder
eine Quernut geprägt werden, wobei stets der Gegendruckzylinder als Stanz- oder Prägegegenhalter
fungiert.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 5 wird eine gewünschte Öffnung im Bogen ausgestanzt. Es ist ohne
weiteres denkbar, in ein und demselben Bogen an verschiedenen Stellen unterschiedliche oder gleiche
Öffnungen auszustanzen. An einem Formstanzwerkzeug können mehrere verschiedenartige Umrisse definierende
Schneidkanten vorgesehen sein.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 6 ist sichergestellt, daß die auszustanzende Öffnung entlang
ihres gesamten Umrisses sauber durchgestanzt wird und daß der Gegendruckzylinder keinen unzulässig hohen
Belastungen ausgesetzt wird, da sich die Schneidkante unabhängig von der Ausrichtung des Formstanzwerkzeuges
bezüglich der Durchlaufrichtung der Bogen sauber abwälzt.
Bei schmalen Öffnungen, die quer zur Bogenlaufrichtung
formgestanzt werden, kann die Stanzschneide in einer Ebene liegen. Bei dem relativ großen Durchmesser des
Gegendruckzylinders wird trotzdem sauber gestanzt.
Besonders wichtig ist die Ausführungform gemäß Anspruch 8, weil sich das Stanzwerkzeug beliebig einrichten läßt
und auch eine Kompensation eines Bogenverzugs ermöglicht.
Eine präzise Einjustierung des Formstanzwerkzeuges ist
bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 9 möglich, wobei
die Schneidkante des Formstanzwerkzeugs stets im richtigen Abstand vom Mantel des Aufzugs des
Gegendruckzylinders liegt.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 10 ist eine besonders genaue Einjustierung des Formstanzwerkzeuges
möglich, d.h., es lassen sich Positionsänderungen um wenige 1/100 oder 1/lOmm genau reproduzierbar vornehmen.
Mit der Maßnahme gemäß Anspruch 11 wird einerseits die Höhenjustierung der Schneidkante an die jeweiligen
Verhältnisse angepaßt und eine wünschenswerte Schlagdämpfung erreicht. Ist eine Auflage auf dem Aufzug
des Gegendruckzylinders angebracht, so sollte diese zweckmäßigerweise ebenfalls mit einer gewissen Dämpfung
zur Wirkung kommen.
Eine kostengünstige, baulich einfache und zweckmäßige Ausführungsform geht ferner aus Anspruch 12 hervor.
Solche Klischeehalter werden für Eindrucke eingesetzt und liegen üblicherweise bei der Maschinenausrüstung in
unterschiedlichen Größen vor. Die Außenfläche des Klischeehalters ist so angeordnet, daß sie ohne Klischee
den Gegendruckzylinder nicht berührt. Es läßt sich mit einfachen maschinentechnischen Mitteln die Aufnahme für
das Formstanzwerkzeug herstellen, damit der Klischeehalter als Werkzeughalter dienen kann.
Mit der Ausführungsform von Anspruch 13 lassen sich große Formstanzungen oder mehrere Formstanzungen
gleichzeitig durchführen.
Eine besonders stabile Abstützung des oder der Formstanzwerkzeuge ist ferner bei der Ausführungsform
gemäß Anspruch 14 gegeben.
Eine große Variationsbreite der Formstanzungen ist ferner bei der Ausfuhrungsform gemäß Anspruch 15
gegeben.
Besonders zweckmäßig ist die Ausführungsform gemäß
Anspruch 16, weil die Formstanzung in einem druckfreien Bereich des druckenden Druckweres durchgeführt und der
Farbauftrag nicht beeinflußt wird. Selbst wenn eine Stanzgegenauflage auf dem Aufzug des Gegendruckzylinders
angebracht ist, beeinträchtigt diese den einwandfreien Druck in der Nachbarschaft der Formstanzung nicht.
Trotzdem wird der für das Drucken gewählte und deshalb empfindliche Aufzug nicht beschädigt.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 17 ist der Aufzug so widerstandsfähig, daß er der Formstanzung problemlos
widersteht. Allerdings kann dieser Aufzug des Gegendruckzylinders nicht zum Drucken eingesetzt werden.
Das Druckwerk wird hier nur zum Formstanzen und gegebenenfalls für andere Sonderarbeiten benutzt.
Besonders bewährt hat sich die Ausführungsform gemäß
Anspruch 18, wobei eine wenige 1/lOmm dicke Folie einen
ausreichenden Schutz des Aufzugs erbringt. Bei einer Umstellung der Druckmaschine auf Bogen ohne
Formstanzungen läßt sich die Folie problemlos wieder entfernen, so daß auch der zuvor unter der Folie
liegende Bereich des Aufzugs dann wieder zum Drucken brauchbar ist.
Mit einem doppelseitigen Klebeband gemäß Anspruch 19 läßt sich die Metallfolie rasch, sauber, dauerhaft
und präzise positionieren. Wird sie nicht mehr
gebraucht, dann läßt sie sich problemlos entfernen. Die Oberfläche des Aufzugs läßt sich mit herkömmlichen
Mitteln rasch reinigen.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 20 wird eine Beschädigung einer empfindlichen Auflage mit Sicherheit
ausgeschlossen.
Bei großflächigen Formstanzungen kann auch die Ausführungsform gemäß Anspruch 21 zweckmäßig sein, bei
der die Auflage sich praktisch nur entlang der Stanzlinie und geringfügig zu beiden Seiten der
Stanzlinie erstreckt. Diese Ausbildung der Stanzgegenauflage ist auch für Formzuschnitte wichtig,
die innerhalb der Stanzlinie bedruckt sind.
Beim Verfahren nach Anspruch 24 wird schließlich jeder Bogen direkt auf dem Gegendruckzylinder des Druckwerks
formgestanzt, wobei der Gegendruckzylinder mit seinem Aufzug das Widerlager für den Stanzvorgang bildet. Die statisch
betrachtet - hohen Kräfte bei der Formstanzung werden durch die Dynamik des sehne11-laufenden
Druckwerks gemildert bzw. an einer schädlichen Einflußnahme gehindert, daß ohne Schäden für das
Stanzwerkzeug, den Bogen und den Gegendruckzylinder saubere Formstanzungen erzielbar sind. Es muß allerdings
dafür Sorge getragen werden, daß das Druckwerk bei im Eingriff befindlichem Formstanzwerkzeug nicht zum
Anlaufen gebracht werden kann.
Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Neuerungsgegenstandes erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Druckmaschine mit einem
Druckwerk in einer schematischen Se itenans icht,
Fig. 2 eine Druckmaschine mit vier
Druckwerken in einer schematischen Seitenansicht,
Fig. 3+4 zwei einander zugeordnete Detailschnitte,
Fig. 5 eine Detailvariante,
Fig. 6 eine weitere Detailvariante,
Fig. 7 perpektivisch eine weitere DetailVariante,
Fig. 8 einen Ausschnitt eines bedruckten und formgestanzten Bogens, und
Fig. 9 einen bedruckten und formgestanzten Formzuschnitt für einen Karton-Faltbehälter,
in einer Draufsicht.
Eine Druckmaschine gemäß Fig. 1, insbesondere eine Kleinformat-Offset-Druckmaschine D, weist ein Druckwerk
W auf, in dem Einzel- oder Mehrfachbogen B im Durchlauf mit verschiedenen Farben bedruckt werden. Die Bogen
liegen in einem Bogeneinzug E und werden nach dem Druck auf einem Entnahmewagen als Stapel C abgelegt. In
Durchlaufrichtung der Bogen hinter dem Druckwerk W ist
eine Sondereinrichtung S zum Formstanzen und/oder Querprägen der Bogen B vorgesehen. Das Druckwerk W ist
von einem Antrieb A angetrieben.
In einem Rahmen 1 der Druckmaschine D sind unterhalb des Fahrwerkes F ein Plattenzylinder 2, ein
Gummituchzylinder 3 und ein Gegendruckzylinder 4 zur
synchronen Drehbewegung antreibbar gelagert. Der Gegendruckzylinder 4 weist übliche und nicht näher
dargestellte Greifvorrichtungen für den jeweils gedruckten Bogen auf. Der Guiranituchzylinder 3 ist in
Anlage an den Plattenzylinder 2 und an den Gegendruckzylinder 4 dargestellt, was der Druckstellung
entspricht. Um das Druckwerk W vom Druck gehen zu lassen, läßt sich der Gummituchzylinder 3 in Fig.
schräg nach links oben zumindest vom Gegendruckzylinder 4 lösen.
Der Gegendruckzylinder 4 ist mit einem Aufzug 9 ausgestattet, der entweder eine bei 10 strichliert
angedeutete Stanzgegenauflage bildet oder mit einer solchen Stanzgegenauflage ausgestattet ist. Die
Sondereinrichtung S weist eine quer im Rahmen 1 und
parallel zum Gegendruckzylinder 4 drehbare Welle 5 auf, die synchron mit dem Gegendruckzylinder 4 zur Drehung
antreibbar ist. Die Welle 5 ist zweckmäßigerweise herausnehmbar. Auf der Welle 5 ist wenigstens ein
Sitzring 6 festgelegt, auf dem als Formstanzeinheit G ein Werkzeughalter 7 mit einem daran befestigten
Formstanzwerkzeug 8 angebracht ist. Die Stanzgegenauflage 10 ist auf dem Aufzug 9 des
Gegendruckzylinders 4 so positioniert, daß sie bei jeder Umdrehung genau unter das Formstanzwerkzeug 8 einläuft,
wobei das Formstanzwerkzeug 8 entweder eine Formstanzung
vornimmt oder eine Quernut einprägt.
Die Druckmaschine gemäß Fig. 2 weist vier hintereinander gesetzte Druckwerke W, W auf, wobei das in
Durchlaufrichtung letzte Druckwerk W vom Druck genommen ist, indem der Gummituchzylinder 3 vom
Gegendruckzylidner 4 abgerückt ist. Beim Druckwerk W'
ist die gleiche Sondereinrichtung S wie in Fig. 1 zum Formstanzen und/oder Querprägen der Bogen angeordnet,
die mit dem Gegendruckzylinder 4 zusammenarbeitet.
In den Fig. 3 und 4 ist die Sondereinrichtung S der Fig.
1 und 2 in zwei zueinander gehörenden Schnitten vergrößert dargestellt.
Der Gegendruckzylinder 4, der üblicherweise aus Stahl besteht, ist auf seinem Mantel mit einer Unterlage 11,
z.B. einem Papier, belegt. Auf der Unterlage 11 liegt der Aufzug 12, der üblicherweise aus Kunststoff oder
Metall besteht auf. Wird der Gegendruckzylinder 4 zum Drucken benutzt, dann ist der Aufzug 12 üblicherweise
ein Messingblech. Der Aufzug 12 kann jedoch auch ein widerstandsfähiges Stahlblech sein. Dieser Aufzug 12 ist
ggfs. nicht zum Drucken geeignet.
Das Formstanzwerkzeug 8 weist eine den Umriß einer auszustanzenden Öffnunge definierende Schneidkante 13
auf, und ist mit wenigstens einer Spannschraube 14 im Werkzeughalter 7 festgelegt. In der gezeigten
Ausführungsform (s. Fig. 4) erstreckt sich die Hauptrichtung der auszustanzenden Öffnung 34 (Fig. 8) in
Durchlaufrichtung des Bogens. Die Schneidkante 13 ist deshalb gekrümmt ausgebildet, so daß sie in einen
Zylinder Z mit der Achse 5a der Welle 5 einschreibbar ist. Die Form und Größe der im Bogen B zu bildenden
Öffnung 34 ist aus Fig. 8 zu entnehmen. Es handelt sich
um eine Öffnung 34 im Material 33 des Bogens B, die aus einem mittigen Kreis und zwei in Durchlaufrichtung vom
Kreis wegstrebenden Schlitzen besteht.
Der Sitzring (Fig. 3 und 4) besitzt eine Umfangsführung
16, auf der der Werkzeughalter 7 mit einer Innennut 17 axial unbeweglich, in Umfangsrichtung hingegen
verstellbar geführt ist. Mittels wenigstens eines Spannelementes 18 läßt sich der Werkzeughalter in jeder
Umfangsstellung auf dem Sitzring 6 festlegen. Zweckmäßigerweise sind Anschläge 21 auf dem Sitzring
vorgesehen, die den Verstellbereich des Werkzeughalters 7 begrenzen, damit das Formstanzwerzeug 8 nur mit dem
Aufzug 12 des GegendruckZylinders 4 zusammenarbeitet,
hingegen nicht mit den Greifervorrichtungen und mit anderen Vorrichtungen des Gegendruckzylinders
kollidiert. Auf der Welle 5 ist ein Längskeil 19 zur Drehsicherung des Sitzringes 6 vorgesehen. Eine
Spannschraube 20 dient zur Positionierung des Sitzringes 6 auf der Welle 5.
In Fig. 4 ist eine Feinverstellvorrichtung 22 für die ümfangsposition des Werkzeughalters 7 angedeutet. Diese
Feinverstel!vorrichtung 22 kann nach Art eine
Mikrometerverstellung ausgebildet sein, um eine präzise
Einjustierung des Werkzeughalters 7 vornehmen zu können. Sofern das Formstanzwerkzeug 8 direkt gegen den Aufzug
12 des Gegendruckzylinders 4 arbeitet, besteht der Aufzug 12 aus einem Stahlblech, das durch das Stanzen
nicht beschädigt wird. Ist der Aufzug 12 (Fig. 4) hingegen aus empfindlichem und für das Drucken
geeignetem Material hergestellt, dann ist zweckmäßigerweise die in Fig. 1 bei 10 angedeutete
Stanzgegenauflage zum Schutz des Aufzugs 12 vorgesehen.
Gemäß Fig. 4 ist die Stanzgegenauflage 10 ein
Metallblech oder eine Folie 23, z.B. ein Aluminiumblechausschnitt, der mittels eines beidseitigen
Klebebandes 24 lösbar auf dem Aufzug 12 befestigt ist. Die Größe der Stanzgegenauflage 10 ist geringfügig
größer als der von der Schneidkante 13 definierte Umriß der Öffnung 34. Es ist aber auch denkbar, die
Stanzgegenauflage 10 in Form eines Streifens auszubilden, der exakt auf die Schneidkante 13
ausgerichtet ist und die Kontur der auszustanzenden Öffnung 34 umgrenzt.
Anstelle der die Öffnung 34 austanzenden Schneidkante
oder zusätzlich könnte am Formstanzwerkzeug 8 auch eine Nutprägekante vorgesehen sein, mit der quer zur
Durchlaufrichtung liegende Nuten in den Bogen B eingeprägt werden. Ferner ist es denkbar, den
Werkzeughalter 7 baulich mit einem Sitzring 6 zu vereinigen und die Einheit nur so breit auszubilden, wie
das Formstanzwerkzeug 8. Dann könnten mehrere Formstanzwerkzeuge 8 nebeneinanderliegend auf der Welle
5 angeordnet werden. Möglich ist es ferner, an einem Sitzring 6 und einem Werkzeughalter 7 mehrere
Formstanzwerkzeuge 8 mit unterschiedlicher Ausrichtung und verschiedener Ausbildung anzubringen. Es könnte auch
ein in Richtung der Achse 5a längerer Werkzeughalter für ein großes Formstanzwerkzeug 8 oder für mehrere
Formstanzwerkzeuge auf mehreren nebeneinanderliegenden
Sitzringen 6 angebracht sein. Für ein großes Formstanzwerkzeug 8 könnte auch eine lange Sitzhülse
verwendet werden, die gegebenenfalls gleichzeitig als der Werkzeughalter 7 ausgebildet ist.
Gemäß Fig. 5 ist das Formstanzwerkzeug 8 am Werkzeughalter 7 in Richtung eines Doppelpfeiles
höhenverstellbar festgelegt.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 (Draufsicht auf den
Werkzeughalter 7) ist im Werkzeughalter 7 eine Aufnahme 26 geformt, in der das Formstanzwerkzeug 8 mit seiner
Schneidkante 13 um die Spannschraube 14 mittels Verstellschrauben 27, 28 in Richtung eines Doppelpfeils
verdrehbar festgelegt wird, um eine gegebenenfalls gewünschte schräge Lage der auszustanzenden Öffnung im
Bogen einzustellen oder auch um einen Bogenverzug zu kompensieren.
Gemäß Fig. 7 dient als Werkzeughalter 7 ein handelsüblicher und zum Zubehör einer Druckmaschine mit
Sondereinrichtung gehörender Klischeehalter 29, in dessen Klischeefläche 30 eine Aufnahme 31 für wenigstens
ein Formstanzwerkzeug 8 eingefräst ist. Das Formstanzwerkzeug 8 wird wie bei den vorhergehenden
Ausführungsformen auf einem Boden 32 der Aufnahme 31 befestigt. Zweckmäßigerweise ist (Fig. 3) das
Formstanzwerkzeug 8 auf eine Unterlage 15 (z.B. einem Papier- oder Kunststoffstreifen oder ein Gummikissen)
aufgesetzt. Mit der Unterlage 15 kann die Höhenlage der Schneidkante 13 genau eingestellt werden und wird ein
wünschenswerter Schlagdämpfeffekt erzielt.
Aus Fig. 8 ist erkennbar, daß die Metallfolie 23, die die Stanzgegenauflage in Fig. 4 bildet, mit ihrem Umriß
35 über den Außenumriß der Öffnung 34 hinausragt. Die Folie 23 könnte jedoch auch als Streifen ausgebildet
sein, der exakt dem Umriß der Öffnung 34 folgt.
In Fig. 9 ist ein Formzuschnitt 36 für einen Karton-Faltbehälter in einer Draufsicht gezeigt. Der
Formzuschnitt 36 kann in gewünschter Weise bedruckt
sein. Mit dem Formstanzwerkzeug wird der mit 39 angedeutete Umriß des Formzuschnittes 36 aus dem Bogen
ausgestanzt. Das Formstanzwerkzeug besitzt ferner Quer-Prägekanten, mit denen die bei 37 strichliert
angedeuteten, quer zur Durchlaufrichtung verlaufenden Biegenuten gebildet werden. Die in Durchlaufrichtung
verlaufenden Biegenuten können auf herkömmliche Weise mit Nutenrädchen geformt sein. Es ist aber auch denkbar,
das Formstanzwerkzeug, mit dem der Formzuschnitt 36 ausgestanzt wird, auch mit in Durchlaufrichtung
verlaufenden Nutprägekanten auszustatten. Wegen der Größe und Kompliziertheit des Formzuschnitts 36 ist es
empfehlenswert, die Formstanzung und Prägung in einem vom Druck genommenen Druckwerk durchzuführen und dabei
den Aufzug des Gegendruckzylinders aus Stahlblech auszubilden, das durch den Stanz- und Prägevorgang nicht
angegriffen wird.
Claims (21)
1. Offset-Druckmaschine für Einzel- und Mehrfachbogen, mit mindestens einem Druckwerk, in dem ein
Gummituchzylinder an einen Plattenzylinder und einen mit einem Aufzug bestückten Gegendruckzylinder anlegbar
gelagert ist, und mit einer Sondereinrichtung zum mechanischen Bearbeiten des auf den Gegendruckzylinder
gehaltenen Bogens, wobei die Sondereinrichtung eine zum Gegendruckzylinder parallele und synchron antreibbare
Welle für wenigstens ein Bearbeitungswerkzeug aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Bearbeitungswerkzeug
eine Formstanzeinheit (G) ist, und daß der Aufzug (12) des Gegendruckzylinders (4) als Stanzgegenfläche
ausgebildet oder mit einer Stanzgegenauflage (10) belegt ist.
2. Offset-Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formstanzeinheit (G) wenigstens
ein Formstanzwerkzeug (8) und einen Werkzeughalter (7) aufweist.
3. Offset-Druckmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeughalter (7), vorzugsweise
mittels wenigstens eines Sitzringes (6), auf der Welle (5) positioniert anbringbar ist.
4. Offset-Druckmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formstanzwerkzeug (8) wenigstens eine Schneidkante (13) und/oder eine
Nutprägekante aufweist.
5. Offset-Druckmaschine nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidkante (13) einen Umriß einer aus dem Bogen (B) auszustanzenden Öffnung (34, 39)
folgend ausgebildet ist.
6. Offset-Druckmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formstanzwerkzeug (8) in Relation zur Bogenlaufrichtung parallel, schräg oder
quer angeordnet ist, und daß der von der Schneidkante (13) definierte Umriß räumlich gekrümmt ist, derart, daß
er in einen Zylinder (Z) mit Achse (5a) der Welle (5) einschraubbar ist.
7. Offset-Druckmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Formstanzwerkzeug (8)
quer zur Bogenlaufrichtung angeordnet ist, und daß der von der Schneidkante (13) definierte Umriß in einer
Ebene liegt, die senkrecht zum Radius auf die Achse (5a) der Welle (5) ist.
8. Offset-Druckmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Formstanzwerkzeug (8) am
Werkzeughalter (7) höhenverstellbar und/oder in einer Winkelausrichtung auf die Bogenlaufrichtung verstellbar
angeordnet ist.
9. Offset-Druckmaschine nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Werkzeughalter (7) auf eine Umfangsführung (16) des Sitzringes (6) aufsteckbar und
durch eine Feststellvorrichtung (18) in wahlweisen Umfangspositionen festlegbar ist.
10. Offset-Druckmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Sitzring (6) und dem
Werkzeughalter (7) eine in Umfangsrichtung des Sitzringes (6) wirksame Feinverstel!vorrichtung (22),
z.B. eine blockierbare Mikrometerverstellung, vorgesehen ist.
11. Offset-Druckmaschine nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Formstanzwerkzeug (8) und dem Werkzeughalter (7) eine Unterlage (15),
vorzugsweise aus Papier oder Kunststoff, angeordnet ist.
12 . Offset-Druckmaschine nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Werkzeughalter (7) ein serienmäßiger Klischee-Halter (29) ist, in dem eine
Aufnahme (31) für das Formstanzwerkzeug (8) eingeformt ist.
13. Offset-Druckmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formstanzwerkzeug (8) auf mehreren Werkzeughaltern (7) angebracht ist, die auf
einer entsprechenden Anzahl nebeneinanderliegender
Sitzringe (6) befestigt sind.
14. Offset-Druckmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeughalter (7) auf einer sich über die Breite mehrerer Sitzringe (6)
erstreckenden, anstelle der Sitzringe auf die Welle (5)
aufgeschobenen Sitzhülse befestigt ist.
15. Offset-Druckmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere gleichartige oder verschiedene Formstanzwerkzeuge (8) auf dem
Werkzeughalter (7) festgelegt sind.
16. Offset-Druckmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formstanzwerkzeug (8) in einem eine Farbe druckenden Druckwerk (W) auf einen
druckfreien Bereich des Bogens (B) ausgerichtet ist.
17. Off set-Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der als Stanzgegenfläche ausgebildete Aufzug (12) des Gegendruckzylinders (4) ein
Stahlblech ist.
18. Offset-Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stanzgegenauflage (10) eine Metall-, vorzugsweise Aluminium-, Folie (23) ist, die
lösbar auf dem Aufzug (12) des Gegendruckzylinders (4) angeordnet ist.
19. Offset-Druckmaschine nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallfolie (23) mittels eines
doppelseitigen Klebebandes (29) auf dem Aufzug (12) festgelegt ist.
20. Offset-Druckmaschine nach den Ansprüchen 1 und 18, 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Stanzgegenauflage
(10) geringfügig größer ist als die vom Umriß der Sehneidund/oder Nutprägekante (13) definierte Fläche.
21. Offset-Druckmaschine nach den Ansprüchen 1 und 18,
19, dadurch gekennzeichnet, daß die Stanzgegenauflage (10) ein dem Verlauf der Schneid- und/oder Nutprägekante
(13) folgender Streifen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9115864U DE9115864U1 (de) | 1991-12-20 | 1991-12-20 | Offset-Druckmaschine für Einzel- und Mehrfachbogen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9115864U DE9115864U1 (de) | 1991-12-20 | 1991-12-20 | Offset-Druckmaschine für Einzel- und Mehrfachbogen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9115864U1 true DE9115864U1 (de) | 1992-04-23 |
Family
ID=6874476
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9115864U Expired - Lifetime DE9115864U1 (de) | 1991-12-20 | 1991-12-20 | Offset-Druckmaschine für Einzel- und Mehrfachbogen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9115864U1 (de) |
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2712531A1 (fr) * | 1993-11-16 | 1995-05-24 | Steve Christian | Procédé d'impression en relief pour machine offset. |
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DE4408075C2 (de) * | 1994-03-10 | 1998-10-29 | Roland Man Druckmasch | Vorrichtung zum Längsschneiden von Bedruckstoffen in Bogen- und Rollenmaschinen |
EP1022134A1 (de) * | 1999-01-22 | 2000-07-26 | Blockfabrik Lichtensteig AG | Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen eines Prägedrucks |
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EP1717031A3 (de) * | 2005-04-28 | 2011-02-16 | Komori Corporation | Druckmaschine |
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-
1991
- 1991-12-20 DE DE9115864U patent/DE9115864U1/de not_active Expired - Lifetime
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