DE9114307U1 - Spiral- und Gewindebohrer - Google Patents
Spiral- und GewindebohrerInfo
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Description
6198/+II/bu
Reiner Quanz
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Spiral- und Gewindebohrer mit einem Bohrerschaft, der aus einem vorderen
Spiralbohrerabschnitt und einem sich an diesen anschließenden Gewindebohrerabschnitt besteht, und mit mindestens
einer ausgehend von einer Bohrerspitze des Spiralbohrerabschnittes über den Bohrerschaft verlaufenden Spannut.
Ein derartiger Bohrer stellt praktisch einen "Kombinationsbohrer" aus einem Spiralbohrer und einem Gewindebohrer dar,
wobei der Durchmesser des Spiralbohrerabschnittes an den Kerndurchmesser des Gewindebohrerabschnittes angepaßt ist,
so daß in einem Arbeitsgang zunächst mittels des Spiralbohrerabschnittes ein Kernloch und dann mittels des Gewindebohrerabschnittes
das entsprechende Gewinde gebohrt werden kann.
Bekannte "Kombinationsbohrer" der gattungsgemäßen Art sind jedoch ausschließlich in Verbindung mit speziellen Werkzeugmaschinen
zu gebrauchen, da sie äußerst empfindlich gegen Querkräfte sind. Dies liegt insbesondere an den er-
forderlichen, über die gesamte Länge des Bohrerschaftes verlaufenden und daher den verbleibenden Querschnitt des
Bohrers reduzierenden Spannuten. Nicht zuletzt deswegen wurden das Kernloch einerseits und anschließend das Gewinde
andererseits mit unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten gebohrt, um Beschädigungen oder sogar Zerstörungen des
Bohrers und/oder des Gewindelochs zu vermeiden. Auch diese unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten während eines Bohrvorganges
sprachen für die Verwendung einer speziellen, z.B. rechnergesteuerten Werkzeugmaschine.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Spiral- und Gewindebohrer zu schaffen,
der sich auch besonders gut zur Anwendung mit handgeführten Antriebsmaschinen, wie Handbohrmaschinen und/oder
Handschraubermaschinen (z.B. sog. "Akku-Schrauber"), eignet, dabei aber dennoch lange Standzeiten aufweist.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die bzw.
jede Spannut im Bereich des Gewindebohrerabschnittes endet und hier vorzugsweise in radialer Richtung bis zum Außenumfang
stetig "ausläuft". Durch die Erfindung wird vorteilhafterweise eine Verstärkung der "Werkzeugseele" erreicht,
da der die Stabilität bestimmende Querschnitt nur noch unwesentlich durch die Spannut(en) geschwächt wird.
Der erfindungsgemäße Bohrer kann hierdurch relativ hohe Querkräfte schadlos aufnehmen, so daß er sich auch zur
Anwendung in handgeführten Antriebsmaschinen besonders gut eignet. Aufgrund der verbesserten Stabilität könnten das
Kernloch sowie das Gewinde grundsätzlich mit der gleichen Drehgeschwindigkeit gebohrt werden. Da aber heute erhältliche
Handbohr- und Schraubermaschinen zumeist hinsichtlich der Drehgeschwindigkeit variabel sind, kann dies natürlich
auch bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Bohrers entsprechend
ausgenutzt werden, indem das Kernloch mittels des Spiralbohrerabschnittes mit einer höheren Drehgeschwindigkeit
gebohrt wird als anschließend das Gewinde mittels des Gewindebohrerabschnittes.
Wie auch bei jedem üblichen Gewindebohrer besteht der Gewindebohrerabschnitt des erfindungsgemäßen Bohrers aus
einem vorderen Anschnittkegel und einem hinteren, ein im Querschnitt vollständiges Gewindegangprofil aufweisenden
Gewindeteil. Der Anschnittkegel weist in an sich bekannter Weise Schneidzähne auf, die gegenüber dem vollständigen
Gewindegangprofil reduzierte und in Richtung des hinteren Gewindeteils - entsprechend dem Konuswinkel des Anschnittkegels
- zunehmende Zahnquerschnitte besitzen.
Erfindungsgemäß ist es dabei nun aber besonders vorteilhaft,
wenn die bzw. jede Spannut im Bereich des Gewindeteils, d.h. im Bereich der im Querschnitt "vollständigen"
Gewindegänge, endet, und zwar insbesondere im Bereich des ersten bis dritten vollständigen Gewindeganges. Die dann
(noch) im Bereich der Nut(en) liegenden Gewindegänge bilden ebenfalls Schneidzähne, und zwar "volle" Schneidzähne. Der
übrige, erfindungsgemäß nutfreie hintere Abschnitt des
Gewindeteils gewährleistet eine äußerst gute Führung des Bohrers in dem Gewindeloch.
Da sich der erfindungsgemäße Bohrer somit besonders für handgeführte Antriebsmaschinen eignet, besitzt er in einer
besonders vorteilhaften Ausführungsform im Anschluß an den Gewindebohrerabschnitt einen Einspannschaft, der vorzugsweise
im Querschnitt als Sechskant ausgebildet ist. Die Größe (der Querschnitt) dieses Sechskantes entspricht dabei
vorzugsweise derjenigen von solchen Sechskanten, die üblicherweise
bei sogenannten "Schrauber-Bits" ebenfalls Verwendung finden, so daß der erfindungsgemäße Bohrer
praktisch einen "Bohr- und Gewinde-Bit" bildet, der auf besonders einfache Weise in die vor allem bei Schraubermaschinen
vorgesehenen Innensechskant-Aufnahmen sowie aber ohne weiteres auch in übliche Bohrmaschinen-Spannfutter
eingesetzt werden kann.
Der erfindungsgemäße Bohrer eignet sich zum Herstellen von
Gewinde-Durchgangslöchern in nahezu allen spanenden Materialien (Stahl, Buntmetalle usw.) mit geringer Dicke, d.h.
die Materialstärke bzw. Lochlänge sollte maximal im Bereich von etwa 1,5 &khgr; d liegen, wobei d der Gewinde-Außendurchmesser
ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung
enthalten.
Anhand von in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispielen
soll im folgenden die Erfindung näher erläutert werden. Dabei zeigen jeweils in vereinfachter
Seitenansicht:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Spiral- und Gewindebohrers und
Fig. 2 eine zweite, weiter ausgestaltete Aus führungs form des erfindungsgemäßen Bohrers.
In den verschiedenen Zeichnungsfiguren sind gleiche Teile
und Komponenten stets mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet
und brauchen daher jeweils nur einmal beschrieben zu werden.
Wie sich zunächst aus Fig. 1 ergibt, besitzt ein erfindungsgemäßer
Spiral- und Gewindebohrer 1 - im folgenden vereinfacht lediglich "Bohrer" genannt - einen Bohrerschaft
2, der aus einem vorderen Spiralbohrerabschnitt 4 und einem sich an diesen anschließenden Gewindebohrerabschnitt 6 besteht.
Der Spiralbohrerabschnitt 4 weist eine Bohrerspitze 8 auf, von der ausgehend mindestens eine Spannut 10 über
den Bohrerschaft 2 verläuft. Dabei kann es sich um eine "gerade genutete" oder eine "drallgenutete" Ausführung handeln.
Wie dargestellt sind vorzugsweise zwei diametral gegenüberliegende, im wesentlichen geradlinige Spannuten 10
vorgesehen. Durch die eingeschliffenen Spannuten 10 sind im Spiralbohrerabschnitt 4 Schneidkanten 12 und im Gewindebohrerabschnitt
6 Schneidzähne 14 gebildet (stark vereinfacht dargestellt).
Der Gewindebohrerabschnitt 6 besteht aus einem vorderen, sich an den Spiralbohrerabschnitt 4 anschließenden Anschnittkegel
16 und einem hinteren, ein im Querschnitt "vollständiges" Gewindegangprofil aufweisenden Gewindeteil
18. Die im Bereich des Anschnittkegels 16 angeordneten Schneidzähne 14 besitzen gegenüber dem "vollständigen"
Profil der im Bereich des Gewindeteils 18 angeordneten Gewindegänge reduzierte und in Richtung des hinteren
Gewindeteils 18 - entsprechend dem Konuswinkel des Anschnittkegels 16 - zunehmende Zahnquerschnitte.
Es ist nun besonders vorteilhaft, wenn die Spannuten 10 im Bereich des ersten bis dritten, insbesondere im Bereich des
zweiten, im Querschnitt vollständigen Gewindeganges des Gewindeteils 18 auslaufen. Dabei besitzt der Anschnittkegel
16 vorzugsweise nur drei bis vier Gewindegänge, was zu einem gegenüber bekannten Gewindebohrern verkürzten Anschnitt
und vorteilhafterweise zu einer weiteren Erhöhung der Stabilität des Bohrers 1 führt, da hierdurch auch die
Spannuten 10 insgesamt weiter verkürzt werden können.
Der Spiralbohrerabschnitt 4 besitzt einen Durchmesser O1,
der an den Kerndurchmesser des jeweiligen Gewindes angepaßt ist. Normalerweise ist der Durchmesser dx gleich dem Außendurchmesser
d2 des Gewindeteils 18 abzüglich der jeweiligen Gewindesteigung. Beispielsweise beträgt im Falle des
metrischen Gewindes M6 Cl1 = 6 mm - 1 mm = 5 mm.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung schließt sich an den Gewindebohrerabschnitt 6, insbesondere über
einen im Querschnitt kreisförmigen Übergangsabschnitt 20, ein Einspannschaft 22 an. Dabei ist es zudem besonders
zweckmäßig, wenn dieser Einspannschaft 22 im Querschnitt als Sechskant ausgebildet ist. Zur Arretierung in einer
nicht dargestellten Innensechskant-Aufnahme beispielsweise eines sog. "Akku-Schraubers" weist der Einspannschaft 22
auf seinem Außenumfang, und zwar insbesondere im Bereich der Kanten des Sechskantes, Haltekerben 24 auf. Es handelt
sich bei dieser bevorzugten Ausführungsform somit um einen "Spiral/Gewindebohrer-Bit".
Es ist des weiteren vorteilhaft, die Bohrerspitze 8 des Spiralbohrerabschnittes 4 durch einen speziellen, jedoch an
sich bekannten Anschliff selbstzentrierend auszubilden. Hierdurch kann vorteilhafterweise auch mit handgeführten
Antriebsmaschinen ein Loch ohne vorhergehende Ankörnung
angebohrt werden, ohne daß der Bohrer verläuft.
Der Bohrer 1 besteht in an sich bekannter Weise aus einem üblichen Werkzeugstahl, insbesondere HSS-Stahl.
In Fig. 2 ist nun noch eine besondere Ausführungsform dargestellt,
die im wesentlichen derjenigen der Fig. 1 entspricht. Allerdings schließt sich hierbei der Gewindebohrerabschnitt
6 an den Spiralbohrerabschnitt 4 erfindungsgemäß mittelbar über einen dazwischenliegenden Gewinde-Vorschneidkegel
26 an. Dieser Vorschneidkegel 26 besitzt einen maximalen Durchmesser d3, der zwischen den
Durchmessern dx des Spiralbohrerabschnittes 4 und d2 des
Gewindebohrerabschnittes 6 liegt. Diese Ausgestaltung ist ebenfalls besonders vorteilhaft, wenn der erfindungsgemäße
Bohrer 1 in handgeführten Antriebsmaschinen eingesetzt werden soll. Der Vorschneidkegel 26 dient dazu, ein
schnelles, ruckartiges Vorschieben des Bohrers 1 in dem Moment, in dem mit dem Spiralbohrerabschnitt 4 das entsprechende
Loch durchbohrt ist, abzubremsen, indem nämlich zunächst der Vorschneidkegel 26 auf den Lochrand des gerade
gebohrten Kernloches trifft. Es werden dann bereits geringfügige Gewindegänge "vorgeschnitten". Diese vorgeschnittenen
Gewindegänge dienen dann als Führung für den nachfolgend in diesen Bereich eintretenden Gewindebohrerabschnitt
6 bzw. dessen Anschnittkegel 16.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern umfaßt auch
alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.
Claims (9)
1. Spiral- und Gewindebohrer mit einem Bohrerschaft, der aus einem vorderen Spiralbohrerabschnitt und einem
sich an diesen anschließenden Gewindebohrerabschnitt besteht, und mit mindestens einer ausgehend von einer
Bohrerspitze des Spiralbohrerabschnittes über den Bohrerschaft verlaufenden Spannut,
dadurch gekennzeichnet, daß die bzw. jede Spannut (10) im Bereich des Gewindebohrerabschnittes
(6) endet.
2. Spiral- und Gewindebohrer nach Anspruch 1,
wobei der Gewindebohrerabschnitt aus einem vorderen Anschnittkegel und einem hinteren, ein im Querschnitt
vollständiges Gewindegangprofil aufweisenden Gewindeteil besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß die bzw. jede Spannut (10) im Bereich des Gewindeteils
(18), inbesondere im Bereich des ersten bis dritten im Querschnitt vollständigen Gewindeganges, endet.
3. Spiral- und Gewindebohrer nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anschnittkegel (16) etwa drei bis fünf, insbesondere drei bis vier Gewindegänge aufweist.
dadurch gekennzeichnet, daß der Anschnittkegel (16) etwa drei bis fünf, insbesondere drei bis vier Gewindegänge aufweist.
4. Spiral- und Gewindebohrer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sich an den Gewindebohrerabschnitt (6) insbesondere über
einen im Querschnitt kreisförmigen Übergangsabschnitt (20) ein Einspannschaft (22) anschließt.
5. Spiral- und Gewindebohrer nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Einspannschaft (22) im Querschnitt als Sechskant ausgebildet ist.
dadurch gekennzeichnet, daß der Einspannschaft (22) im Querschnitt als Sechskant ausgebildet ist.
6. Spiral- und Gewindebohrer nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Einspannschaft (22) auf seinem Außenumfang, insbesondere im Bereich der Kanten des Sechskantes, Haltekerben (24) aufweist.
dadurch gekennzeichnet, daß der Einspannschaft (22) auf seinem Außenumfang, insbesondere im Bereich der Kanten des Sechskantes, Haltekerben (24) aufweist.
7. Spiral- und Gewindebohrer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrerschaft (2) zwei einander diametral gegenüberliegende
Spannuten (10) aufweist.
8. Spiral- und Gewindebohrer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Gewindebohrerabschnitt (6) an den Spiralbohrerabschnitt
(4) mittelbar über einen dazwischenliegenden Gewinde-Vorschneidkegel (26) anschließt.
9. Spiral- und Gewindebohrer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrerspitze (8) des Spiralbohrerabschnittes (4)
selbstzentrierend ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9114307U DE9114307U1 (de) | 1991-11-16 | 1991-11-16 | Spiral- und Gewindebohrer |
Applications Claiming Priority (1)
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DE9114307U DE9114307U1 (de) | 1991-11-16 | 1991-11-16 | Spiral- und Gewindebohrer |
Publications (1)
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DE9114307U1 true DE9114307U1 (de) | 1992-01-09 |
Family
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Family Applications (1)
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DE9114307U Expired - Lifetime DE9114307U1 (de) | 1991-11-16 | 1991-11-16 | Spiral- und Gewindebohrer |
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Country | Link |
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DE (1) | DE9114307U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008049029A1 (de) | 2008-09-25 | 2010-04-15 | Völkel GmbH | Gewindebohrer |
-
1991
- 1991-11-16 DE DE9114307U patent/DE9114307U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102008049029A1 (de) | 2008-09-25 | 2010-04-15 | Völkel GmbH | Gewindebohrer |
DE102008049029B4 (de) * | 2008-09-25 | 2012-11-08 | Völkel GmbH | Gewindebohrer |
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