DE4436916A1 - Bohrwerkzeug mit Trägerkörper und Schneidkörpern - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bohrwerkzeug mit Trägerkörper und einem oder mehreren
Schneidkörpern, deren in radialer Richtung gemessene Breite entgegen der Bohrrich
tung teilweise kontinuierlich abnimmt, wobei die Schneidkörper die Umfangskontur des
Trägerkörpers radial und axial überragen.
Bohrwerkzeuge der hier in Rede stehenden Art dienen dem Abbau von Gestein, Beton,
Mauerwerk und dergleichen Materialien. Insbesondere im Aufbau der Trägerkörper kön
nen sie unterschiedlich ausgebildet sein. Gemeinsam ist den Bohrwerkzeugen jedoch,
daß sie im bohrrichtungsseitigen Endbereich einen oder mehrere Schneidkörper auf
weisen, wobei diese Schneidkörper aus verschleißfestem Werkstoff wie Hartmetall,
Hartstoff oder dergleichen bestehen.
Aus der Sicht des Trägerkörpers besteht beispielsweise die Möglichkeit, diesen in Form
eines Schaftes auszubilden, der am Umfang eine Wendel trägt, die einstückig angeformt
oder damit verbunden sein kann. Bohrrichtungsseitig sowie radial wird der Trägerkörper
von Schneidkörpern überragt, wobei es sich beispielsweise bei kleineren Durchmessern
um einen einzigen und bei größeren Durchmessern um mehrere Schneidkörper handeln
kann. Ein derartiges Bohrwerkzeug, insbesondere für größere Durchmesser, ist bei
spielsweise aus der DE-PS 25 43 578 bekannt.
Darüber hinaus besteht - insbesondere für die Herstellung von Bohrungen größerer
Durchmesser - die Möglichkeit, den Trägerkörper als Hohlbohrkrone auszubilden. In die
sem Falle wird der bohrrichtungsseitige Bereich des Trägerkörpers sowohl axial als auch
radial von Schneidkörpern überragt, die über den Umfang verteilt an dem als Hohlbohr
krone ausgebildeten Trägerkörper angeordnet sind. Dabei darf die Länge der Schneid
körper in Bohrrichtung ein Mindestmaß nicht unterschreiten, damit zwischen Schneid
körper und Trägerkörper eine ausreichend große Kontaktfläche vorhanden ist, welche
zur Übertragung der auftretenden Kräfte in der Lage ist. Eine solche Hohlbohrkrone ist
beispielsweise aus der DE-PS 24 19 548 bekannt.
Wie die vorgenannten bekannten Bohrwerkzeuge zeigen, ist den Schneidkörpern ge
meinsam, daß deren in radialer Richtung gemessene Breite entgegen der Bohrrichtung
kontinuierlich abnimmt. Im Falle der Hohlbohrkrone als Trägerkörper bedeutet dies, daß
die in radialer Richtung gemessene Breite der Schneidkörper entgegen der Bohrrichtung
kontinuierlich sowohl zur Innen- als auch zur Außenkontur des Trägerkörpers hin ab
nimmt. Mit dieser Abnahme der Breite der Schneidkörper soll erreicht werden, daß die
Reibung der Schneidkörper an der Wandung der herzustellenden Bohrung verringert
wird.
Solange die Bohrwerkzeuge neu sind, wird die Zielsetzung einer Verringerung der Rei
bung weitgehend erreicht. Je länger der Einsatz der Bohrwerkzeuge aber dauert, desto
stärker nähert sich die radial gemessene Breite der Schneidkörper aufgrund des Ver
schleißes in radialer Richtung einem konstanten Maß. Dies führt dazu, daß die an der
Wandung der herzustellenden Bohrung reibende Fläche der Schneidkörper entgegen
der Bohrrichtung immer länger wird, was dazu führt, daß durch laufende Erhöhung der
Reibung der Wirkungsgrad der Bohrwerkzeuge erheblich abnimmt. Im Extremfalle
erstreckt sich die an der Wandung der herzustellenden Bohrung reibende Fläche der
Schneidkörper über deren gesamte axiale Länge, d. h. auch über die Länge, um die die
Schneidkörper im Trägerkörper eingebettet sind. Dies führt schließlich zu einer
Überlastung der Antriebsgeräte und zum Festklemmen der Bohrwerkzeuge in der
herzustellenden Bohrung.
Die geschilderte Problematik wird bei den in den letzten Jahren vermehrt Verwendung
findenden Vollbohrern mit mehr als einem Schneidkörper noch verstärkt. Diese Bohr
werkzeuge erzeugen kreisrunde Löcher mit engeren Toleranzen als die bisher üblichen,
mit einem Schneidkörper versehenen Bohrwerkzeuge. Der Klemmeffekt durch den vor
stehend genannten Verschleiß fällt dadurch besonders ins Gewicht, so daß die diesbe
zügliche Problematik wesentlich verschärft wird. In gleich verschärfter Weise tritt diese
Problematik auch bei Bohrwerkzeugen auf, deren Trägerkörper als Hohlbohrkrone mit
mehreren Schneidkörpern ausgebildet ist, da auch solche Bohrwerkzeuge zu Bohrungen
mit engen Toleranzen führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bohrwerkzeug zu schaffen, bei welchem
selbst bei längerem Einsatz die Reibung der Schneidkörper an der Wandung der herzu
stellenden Bohrung nicht in einer den Wirkungsgrad herabsetzenden Weise erhöht wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die in radialer Richtung ge
messene Breite der Schneidkörper entgegen der Bohrrichtung anschließend an die
kontinuierliche Abnahme sich in einer Stufe verringert.
Die erfindungsgemäße Abnahme der in radialer Richtung gemessenen Breite der
Schneidkörper in Form einer Stufe führt zu einer Art Taillierung der Schneidkörper in ih
rer radial gemessenen Breite. Dies hat zur Folge, daß selbst nach längerem Einsatz der
Bohrwerkzeuge die zur Reibung an der Wandung der herzustellenden Bohrung führende
Länge der Schneidkörper entgegen der Bohrrichtung bis höchstens zur Stufe reicht. Es
wird somit ein noch zulässiger Maximalbetrag an Reibung nicht überschritten, unabhän
gig von der Länge des Einsatzes der Bohrwerkzeuge.
Selbst bei den erfindungsgemäßen Bohrwerkzeugen nimmt die Reibung mit fortdauern
dem Einsatz um ein gewisses Maß zu. Der Maximalbetrag der Reibung kann durch die
erfindungsgemäße Stufe jedoch derart begrenzt werden, daß die Reibung noch keinen
wirkungsgradmindernden Einfluß hat. Abhängig ist dieser Maximalbetrag von der Wahl
der Anordnung der Stufe, wobei sich diesbezüglich gezeigt hat, daß bevorzugte Werte
dann entstehen, wenn das in axialer Richtung gemessene Maß vom freien Ende der
Schneidkörper bis zur Stufe der Verringerung etwa dem 0,3- bis 0,5-fachen der
gesamten in axialer Richtung gemessenen Länge der Schneidkörper entspricht.
Unabhängig von der Ausbildung des Trägerkörpers ist es von Vorteil, wenn die Stufe der
Verringerung im Bereich des bohrrichtungsseitigen Endes des Trägerkörpers liegt. Damit
wird erreicht, daß maximal der in axialer Richtung überstehende Bereich zur Bildung der
für die Reibung verantwortlichen Länge beiträgt. Der Bereich, welcher der Einbindung
der Schneidkörper im Trägerkörper dient, kann damit zu keiner unzulässigen Erhöhung
der Reibung des Bohrwerkzeuges an der Wandung der herzustellenden Bohrung führen.
Um sicherzustellen, daß der entgegen der Bohrrichtung an die Stufe anschließende
Bereich der Schneidkörper nicht an der Reibung teilnimmt, ist eine ausreichende Redu
zierung der in radialer Richtung gemessenen Breite der Schneidkörper im Anschluß an
die Stufe sicherzustellen. Dies wird dann erreicht, wenn in bevorzugter Weise sich die in
radialer Richtung gemessene Breite der Schneidkörper an der Stufe um mindestens
30% des Maßes reduziert, um welches die Schneidkörper den Trägerkörper entgegen
der Bohrrichtung im Anschluß an die Stufe radial überragen. Dies bedeutet, daß sich
die in radialer Richtung gemessene Breite der Spreizkörper im Anschluß an die Stufe
bis maximal zur Außenkontur des Trägerkörpers reduzieren kann.
Im Sinne eines symmetrischen Aufbaus der Schneidkörper ist zweckmäßigerweise vor
gesehen, daß sich die in radialer Richtung gemessene Breite an beiden Breitseiten der
Schneidkörper in einer Stufe verringert.
Wie bereits darauf hingewiesen, werden für Bohrungen größerer Durchmesser bevor
zugt Trägerkörper in Form einer Hohlbohrkrone verwendet. Auch bei solchen Trägerkör
pern, wo die Schneidkörper über den stirnseitigen Umfang verteilt sind, führt die erfin
dungsgemäße Taillierung zu den genannten Vorteilen. Demnach ist gemäß einer wei
teren Ausführungsform der Erfindung der Trägerkörper eine Hohlbohrkrone, wobei die in
radialer Richtung gemessene Breite der Schneidkörper entgegen der Bohrrichtung an
schließend an die kontinuierliche Abnahme sich in einer Stufe zur Innen- und Außen
kontur des Trägerkörpers hin verringert. Auch hier sind die Schneidkörper zweckmäßi
gerweise symmetrisch aufgebaut, d. h. die in radialer Richtung gemessene Breite der
Schneidkörper verringert sich an beiden Breitseiten in einer Stufe. Ebenso fällt in bevor
zugter Weise die Stufe im wesentlichen mit dem bohrrichtungsseitigen Ende des Träger
körpers zusammen. Hinausgehend über die genannten Vorteile wird mit der
erfindungsgemäßen Ausbildung die Entnahme der Bohrkerne wesentlich verbessert.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen, welche Ausführungsbeispiele
wiedergeben, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht des bohrrichtungsseitigen Bereiches eines Bohrwerkzeu
ges gemäß Erfindung;
Fig. 2 einen Schnitt durch den bohrrichtungsseitigen Bereich eines Bohrwerk
zeuges gemäß Erfindung, mit einem als Hohlbohrkrone ausgebildeten
Trägerkörper.
Das Bohrwerkzeug gemäß Fig. 1 besteht aus einem Trägerkörper 1 und einem
Schneidkörper 2. Der Schneidkörper 2 ist im Trägerkörper 1 eingebettet.
Wie die Fig. 1 ferner zeigt, nimmt die in radialer Richtung gemessene Breite R des
Schneidkörpers 2 im Bereich K kontinuierlich ab, bis zu einer Stufe S. An der Stufe S
erfolgt eine weitere Abnahme der in radialer Richtung gemessenen Breite R. Gemäß
dem in der Fig. 1 dargestellten Beispiel fällt die Stufe S im wesentlichen mit dem bohr
richtungsseitigen Ende E des Trägerkörpers 1 zusammen. Um das Maß B überragt der
Schneidkörper 2 das bohrrichtungsseitige Ende E des Trägerkörpers 1, wobei die ge
samte Länge des Schneidkörpers 2 dem Maß A entspricht.
Das Bohrwerkzeug gemäß Fig. 2 weist einen als Hohlbohrkrone ausgebildeten Träger
körper 3 auf, in welchen Schneidkörper 4 eingebettet sind. Die Schneidkörper 4 überra
gen die Wandstärke des Trägerkörpers 3 in radialer Richtung und übersteigen das bohr
richtungsseitige Ende E des Trägerkörpers 3.
Wie die Fig. 2 ferner zeigt, verringert sich die in radialer Richtung gemessene Breite R
der Schneidkörper 4 entgegen der Bohrrichtung kontinuierlich im Bereich K bis zur Stufe
S. An der Stufe S erfolgt eine weitere Verringerung der in radialer Richtung gemessenen
Breite R in der Weise, daß die Wandstärke des Trägerkörpers 3 in radialer Richtung nur
noch geringfügig von den Schneidkörpern 4 überragt wird. Die Stufe S fällt - wie das in
der Fig. 2 gezeigte Beispiel zeigt - mit dem bohrrichtungsseitigen Ende E des Trägerkör
pers 3 zusammen. Um die Länge B übersteigen die Schneidkörper 4 das bohrrichtungs
seitige Ende E des Trägerkörpers 3 in Bohrrichtung, während die gesamte Länge der
Schneidkörper 4 dem Maß A entspricht.
In den Beispielen sowohl gemäß Fig. 1 als auch gemäß Fig. 2 überragt die in radialer
Richtung gemessene Breite R der Schneidkörper 2, 4 entgegen der Bohrrichtung an
schließend an die Stufe S den Trägerkörper 1, 3 noch geringfügig. Dieses Überragen
kann sich im Extremfalle vollständig reduzieren, so daß die in diesem Bereich gemes
sene radiale Breite der Schneidkörper 2, 4 der in radialer Richtung gemessenen Er
streckung des Trägerkörpers 1, 3 - im Falle einer Hohlbohrkrone deren Wandstärke - ent
spricht.
Claims (6)
1. Bohrwerkzeug mit Trägerkörper (1, 3) und einem oder mehreren Schneidkörpern
(2, 4), deren in radialer Richtung gemessene Breite (R) entgegen der Bohrrichtung
teilweise kontinuierlich abnimmt, wobei die Schneidkörper (2, 4) die Umfangskontur
des Trägerkörpers (1, 3) radial und axial überragen, dadurch gekennzeichnet,
daß die in radialer Richtung gemessene Breite (R) der Schneidkörper (2, 4) ent
gegen der Bohrrichtung anschließend an die kontinuierliche Abnahme (K) sich in
einer Stufe (S) verringert.
2. Schneidkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in axialer
Richtung gemessene Maß (B) vom freien Ende der Schneidkörper (2, 4) bis zur
Stufe (S) der Verringerung etwa dem 0,3- bis 0,5-fachen der gesamten, in axialer
Richtung gemessenen Länge (A) der Schneidkörper (2, 4) entspricht.
3. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe
(S) der Verringerung im Bereich des bohrrichtungsseitigen Endes (E) des Träger
körpers (1, 3) liegt.
4. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die in radialer Richtung gemessene Breite (R) der Schneidkörper (2, 4) an der
Stufe (S) um mindestens 30% des Maßes reduziert, um welches die Schneidkör
per (2, 4) den Trägerkörper (1, 3) entgegen der Bohrrichtung im Anschluß an die
Stufe (S) radial überragen.
5. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die in radialer Richtung gemessene Breite (R) an beiden Breitseiten der
Schneidkörper (2, 4) in einer Stufe (S) verringert.
6. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Trägerkörper (3) eine Hohlbohrkrone ist und die in radialer Richtung gemes
sene Breite (R) der Schneidkörper (4) entgegen der Bohrrichtung anschließend an
die kontinuierliche Abnahme (K) sich in einer Stufe (S) zur Innen- und Außenkontur
des Trägerkörpers (3) hin verringert.
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