DE9111671U1

DE9111671U1 - Verpackungsfolie aus Kunststoff

Info

Publication number: DE9111671U1
Application number: DE9111671U
Authority: DE
Original assignee: EBERT FOLIEN AG 6200 WIESBADEN DE
Current assignee: EBERT FOLIEN AG 6200 WIESBADEN DE
Priority date: 1991-09-19
Filing date: 1991-09-19
Publication date: 1991-11-14
Anticipated expiration: 2001-09-20

Description

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft eine Verpackungsfolie aus Kunststoff, beispielsweise Polyolefin, gereckt oder ungereckt, die mit vorher bestimmter Dichtigkeit gegen Wasserdampf sowie mit Oberflächen- und Materialeigenschaften ausgestattet ist, die ungewolltes Aufdrehen von in der um die Ware gewickelten Verpackungsfolie gebildeten Wickelhälsen verhindern.

Aus DE-GM 74 41 421 sind Einwickler für Bonbons und dergleichen bekannt, die aus Verpackungsfolie geschnitten sind, welche aus einem mit seiner Streckspannungsgrenze und dem Reibungskoeffizienten der Folienoberflächen knapp unter der Blockierungsgrenze eingestellten Polyolefin besteht. Unter Blockierung ist dabei zu verstehen, daß sich die zu einer Rolle aufgewickelte Folie nicht mehr sicher abziehen läßt, sondern aufgrund der Haftreibung ihrer Oberflächen beim Abziehen von der Rolle blockiert und abreißt. Die bekannten Einwickler werden um die jeweilige Ware, beispielsweise Bonbons, gelegt und an den seitlichen Enden zur Bildung von Wickelhälsen und Wickelschleifen bis zum Entstehen eines vorher festgelegten Drehmoments gegensinnig zusammengedreht. Die so einzeln verpackte Kleinware, beispielsweise Bonbons, wird zum weiteren Verpacken maschinell in dosierter Menge in Verpackungsbeutel oder sonstige Behältnisse eingefüllt. Bei diesem weiteren Verpacken und bis zum Verbrauch sollen die Wickelhälse sicher halten. Dies läßt sich mit den aus DE-GM 74 41 421 bekannten Einwicklern auch unter der Voraussetzung einhalten, daß die zu verpackende Kleinware, beispielsweise Bonbons, ausreichende Festigkeit und Härte aufweist, um ein für die Erzeugung fester Wickelhälse erforderliches

Gegendrehmoment ausüben zu können. Wenn jedoch weichere oder empfindlichere Kleinware, beispielsweise gefüllte Bonbons, gefüllte Schokoladeteilchen und dergleichen eingewickelt werden sollen, muß vielfach mit geringerem Drehmoment bei der Erzeugung der Wickelhälse gearbeitet werden, was zur Folge hat, daß dann die an den bekannten Einwicklern erzeugten Wickelhälse nicht mehr ausreichende Haltbarkeit aufweisen.

Aufgabe der Erfindung ist es daher Verpackungsfolie der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß auch unter Ausübung geringerer Drehmomente, beispielsweise bei dem Einwickeln von weicher oder empfindlicher Kleinware, erzeugte Wickelhälse mit der für weiteres Verpacken bis zum Verbrauch erforderlichen Sicherheit festhalten.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Verpackungsfolie als Laminat mit zwei oder mehr Schichten ausgebildet ist, bei dem die auf der Verpackungs-Innenseite anzuordnende Folienseite und/oder die auf der Verpackungaußenseite anzuordnende Folienseite eine Stumpfschicht, nämlich eine Schicht aus solchem Kunststoff trägt, der im Vergleich zu dem Kunststoff der anderen Schicht oder der übrigen Schichten an einer von ihm gebildeten freien Oberfläche erhöhte Haftreibungseigenschaften und/oder Porosität aufweist, wobei zumindest in der an der Verpackungs-Außenseite anzuordnenden Folienoberfläche die Stumpfschicht in den für die Bildung von Wickelhälsen vorgesehenen, streifenförmigen Bereichen freiliegt und in den übrigen Bereichen zumindest teilweise überschichtet ist.

Unter "Stumpfschicht" ist dabei eine Laminatschicht zu verstehen, deren freie Oberfläche zur Bildung erhöhter Haftreibungseigenschaften solche Rauhigkeit oder Porosität aufweist, daß sie im Unterschied zu den normalerweise glatten Kunststoffoberflächen ein stumpfes Aussehen hat.

Durch die Erfindung wird erreicht, daß auch unter Anwendung geringerer Drehmomente haltbare Wickelhälse an der Verpackungsfolie gebildet werden können, wobei das die Verpackungsfolie bildende Laminat gewährleistet, daß die Stumpfschicht bzw. die Stumpfschichten über die gesamte Folienlänge ununterbrochen schon an der Folie selbst vorhanden sind und nicht erst durch nachträgliches Aufstreichen oder Aufdrucken erzeugt werden müssen.

Für viele Anwendungszwecke dürfte es ausreichen, eine Stumpfschicht nur einseitig, bevorzugt auf der der Verpackungs-Innenseite zugeordneten Folienseite, vorzusehen. Da diese einseitige und eventuell durchgehend über die gesamte Folienoberfläche vorgesehene Stumpfschicht in einer Folienrolle auf der teilweie durch Aufdrucke und sonstige Maßnahmen beschichteten zweiten Oberfläche der Verpackungsfolie zu liegen kommt, wird durch diese Beschichtung ein Blockieren der Verpackungsfolie beim Abziehen von der Folienrolle verhindert. Sofern die Stumpfschicht an der der Verpackungs-Außenseite zugeordneten Seite der Verpackungsfolie liegt, wird sie nur in den für die Bildung von Wickelhälsen vorgesehenen, streifenförmigen Bereichen freigelassen und im übrigen durch Aufdrucke und sonstige Maßnahmen überschichtet. Auch in solchem Fall wird das Blockieren der Verpackungsfolie beim Abziehen von einer Folienrolle durch die

Beschichtung in den beschichteten Oberflächenbereichen einen verbesserten Haftgrund für die jeweilige Beschichtung. Sollte sich in der Praxis ergeben, daß die an der der Verpackungs-Innenseite zugeordneten Foliensseite völlig freiliegende Stumpfschicht doch noch die Gefahr der Blockierung verursacht, so kann ohne weiteres eine teilweise Beschichtung dieser Stumpfschicht mit einem eine glatte Oberfläche bildenden Lack vorgenommen werden, wobei jedoch die Stumpfschicht-Oberflache in den für die Bildung der Wickelhälse vorgesehenen streifenförmigen Bereichen freizulassen ist.

Die erfindungsgemäße Verpackungsfolie kann dadurch gebildet sein, daß die Stumpfschicht bzw. Stumpfschichten auf die andere Schicht bzw. die übrigen Schichten der Verpackungsfolie mit physikalischer Bindung oder Klebebindung kaschiert ist zbw. sind. Dieser Aufbau wird sich dann besonders empfehlen, wenn die Verpackungsfolie relativ dick auszubilden ist, mit beispielsweise bis zu 50 ,um Dicke. Für dünnere Verpackungsfolien, die beispielsweise eine Mindestdicke von etwa 15 ,um aufweisen können, empfiehlt es sich daher, daß die Stumpfschicht bzw. die Stumpfschichten durch !Coextrusion gemeinsam mit der anderen Schicht bzw. den übrigen Schichten der Verpackungsfolie gebildet ist bzw. sind. Dabei kann das Laminat zunächst in größerer Dicke koextrudiert und dann durch monoaxiales Recken oder biaxiales Recken auf die gewünschte geringe Dicke gebracht werden.

In allen Ausführungsformen kann die Stumpfschicht bzw. können die Stumpfschichten an ihrer freiliegenden Oberfläche einen Haftreibungskoeffizienten ^w ¹^ 0,3 aufweisen.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Verpackungsfolie als Laminat lassen sich unterschiedliche Funktionseigenschaften, die eventuell nicht in einer Schicht vereinbart sind, auf unterschiedliche Schichten verteilen. Beispielsweise kann erfindungsgemäß das die Verpackungsfolie bildende Laminat mindestens eine Schicht mit gegenüber der anderen Schicht bzw. gegenüber den übrigen Schichten erhöhter Streckspannungsgrenze ausgebildet sein. Es ist auch im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit gegeben, daß das die Verpackungsfolie bildende Laminat mindestens eine Sperrschicht aufweist, beispielsweise eine solche, die eine Wasserdampfdichtigkeit entsprechend einem Wasserdampfdurchtritt ■ 24 Stunden (DIN 53 122) hat.

einem Wasserdampfdurchtritt von maximal 5 g/m in

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 ein mit Verpackungsfolie gemäß der Erfindung eingewickeltes Bonbon in perspektivischer Darstellung und

Figur 2 einen Abschnitt der erfindungsgemäßen Verpackungsfolie in bevorzugter Ausführungsform.

Bei der in Figur 1 gezeigten Einzelverpackung 10 ist ein mittlerer, die Kleinware, beispielsweise ein gefülltes Bonbon oder ein Schokoladenstückchen enthaltender Teil 11 gebildet. Zu jeder Seite dieses mittleren Teiles 11 ist ein Wickelhals 12 in der Verpackungsfolie gebildet und außerhalb jedes

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Wickelhalses eine Wickelschleife 13. Die Wickelhälse 12 sind dadurch gebildet, daß der die Kleinware
enthaltende mittlere Teil 11 relativ gegenüber den
die Wickelschleifen 13 bildenden äußeren Teilen der
Verpackungsfolie verdreht worden ist. Dadurch weisen die Wickelhälse 12 gegensinnige Verdrillung auf, so
daß die eingewickelte Kleinware durch
Auseinanderziehen der Wickelschleifen 13 im Sinne
der Pfeile 14 ausgepackt werden kann. Wenn die
eingewickelte Kleinware relativ weich oder
empfindlich ist, muß das zur Bildung der Wickelhälse 12 auszuübende Drehmoment beschränkt sein, um
Beschädigungen der Kleinware zu vermeiden. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß die Verpackungsfolie, in den die Wickelhälse 12 bildenden Bereiche, erhöhte
Haftreibungseigenschaften hat. Andererseits soll die Einzelpackung 10 zumindest in ihrem Mittelteil
solche Oberflächeneigenschaften haben, die einer
Schüttung von Einzelpackungen 10 die Rieselfähigkeit eines Schüttgutes geben.

Figur 2 ist die Draufsicht eines Abschnittes einer
Verpackungsfolie 20 wie sie für die Bildung von
Einzelverpackungen 10 beispielsweise von weichen
oder gefüllten Bonbons zu benutzen ist. An der
Verpackungsfolie 20 sind mehrere streifenförmige
Bereiche gebildet:

Ein Abdeckungsbereich 25, der - angedeutet durch den Doppelpfeil 15 - an dem zu verpackendem Produkt
anliegt. Zu beiden Seiten dieses Abdeckungsbereiches 25 ist je ein Befestigungsbereich 26 seitlich
angeschlossen. Diese Befestigungsbereiche 26 dienen
zur Bildung der Wickelhälse 12, wie dies durch die
Doppelpfeile 16 angedeutet ist. Außerhalb jedes
Befestigungsbereiches 26 weist die Verpackungsfolie

20 je einen Überstandsbereich 27 auf. Diese Überstandsbereiche dienen zur Bildung der Wickelschleifen 13, wie dies durch die Doppelpfeile 17 angedeutet worden ist.

Bei beispielsweisen Ausführungen der Verpackungsfolie 20 ist die eigentliche Folie durch ein Laminat gebildet, das eine Dicke zwischen etwa 15 .um und etwa 50 ,um hat und im wesentlichen aus Polypropylen besteht. So kann das Laminat im Abdeckbereich 25 und in den Überstandsbereichen 27 mit einem Dekoraufdruck versehen sein, der sich als Färb- und Lackschicht äußert. Da eine solche Farb- und Lackschicht ebenso wie das Laminat aus elektrisch isolierendem Werkstoff besteht, neigt die Einzelverpackung 10 zur Bildung elektrostatischer Aufladung im mittleren Bereich 11. Um die Rieselfähigkeit einer Schüttung von Einzelpackungen 10 zu gewährleisten, ist deshalb im Abdeckungsbereich 25 die an die Außenseite der Einzelverpackung 10 gelangende Oberfläche mit einer Leitfähigkeitsschicht zu versehen, die zugleich auch höhere Gleiteigenschaften als die Oberfläche des Laminates und die Oberfläche des Dekorbelages haben kann. Insbesondere ist diese Leitfähigkeitsschicht über dem Dekorbelag 22 des Abdeckungsbereiches 25 vorzusehen.

Zumindest in den Befestigungsbereichen 26 ist die Verpackungsfolie 20 mit Oberflächeneigenschaften ausgestattet, die die Erzeugung von Wickelhälsen 12 unter Anwendung nur geringer Drehmomente ermöglichen, beispielsweise ist an der der Verpackungsaußenseite zugeordneten Seite der Verpackungsfolie 20 in den Befestigungsbereichen 26 die Oberfläche des Laminats freigelassen.

Zusätzlich kann das Laminat eine Stumpfschicht aufweisen, die an der der Verpackungs-Innenseite zugeordneten Seite der Verpackungsfolie 20 oder an der der Verpackungsaußenseite zugeordneten Seite oder an beiden Seiten der Verpackungsfolie 20 angeordnet sein kann. Eine an der Verpackungs-Innenseite angeordnete Stumpfschicht kann evtl. im Abdeckungsbereich 25 und in den Überstandsbereichen 27 an ihrer Oberfläche ganz oder teilweise mit einem dünnen Belag aus Glattlack abgedeckt sein.

Claims

Schutzansprüche:

Verpackungsfolie aus Kunststoff, beispielsweise Polyolefin, gereckt oder ungereckt, die mit
vorher bestimmter Dichtigkeit gegen Wasserdampf sowie mit Oberflächen- und Materialeigenschaften ausgestattet ist, die ungewolltes Aufdrehen von in der um die Ware gewickelten Verpackungsfolie gebildeten Wickelhälsen verhindern,

dadurch gekennzeichnet,

daß die Verpackungsfolie (20) als Laminat mit
zwei oder mehr Schichten ausgebildet ist, bei
dem die auf der Verpackungs-Innenseite
anzuordnende Folienseite und/oder die auf der
Verpackungsaußenseite anzuordnende Folienseite
eine Stumpfschicht, nämlich eine Schicht aus
solchem Kunststoff trägt, der im Vergleich zum
Kunststoff der anderen Schicht oder der übrigen Schichten an einer von ihr gebildeten freien
Oberfläche erhöhte Haftreibungseigenschaften
und/oder Porosität aufweist, wobei zumindest in der an der Verpackungs-Außenseite anzuordnenden Folienoberfläche die Stumpfschicht in den für
die Bildung von Wickelhälsen (12) vorgesehenen
streifenförmigen Befestigungsbereichen (26)
freiliegt und in den übrigen Bereichen (25, 27) zumindest teilweise überschichtet ist.

Verpackungsfolie nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stumpfschicht bzw.
Stumpfschichten auf die andere Schicht bzw. die übrigen Schichten der Verpackungsfolien (20) mit physikalischer Bindung oder Klebebindung
kaschiert ist bzw. sind.

3. Verpackungsfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stumpfschicht bzw. Stumpfschichten durch Koextrusion gemeinsam mit der anderen Schicht bzw. den übrigen Schichten der Verpackungsfolie (20) gebildet ist bzw. sind

4. Verpackungsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis

3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stumpfschicht bzw. Stumpfschichten an ihrer freiliegenden Oberfläche einen Haftreibungskoeffizienten /U ^ 0,3 aufweist bzw. aufweisen.

5. Verpackungsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis

4, dadurch gekennzeichnet, daß das die Verpackungsfolie (20) bildende Laminat mindestens eine Schicht mit gegenüber der anderen Schicht bzw. gegenüber den übrigen Schichten erhöhter Streckspannungsgrenze ausgebildet ist.

6. Verpackungsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis

5, dadurch gekennzeichnet, daß das die Verpackungsfolie bildende Laminat mindestens eine Sperrschicht aufweist, beispielsweise eine solche, die eine Wasserdampf-Dichtigkeit entsprechend einem Wasserdampfdurchtritt von

_2
maximal 5g m in 24 Stunden (DIN 53 122) hat.