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Beleghalter mit schuppenartig übereinander angeordneten taschenartigen
Einstecköffnungen für die Belege Es sind Beleghalter bekannt, bei denen die Belege
in taschenartige Einstecköffnungen gesteckt werden, die schuppenartig übereinander
angeordnet sind. Die bekannten Beleghalter dieser Art sind aus Holz, Blech und ähnlichen
Werkstoffen hergestellt und daher ziemlich unförmig und verhältnismäßig teuer. Insbesondere
sind sie nicht geeignet, nach Art von Karteikarten in Karteikästen od. dgl. abgestellt
zu werden.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Beleghalter mit schuppenartig
übereinander angeordneten taschenartigen Einstecköffnungen für die Belege, der einfacher
und billiger herzustellen und leichter ist als die bekannten Beleghalter und zugleich
noch den Vorteil bietet, daß er infolge seiner geringen Dicke nach Art einer Karteikarte
abgestellt werden kann. Gemäß der Erfindung besteht der Beleghalter aus einem Rahmen
mit quer zu seiner Längsrichtung verlaufenden, sich schuppenartig überdeckenden
Streifen aus einem kartonartigen Werkstoff (Karton, Preßspan od. dgl.), deren Breite
größer ist als die Einstecktiefe der Taschen, und daß die Streifen in einem der
Einstecktiefe entsprechenden Abstand von einem ihrer Ränder Durchbrechungen aufweisen,
durch die 'längs verlaufende Streifen aus einem geeigneten Werkstoff (z. B. Karton,
Preßspan od. dgl.) hindurchgesteckt sind, die gleichzeitig die Einstecktiefe der
Taschen begrenzen.
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Besonders vorteilhaft kann der Beleghalter nach der Erfindung aus
mehreren Bahnen aus einem kartonartigen Werkstoff hergestellt werden, die so geschlitzt
sind, daß sie zugleich den Rahmen und die quer verlaufenden Streifen bilden.
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Die Durchbrechungen der Streifen können in verschiedenen Formen vorgesehen
werden. Solche
und weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus
der nachfolgenden Beschreibung hervor, in der an Hand der Zeichnung verschiedene
Ausführungsbeispiele behandelt sind.
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Fig. i und 2 zeigen zwei Bogen aus Karton mit gestanzten Schlitzen;
Fig. 3 zeigt die Vorderseite und Fig. d. die Rückseite des aus den Bogen nach Fig.
i und 2 hergestellten Beleghalters; Fig. 5 und 6 zeigen zwei mit anderen Stanzungen
ve rseliene i,'ogen, und Fig. 7 zeigt eine perspektive Ansicht der Rückseite des
aus diesen Bogen gefertigten Beleghalters; Fig. 8 bis i i und 12 bis 15 zeigen zwei
weitere Ausführungsbeispiele.
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In Fig. i ist ein Bogen aus Karton, Preßspan od. dgl. dargestellt,
der mit U-förmigen Schlitzen i und geradlinigen Schlitzen 2 versehen ist. Die Breite
a. der U-förmigen Schlitze i entspricht der Breite der Taschen, die der Beleghalter
haben soll, während der Abstand b der U-förmigen Schlitze i voneinander größer ist
als die gewollte Taschentiefe. Die Schenkellänge c der U-förmigen Schlitze i ist
etwas größer als die Hälfte des Abstandes b. Der Abstand der geradlinigen Schlitze
:2 von dem oberen Rand der U-förmigen Schlitze i entspricht der gewollten Einstecktiefe
der Taschen des zu fertigenden Beleghalters.
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In Fig. 2 ist ein zweites Blatt aus Karton dargestellt, das eine dunklere
Farbe hat als das in Fig. i abgebildete Blatt. Ebenso wie das Blatt nach Fig. i
ist auch das dunkle Blatt mit U-förmigen Schlitzen i und geradlinigen Schlitzen
2 versehen, die genau gleiche Form und genau gleichen Abstand wie die Schlitze in
Fig. i haben. die aber auf dem Blatt um einen halben Abstand b nach oben versetzt
angeordnet sind.
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Die beiden erläuterten Blätter werden, und zwar das dunkle Blatt zu
enterst, so aufeinandergelegt, daß sich die U-förmigen Schlitze i genau decken.
Sodann werden die durch die U-förmigen Schlitze i gebildeten Zungen etwas angehoben
und der untere dunkle Bogen so verschoben, daß seine Zungen durch die U-förmigen
Schlitze i des hellen Bogens nach oben durchtreten. In Fig. 3 sind die beiden Bogen
ineinandergeschoben dargestellt; die nach oben durchgeschobenen Zungen des unteren
dunklen Bogens sind gut sichtbar. Nunmehr «-erden auf der Rückseite durch die geradlinigen
Schlitze der Bogen Streifen 3 hindurchgezogen. Hierzu erübrigen sich nähere Erläuterungen,
da die Lage der Streifen 3 aus Fig. 3 und .I ohne weiteres zu ersehen ist.
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Nach dem Einziehen der Streifen 3 ist der Beleghalter fertig. Wird
ein Beleg von der vorderen Seite des Beleghalters her (Fig. 3) unter eine Zunge
gesteckt und abwärts geschoben, so trifft er schließlich auf die Streifen 3, die
an ihrer Durchtrittsstelle durch die Schlitze 2 die Einstecktiefe begrenzen.
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Bei dem in Fig. bis 7 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel weisen
die beiden Bogen genau gleiche U-förmige Schlitze i auf wie di-Bogen des ersten
Ausführungsbeispiels nach Fig. i bis .4. Statt geradliniger Schlitze für das spätere
Durchstecken der Streifen 3 sind jedoch hier zwei verschiedene andere Formen von
Durchbrechungen vorgesehen. Im linken Teil der Fig. 5 und 6 sind zwei T-förmige
Schlitze 4 vorgesehen, während im rechten Teil der Darstellungen zwei Paare von
L-förmigen Schlitzen 5 gestanzt sind. Durch diese Schlitze werden kleine Zungen
gebildet, unter denen die Streifen 3 hindurchgeführt «erden können.
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Das Ineinanderschieben der beiden Bogen erfolgt in gleicher Weise
wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. i bis 4.. Anschließend «-erden die Streifen
3 unter den durch die Schlitze .I und 5 gebildeten Zungen hindurchgeschoben und
durch die weiter unterhalb vorgesehenen Schlitze 2 der beiden Bogen hindurchgesteckt.
Den fertigen Beleglialter, von der Rückseite gesehen, zeigt Fig. 7. Von der Vorderseite
gesehen sieht dieser Beleghalter genau so aus wie der in Fig. 3 dargestellte.
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Bei den Ausführungsbeispielen der Beleghalter nach Fig. i bis 7 können
die beiden ineinandergeschobenen Bogen noch vorzugsweise durch Klebeng oder Hefteng
an ihren Rändern miteinander verbunden werden. Wenn die Beleghalter nach Art von
Karteikarten abgestellt werden sollen, empfiehlt es sich, auf die Rückseite des
Beleghalters noch einen weiteren Bogen aus Papier, Karton od. dgl. aufzuheften,
um so die durch die Schlitze 4. bzw. 5 entstandenen kleinen "Lungen abzudecken.
Falls die Steifigkeit des Beleghalters noch verbessert werden soll, können die aufeinandergehefteten
Bogen mit einer Metallkante eingefaßt werden. In einem solchen Fall kann dann die
Metallkante unter Umständen das vorherige Aufeinanderheften der Bogen überflüssig
machen.
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Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. i bis; wird jeweils ein Teil
der Einstecktaschen von den durch die U-förmigen Schlitze i entstandenen Zungen
gebildet. In besonderen Fällen kann es erwünscht sein, daß die Belege in voller
Höhe der Einstecktiefe sicher gehalten werden. Auch dieser Forderung kann der Beleghalter
nach der Erfindung ohne Schwierigkeiten angepaßt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel für den zuletzt erwähnten Zweck zeigen Fig.
8 bis i i. Bei den in Fig.8 und 9 dargestellten Bogen sind U-förmige Schlitze 6
vorgesehen, die in bezug auf Breite, Abstand und Länge der Schenkel die gleichen
Abmessungen aufweisen wie die Schlitze bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. i
bis 7. Auch hier sind die U-förmigen Schlitze i auf dem zweiten Bogen um einen halben
Abstand b versetzt angeordnet. Die in Fig.8 und 9 dargestellten Bogen weisen ferner
T-förmige Schlitze 4. und geradlinige Schlitze 2 auf, für deren Anordnung sinngemäß
das gleiche gilt wie bei den Beispielen nach Fig. i bis 7.
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Auch in diesem Fall werden die beiden Bogen mit ihren U-förmigen Schlitzen
6 deckungsgleich aufeinandergelegt, worauf die durch die Schlitze 6 gebildeten Zungen
etwas nach unten gedrückt und die Zungen des hellen Bogens durch die Schlitze
des
dunklen Bogens nach hinten durchgezogen bzw. durchgeschoben werden. Schließlich
werden wieder Streifen 3 unter den durch die Schlitze 4 gebildeten Zungen hindurchgeschoben
und schließlich durch die Schlitze 2 der Bogen hindurchgesteckt. Eine Vorderansicht
des fertigen Beleghalters zeigt Fig. io, eine Rückansicht ist in Fig. iI dargestellt.
Bei diesem Beleghalter werden die eingesteckten Belege bis zum oberen Rand der Einstecköffnung,
also in der gesamten Einstecktiefe, sicher gehalten, so daß ein unbeabsichtigtes
Verschieben der Belege nicht eintreten kann.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in Fig. 12 bis 15 dargestellt.
In diesem Fall weisen die beiden Bogen H-förmige Schlitze 7 auf, deren Breite a
der gewollten Taschenbreite entspricht, während ihr Abstand b größer ist als die
gewünschte Taschentiefe. Die Länge c der Schenkel ist etwas größer als die Hälfte
des Abstandes b. Auch hier sind wieder T-förmige Schlitze q. und geradlinige Schlitze
2 vorgesehen, deren Abstand von dem mittleren Teil der H-förmigen Schlitze 7 der
gewollten Einstecktiefe entspricht.
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Die beiden Bogen nach Fig. 12 und 13 werden für das Ineinanderschieben
so aufeinandergelegt, und zwar der dunkle Bogen zu unterst, daß sich die H-Schlitze
7 genau decken. Darauf werden die durch die H-förmigen Schlitze 7 gebildeten Zungen
teils nach oben und teils nach unten etwas vorgebogen und die Bogen gegeneinander
verschoben, bis sie die in Fig. 1,4 dargestellte Lage zueinander einnehmen, in der
die nach oben weisenden Zungen des dunklen Bogens zwischen den entsprechenden Zungen
des hellen Bogens nach vorn vorgetreten sind. Auf der Rückseite des Beleghalters,
die in Fig. 15 dargestellt ist, werden wie bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen
in gleicher Weise zwei Streifen 3 unter den durch die Schlitze . gebildeten Zungen
hindurchgeführt und durch die Schlitze 2 hindurchgesteckt.
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Der Beleghalter nach Fig. 12 bis 15 bietet einerseits den Vorteil,
daß die eingesteckten Belege auf einem verhältnismäßig großen Teil ihrer Einstecktiefe
sicher gehalten werden und ermöglicht andererseits, da auf der Einsteckseite Zungen
vorhanden sind, die leicht vorgebogen werden können, ein sehr leichtes Einstecken
der Belege.
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Auch bei den Beleghaltern nach Fig.8 bis 15
empfiehlt es sich,
die Rückseite durch einen weiteren Bogen aus Papier, Karton od. dgl. abzudecken
und gegebenenfalls die aufeinanderliegenden Bogen mit einer Metallumrandung einzufassen.
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Bei den erläuterten Ausführungsbeispielen sind die Beleghalter nur
aus zwei Bahnen aus einem kartonartigen Werkstoff hergestellt. Wenn mehr als zwei
Bahnen zum Beleghalter vereinigt werden, so ergibt sich ein kleinerer Abstand der
Einstecköffnungen für die Belege, während die Einstecktiefe trotzdem gleich groß
ausgeführt werden kann. Soll beispielsweise ein Beleghalter aus vier Bahnen mit
Stanzungen entsprechend Fig. i hergestellt werden, so müssen die erste und dritte
Bahn entsprechend Fig. i und 2 gestanzt werden, während die zweite und vierte Bahn
so gestanzt werden müssen, daß die U-förmigen Schlitze i in der Zungenrichtung um
ein Viertel des Abstandes b versetzt sind. Es gilt allgemein für die Verwendung
einer Mehrzahl von Bahnen die Regel, daß die Stanzungen auf den einzelnen Bahnen
jeweils um einen der Anzahl der Bahnen entsprechenden Bruchteil des Abstandes b
versetzt ausgeführt werden müssen, z. B. bei vier Bahnen um 1/4, bei sechs Bahnen
um 1/e. Ferner gilt bei mehreren Bahnen die Regel, daß die Schenkellänge c der Schlitze
so groß ausgeführt werden muß, daß der zwischen zwei U- oder H-förmigen Schlitzen
stehenbleibende Steg maximal gleich dem Abstand b geteilt durch die Anzahl der Bahnen
ist.
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Bei der Herstellung von Beleghaltern aus mehr als zwei Bahnen erfolgt
das Ineinanderziehen bzw. -schieben in der Weise, daß die Bahnen mit ihren Schlitzen
deckungsgleich aufeinandergelegt werden, worauf die Zungen vorgewölbt und die Bahnen
gegeneinander verschoben werden. Wenn die Stanzungen der Schlitze auf den einzelnen
Bogen entsprechend der oben angegebenen Regel ausgeführt sind, brauchen die Bogen
nur so weit verschoben zu werden, bis ihre Ränder deckungsgleich aufeinanderliegen,
damit ein gleichmäßiger Abstand der Einstecköffnungen für die Belege erreicht wird.
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Bei den Beleghaltern nach der Erfindung sind Rahmen und Streifen aus
einem Stück Karton, Preßspan od. dgl. hergestellt, indem Bogen mit entsprechend
gestanzten Schlitzen benutzt sind. Die Vorteile der Erfindung ergeben sich jedoch
auch dann, wenn Rahmen und Streifen für sich hergestellt und zu einem Beleghalter
vereinigt werden, indem beispielsweise die Streifen quer über einen Rahmen gelegt
und einander schuppenartig überdeckend auf die Längsteile des Rahmens geheftet werden.
Eine solche Ausführung dürfte allerdings nicht so einfach herstellbar sein wie die
aus Bogen hergestellten Beleghalter.