DE9110126U1 - Thermostatventil - Google Patents
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Description
WILHELM & DAUSTER PATENTANWÄLTE - EUROPEAN PATENT ATTORNEYS
D-7000 Stuttgart 1 Hospitalstraße 8 Tel. (0711) 291133/292857
Anmelder:
Behr-Thomson
Dehnstoffregler GmbH & Co.
Enzstraße 25
7014 Kornwestheim
Stuttgart, den 15.08.1991 G 9546 Da/Rö 91-T-04
Die Erfindung betrifft ein Thermostatventil für eine Kühlmittelregelung
eines Verbrennungsmotors mit einem dem Kühlmittelfluß zugeordneten thermostatischen Arbeitselement, dessen
Arbeitskolben an einem Widerlager abgestützt ist, das mittels eines außerhalb des Kühlmittelflusses anzuordnenden Verstellgliedes
verstellbar ist, das in einer mit einem Ventilgehäuse einteiligen Aufnahme gehalten ist.
Bei einem bekannten Thermostatventil der eingangs genannten Art (DE-GM 90 15 766.4) ist das Verstellglied in die Aufnahme des
aus Aluminiumdruckguß hergestellten Ventilgehäuses eingesteckt und mit einer Bördelung gehalten. Der Kolben des Verstellgliedes,
das als ein thermostatisches Arbeitselement ausgebildet ist, durchdringt das Ventilgehäuse. Er ist mit einem
Dichtungsring umgeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Thermostatventil der eingangs genannten Art so auszubilden, daß das Verstellglied
von dem Ventilgehäuse gelöst werden kann und daß dieses Lösen durchgeführt werden kann, ohne daß danach Kühlmittel über
die Aufnahme austreten kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Ventilgehäuse aus Kunststoff hergestellt ist, daß das Verstellglied in der Aufnahme
mittels Halteelementen lösbar gehalten ist, und daß zwischen dem Verstellglied und dem Arbeitskolben Druckkräfte
übertragende übertragungsmittel angeordnet sind, die eine das
Ventilgehäuse zur Aufnahme hin abdichtende Dichtung bilden.
Die Herstellung des Ventilgehäuses aus Kunststoff bietet den Vorteil der einfachen Herstellbarkeit und zudem den Vorteil
einer thermischen Trennung von dem Verstellglied, so daß das Verstellglied nicht von der Temperatur des Kühlmittels gestört
wird. Hierzu trägt auch bei, daß zwischen dem Verstellglied und dem Arbeitskolben übertragungsmittel angeordnet sind, so daß
das Verstellglied nicht in den Kühlmittelfluß hineinragt. Darüber hinaus ist das Verstellglied ausbaubar, so daß es für
eine überprüfung oder einen Austausch von dem Ventilgehäuse gelöst werden kann. Da die Dichtung im Bereich der übertragungsmittel
derart erfolgt, daß das Verstellglied überhaupt nicht in den Kühlmittelfluß eintaucht, bleibt der Kühlmittelfluß
auch bei einem Entfernen des Verstellgliedes nach außen abgedichtet. Das Verstellglied ist somit ausbaubar und austauschbar,
ohne daß dadurch die Gefahr besteht, daß Kühlmittel austreten kann.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen,
daß das übertragungselement mit einem kolbenartigen Ansatz in einer zu der Aufnahme führenden Bohrung geführt und
mit einem Dichtungsmittel umgeben ist. Damit wird in einfacher Weise eine zuverlässige Dichtung gewährleistet.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß das Verstellglied ein weiteres thermostatisches Arbeitselement
ist, das in der Aufnahme derart angeordnet ist, daß ein Arbeitskolben koaxial zu dem Arbeitskolben des ersten Arbeitselementes angeordnet ist, und daß zwischen den beiden Arbeitskolben ein übertragungselement aus wärmeisolierendem Material
angeordnet ist. Dadurch ist es möglich, das als Verstellglied dienende thermostatische Arbeitselement so auszulgen, daß es
auf die Umgebungstemperatur anspricht und damit eine mit diesem Wert überlagerte Regelung der Kühlmitteltemperatur ver-
anlassen kann. Da das Ventilgehäuse aus Kunststoff besteht und da auch das übertragungselement aus einem wärmeisolierendem
Material, insbesondere einem Kunststoff, besteht, erfolgt keine direkte Wärmeübertragung von dem Kühlmittel zu dem Verstellglied,
so daß dieses auch tatsächlich auf die Umgebungstemperatur ansprechen kann.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß das Ventilgehäuse und/oder die Aufnahme mit Mitteln zum Verringern
einer Wärmeübertragung von dem Ventilgehäuse zu dem Verstellglied versehen sind. Damit wird eine noch weiter verbesserte
thermische Trennung zwischen dem Kühlmittel und dem Verstellglied erhalten.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform
und den Unteransprüchen.
Die Zeichnung zeigt eine teilweise geschnittene Ansicht eines erfindungsgemäßen Thermostatventils.
Das in der Zeichnung dargestellte Thermostatventil besitzt ein Ventilgehäuse (10) , das aus einem Kunststoff als Kunststoffspritzteil
hergestellt ist. Bevorzugt wird ein faserverstärkter Kunststoff verwendet, beispielsweise ein mit Glasfasern oder
Carbonfasern verstärkter Kunststoff. Das Ventilgehäuse (10) weist einen Flansch (11) auf, mit dem es dichtend an einem
nicht dargestellten Gehäuseteil befestigt ist, beispielsweise an einem Kühlwasserkanal eines Motorblocks o.dgl. In dem
Flansch ist eine Ringnut vorgesehen, in die ein Dichtungsring (12) eingelegt ist. Der Flansch (11) bildet einen Ventilsitz
(14), der zusammen mit einem Ventilteller (15) ein die Verbindung zu einem Schlauchanschluß (13) des Ventilgehäuses (10)
steuerndes Ventil bildet. Der Ventilteller (15), der ein Kunststofformteil sein kann, ist an dem Gehäuse (16) eines
thermostatischen Arbeitselementes gehalten. Das Gehäuse (16)
enthält einen Dehnstoff, insbesondere ein Wachs, das bei Erreichen
und überschreiten einer vorgegebenen Temperatur seinen Zustand und damit sein Volumen ändert und damit einen Arbeitskolben (17) austreibt.
Der Arbeitskolben stützt sich entgegen seiner Ausfahrrichtung über ein übertragungselement an einem noch zu beschreibenden,
einstellbaren Widerlager derart ab, daß beim Ausfahren des Arbeitskolbens (17) das Gehäuse (16) entgegen der Ausfahrrichtung
des Arbeitskolbens (17) gegen die Wirkung einer Schließfeder (19) verschoben wird, so daß der Ventilteller (15) von
dem Ventilsitz (14) abhebt. Die Schließfeder (19) ist über einen Stützring (20) an fingerartigen Halteelementen abgestützt,
die einteilig an das Ventilgehäuse (10) angeformt sind und die von dem Flansch (11) entgegen der Ausfahrrichtung abragen.
Es sind wenigstens zwei derartige Halteelemente (21) vorgesehen.
An dem Gehäuse (16) ist noch ein Bolzen (22) angebracht, auf dem ein Kurzschlußventilteller (23) verschiebbar geführt ist,
der einer nicht dargestellten Kurzschlußöffnung zugeordnet ist, Der Kurzschlußventilteller (23) ist mit einer sich an dem Kurzschlußventilteller
(23) und dem Gehäuse (16) abstützenden Kurzschlußfeder (24) gehalten.
Das übertragungselement (18), das sich im Innern des Ventilgehäuses
(10) befindet, besitzt eine Aufnahmebohrung für den Arbeitskolben (17) und einen kolbenartigen Ansatz (25), der
durch das Ventilgehäuse (10) nach außen geführt ist. Der bolzenartige Ansatz ist mit einem in das Ventilgehäuse (10)
eingesetzten Dichtungsring (26) umgeben, der mittels einer Haltescheibe (27) gesichert ist.
Dem kolbenartigen Ansatz (25) des Ubertragungselementes liegt
der nicht dargestellte Arbeitskolben eines weiteren thermostatischen Arbeitselementes (28) gegenüber, das das eigentliche
Widerlager bildet. Dieses thermostatische Arbeitselement ist mit seinem Gehäuse in einer Aufnahme (29) gehalten, die über
einen Hals (30) einteilig an das Ventilgehäuse (10) angeformt ist. Der ausfahrbare Kolben des thermostatischen Arbeitselementes liegt dem kolbenartigen Ansatz (25) des Übertragungselementes (18) koaxial gegenüber. Das Gehäuse des thermostatischen
Arbeitselementes (28) ist in der Aufnahme (29) abgestützt und mittels einer Sicherungsfeder (31) in der Betriebsposition
gehalten. Die als Schraubenfeder ausgebildete Sicherungsfeder stützt sich mit ihrem nicht sichtbaren Ende an dem Gehäuse des
Arbeitselementes und mit ihrem sichtbaren Ende an einer Scheibe (32) ab. Die Scheibe (32) ist mittels vier von der Aufnahme
(29) abragenden fingerartigen Ansätzen (33) gehalten, die mit die Scheibe (32) übergreifenden Rastnasen versehen sind. Die
fingerartigen Ansätze (33) sind nach außen elastisch aufbiegbar, so daß die Scheibe (32) und damit die Feder und auch das
thermostatische Arbeitselement (28) ausgebaut werden können. Da das thermostatische Arbeitselement (28) auch mit seinem
Arbeitskolben nicht in den Innenraum des Ventilgehäuses (10) ragt, bleibt dabei die Dichtheit des Ventilgehäuses (10) im
Bereich des kolbenartigen Ansatzes (25) unberührt.
Das Gehäuse des thermostatischen Arbeitselementes (28) liegt im Bereich der fingerartigen Ansätze (33) frei, so daß es der
Umgebungstemperatur ausgesetzt ist. Da das Ventilgehäuse (10) aus einem wärmeisolierenden Kunststoff hergestellt ist, erfolgt
nur eine relativ geringe Wärmeübertragung in Richtung von dem Inneren des Ventilgehäuses (10), d.h. von dem Kühlmittel, zu
dem thermostatischen Arbeitselement. Um diese Wärmeübertragung gering zu halten, ist zusätzlich vorgesehen, daß das übertragungselement
(18) aus einem wärmeisolierenden Material, insbesondere einem Kunststoff hergestellt ist. Darüber hinaus wird
vorgesehen, daß im Bereich der Aufnahme (29) Kühlrippen (34) angeformt sind.
Die Länge der Bohrung des Übertragungselementes (18), die den
Arbeitskolben (17) aufnimmt, ist so bemessen, daß ein vorgegebener Leerweg vorhanden ist, bevor der Arbeitskolben (17) mit
seinem Ende am Ende dieser Axialbohrung zur Anlage kommt. Dieser Leerweg wird entweder durch das Ausfahren des Arbeitskolbens des thermostatischen Arbeitselementes (28) oder durch
das Ausfahren des Arbeitskolbens (17) überbrückt, so daß erst nach überbrücken dieses Leerweges der Öffnungshub des Ventils
(14, 15) beginnt.
Um sowohl den Arbeitskolben des Arbeitselementes (28) als auch den Arbeitskolben (17) bei Absinken der Temperatur in die Ausgangsstellung
zurückzudrücken, ist zwischen dem übertragungselement (18) und dem Arbeitskolben (17) eine Spreizfeder (35)
angeordnet. Diese Spreizfeder (35) stützt sich an einem an das übertragungselement (18) angeformten Federteller (36) und einem
mittels einer Sicherungsscheibe auf dem Arbeitskolben (17) gehaltenen Federteller (37) ab.
Anstelle der fingerartigen Ansätze (33) können selbstverständlich
auch andere Befestigungs- oder Haltevorrichtungen für das Gehäuse des thermostatischen Arbeitselementes (28) bzw. die
Sicherungsfeder (31) vorgesehen werden. Hierfür können beliebige formschlüssige Halterungen, beispielsweise in Form von
Bajonettverschlüssen o.dgl. vorgesehen werden.
Selbstverständlich ist es auch möglich, anstelle eines zweiten thermostatischen Arbeitselementes (28) ein anderes über eine
äußere Stellgröße antreibbares Verstellglied vorzusehen, beispielsweise einen Spindelmotor o.dgl. Ebenso ist es möglich,
anstelle des Dichtungsringes (26) andere Dichtungsmittel einzusetzen, die den Bereich abdichten, in welchem der kolbenartige
Ansatz (25) des Übertragungselementes (18) nach außen durch das Ventilgehäuse (10) hindurch zur Aufnahme (29) geführt
ist. Beispielsweise ist es möglich, hier als Dichtungselement eine Membran vorzusehen.
Claims (7)
1. Thermostatventil für eine Kühlmittelregelung eines Verbrennungsmotors
mit einem dem Kühlmittelfluß zugeordneten thermostatischen Arbeitselement, dessen Arbeitskolben an einem
Widerlager abgestützt ist, das mittels eines außerhalb des Kühlmittelflusses anzuordnenden Verstellgliedes verstellbar
ist, das in einer mit einem Ventilgehäuse einteiligen Aufnahme gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilgehäuse
(10) aus Kunststoff hergestellt ist, daß das Verstellglied (28) in der Aufnahme (29) mittels Halteelementen (31, 32, 33) lösbar
gehalten ist, und daß zwischen dem Verstellglied (28) und dem Arbeitskolben (17) Druckkräfte übertragende übertragungsmittel
(18) angeordnet sind, die eine das Ventilgehäuse (10) zur Aufnahme
(29) hin abdichtende Dichtung bilden.
2. Thermostatventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das übertragungselement (18) mit einem kolbenartigen
Ansatz (25) in einer zu der Aufnahme (29) führenden Bohrung geführt und mit einem Dichtungsmittel (26) umgeben ist.
3. Thermostatventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellglied ein weiteres thermostatisches
Arbeitselement (28) ist, das in der Aufnahme (29) derart angeordnet ist, daß sein Arbeitskolben koaxial zu dem
Arbeitskolben (17) des ersten Arbeitselementes angeordnet ist, und daß zwischen den beiden Arbeitskolben ein übertragungselement
(18) aus wärmeisolierendem Material angeordnet ist.
4. Thermostatventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilgehäuse (10) und/oder die
Aufnahme (29) mit Mitteln (34) zum Verringern einer Wärmeübertragung von dem Ventilgehäuse zu dem Verstellglied versehen
sind.
-S-
5. Thermostatventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (29) für das Verstellglied (28) mit
nach außen abragenden Kühlrippen (34) versehen ist.
6. Thermostatventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß von der Aufnahme (29) fingerartige
Ansätze (33) abragen, die mit nach innen ragenden Nasen versehen sind, an denen eine das Verstellglied (28) in der Aufnahme
haltende Schraubenfeder (31) abgestützt ist.
7. Thermostatventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an das Ventilgehäuse (10) in Öffnungsrichtung
des Ventils (14, 15) abragende, fingerartige Halteelemente (21) angeformt sind, die eine Abstützung für eine
Ventilschließfeder (19) bilden.
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