DE908908C - Verfahren zur Isolierung von Inhaltsstoffen des Weissdorns - Google Patents

Verfahren zur Isolierung von Inhaltsstoffen des Weissdorns

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DE908908C
DE908908C DESCH11042A DESC011042A DE908908C DE 908908 C DE908908 C DE 908908C DE SCH11042 A DESCH11042 A DE SCH11042A DE SC011042 A DESC011042 A DE SC011042A DE 908908 C DE908908 C DE 908908C
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DE
Germany
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hawthorn
mixture
ether
isolation
constituents
Prior art date
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Expired
Application number
DESCH11042A
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English (en)
Inventor
Dr Rer Nad Paul Hagedorn
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Dr Willmar Schwabe GmbH and Co KG
Original Assignee
Dr Willmar Schwabe GmbH and Co KG
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/185Magnoliopsida (dicotyledons)
    • A61K36/73Rosaceae (Rose family), e.g. strawberry, chokeberry, blackberry, pear or firethorn
    • A61K36/734Crataegus (hawthorn)

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Natural Medicines & Medicinal Plants (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Compounds Of Unknown Constitution (AREA)

Description

  • Verfahren zur Isolierung von Inhaltsstoffen des Weißdorns Es ist bekannt, daß im Weißdorn Stoffe enthalten sind, die sich durch gute pharmakologische Wirkung auszeichnen. Zur Isolierung der wasserlöslichen Inhaltsstoffe sind bereits verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden, die den einen oder anderen wirksamen Stoff bzw. Stoffgruppe isolieren, so z. B. die Extraktion mit q15- und 60°/oigem Äthanol. Jedoch sind die bisherigen Verfahren zur Reinigung der hergestellten Auszüge keineswegs ausreichend.
  • Wie nun gefunden wurde, läßt sich die Isolierung von Inhaltsstoffen der Weißdornbeeren dadurch wesentlich vereinfachen, daß nach Extraktion mit solchen wäßrigen organischen Lösungsmitteln, bei denen die Konzentration des organischen Lösungsmittels im Gemisch mit Wasser nur so hoch gewählt wird, daß ein Quellen bzw. Lösen der Pektinstoffe mit Sicherheit vermieden wird, die auf diese Weise hergestellte Extrakte nach Entfernung des Wasser-Lösungsmittel-Gemisches und gegebenenfalls nach einer weiteren üblichen Reinigung acyliert werden.
  • Auf diese Weise werden die wirksamen Inhaltsstoffe des Weißdorns direkt in kristalliner Form aus dem Acylierungsgemisch erhalten und können durch übliche chemische Methoden weiter in ihre Einzelbestandteile zerlegt werden.
  • Auf diese Weise läßt sich z. B. durch Verwendung eines 35- bis 450/oigen Wasser-Methanol-Gemisches mittels Perkolation in Diffuseuren ein Extrakt gewinnen, der anschließend sofort, im Vakuum vom Methanol befreit, in üblicher Weise zur Entfernung der vergärbaren Zucker mit Hefe behandelt wird. Durch die Vergärung wird lereits ein Teil der Verunreinigungen ausgeschieden. Eine weitere Reinigung des Extraktes ist gegebenenfalls durch Schwermetallverbindungen, langkettige kapillaraktive Substanzen usw. möglich. Ein 4erartig gereinigter Extrakt wird vom Fällungsmittel befreit, im Vakuum zur Trockene eingedampft und acetyliert. Nach dem Abkühlen des Acetylierungsgemisches beginnt die Kristallisation des Hauptteiles der Inhaltsstoffe. Nach Entfernung der Kristallausscheidungen wird das Filtrat mit trockenem Äther versetzt und mit Eis abgekühlt.
  • Es scheidet sich eine zweite Kristallfraktion ab. die sich mit trockenem Aceton in zwei Bestandteile zerlegen läßt. Das Filtrat wird vom Lösungsmittel befreit und nach erneuter Kristallisation durch Zugabe von Diäthyläther in eine ätherunlöslich Kristallfraktion. die in der Hauptsache aus dem Gemisch der beiden obigen Kristallfraktionen besteht, und ein in Äther leicht lösliches Öl zerlegt.
  • Die Reinigung mit Schwermetallen oder kapillaraktiven Substanzen ist in den Fällen nicht notwenig, wenn große Mengen Ballaststoffe nicht vorhanden sind. In diesen Fällen wird der eingedampfte Extrakt direkt acetyliert. Das Acetylierungsgemisch wird von Essigsäure und Essigsäureanhydrid befreit und hierauf mit dem gleichen \volumen Aceton und der vierfachen Menge Diäthyläther versetzt. Hierbei scheiden sich die hauptsächlichsten Verunreinigungen und ein Teil der Wirkstoffe aus. Die zurückbleibende Lösung wird über Äluminiumoxyd gereinigt und zur Kristallisation eingedampft.
  • Die isolierten inhaltsstoffe können als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Heilmitteln dienen.
  • Beispiel I 2 kg Nveißdornheeren werden mit 450/obigem wäßrigem Alethanol erschöpfend perkoliert. Das erhaltene braunePerkolat wird anschließend vomMethanol und einem Teil des Wassers befreit, bis der Extraktgehalt etwa 200/0 beträgt. Hierauf wird zur Vergärung Hefe zugesetzt und I bis 2 Tage bei 30p vergorell. Der so erhaltenen Lösung wird frisch gefälltes Bleibydroxyd zugesetzt, bis eine Fällung nicht mehr auftritt und diese durch Filtration entfernt. Die so gewonnene klare Lösung wird durch Zugabe von Natriumphosphat von etwa vorhandenem Bleiübersdiuß befreit, gegebenenfalls filtriert und hierauf zur Trockene eingedampft. Es hinterbleiben etwa 200 g eines braungefärbten, harzigen Rückstandes, der mit 500 ml Essigsäureanhydrid versetzt und am Rückflußkübler 2 Stunden erhitzt wird. Die nach einiger Zeit stürmisch einsetzende Reaktion ist nach dieser Zeit beendet, so daß zum Ende der Reaktion eine klare, tiefbraun gefärbte Lösung resultiert. Diese bleibt zur Kristallisation I2 bis 24 Stunden stehen. wobei die Hauptmasse der Kristalle sich abscheidet. Diese werden abgesaugt und mit Diäthyläther gewaschen. Sollte eine Kristallisation nicht erfolgen, so werden etwa 200 bis 250 ml abdestilliert, worauf die Absdeidung der Kristalle nach längerem Stehen dann glatt erfolgt. Man erhält auf diese Weise etwa 200 g gelblichgefärbte Kristalle, die aus Alkohol umkristallisiert werden. Durch Vermengen mit der gleichen Nienge Aluminiumoxyd und Extraktion des Gemisches am Soxhlet erhält man reinweiß große Kristalle vom Schmelzpunkt 990.
  • Die abgetrennte Mutterlauge des Acetylierungsgemisches wird mit der doppelten Menge trockenem Diäthyläther versetzt und mehrere Stunden mit Eis gekühlt. Hierbei scheiden sich große Mengen weicher, langer Nadeln ab. Das Rohprodukt wird mit trockenem Aceton mehrfach ausgekocht, wobei sich in der Kälte aus den Filtraten lange weiße Nadeln abscheiden vom Schmelzpunkt I47°. Als Rückstand bleibt eine in Aoeton schwer lösliche Verbindung, die sich jedoch in wenigen Tropfen Eisessig glatt löst. Nach Zugabe der doppelten Menge Aceton und viel Diäthyläther filtriert man von den sich durch opaleszierende Trübung abscheidenden Verunreinigungen ab, worauf im Verlauf von etwa 48 Stunden die Kristallisation einsetzt. Schmelzpunkt 3200. Die oben erhaltene abfiltrierte Eisessig-Diäthyläther-Lösung wird im Vakuum zur Trockene eingedampft. Nach mehreren Stunden erfolgt Bildung einer weiteren Kristallfraktion. Nach etwa 24 bis S Stunden ist alles durchkristallisiert. Der ölige Kristallbrei wird mit Diäthyläther angerieben. Man erhält eine ätherunlösliche Kristallfraktion in einer Menge von 20 g, die sich in der Hauptsache als ein Gemisch der bisher beschriebenen Verbindungen erweist. Der leicht ätherlösliche Rest ist nach dem Eindampfen ölig und kristallisiert nur sehr schwer und sehr langsam.
  • Beispiel 2 2 kg Crataegusbeeren werden, wie oben beschrieben, peilioliert und nach Entfernen des Lösungsmittelgemisches und der vergärbaren Zucker zur Trockene eingedampft. Der tiefbraune Rückstand wird mit der 21/2- bis 3fachen Menge Essigsäureanhydrid im siedenden Wasserbad durch 2stündiges Erhitzen verestert. Zur weiteren Verarbeitung wird die Lösung im Vakuum eingedampft, der Rückstand in etwa der gleichen Menge Aceton aufgenommen und mit viel Äther versetzt. Es scheidet sich ein tiefhrauner Niederschlag ab. Die darüberstehende Lösung wird gegebenenfalls mit wenig Kieselgur geklärt. Die abfiltrierte blanke Lösung wird eingeengt, der Rückstand mit etwas Essigsäure versetzt, worauf die Kristallisation beginnt.
  • Es wird abfiltriert, mit Äther gewaschen und die erhaltenen Kristalle aus Alkohol umkristallisiert.
  • Schmelzpunkt 97 bis 990.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Isolierung von Inhaltsstoffen aus Weißdorn. dadurch gekennzeichnet, daß der durch Extraktion mit wäßrigen organischen Lösungsmitteln in bekannter Weise erhaltene Extrakt acyliert wird.
    Angezogene Druckschriften: H a g e r, Handbuch der pharmazeutischen Praxis, I949, Ergänzungsband, 5. 495.
DESCH11042A 1952-11-20 1952-11-20 Verfahren zur Isolierung von Inhaltsstoffen des Weissdorns Expired DE908908C (de)

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DE (1) DE908908C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1996014078A1 (de) * 1994-11-05 1996-05-17 Schaper & Brümmer GmbH & Co. KG Extrakt von crataegus, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung

Non-Patent Citations (1)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1996014078A1 (de) * 1994-11-05 1996-05-17 Schaper & Brümmer GmbH & Co. KG Extrakt von crataegus, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung

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