DE904398C

DE904398C - Vorrichtung zur Entleerung stehender Grossraum-Vorratsbehaelter

Info

Publication number: DE904398C
Application number: DEP54521A
Authority: DE
Inventors: Walter Holliger; Dipl-Ing Heinrich Schayen
Original assignee: Ruhrchemie AG
Current assignee: Ruhrchemie AG
Priority date: 1949-09-11
Filing date: 1949-09-11
Publication date: 1954-02-18

Description

Vorrichtung zur Entleerung stehender Großraum -Vorratsbehälter Zur Speicherung von pulverförmigen Stoffen, z. B. von Staubkalk, Zement, Staulbkohle, Mehl, Diingemitteln usw., dienen in vielen Fällen stehende Großraumbehälter von meist rundem Querschnitt (Silos). Wenn diese Behälter durch einen flachen Boden abgeschlossen sind, erfolgt die Austragung des eingefüllten Speichergutes durch am Boden angeordnete Transportschnecken, Förderbänder, Schleppketten oder ähnliche Vorrichtungen. Infolge der großen Behälterhöhe neigen die eingespeicherten Stoffe vielfach zur Brückenbildung, wodurch ein Nachfallen des Materials verhindert wird, so daß die am Behälterboden angebrachten Fördervorrichtungen das Material nicht fortlaufend und nicht vollständig austragen können.
Derartige Betriebsschwierigkeiten treten vornehmlich dann auf, wenn das gespeicherte Material etwas feucht list oder eine gewisse Backfähigkeit besitzt. Bei flachen, taschenförmigen Speicherbehältern, wie sie z. B. für Staubkohle dbSlich sind, lassen sich die durch Brückenbildung verursachten Verstopfungen verhältmsmäßig leicht durch Beklopfung der Behälterwandungen oder rhythmische Erschütterungen beseitigen. Hohe Rundbehälter (Silos) können praktisch nicht so weit erschüttert werden, d'aß innerhalb des eingespeicherten Materials aufgetretene Stauungen verschwinden.
Zur Erreichung gleicher Wirkungen hat man in der Nähe der Behälter-Entleerungsöffnung oder -Entleerungsvorrichtung auch ;bereits Blasleitungen oder poröse Platten angeordnet, mit deren Hilfe Luftströme in den Behälter eingeblasen werden. Im allgemeinen arbeitet man hierbei mit aufwärts gerichteten Luftströmen.
In großer Entfernung von den Transportvorrichtungen hat man auch bereits Blasleitungen verwendet, adie nach oben abgedeckt slind und schräg nach unten gerichtete Luftströme aussenden. Eine in jedem Falle störungsfreie Entleerung großer Behälter von pulverförmigen Stoffen ließ sich hierbei nicht erreichen.
Es wurde gefunden, daß man auch bei sehr großen Speicherbehältern diese Nachteile vermeidet und in außerordentlich einfacher Weise einen geordneten und von örtlichen Stauungen nicht behinderten Materialaustrag erreichen kann, wenn unmittelbar über und seitlich der am Boden des Behälters vorhandenen mechanischen Fördervorrichtung Druckgas leitungen angeordnet werden, die annähernd senkrecht nach unten gerichtete düsenartige Öffnungen besitzen, aus denen Luft oder Gase abwärts gegen den Behälterboden und gegen die Transportvorrichtung geblasen werden. Von besonderer Bedeutung ist es hierbei, daß man die Ausspeicherung des pulverförmigen Materials durch nach unten gerichtete Luftströme erreichen kann, weil auf diese Weise eine Verstopfung der Blasleitungen vermieten wird. Innerhalb des gespeicheften Materials erzeugen die gegen den Boden geblasenen Gasströme Wirbezlbewegunsgen, die jede etwa eingetretene Brückenhildung beseitigen und dauernd ein Nachfallen des pulverförmigen Speichermaterials bewirken.
Bei der Austragung von anorganischen, nicht brennbaren Stoffen, z. B. von Staubkalk, Zement usw., wird mit Druckluft gearbeitet, die auf etwa 2 bis 5 kg/qcm komprimiert ist. Wenn brennbare oder zu Staubexplosionen neigende Stoffe auszuspeichern sind, verwendet man an Stelle von Druckluft zweckmäßig komprimierte Kohlensäure, Venbrennungsgase oder verdichteten Stidkstoff.
Die Zeichnungen veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel der erflndungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. I zeigt einen Vertikalschnitt des Vorratsbehälters un;d Fig. 2 eine Aufsicht auf den Behälterboden; Fig. 3 läßt einen vergrößerten Vertikalschnitt durch die erfindungsgemäß verwendeten Druckgasleitungen erkennen.
Der Vorratsbehälter besteht aus einem großen stehenden Blechgehäuse I, in das beispielsweise von oben her das pulverförmige Material eingeblasen wird. Am Boden des Behälters ist eine Grundplatte 2 vorhanden, die vertiefte -Rinnen 3 besitzt, in denen sich Förderbänder bewegen. Auf Stegen 4 sind Rinnen 5 angeordnet, in denen die endlosen Förderbänder zurücklaufen (Fig. 3). Aus dem mit pulverförmigem Material angefüllten Behälter 1 tragen die in den Vertiefunlgen 3 laufenden Transportbänder das pulverförmige Material in eine außerhalb des Behälters angeordnete, in der Zeichnung nicht dargestellte Querrinne, die es der in Frage kommenden Verwendungs- oder Verl adungsstelle zuführt.
An den Seiten der in mehrfacher Zahl auf dem Behälterboden parallel an'geordneten Fördervorrichtungen liegen Rohrleitungen 6 und 7, die senkrecht nach unten gerichtete Düsenöffnungen 8 besitzen.
Oberhalb jedes Transportbandes ist außerdem je eine Rohrleitungg 9 vorhanden, die ebenfalls nach unten gerichtete Düsenöffnungen besitzt. Die Rohrleitungen 6, 7 und 9 durchziehen an beiden Enden die Behälterwandung (,Fig. 2) und sind außerhalb des Behälters an eine Druckgaszuoführungsleitung 10 angeschlossen. Die Enden der Rohre 6, 7 und 9 sind beiderseits durch leicht lösbare Abschlußplatten I2 und I3 verschlossen.
Bei der Materialaustragung averden alle innerhalb der Behälterfüllung auftretenden Stauungen in außerordentlich wirksamer Weise beseitigt, sobald aus den parallel der mechanischen Transportvorrichtung verlaufenden Rohren 6, 7 und 9 Gas ströme gegen den Behälterboden geblasen werden. Wenn aus irgendeinem Grunde, beispielsweise nach längeren Stisllständen oder infolge unsachgemäßer Bedienung, eine Verstopfung ,der Blasleitungen eintritt, dann werden die außerhalb des Vorratsbehälters angebrachten Abschluß deckel I2 und I3 gelöst und die Blasleitungen mit Hilfe einer durchgestoflenen Stange von den vorhandenen Verstopfungen befreit.
Derartige Reinigungen können vorgenommen werden, ohne IdSaß der sonstige Betrieb des Behälters dadurch gestört wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zur Entleerung stehender Großraum-Vorratsbehälter für pulverförmige Stoffe, deren flacher Boden mit Förderbändern, Schleppketten oder sonstigen Transportvorrichtungen und Blasleitungen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar über und seitlich der am Behälterboden vorhandenen mechanischen Fördervorrichtungen D ruckgas leitungen angeordnet sind, die annähernd senkrecht nach unten gerichtete düsenartige Öffnungen besitzen, aus denen abwärts gegen den Behälterboden und gegen die Transportvorri chtung gerichtete Luft-oder Gasströme geblasen werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckgasleitungen (6, 7, 9) beiderseits durch die Behälterwandunlg hindurchführen und an ihren Enden mit lösbaren Abschlußplatten (I2, I3) versehen sind.

Angezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 207 033.