DE903176C

DE903176C - Getrieberegler fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE903176C
Application number: DEK14987A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Werner Rixmann; Willi Straub
Original assignee: Kienzle Apparate GmbH
Current assignee: Digital Kienzle Computersysteme GmbH and Co KG
Priority date: 1952-07-31
Filing date: 1952-07-31
Publication date: 1954-02-01

Description

Getrieberegler für Kraftfahrzeuge Bei Getriebereglern der bekannten Bauart, bei denen nach Erreichen einer bestimmten Motordrehzahl der nächsthöhere oder -niedere Gang geschaltet wird, besteht der Nachteil, daß beim Warmlaufen des Fahrzeugmotors im Leerlauf dieser eine bestimmte Drehzahl überschreitet und die obere Schaltdrehzahl erreicht, so daß unter Umständen unbeabsichtigt der erste Gang geschaltet wird und das Fahrzeug anfährt. Ferner kann es vorkommen, daß bei langsamer Fahrt, z. B. in der Stadt oder am Berg, nach Unterschreiten einer bestimmten unteren Schaltdrehzahl der Leerlauf des Fahrzeugmotors geschaltet wird. Das ist im dichten Verkehr sehr unangenehm, am Berg jedoch unter Umständen gefährlich.
Es genügt nicht, einfach im Leerlauf die Regeleng außer Betrieb zu setzen, um die geschilderten Nachteile zu vermeiden. Es wird damit zwar das unbeabsichtigte Anfahren vom Leerlauf aus, nicht aber das ungewollte Schalten des Leerlaufes bei langsamer Fahrt verhindert.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wird erfindungsgemäß folgender Weg beschritten: Mittels einer nur im Bereiche des ersten Ganges und des Leer-Laufes wirksamen Hilfsvorrichtung, die mit der Gangschaltung in Verbindung steht oder von der Fahrgeschwindigkeit beeinflußt wird, wird im ersten Gang die selbsttätige Abwärtsschaltung und im Leerlauf die selbsttätige Aufwärtsschaltung unterbrochen.
Um jedoch das Fahrzeug vom ersten Gang aus anhalten bzw. vom Leerlauf aus hochschalten zu können, wird hierzu ein besonders zu betätigender Schalter vorgesehen. Nachstehend wird an Hand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens erläutert.
Dargestellt ist eine elektrische Schaltung; je nach der Ausführungsform des Reglers und des Servomotors kann jedoch auch eine andere Hilfskraft, z. B. eine hydraulische oder pneumatische Betätigung usw., verwendet werden. Ferner ist auch eine rein mechanische Ausführung denkbar. Endlich ist eine Kombination der verschiedenen Betätigungsarten möglich.
In der Abbildung ist I die Schaltwelle des Getriebes, die in irgendeiner Weise von einem Servomotor 2 angetrieben wird. Fest mit der Welle I verbunden ist eine Kurvenscheibe 3. Diese ist vom zweiten bis vierten Gang kreisförmig ausgebildet, während sie zum ersten Gang und zum Leerlauf zwei treppenförmige Anstiege 4 und 5 besitzt. Die Kurvenscheibe wird von Kontaktsätzen 6 und 7 abgetastet. Der Kontaktsatz 6 dient zum Abwärts-und der Kontaktsatz 7 zum Aufwärtsschalten. Zum Abtasten der Kurve dienen Isolierstücke 8 und 9. Der Kontaktsatz 6 ist über eine Leitung II mit dem Regler I2 und mittels einer Leitung I3 mit dem Servomotor 2 verbunden, während der Kontaktsatz 7 über eine Leitung I4 mit dem Regler I2 und über eine Leitung I5, mit dem Servomotor 2 verbunden ist. Vom Kontaktsatz 6 führt ferner eine Leitung I6 zu einem Handschalter I7 und von dort zum Pluspol der Batterie, während vom Kontaktsatz 7 bzw. der Leitung I5 eine Leitung I8 zum Schalter führt.
Vom zweiten bis zum vierten Gang haben die Isolierstücke 8 und 9 keine Berührung mit der Kurvenscheibe, so daß beide Kontaktsätze 6 und 7 geschlossen sind. Die Schaltbefehle des Reglers I2 gehen also direkt zum Servomotor 2. Wird jedoch der erste Gang eingeschaltet, so wird Kontakt 6 durch den treppenförmigen Ansatz 4 der Kurvenscheibe 3 mittels des Isolierstückes 8 geöffnet. Damit kann der Regler I2 keine weiteren Abwärtsschaltbefehle an den Servomotor geben, das Getriebe also nicht auf Leerlauf schalten. Ein Aufwärtsschalten in den zweiten Gang ist dagegen ohne weiteres vom Regler aus möglich. Soll nun nach Erreichen des ersten Ganges angehalten werden, so ist Schalter I7 auf die Leitung I6 zu schalten, so daß nun das Getriebe auf Leerlauf geschaltet wird. Beim Einlauf in die Leerlaufstellung wird das Isolierstück 8 des Kontaktsatzes 6 durch den treppenförmigen Ansatz 5 der Kurve 3 noch stärker angehoben, so daß es mit Hilfe des Isolierstückes 9 auch den Kontaktsatz 7 öffnet. Infolgedessen kann jetzt auch kein Aufwärtsbefehl in Richtung erster bis vierter Gang mehr gegeben werden. Soll wieder angefahren werden, so ist der Schalter I7 auf die Leitung I8 umzulegen, wodurch erreicht wird, daß der erste Gang geschaltet werden und damit der Regler I2 wieder zur Wirkung kommen kann.
Soll der Getrieberegler von der Fahrgeschwindigkeit beeinflußt werden, so können die Kontaktsätze 6 und 7 durch ein von der Fahrgeschwindigkeit angetriebenes Fliehpendel von. einer bestimmten Geschwindigkeit an geschlossen werden. Hierdurch wird die gleiche Sicherheit gegen unzulässiges Schalten wie beim vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel erreicht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Getrieberegler für Kraftfahrzeuge, gekennzeichnet durch eine nur im Bereiche des ersten Ganges und des Leerlaufes wirksame Hilfsvorrichtung, die im ersten Gang die selbsttätige Abwärtsschaltung in den Leerlauf und im Leerlauf die selbsttätige Aufwärtsschaltung in den ersten Gang sperrt.
2. Getrieberegler nach Anspruch i, gekennzeichnet durch ein vom Fahrer zu betätigendes Schaltglied, mit dessen Hilfe bei eingeschaltetem ersten Gang der Leerlauf und bei eingeschaltetem Leerlauf der erste Gang geschaltet werden kann. 3,. Getrieberegler nach Anspruch r und 2, gekennzeichnet durch eine nur im ersten Gang und im Leerlauf wirksame, die selbsttätige Steuerung sperrende Unterbrechungseinrichtung, z. B. in Gestalt einer mit Kontaktsätzen zusammenwirkenden Kurvenscheibe, von Anschlagstücken od. dgl.