DE901833C - Schmier- bzw. Poliermittel - Google Patents

Description

• Schmier- bzw. Poliermittel Es wurde die überraschende Feststellung gemacht, daß estergruppenfreie, reduzierend wirkende Säuren des Phosphors sowie deren Ammoniak- oder Aminsalze ausgezeichnete Schmier- bzw. Poliermittel darstellen bzw. selbst bei Zusatz in äußerst geringen Mengen die Eigenschaften anderer Schmier- bzw. Poliermittel erheblich verbessern. In erster Linie seien die phosphorige Säure und die unterphosphorige Säure genannt. Den genannten Salzen kommt die beste Wirkung zu und hierunter wieder den Aminsalzen, z. B. solchen des Stearylamins, Hexylamins, Cyclohexylamins oder von Gemischen höherer Paraffinamine. Auch Salze sekundärer oder tertiärer Amine und von Gemischen solcher Amine kommen in Frage. Die Wirkung der neuen Mittel besteht in erster Linie darin, daB auch bei sehr hohen Belastungsproben des Ölfilms bei geringem Abrieb und verminderter Reibung ein Festfressen der Lagerteile verhindert wird. Die neuen Mittel können daher sowohl als solche als auch im Gemisch mit anderen Schmiermitteln, vor allem auf Mineralölgrundlage, mit Vorteil als sogenannte Hochdruckschmiermittel Anwendung finden. Bei geeigneten Flächendrucken bewirken sie auch eine Glättung der Oberflächen, so daß sie weiterhin als Poliermittel dienen können. Besonders hervorzuheben ist, daß ihre verbessernde Wirkung auf Mineralöle bereits bei Zusätzen in außerordentlich geringen Mengen, beispielsweise o,5 °/o, deutlich in Erscheinung tritt.
• Die Wirkung der neuen Mittel ist besonders deswegen überraschend, weil die entsprechenden Salze der normalen Phosphorsäuren, d. h. der Phosphorsäure selbst, der Pyrophosphorsäure oder der Methaphosphorsäure sowie die freien Säuren keine oder nur eine ganz untergeordnete Wirkung im obigen Sinne ausüben.
• Die Wirkung der neuen Mittel wird durch die nachfolgende Tabelle erläutert. Die dort angegebenen Werte wurdenaufderÖlprüfmaschinenachWielandan einem Mineralöl gemessen, welches einerseits keine Zusätze und andererseits o,5 °/o an verschiedenen Zusatzstoffen gemäß Erfindung enthielt. Es wurden jeweils die Belastbarkeit bis zum ,Zerreißen des Ölfilms und die Reibungsbeiwerte gemessen.

  Reibungsbeiwerte

  Belastung reines Mineralöl Mineralöl Mineralöl Mineralöl

  effekt. kg

  Mineralöl -E- 0,5.f. a -f- 0,5 °% b -i- 0,5 °% C -f- 0,5 °/o d

  120 0,123 0,175 0,i33 0117 0;150

  240 o,146 0,192 0,125 0,129 0,150

  36o 0,152 o,198 0,128 0,130 0,42

  480 - 0,1g8 0,127 O,131 0,1q.2

  60o - 0,203 0,123 0;z27 0,130

  720 - 0,251 0,11g 0,122 0,125

  840 0,320 0,118 0,11g 0,117

  96o 0,115 0,113 t 0,113

  1080 - - 0,113 0,111 0,107

  1200 - - 0,11o 0,107 0,104

  1320 - - o,io8 0,103 0,o99

  1440 - , - 0,104 o,ogg 0,095

  1500 - j - 0,103 0,097 0,093

  a = Unterphosphorige Säure (in wasserfreier Form feinst in Ö1 suspendiert), b = primäres Stearylaminphosphit,

  sekundäres Stearylaminphosphit, d = Stearylaminhypophosphit.

  Es ergibt sich hieraus, daß selbst die in dem Mineral-öl nicht lösliche, sondern nur suspendierte freie unterphosphorige Säure die Belastbarkeit gegenüber dem reinen Mineralöl erheblich verbessert. Es sei bemerkt, daß in diesem Fall die Belastung wegen des hohen Reibungsbeiwertes nicht über goo kg getrieben werden konnte. Bei den übrigen Mitteln gemäß Erfindung (durchweg Aminsalze von reduzierend wirkenden Säuren des Phosphors) wurde ein Festfressen der Lager selbst bei einer Belastung von 150o kg (Grenze der Belastbarkeit) nicht beobachtet. Die Reibungsbeiwerte sind, besonders bei sehr hohen Belastungen, außerordentlich niedrig. Zum Vergleich sei bemerkt, daß bei Verwendung der entsprechenden Salze von nicht reduzierend wirkenden Phosphorsäuren ein Festfressen der Lager bereits bei einer Belastung über 60o, 72o oder höchstens 84o kg eintritt, während die Reibungsbeiwerte in der Regel erheblich höher liegen. Im Prinzip dieselben Ergebnisse werden erhalten, wenn man die Stearylaminsalze durch Salze anderer Amine der oben gekennzeichneten Art ersetzt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von estergruppenfreien,reduzierende Eigenschaften besitzenden Phosphorsäuren, wie z. B. phosphoriger Säure und unterphosphoriger Säure, oder ihren Ammoniumsalzen, vorzugsweise ihren Salzen mit organischen Stickstoffbasen, als Schmier- bzw. Poliermittel, gegebenenfalls in Mischung mit anderen Schmier- bzw. Poliermitteln. Angezogene Druckschriften: W. G. Forbes, »Lubrication of Industrial and Marine Machinerya, London, 1943 (John Wiley & Sons, Inc.); S. 232, 22/23; National Petroleum News, 16. 12.36, S. 79 bis 84; C. W. Georgi, »Motor Oils and Engine Lubricationcc, New York, 195o (Reinhold Publishing Corporation), S. 210, 217; französische Patentschrift Nr. 79o 666.