DE900267C - Verfahren zum stellenweisen Verstaerken von thermoplastischen Kunststoffolien - Google Patents

Description

• Bei Herstellung von Gegenständen aus Kunststoffen, speziell aus Polymerisaten ungesättigter Kothlenwasserstoffe oder deren Derivaten, ist es häufig nötig, Verstärkungen stellenweise anzubringen. So z. B. ist ,bei Herstellung von Kleidungsstücken aus Polyvinylchlorid die Verstärkung der Knopflöcher oder die Anbringung von Verstärkungen zum Zweck des Annähen von Knöpfien nötig.
• Erfindungsgemäß wird dabei wie folgt verfahren: Es wird an der zu verstärkenden Stelle ein Formstück, das die Form der Anzubringenden Verstärkung hat und das aus thermoplastischem Material besteht, das sich mit der Kunststoffolie verschweißen läßt, aufgelegt. Bei Verwendung von Polyvinylc'hlori.d empfiehlt sich die Verwendung eines Formstücks, das ebenfalls aus Polyvinylchlorid besteht. Es wird nun dieses Verstärkungsstück unter Anwendung einer Preßvorrichtung aus Stempel und Matrize auf die Kunststoffolie aufgeschweißt, und zwar derart, daß das Formstück von der einen Seite, an der es an dem flachen Stempel anliegt, gegen die Folie gepreßt wird, ,die ihrerseits an der entsprechend ausgearbeiteten Hohlmatrize anliegt, in die sie beim Preßvorgang hineingedrückt wird, während von der anderen Seite her das aufgelegte Formstück die so entstandene Aus wölbung der Folie ausfüllt. Die Preßvorrichtung ist in üblicher Weise gleichzeitig als Hochfrequenzheizung ausgebiLdet, dergestalt, daß das dabei auf tretende Wechselfeld zwischen Stempel und Matrize, die als die beiden Kondens ato rbelegungen dienen, liegt, also die dazwischenliegende Kunststoffolie und das au verschweißende Formstück erhitzt und während des Preßvorganges miteinander verschweißt.
• Durch geeignete Ausbildung ,der Preßvorrichtung können dabei in einem Arbeitsgang gleichzeitig Durchbohrungen des Formstückes und der Folie an der zu verstärkenden Stelle angebracht werden, was z. B. bei Verwendung des Verfahrens zur Anbringung von Versteifungen an Stellen, an denen Knöpfe angenäht werden sollen, wichtig ist. Es werden an der Preßvorrichtung in bekannter Weise zwei zugespitzte Zapfen angebracht, die Folie und Formstück beim Preßvorgang durchstoßen. Ganz entsprechend kann bei Anbringung der Verstärkung von Knopflochumrandungen gleiclhzeitig die das künftige Knopfloch bildende, von der Umrandung umfaßte Stelle von Folie und Formstück weitgehend bis zu einer dünnen Haut, die dann in bekannter Weise durchstoßen werden kann, zusammengepreßt werden. Die Ausbildung der Hohlform kann durch entsprechende Modellierung die gewiinschten Verzierungen, z. B. der anzubringenden Knopflocheinfassungen, erhalten.
• Das Ergebnis des Verfahrens, das ein Tiefziehen darstellt, besteht also immer darin, daß unter gleichzeitigen Verschweißung ein Formstück in die beim Preßvorgang vorgewölbte Folie eingeschweiflt wird, so daß das Ergebnis eine Verstärkung der Folie ist, bei (der die Folienhaut vorgewölbt und gegebenenfalls entsprechend modelliert fortläuft, die Rückseite durch Ausfüllung mit dem entsprechend dimensionierten Formstück glatt ausgefüllt ist.
• Abb. 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Schweißvorrichtung.
• Zwischen dem als die eine Elektrode dienenden Stempel 1 und der mit einem dem. Verstärkungsformstück entsprechenden Formnest 3 versehenen, als Gegenelektrode dienenden Matrize 2 befindet sich die Kunststoffolie 4 und .das Formstück 5, das als Verstärkung aufgeschweißt werden soll. Beim Anlegen eines Hochfrequenzfeldes zwischen diesen Elektroden I und 2 wird kin bekannter Weise das dazwischenliegende Kunststoffmaterial erwärmt und daher erweicht. Es erflgt daher beim Gegeneinanderpressen der Elektroden 1 und 2 in bekannterWeise die innige'Verschweißung der Folie 4 mit dem Formstück 5, wobei jedoch das aufzuschweißende Verstärkungsformstück 5 nicht erhaben auf die gl.att verlaufende Kunststoffolie 4 aufgeschweißt wird, sondern (da les die Folie 4 in das Formnest 3 der Elektrode 2 beim Gegenein.anderpressen der Elektroden während des Schweißvorganges hineindrückt und diese Deformation der Folie 4 infolge des im erwärmten Zustand weichen Materials verbleibt) in diese dem Formstück entsprechende Vertiefung der Folie zu liegen kommt und ,diese prall ausfüllt, so daß also nach beendeter Schweißung die Folie 4 an der Stelle, wo das Verstärkun.gsformstück 5 aufgeschweißt worden ist, eine entsprechende Wölbung aufweist, während das Formstück 5, diese Wölbung voll ausfüllend, mit der umgebenden Folie 4 eine glatte Ebene bildet.
• Abb. 3 veranschaulicht die Verstärkung. Die an der Verstärkungsstelle vorgewölbte Folie 4 verläuft an ihrer Gegenseite völlig glatt, weil in diese Vorwölbung das der Wölbung entsprechende Verstärkungsformstück 5 eingeschweißt ist und diese Vorwölbung voll und sauber ausfüllt.
• PATENTANSPRSCHE: I. Verfahren zum stellenweisen Verstärken von thermoplastischen Kunststoffolien, speziell aus Polymerisaten ungesättigter Kohlenwas serstoffe oder deren Derivaten, z. B. Polyvinylchlorid, durch Verschweißen, im elektrischen Hochfrequenzfel d, dadurch gekennzeichnet, daß ein Formstück (5) von der einen Seite gegen die Folie (4) gepreßt und mit dieser verschweißt wird, wobei die Folie in das gegenüberstehende, modellierte Formnest (3) einer Matrize (2) hineingepreßt wird.

Claims (1)

1. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß beim Schweißvorgang gleichzeitig Durchbohrungen in der Kunststoffolie (4) und dem Formstück (5) durch Stifte od. dgl. angebracht werden.