DE897584C

DE897584C - Zeitselektivschutzeinrichtung

Info

Publication number: DE897584C
Application number: DES14965D
Authority: DE
Inventors: Adolf Dipl-Ing Thewalt
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1938-05-22
Filing date: 1938-05-22
Publication date: 1953-11-23

Description

Bei: Netzen., die mit selbsttätigen Wiedereinschaltvorrichtungen versehen sind, die ein unmittelbares Schließen des Schalters nach seinem Öffnern: herbeiführen und welche die Aufgabe haben, durch kurzzeitige Unterbrechung der Energiezufuhr Lichtbogenkurzschlüsse zum Verschwinden zu bringen, wird gemäß der Erfindung bei widerstandsabhängigen Schutzeinrichtungen nicht wie bisher eine Staffelung so@ voirgenoimmen, d'aß, die S chneillab,schaltzent nur einen Teil der der Schutzeinrichtung zugewiesenen Strecke erfaßt, sondern daß diese Schnellabschaltzeit einen mehr oder, weniger großen Abschnitt über die der Schutzeinrichtung zugewiesenen Strecke hinausgeht, d. h. also, daß die Abschaltung mit der Kurzzeitstufe einen größeren Teil der Leitungsanlage erfaßt, als es im Hinblick auf die Selektivität zulässig ist. Mann erreicht dann, daß bei j edem Fehler an beiden Enden des Leitungsabschnittes eine schnelle und gleichzeitige Unterbrechung zwecks Beseitigung des Lichtbogenfehl@ers erfolgt. Nachlenz durch diese, an beiden Enden der Leitung vorgesehene Schnellabschaltung der Lichtbogen beseitigt ist, kann die Leitung wieder in Betrieb genommen werden, und durch die Scdmelligkeit der Ab, und Wiedereinschaltung ist auch zu erwarten., daß im Anschluß an den Lichtbogen und: seine Beseitigung Pendelerscheinungen u. dgl. nicht auftreten.
Die Erfindung sieht weiter noch vor, daß, wenn durch eine derartige kurzzeitige Unterbrechung der Kurzschluß nicht beseitigt war, zureigentlichen Abschaltung des Kurzschlusses dann - eine Schutzeinrichtung üblicher Zeitstaffelung verwvendet«wird. Für die Durchführang derErfindung können sowohl für die endgültige Abischaltung eines Fehlers als auch für die kurzzeitige Unterbrechung die gleichen oder verschiieidene Schalter verwendet werden, es können, auch die gleichen oder verschiedene Relais für die Steuerung der kurzzeitigen Unterbrechung und der, selektiven Abschaltung verwendet werden: Man wird zweckmäßig die Staffelung so, vorsehen, daß höchstens ein Schalter auf einer Seite zuviel fällt, um durch ein Abschalten zu vieler Schalter während der Unterbrechungszeit dem Netz nicht zuviel Last wegzunehmen, wodurch im Zusammenhang mit dem, Schaltvorgängen unerwünschte Überspannungen; auftreten können.
Zur Erläuterung der Erfindüng sind in Fig. i und :2 Zeitstaffelpläne dargestellt. Fing. i zeigt eine normale Staffelung, wie sie zur endgültigen Beseitigung und Abschaltung eines Fehlers verwendet wird, der sich einer Löschung durch die kurzzeitige Unterbrechung der Energiezufuhr widersetzt hat. Zum Beispiel könnte ein. in die, Leitung gefallener Ast einen solchen Zustand herbeiführen. Wie die Figur zeigt,- erfolgt innerhalb der ersten. 70 °/a der Leitung die Abschaltung mit Kurzzeit, dann: steigt die Staffelzeit in einer oder mehreren Stufen an. Würde bei einer derartigen Wahl der Staffelzeiten ein Fehler am Ende einer Leitungsstrecke auftreten, so könnte bei zweiseitiger Speisung eine Beseitigung der Energiezufuhr zu der Fehlerstelle nur nach einer Zeit erfolgen, die der zweiten Zeitstufe entsprlicht.
-Gemäß der Erfindung wixid nun für die erste kurzzeitige Abschaltung ein Staffelplan gewählt, wie er in Fig. 2 dargestellt ist. Man sieht aus Fig. 2, daß die Kurzzeit bis in. die benachbarte Strecke hineinragt, dann steigt sie an und kann derselben Staffelung wie in Fig. i folgen. Diad'urch erreicht man, daß bei einem Fehler am Ende einer Leitungsstrecke bei zweiseitiger Speisung der Schalter an beiden Enden mit Kurzzeit ausgelöst wird, so daß man auch schnell wieder einschalten und den normalen Betriebszustand wiederherstellen kann. Wenn die Schalter, wieder eingeschaltet werden, erfolgt dann, soweit der Fehler bei der ersten Abschaltung nicht -beseitigt ist, die nächste endgültige Abschaltung mit einem Staffelplan, wie er in Fig. i dargestellt ist.
Es-ist auch möglich, das kurzzeitige -Aus- und Wiedereinschalten mehrmals vorzunehmen und erst, nachdem beispielsweise das zweite oder dritte Mal wieder eingeschaltet ist, die Zeitstaffelung für die endgültige Abschaltung so vorzusehen, wie es in Fig. i dargestellt ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Zeitiselektivschutzeinrichtung, die mit einer schnell wirkenden Wiedereinschaltvorrichtung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die kurzzeitige Abschaltung mit .der ersten Zeitstufe einen größeren Teil der, Leitungsanlage umfaßt, als es im Hinblick auf die Selektivität zulässig ,ist, daß aber nach der ersten oder einer hierauf folgenden Wiedereinschaltung die SchutzeinrichtiungmiteinemStaffelplan arbeitet, welcher eine Selektivität gewährleistet.
2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die kurzzeitige Abschaltung mit der ersten; Stufe bis zu einem gewissen Betrag in. die benachbarte Leitungsstrecke hineinragt.