DE355397C - Schutzvorrichtung fuer elektrische Netze mit verschieden starken Leiterteilen - Google Patents
Schutzvorrichtung fuer elektrische Netze mit verschieden starken LeiterteilenInfo
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/26—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
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- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
Im Patent 314755 ist eine Schutzvorrichtung für elektrische Netze beschrieben,
welche durch Verwendung einer Kombination von Temperaturrelais mit Hauptstromwicklung
und Spannungsabfallrelais den Netzschutz in der Weise regelt, daß bei Kurzschlüssen oder
einer sehr hohen Überlastung nur der jeweilige kranke Teil abgeschaltet wird, während die
gesunden Teile eingeschaltet bleiben.
Handelt es sich um ein Netz, in dem die Leitungsquerschnitte nicht überall gleich sind,
so wird diese Selektivwirkung, insbesondere bei starken Abweichungen der Querschnitte
voneinander, nur dann zu erreichen sein, wenn die Relais auf annähernd gleiche Stromstärke
eingestellt sind, also z. B. wenn diese im ganzen Netz, unabhängig von dem zu schützenden Querschnitt, annähernd gleiche
Primärstromstärke besitzen. Andernfalls
bo würde, falls die Betriebsverhältnisse es ergeben, daß der Strom über einen Leiter
kleineren Querschnittes, z. B. eine Masche eines Ringes, einem Leiter größeren Querschnittes
zugeführt wird, infolge der stärkeren Erregung der Hauptstromsysteme, welche mit
Primärstromwandlern geringerer Nennstromstärke versehen sind, die Abschaltung des
schwächeren Teiles früher erfolgen als des im Sinne des Energieflusses dahinterliegenden
stärkeren Teiles, obwohl der Fehler, z. B. ein Erdschluß, sich gerade in diesem letzteren
Teile befinden kann.
Zur Durchführung des Selektivschutzes wird man also Netzschutzrelais nach dem Patent
314755 verwenden, welche über Stromwandler gleicher Primärstromstärke im ganzen Netz
gespeist werden. Kleine Abweichungen in der Primärstromstärke lassen sich durch entsprechende
Temperatureinstellung berücksichtigen, aber größere sind für den Selektivschutz unzulässig.
Nun ist für einen Überstromschutz auch unter Umständen die weitere Aufgabe zu
lösdh, Teile des Netzes, insbesondere z. B. Kabelleitungen, gegen eine Überlastung zu
schützen, welche im Vergleich zur normalen Betriebsstromstärke oder zur Belastungsfähigkeit
des betreffenden Teiles nicht allzu hoch ist. Ist aber ein schwaches Leitungsstück mit
einem Stromwandler größerer Primärstromstärke versehen, wie es mit Rücksicht auf
die benachbarten starken Stücke für den Selektivschutz notwendig ist, so vermag der
geschilderte Netzschutz dieses schwache Stück gegen mäßige Überlastungen nicht mehr zu
schützen, während bei den starken Teilen ein Überstromschutz durchaus möglich ist.
Nach der Erfindung wird nun in demjenigen Netzteil, bei welchem der Stromwandler für
den Selektivschutz mit Rücksicht auf andere Netzteile größer ausgebildet ist als dem betreffenden
Teil selbst entspricht, noch eine zweite Überstromschutzeinrichtunghinzugefügt, welche mit einem Stromwandler richtig abgepaßter
Primärstromstärke versehen ist, und es wird durch ein besonderes Überstromrelais
dafür gesorgt, daß die an dem besonders abgepaßten Stromwandler liegende Überstrom-
schutzvorrichtung nur dann arbeitet, wenn es sich um eine mäßige Überlastung handelt und
die Selektivwirkung für andere Netzteile nicht in Frage kommt.
In der Abbildung ist ein Ausführungs- : beispiel schematisch dargestellt, wobei nur die
Schaltung einer Einphasenleitung gezeichnet ist. :
Der Stromwandler W1 für den Netzschutz IV ;
ίο nach dem Patent 314755 ist mit Rücksicht '
auf benachbarte Teile des Netzes für eine ' hohe Primärstromstärke gewickelt. Der
Wandler PF2, welcher nur für den Überlastungs- :
schutz, aber nicht für den selektiven Kurz- i schlußschutz dient, hat eine dem betreffenden ,
Netzteil genau angepaßte, also kleinere Primärwicklung.
Der Spannungswandler SW dient zur Speisung des Netzschutzes N, dessen
Sekundärkontakt C1 im normalen Betrieb
ao zusammen mit dem Kontakt C2 die Auslösespule
A des Ölschalters Ό überbrückt.
An dem Wandler FF2 liegt ein mit entsprechender
Zeitcharakteristik versehener Überstromschutz T, z. B. ein abgestimmtes Temperaturrelais,
und ein wesentlich schnelles, gegebenenfalls momentan wirkendes Überstromrelais M, z. B. ein einfaches Maximalrelais.
Die Sekundärkontakte der beiden geschilderten Relais C2 und C3 sind in dem gezeichneten
Ausführungsbeispiel so geschaltet, daß bei Schließung eines derselben die Auslösespule A
überbrückt wird, sofern der Netzschutz N noch
nicht angesprochen hat, der Kontakt C1 also noch geschlossen ist.
Die Wirkungsweise ist folgende:
Wenn eine mäßige Überlastung eintritt, so wird das Temperaturrelais T stark, der Netzschutz N entsprechend der größeren Übersetzung
des Wandlers W1 schwächer erregt.
Das Temperaturrelais T wird nach einer gewissen Zeit, und zwar im allgemeinen vor
dem Netzschutzrelais N den Kontakt C2 öffnen und dadurch den Kurzschluß der Auslösespule A
aufheben, so daß die Öffnung des Schalters O erfolgt. Bei solchen mäßigen Überlastungen
darf das Maximalrelais M, welches sehr hoch einzustellen ist, nicht ansprechen.
Tritt dagegen ein Kurzschluß ein, so wird sowohl das Temperaturrelais T wie das Netzschutzrelais
N in der geschilderten Weise nur schneller ansprechen, gleichzeitig aber auch
das Relais M, und da letzteres ungedämpft ist oder wenigstens erheblich schneller arbeitet
als das Temperaturrelais T, so wird es den Kontakt C3 schließen, ehe letzteres seinen
Kontakt C2 geöffnet hat. Es wird deshalb bei großen Überlastungen das Relaissystem
TM wirkungslos bleiben und nur der Netzschutz N ansprechen, welcher die Selektivwirkung
im Netz zu überwachen hat. Öffnet sich der Kontakt C1 im Netzschutz, so wird
die Auslösespule A erregt, unabhängig davon, wie gleichzeitig die Stellung der Kontakte C2
und C3 ist.
In' dem - angeführten Beispiel sind die
Relais T und M, das zweite, für mäßige Überlastungen bestimmte System zunächst
als reines Maximakelais dargestellt. Es ist aber möglich, irgendeine Form der Uberlastungsschutzvorrichtungen
bekannter Art zu verwenden, vorausgesetzt, daß sie so eingerichtet ist, daß bei großen Störungen M
vor dem Ansprechen von T bereits gearbeitet hat und damit die Wirkung von T aufhebt
(z. B. auch durch Kurzschluß seiner Wicklung).
Ebenso ist in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel die Auslösung mittels Stromwandler
dargestellt. Es steht nichts im Wege, eine andere Auslöseform, z. B. mit unabhängigem
Gleichstrom zu verwenden. Die Schaltung der Sekundärkontakte ändert sich natürlich
dementsprechend.
Die Betätigung der Auslösespule A erfolgt zweckmäßig, wie gezeichnet, durch den Stromwandler
kleinerer Übersetzung PF2, da letzterer mehr Energie abzugeben in der Lage ist. Im
Bedarfsfälle kann aber auch der Stromwandler größerer Übersetzung W1 zur Speisung herangezogen
werden. Es würde auch nichts im Wege stehen, ein Zusammenwirken der beiden Wandler zu benutzen.
Claims (2)
1. Schutzvorrichtung für elektrische Netze beliebiger Art mit verschieden stark ausgebildeten
Leiterteilen nach Patent 314755, dadurch gekennzeichnet, daß schwächere
Leiterteile, außer einem für den Selektivschutz bestimmten Stromwandler [W1),
dessen Übersetzung nach dem starken Leiterteil bemessen ist, noch einen zweiten Stromwandler geringerer Übersetzung (PF2)
zum Überlastungsschutz des betreffenden schwächeren Leiterteiles besitzen.
2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromwandler
geringeren Übersetzungsverhältnisses (PF2) ein empfindliches, verhältnismäßig
langsames Überstromrelais (Γ) für den Schutz gegen mäßige Überlastungen und ein unempfindliches, schneller arbeitendes
Überstromrelais (M) zur Unwirksammachung des erstgenannten Relais bei starken Gefahrströmen speist.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM73840D DE355397C (de) | Schutzvorrichtung fuer elektrische Netze mit verschieden starken Leiterteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM73840D DE355397C (de) | Schutzvorrichtung fuer elektrische Netze mit verschieden starken Leiterteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE355397C true DE355397C (de) | 1922-06-26 |
Family
ID=7315295
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM73840D Expired DE355397C (de) | Schutzvorrichtung fuer elektrische Netze mit verschieden starken Leiterteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE355397C (de) |
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0
- DE DEM73840D patent/DE355397C/de not_active Expired
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