DE892817C - Verfahren zur Herstellung weissgegerbter Leder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung weissgegerbter Leder

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DE892817C
DE892817C DEC4332A DEC0004332A DE892817C DE 892817 C DE892817 C DE 892817C DE C4332 A DEC4332 A DE C4332A DE C0004332 A DEC0004332 A DE C0004332A DE 892817 C DE892817 C DE 892817C
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DE
Germany
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tanning
parts
production
white
solution
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Expired
Application number
DEC4332A
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English (en)
Inventor
Karl Dr Keller
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Cassella Farbwerke Mainkur AG
Original Assignee
Cassella Farbwerke Mainkur AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung weißgegerbter Leder Es ist bekannt (vgl. französische Patentschrift 941 899), für die Herstellung von weißgegerbtem Leder Kondensationsprodukte aus Melamin und Formaldehyd zu verwenden. Diese Produkte zeigen den Nachteil, daß sie schwer löslich sind und deshalb mit heißem Wasser in Lösung gebracht werden müssen, -wobei eine Belästigung der Atmungsorgane durch den sich abspaltenden Formaldehyd auftreten kann. Mit diesen Produkten kann man wegen ihrer geringen Löslichkeit bei gewöhnlicher Temperatur nur in stark verdünnten Lösungen arbeiten. Ferner haben sie den Nachteil, daß sich aus den sauren Gerblösungen sehr bald Teile der ursprünglichen Substanzen oder daraus gebildete Kondensationsprodukte in unlöslicher Form ausscheiden, wodurch nicht nur ein sauberes Gerben in klarer Lösung erschwert wird, sondern auch Verluste für den eigentlichen Gerbprozeß infolge dieser Ausscheidung eintreten.
  • Es wurde nun gefunden, daß Kondensationsprodukte aus einerseits Aminoverbindungen von Diazinen, Triazinen oder Triazolen und andererseits oxymethylsubstituierten Aldehyden wertvolle Gerbmittel darstellen. Insbesondere wenn diese Gerbmittel noch mit niedrigmolekularen Alkoholen veräthert werden, lassen sich die oben beschriebenen Nachteile der bisherigen Gerbstoffe der Melaminreihe vermeiden.
  • Als Aminogruppen enthaltende Diazine, Triazine oder Triazole seienbeispielsweisegenannt, Melamin, Phenylmelamin, alkyliertd Melamine,Trihydrazinotriazine, Ammelinalkyläther, Thioammelinäther, Acylmelamine, Guanamine, Aminodiazine, Oxyaminodiazine, Aminochinazoline, Guanazole. Als oxyalkylsubstituierte Aldehyde seien genannt: Trimethylolacetaldehyd, Dimethylol-propylaldehyd, Monomethylol-isobutyraldehyd u. a.
  • Sowohl diese Aldehyde als auch die heterocyclischen Amine können allein oder in Mischung mit anderen Aldehyden, z. B. Formaldehyd, bzw. mit anderen mit Aldehyden kondensierbaren Verbindungen, z. B. Harnstoff, verwendet werden.
  • Die auf diese Weise herstellbaren Produkte werden in Form von kristallisierten oder sirupartigen Substanzen erhalten. Sie sind sehr leicht schon bei Zimmertemperatur in Wasser in fast jeder gewünschten Konzentration zu nahezu geruchlosen Lösungen löslich. Die Lösungen sind gut salzbeständig und auch innerhalb der beim Gerben üblichen verhältnismäßig niedrigen pH-Bereiche lange Zeit in klarem Zustand haltbar, es scheiden sich keine unlöslichen harzigen Anteile aus. Deshalb kann schon mit verhältnismäßig geringen Mengen, bzw. bei niedrigen Konzentrationen der Gerblösung, ein ausgezeichneter Gerbeffekt erzielt werden.
  • Man erhält mit diesen Produkten weiße, sehr lichtechte Ledersorten mit geschmeidigen Narben. und guter Reißfestigkeit. In manchen Fällen, bei denen das gegerbte Leder nicht reinweiß erscheint, sondern spurenweise gelbstichig, kann durch Zusatz geringer Mengen eines geeigneten blauen Farbstoffes oder eines optischen Bleichmittels zu den Produkten oder zu der Gerblösung reinweißes Leder erzielt werden. ' Beispiel i 31,5 Teile Melamin werden mit 12,4 Teilen einer 8i%igen wäßrigen Lösung von Trimethylolacetaldehyd vermischt. Die Mischung wird mit etwa o,2 Teilen io n-Natronlauge deutlich alkalisch eingestellt und unter Rühren auf 75° erwärmt. Während des Hochheizens werden noch etwa 0,4 Teile io n-Natronlauge zugesetzt. Man erhält eine klare konzentrierte Lösung des Anlagerungsproduktes. In die noch heiße Lösung werden 315 Teile Methylalkohol eingerührt. In die entstandene auf 18° abgekühlte klare "Lösung werden 2o Volumteile io n-Salzsäure unter Rühren bei 18 bis 2I2° einlaufen gelassen. Man läßt noch 2o bis 30 Minuten bei 2o° rühren und neutralisiert dann die Lösung mit Soda. Nach dem Abfiltrieren von abgeschiedenen Salzen wird aus dem Methanolfiltrat der überschüssige Methylalkohol unter vermindertem Druck bei etwa q45° abdestilliert. Der dickflüssige Rückstand enthält noch kleinere Mengen ausgeschiedener Salze und ist schon in dieser Form für den Gerbprozeß verwendbar. Das Produkt kann durch Absaugen von den restlichen Salzen befreit werden. Man erhält einen klaren Sirup, der in Wasser bei gewöhnlicher Temperatur leicht löslich ist.
  • In ioo Teilen einer 5%igen Kochsalzlösung werden ioo Teile entkälkte und gebeizte Kalbsblöße 15 Minuten lang gewalkt. Dieser Flotte werden io Teile des in Absatz i beschriebenen Produktes, gelöst in 5o Teilen Wasser, in mehreren Anteilen innerhalb 4 Stunden zugefügt. Diese Gerblösung wird mit Ameisensäure bis zu einem pH-Wert von etwa q. bis 3,9 angesäuert. Das Hautmaterial wird noch 2 bis 3 Stunden bewegt und über Nacht in der Gerbflotte belassen. Nach 12 bis 14 Stunden ist der Gerbvorgang beendet. Die Gerbflotte ist klar geblieben, und es haben sich keinerlei Niederschläge abgesetzt; das Hautmaterial hat Ledercharakter angenommen. Das Leder wird aus der Gerbflotte genommen und während 2q4 Stunden ruhen gelassen. Dann wird es mit 3% Soda und 2% Dinatriumphosphat entsäuert bis zu einem pH-Wert von 6 bis 7 und anschließend mit 8% Türkischrotöl bei 65° gefettet. Man erhält ein volles weiches, weißes Leder mit guter Reißfestigkeit. Beispiel e 62,5 Teile Acetoguanamin werden mit einer Mischung aus 233 Teilen Trimethylolacetaldehyd (8i%ig) und 75 Teilen Wasser unter Rühren bei 75 bis 8o° gelöst. Nach Zugabe von 6oo Teilen Methanol und o,8 Teilen Oxalsäure wird die Lösung unter Rühren und Rüekfluß 30 Minuten schwach gekocht. Nach dem Abkühlen wird mit Soda neutralisiert und von ausgeschiedenen Salzen und Verunreinigungen abfiltriert. Der überschüssige Methylalkohol wird abdestilliert und der zurückbleibende Sirup bis zur Gewichtskonstanz im Luftstrom bei 45 bis 5o° eingedampft. Man erhält den Methyläther in Form eines klaren Sirups: Das Produkt ist in Wasser spielend leicht löslich, und daraus hergestellte angesäuerte wäßrige Lösungen sind lange in klarem Zustand haltbar.
  • Zur Ledergerbung wird das Produkt in ähnlicher Weise angewandt wie im Beispiel i beschrieben ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung weißgegerbter Leder, dadurch gekennzeichnet, daß man das zu gerbende Material mit Kondensationsprodukten aus einerseits Aminoverbindungen von Diaeinen, Triazinen oder @Triazolen und andererseits oxymethylsubstituierten Aldehyden, gegebenenfalls nach Verätherung mit niedrigmolekularen Alkoholen, behandelt,
DEC4332A 1951-06-16 1951-06-16 Verfahren zur Herstellung weissgegerbter Leder Expired DE892817C (de)

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DE (1) DE892817C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1140307B (de) * 1959-06-20 1962-11-29 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Leder
DE1153858B (de) * 1952-03-18 1963-09-05 Jacques Wolf & Co Verfahren zum Behandeln von Leder

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1153858B (de) * 1952-03-18 1963-09-05 Jacques Wolf & Co Verfahren zum Behandeln von Leder
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