DE89253C

DE89253C -

Info

Publication number: DE89253C
Application number: DE189589253D
Authority: DE
Priority date: 1895-11-09
Filing date: 1895-11-09
Publication date: 1896-10-30

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE 58: Pressen.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Filterpresse, bei welcher sowohl die wechselweise Schliefsung und Oeffnung der Kammern unter sich als auch das gleichzeitig damit erfolgende An- und Abstellen der Speisepumpe von dem Hebel des Sicherheitsventils der letzteren aus in durchaus selbsttätiger Weise geregelt wird.

Die in beiliegenden Zeichnungen dargestellte Filterpresse ist folgendermafsen construirt:

α ist das Gestell der Presse, b der feste Pfefskopf mit den Zuflufsrohren c, d und e, f der bewegliche Prefskopf, an welchem die Druckspindel g angreift. Die Prefskammern werden durch Rahmen h gebildet (Fig. 4 und 5), welche mit seitlichen Zapfen i auf den Gestellstangen j aufliegen und sowohl unter einander als auch mit dem. beweglichen Prefskopf f durch Scheeren ρ verbunden sind.

Die Rahmen h (Fig. 4 und 5) sind oben und an den Seiten mit Einlaufen k versehen und an den Einlaufstellen ausgebuchtet, während sie an der Unterseite ihrer ganzen Länge nach mit einem Kanal s (Fig. 5) ausgestattet sind, unter welchem eine Auslaufrinne / angeordnet ist. Die Dichtung der Rahmen h erfolgt nicht wie bisher durch die Filtertücher, sondern wird durch eine Gummieinlage % (Fig. 4) bewirkt, welche in eine Dichtungskehle des Rahmens eingelassen ist. Durch diese elastische Einlage ^ wird die Dichtung einerseits sehr leicht und gut bewerkstelligt, ohne dafs die Schliefsflächen der Rahmen glatt gehobelt zu werden brauchen, während andererseits bei dieser Art der Dichtung das bisher häufig beim Verschlufs eintretende Durchpressen der Filtertücher in Wegfall kommt.

In die Rahmen h werden hohle Filterkörper t eingesetzt, welche in der Weise (Fig. 5) hergestellt sind, dafs perforirte, zu Rippen u seitlich aufgebogene Filterbleche an einander gelegt und durch entsprechend profilirte Leisten n> gegen einander befestigt werden. Auf die Rippen u bezw. auf die Rippenleisten n> sind wechselständig angeordnete Greifer ν aufgesetzt. Die Filterkörper t werden in Filtertuch 0 eingenäht, welches sich ihrer Oberfläche anpafst, und in die Rahmen h eingesetzt, indem sie gegen die angegossenen Kanten y gelegt und durch seitliche Heftleisten η befestigt werden. Nach unten gegen die Auslaufrinnen / sind die Rahmen h durch Gummistreifen χ abgedichtet.

Der Arbeitsvorgang der geschilderten Presse vollzieht sich in folgender Weise;

Auf der Druckspindel g sitzt ein zwischen den festen Lagerböcken r liegendes Zahnrad q, auf welches ein mit geraden und gekreuzten Riemen laufendes Vorgelege mit Losscheibe in der Weise wirkt, dafs zunächst eine zuschraubende Bewegung der Spindel g erfolgt und der Pumpenriemen dabei eingerückt wird, während am Schlufs der Pressung der Pumpenriemen wieder ausgerückt wird und eine aufschraubende Bewegung der Spindel g veranlafst. Dieses Arbeitsspiel wird von dem Hebel m des Sicherheitsventils der Speisepumpe aus geregelt, welcher nach ein- oder mehrmaligem Heben infolge Ueberdrucks eine elektrische Contactvorrichtung bethätigt oder einen Federzug auslöst, wodurch in bekannter Weise die Riemenzuführungen des Vorgeleges derart beeinflufst werden, dafs sie in der genannten

Weise auf den Pumpenriemen bezw. auf die Druckspindel g wirken.

Beim Einrücken des Riemens für die zuschraubende Bewegung der Spindel und demnächst des Pumpenriemens tritt die Brühe durch die Rohre c, d und e in die Einlaufe k der Rahmen h ein, in welchen sie um die Filterkörper t circulirt und 'sich von allen Seiten in diese hinein entwässert. Wird alsdann am Schlufs der Pressung der Pumpenriemen ausgerückt und die Spindel g zurückgeschraubt, so werden die unter einander und mit dem beweglichen Prefskopfe f durch die Scheeren ρ verbundenen Rahmen h von einander bewegt und die Kammern dadurch geöffnet. Hierbei lösen die mit den Greifern ν versehenen Rippen der Filterkörper t die Prefskuchen selbsttätig ab und bringen sie zum Herausfallen. Nach erfolgter Entleerung der Prefskammerh wiederholt sich der beschriebene Vorgang.

Claims

Patent-Ansprüche:
Eine Filterpresse, dadurch gekennzeichnet, dafs sowohl die wechselweise zu- und aufschraubende Bewegung der Druckspindel und die dadurch bewirkte Schliefsung und Oeffnung der Kammern als auch das gleichzeitig damit erfolgende An- und Abstellen der Speisepumpe durch ein von dem Hebel des Sicherheitsventils der Pumpe aus bethätigtes Vorgelege selbsttätig geregelt wird.

Eine Ausführungsform der durch den Anspruch ι geschützten Filterpresse, dadurch gekennzeichnet, dafs die die Kammern bildenden Rahmen unter sich und mit dem. beweglichen Prefskopf durch Scheeren verbunden und mit in einander greifenden Filterkörpern versehen sind, deren mit Greifern ausgestattete seitliche Rippen beim Aufschrauben der Presse die selbstthätige Entleerung der Kammern bewirken.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.