DE891629C - Drehmomentmesser - Google Patents

Description

• Drehmomtentmesser Bei den verschiedensten feinmechanischNen und elektrischen Meßinstrumenten, Relais u. dgl. führt das beweglich gelagerte System eine durch die Meßgröße hervorgerufene und dieser entsprechende Drehbewegung aus. Das Rückstellmoment wird meist durch Spiralfedern oder Spannbänder oder von einer Kombination aus beiden erzeugt. Bei fast allen Geräten wird die Genauigkeit, Betriebssicherheit und, entsprechend der gewählten. Auslegung, auch die Empfindlichkeit unter anderem durch die Höhe des Rückstellmomentes beeinflußt. Es ist daher dessen Feststellung wichtig, um sichere Rückschlüsse auf die erwähnten Eigenschaften eines Instrumentes ziehen zu können.
• Eine solche Drehmomentmessung nimmt man z. B. bei einem elektrischen Zeigermeßinstrument dadurch vor, daß der Zeiger des stromlosen Instrumentes durch ein bekanntes, ausreichend bemessenes Gewicht belastet wird, wodurch eine Auslenkung des Systems eintritt. Das Produkt von Gewicht und Hebelarm, bezogen auf den erreichten, in Winkelgraden gemessenen Aus schlag, ergibt dann das Drehmoment. Dieses bekannte Verfahren ermöglicht sehr genaue Meßwerte, ist jedoch umständlich, zeitraubend und erfordert zu seiner Ausbildung besonderes Geschick. Nachteilig ist besonders bei empfindlichen Instrumenten das Hantieren an dem dünnen Aluminium- oder Glaszeiger und die Notwendigkeit, eine Winkelgradskala auf das zu messende Instrument aufzusetzen.
• Man kann das Drehmoment auch elektrisch messen, indem man als Meßorgan ein möglichst richtkraftfreies D rehspulsystem verwendet. Das von diesem erzeugte Vergleichsdrehmoment ändert sich proportional mit der Höhe des durchgeleiteten Stromes und kann in gewissen Grenzen verändert werden. Der Aufbau und die Durchführung der Messung sowie die Notwendigkeit, das Drehmoment erst zu errechnen, lassen nur einen laboratoriumsmäßigen Gebrauch zu.
• Diese Mängel beseitigt die Erfindung durch die Anordnung einer das Drehmoment normal abgebenden Spiralfeder, deren eines Ende an einer Zeigerachse und deren anderes Ende an einem einstellbaren Griffknopf befestigt ist, wobei der mit der Zeigerachse gekuppelte Zeiger über zwei Skalen spielt, von denen die eine unmittelbar mit Drehmomentwerten, die andere mit Winkelgraden beziffert ist. Der Zeiger ist, vorzugsweise durch eine Verlängerung, als. Mitnehmer ausgebildet. Bei der Messung wird durch Drehen des Griffknopfes das drehbare System ausgelenkt, es nimmt über den Mitnehmer des Zeigers den Zeiger des zu messenden Systems mit, so daß an der Skala aus dem Ausschlag des Zeigers das Drehmoment abgelesen werden kann.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
• Ein leichtes, balancierendes System, das aus Vergleichsfeder, Zeigerachse 2, Mitnehmerzeiger I und Dämpferscheibe 10 besteht, schwingt in geeigneter Spitzenlagerung oder Spannbandaufhängung in einem kräftigen Bügel 8. Der Zeiger 1 besitzt eine als Mitnehmer wirkende Verlängerung Ia. An der Oberseite des Bügels 8 befinden sich koaxial und drehbar angeordnet die geeichet und z. B. in Zentimeter/Gramm geteilte Drehmomentskala 5 und mit ihr verbunden rder Bedienungsknopf 61, ferner Idie Winkelgra'dskal'a 4, (die auf einem festen Flansch drehbar für sich gelagert istundlderNellstellknopf 7.
• Das untere Ende 7a des Null'stelllmopfes 7 faßt über die Gabel 3 das äußere Ende der Normalfeder. Der Griff 6, in dessen Verlängerung der für sich verstellbare Nullstellknopf mit Reibung gelagert ist, nimmt bei Verdrehung die Gabel 3 mit, spannt also, falls der Zeiger I festgehalten wird, die Feder.
• In dem Bügel 8 ist der Dämpfermagnet 9 untergebracht. In seinen Luftspalt greift die Dämpferscheibe Io. An der Unterseite des Bügels 8 befindet sich der Zentrierstift Ii, der unter Wirkung einer Feder 12 steht. Die beiden Skalen 5 und 4 sind aus durchsichtigem und vorzugsweise ladungsfreiem. Werkstoff hergestellt. Sie werden von dem Zeiger I gleichzeitig bestrichen. Die Teilungen beider Skalen haben je zwei gegenlänfige Bezifferungen, so daß Instrumente gemessen werden können, bei denen der Nullpunkt links, rechts oder in der Mitte liegt. Infolge der geeichten Skalen teilung kann das Drehmoment ohne Umrechnung direkt, z. B. in Zentimeter/Gramm, abgelesen werden. Dabei kann Dadurch die Winkelgradaskala das Drehmoment für beliebige Ausschlagwinkel zwei stimmt werden, es kommt also das Aufsetzen einer besonderen Winkelgradskala auf das zu messende Instrument in Fortfall.
• Der Bügel 8 wird von einem nicht dargestellten Stativ gehalten, das einen Veftikaitrieb und zwei Gelenke enthält. Somit kann der Drehmomentmesser bequem auf das zu messende Instrument gesetzt werden.
• Die Messing wird, wie folgt angegeben, vorgenommen: Der Drehmoinentmes'ser wird mittels des federnden Zentrierstiftes 11 so über dem zu messenden Instrument ausgerichtet, daß der Mitnehmerzeiger 1a des Drehmomentmessers den Instrumentenzeiger seitlich berühren und über seinem vollen Ausschlag verdrehen kann. Im allgemeinen wird die Einstellung so sein, daß die Systemachse des Drehmomentmeseers und die Systemachse des zu messenden Instrumentes zusammenfallen. Zunächst wird dann die Nullstellung des MitrVehmerzeigers geprüft und eine etwaige Abweichung durch Drehen des Nullstellknopfes 7 ausgeglichen. Nachdem der Mitnehmerzeiger 1a so weit an den Instrumentenzeiger herangedreht ist, daß er diesen gerade berührt, ohne ihn auszulenken, wird der Nullpunkt der Winkelgradskala 4 durch Verdrehen des Stiftes 4a über dem Drehmomentmeß-zeiger eingestellt. Zu Beginn der Messung stehen also die Nullpunkte der beiden Skalen 4 und 5 über dem Drehmomentmesserzeiger I, während dessen Mitnehmer 1a den Zeiger des zu messenden Instrumentes gerade berührt.
• Durch Drehen des großen Rändelknopfes 6 wird das System des Drehmomentmessers ausgelenkt; dessen Mitnehmerzeiger verdreht seinerseits das System des zu messenden Instrumentes. Für jeden beliebigen, an der Winkelgradskala abzulesen den Ausschlag gibt die Skala 5 das Drehmoment in Zentimeter/Gramm an.

Claims (7)

1. P A T E N T A N S P R Ü C H E : I. Drehmomentmesser zur Bestimmung des Drehmomentes, insbesondere von Zeigermeßinstrumenten, gekennzeichnet durch die Anordnung einer das Drehmomentnormal abgebenden Spiralfeder, deren eines Ende an einer Zeigerachse und deren anderes Ende an einem einstellbaren Griffknopf befestigt ist, ferner durch zwei von dem Zeiger bestrichene Skalenr scheiben, von denen die eine mit Drehmomentwerten, die andere mit Winkelgraden beziffert ist, und durch die Ausbilldung Ides Zeiger, vorzugsweise mittels einer Verlängerung, zu einem Mitnehmer für das bewegliche System des zu messenden Gerätes.
2. 2. Drehmomentmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Skalenscheiben aus durchsichtigem, vorzugsweise ladungsfreiem Werkstoff ausgeführt sind.
3. 3. Drehmomentmesser nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff für die Einstellung der Normal feder unmittelbar mit der Drehmomentskala verbunden ist und daß die Winkelgradskala für sich einstellbar ist.
4. 4. Drehmomentmesser nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verlängerung der Zeigerachse ein federnder Taststift angeordnet ist, mit dem das Gerät zentrisch zu dem zu prüfenden System eingestellt werden kann.
5. 5. Drehmomentmesser nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehmomentmesser in einem kräftigen Bügel aufgebaut ist, der von einem Stativ mit Vertikattrieb und zwei Gelenken getragen wird.
6. 6. Drehmomeutmesser nach Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die bei'den Skalenscheiben je eine gegenläufige, von dem Skalenwert Null ausgehende Beschriftung aufweisen.
7. 7. Drehmomentmesser nach Anspruch I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit Reibung verstellbar gelagert in dem Handgriff zur Auslenkung der Normalfeder ein weiterer Handgriff zur Nulipunkteins tellung des drehbaren Systems des Drehmomentmessers gelagert ist.