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Verfahren und Einrichtungen zur Herstellung von Bildtonfilmen Es ist
bei der Herstellung von Bildtonfilmen bekannt, eine Szene mit Tondarbietung zuerst
nur bildmäßig aufzunehmen und nach dieser Bildaufnahme die zu- gehörigen Tonereignisse
zu erzeugen und aufzunehmen. Wenn sich z. B. ein Sänger nicht als Schauspieler tignet
bzw. umgekehrt, so wird die Rolle- für die Bildaufnahme von einem Schauspieler (Bildoriginal)
gespielt, während der Sänger (Tonoriginal) nur für die nachträgliche Tonaufnalime
singt. Ein derartiges Verfahren ist an sich schon nicht ganz einfach. und macht
besondere Schwierigkeiten bei der Herstellung von stereof-onischen Bildtonfilmen,
bei deren Wiedergabe die Tondarbietung mit der Lage .des Bildes übereinstimmen soll
Moder mit anderen Worten eine Lekalisierung des Tones stattfinden soll; es ist nämlich
schwierig, bei der nachträglichen Tonaufnahme die ursprünglichen Verhältnisse, welche
für die Lokalisierung wesentlich sind und in der bild#mäß#g aufgenommenen
Szene ge-
geben waren, zu rekonstruieren, so idaß mit dem bisherigen Verfahren
auch kein genaues Ergebnis erzielt werden konnte. Um diesen -Mangel zu beseltigen,
wird gemäß !der Erfindung vorgeschlagen" das Tonloriginal für die im Bild erscheinende
Schallquelle in einer Nebenszene gleichzeitig mit dem Bild der Hauptszene tonmäßig.
aufzunehmen und dieses Tonoriginal gegenüber der Mikrofonanordnung entsprechend
--der
Lügi-- d#s Bild?Iiginals- so anzuordnen, daß die Tonalufnahme in bezug auf idie
LokaJisierung 'Üer Bildaufnahme -entspricht. Es können auf diese Weise natürlich
:auch mehrere Schallquellen aufgenommen -werden; gegebenenfäll# kaen auch die Hauptszene-
gleichzeitig teilweise stereofonisch auf -genommen werden, indem z. B. bei der Begleitung
eines Sängers durch einen Klayierspieler der Klavierspieler gleichzeitig bildmäßig
und tonmäßig aufgenommen wird, während der für den Singger handelnde Schauspieler
in der Hauptszene nur bildmäßig aufgenommen wird und der eigentlich,#-, Sänger in
der Nebens7ene spielt und nur tonmäßig s:tereof#inis#ch aufgenommen wird. Es kann
auch analog verfahren werden, wenn es sich -ni#ht_,um n#enschliche Stimmen, sondern
um instrumMtenstimmen handelt. Die Erfindung lä;uft-:also--ixn Grundgedanken darauf
hinaus, !eine Szene oder einen Szenenteil mit einer Tondarhiet-ung nur bildmäßig
und gleichzeitig,die zugehörigen Töne, deren Erzeuger nicht im Bild erscheinen,
-nur tonmäßig aufkunehmen. Zur Ausübung` eines solch##eii'Verfafirens wird gemäß
der weiteren Erfindung -die Anordnung zweckmäßig so getroffen, #daß für die
Aufnahme der Haupt- und Nebenszene eine IVE-krofonanordnun-g vorgesehen ist, die
soeingerichtet ist, --daß sie gestattet, beide Szenen gleichzeitig stereofonisch
aufzunehmen. Merzu können z. B. zwei Mikrofone mit Achtercharakteristik, verwendet
werden, die übereinagd:er amgeardnet sind, oder auch zwei Mikrofone mit Nierencharakteristik,
d#e nähe b6,einander angeordnet sind, wobei sich in b4fden Fällen die ü-h#aiakten-*-s'ti.k'en-
'te-ilweis-e"--'ü-b-e'r---' lappen. Die Erfindung kann also- verwirklicht
werden mit einer Mikrc>fo#n.aji-prdnung, die nach zwei Seiten -symmetrische, Charakteristiken
besitzt.
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Die Erfindung -und weitere Einzelheiten werden an Hand der Fig. i
bis -5 beispielsweise -dargestellt.
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In Fig. i besteht die Szene, die durch den Film erfaßt wer-den -soll,
aus einem Klavierspieler i :und einem. Sänger 2. Diese Szene wird mit der Kamer
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bildmäßig und über die ivükrofonanordnung 4,: welche mit der Kamera durch
-eine gegebenenfälls verschiebbar angeordnete Stange 5 verbunden ist, tonmäßig,
und zwar stereofonisch aufgenommen. Zu diesem Zweck ist die Mi-krj.onanordnun.g
über ein M-ehtka,nalsyst--m, und zwar ein Zweikanalsystem, mit der Tonaufnahmekamera
6 verbunden. Der Schauspieler2 in der Hauptszene spielt nur bildlich, während
die ihim zlqgeo.rdnieten Töne von einem Sänger 2' in einer Nebenszene hervorgerufen
werden. Dieser Sänger 2' ist Menüber der Mikrofonanordnullg 4 in korrespiondlerender
Welseangeordnet - wie der Schauspieler 2, d. h. die stere04-fanisiche
Aufnahme der von ihm erzeugten Töne ruft bei der Wiedergabe eine Lokalisierung entsprechend
Ader Lägle des Originalbildes hervor; dementspre,chend muß auch der Sänger 2' die
Beweungen des Originalbildes in entsprechender Weise mitmachen. Wenn sich z. B.
der Schauspieler in Richtung auf die optische Achse der Bildkamera bewegt, so bewegt
sich auch der Sänger in dieser Richtung. Entsprechend muß auch die Lage Ües Sängers
g geändert werden, wenn die Lage -oder ee Einstellung der Kamera oder,des Mikrofons
gegenüber der- Hauptszene geändert wird. Eskann hierbei- die- Anordnung auch- so
getroffen werden, daß auch die Klavierszene tonlich in der Nebenszeiie aufgenommen
wird, so daß also in der Hauptszene nur das Bild aufgenommen -wird. Es ist ferner
auch möglich, dem Sänger eine eigene Mikrofonan-ordnung zuzuordDen entsprechend
dem Hauptmikrofun. Besondere Vorteileergeben sich aber beider gleichzeitigen Verwendung
der einen Mikrofonanurdnung für die Aufnahme von Tönen aus Ader Haupt- und Nebenszene.
Eine solche Mikrofouanordnung kann _gemäß F%-. 2 * beispielsweise aus zwei
Mikrofonsyst,exn,eii.MI (und -M,. gebildet werden, die übereinanderange.ordnet sind.
jedes System besitzt für sich eine achtförmige Richt:charakteristik, wie das in
Fig. 3 näher dargestellt ist. Das Mikrofon M, li#egt gekreuzt zum Mikr#ofo-nM2;
dem ersten Mikrofon - ist diz Achtercharakteristik C, und dem zweiten Mikrofon
die Achtercbarakteristik C2 zu -geordnet. Diese. Mikrofouanordnung wird gegenüber
der Szene so aufgestellt, daß die Achse A mit dem Pfeil auf die Szene zeigt.
Dabei würde bei dem Beispiel in Fig. i die Achse A parallel zur optischen Achse
der Kamera liegen. Für die stereo#fonische Aufnahme werden dabei auf der Seite der
Hauptszene nur die ausgezogenen Teile der Charakteristiken ausgienutzt. Dabei stammt
der --eine Ast von dem einen Mikrofon und der ;andere Agt von dem zweiten Mikrofon,
und die beiden Äste, überlappen sich. Auf der Rückseite liegen die analogen Verhältnisse
vor, so daß. die Nebenszene mit Odem Sänger sich auf der Rückseite des Mikrofons
abspielen und über die analogen, strIchpunktiert dargestellten Kurventeile der Charakteristiken
aufgenommen werden kann. - Dabei ändert sich die Nebenszene analog Üer Hauptszene,
so daß in der Nebenszene gleichzeitig ohne besondere Schwierigkeiten die, der Originalszene
entsprechende richtige stexeofc)-nischte Aufnahme erfolgen kann; die- beiden Mikrofone
süid über getrennte Kanäle mit den Verstärkern V, und V2 an -, getrennten Aufzei.chnungsorganen
01. und 0. angeschlossen, welche gletrennte Tonspuren erzeugen.
Die einzelnen Mikrofone können nach irgendeinem Prinzip arbeiten, z. B. nach dem.
Kondensatorprinzip. Dieses Prinzip ermöglicht eine ganz besonders einfache Anordnung
in Form, eines Doppehnikrofons, das an Hand der Fig. 4 erläutert werden soll. Gegenüber
einer gemeinsamen ElektredeG sind die beiden Membranen .El und E2 angeordnet,
Üle, wie vorher beschiieben, mit getrennten Aufzeichnungsorganen verbunden sind.
Dieses Doppelmikrofon. ierzeugt zwei nierenför-inige CharakteristikenD1 und D#,
wie- sie in Fig. 5 dargestellt sind. Die Hauptachsen dieser Charalderistiken
Regen senkrecht zu Aden Meinbranen Ei jund E.. Diese Mikrofonanordnung
wird nun so benutzt, #daß die Achse A mit dem Pfeil auf,die Hauptszene zeigt,
oder, mit anderen Worten, die Sch:malseiten der Membran sind der Szene zugekehrt.
Dabei dienen für die Aufnahme der
Hauptszene die ausgezogen dargestellten
Teile der Charakteristik -und für die Aufnahme- der Nebenszene die strichpunktiert
dargestellten Pfeile der Charakteristik; diese Teile überlappen sich jeweils teilweise.
Ebenso wie bei der Anordnung nach Fig. 2 ist auch hier eine Mikrofonanordnung vorgesehen,
bei, der auf der Vor- und Rückseite die Charakteristiken in gleicher Weise verlaufen,
so daß gleichzeitig mit der Hauptszene auch die Nebenszene über dieselbe Mikrofonanordnung
ton,-mäßig stereofonisch unter den gleichen Bedingungen aufgenommen werden kann.
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Die Stellung des Sängers richtet sich nach der Stellung des Schauspielers,
der Ausbildung der Mikrofonanordnung und Einstellung der Kamera; bei der Mikrofonanordnung
ist die Lage der Charakteristiken entscheidend; die Aufstellung des Sängers muß
so sein, daß die Mikrofonanordnun- so beaufschlagt wird, als wenn sie von der Hauptszene
her beaufschlagt würde. Bei einer Mikrofonanardnung nach Fig. 2 kreuzt daher
die Verbindungslinie zwischen dem Sänger und dem Schauspieler die optische Achse,
während sie bei einer Anordnung nach Fig. 4 parallel dazu verläuft.
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Die Mikrofonanordnung kann nun, wie in Fig. i dargestellt ist, unmittelbar
mit der Kamera verbunden sein-, so daß die AufnahmeachseA parallel zur optischen
Achse verläuft. Diese An-Grdnung hat den Vorteil, daß bei, gewissen Bewegungen der
Kamera sich auch automatisch das Mikrofon anpaßt. Sonst können natürlich Vorkehrungen
getroffen sein, welsche die Aufnahmebedingungen der Mikrofonanordnung anpassen,
damit die Tonaufnahme ständig der Bildperspektive angepaßt bleibt. Die Mikrofonanordnung
kann natürlich auch getrennt von der Kamera aufgestellt sein, insbesondere dann,
wenn wenig Laggeveränderungen in der Kam-eraeinstellung zu envarten sind. Die Erfindung
kann. natürlich auch dann angewendet werden, wenn ein oder mehrere Schauspielrer,
die bildlich aufgenommen werden, Instrumente spielen; die Instrumente werden dann
gleichzeitig von Musikern gespielt und nur tonmäßig aufgenommen.